15 Tipps zur Grundrissplanung: Das solltet ihr beim Hausbau beachten

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Plant ihr den Bau eines Hauses? Dann dürfte der Grundriss für euch eine wichtige Rolle spielen. Denn die Frage, wie die einzelnen Räume im Gebäude aufgeteilt werden, wirkt sich nicht nur positiv auf eure Wohlfühlatmosphäre aus – auch auf die Kosten für den Hausbau haben sie einen erheblichen Einfluss. Was ihr sonst noch über die Grundrissplanung wissen solltet, haben wir anhand von 15 Tipps für euch aufgelistet. 

Tipp #1: Beachtet den Bebauungsplan

Wusstet ihr eigentlich, dass einer der schwerwiegendsten Fehler bei der Grundrissplanung vielen Leuten schon ganz am Anfang unterläuft? Dann nämlich, wenn erste Wünsche geäußert werden, wo das zu bauende Haus auf dem Grundstück denn stehen und wie es ausgerichtet werden soll.

Natürlich ist es wichtig, dass ihr als Bauherren dabei eure Wünsche erfüllen und eure Bedürfnisse berücksichtigen könnt. Ganz frei seid ihr bei der Positionierung des Gebäudes allerdings nicht. Immerhin gilt in jedem Ort, in jedem Viertel und zuweilen sogar in jeder Straße ein eigener Bebauungsplan.

Er soll bestimmte Standards für die hier stehenden Häuser definieren. Dazu können etwa die Höhe der Immobilie, die Anzahl der Stockwerke, der Zugang zu Stellplätzen für Fahrzeuge oder die Dachform gehören. Davon abhängig ist oftmals zugleich die Einteilung des Grundstückes.

Beantragt ihr bei den zuständigen Behörden eine Baugenehmigung für die eigenen vier Wände, so wird dort immer auch die Einhaltung aller Regeln des gültigen Bebauungsplans überprüft. Setzt euch mit dessen Vorgaben also möglichst früh auseinander und bezieht gerne einen Architekten mit ein, um unliebsame Fehler zu einem späteren Zeitpunkt zu vermeiden.

Tipp #2: Das Traumhaus in schöner Umgebung

Zu den wichtigsten Tipps zur Grundrissplanung gehört es ebenso, nicht nur das Haus und das Grundstück sorgfältig auszuwählen. Vielmehr wollt ihr bei der Erfüllung eures Lebenstraumes ja dauerhaft glücklich sein. Entscheidend ist es somit, auch die Lage des eigenen Grund und Bodens ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen:

  • In welch ein Viertel wollt ihr eigentlich ziehen?
  • Wie sieht es dort mit der Anbindung an den Verkehr aus?
  • Welche Infrastruktur liegt vor?
  • Lässt sich der Gang zum Arzt oder zum Supermarkt schnell erledigen?

Aus dem Standort dürften sich zudem unterschiedliche Konsequenzen für den bereits erwähnten Bebauungsplan ergeben. Was etwa in Wohngegenden noch erlaubt ist, kann in den Erholung dienenden Vierteln schon verboten sein. Somit stellt sich durchaus die Frage, ob ihr die Idee eures Hauses hier überhaupt ganz nach eigenen Wünschen verwirklichen könnt.

Tipp #3: Die Ausrichtung des Hauses

Mögt ihr es im Urlaub, wenn ihr vom Fenster aus Wälder, Wiesen, Berge oder Gewässer sehen könnt? Ein schöner Ausblick kann Gold wert sein. Daher sollte auch die Ausrichtung eures Hauses ganz nach euren Wünschen erfolgen. Denn wer möchte schon auf Straßen oder Industriegebäude blicken, wenn sich nur wenige Meter weiter ein Idyll befindet?

Etwaige Fehler bei der Grundrissplanung sollten dagegen vermieden werden. Denn sie haben einen erheblichen Einfluss auf alles, was ihr künftig sehen könnt. Nicht nur das – mit der geschickten Positionierung des Gebäudes ist es vielmehr auch möglich, Wärme und Energie zu sparen.

Tipp #4: Das Sonnenlicht als wichtiger Faktor

Tageslicht wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden der anwesenden Personen aus. Wohnräume sollten daher so ausgerichtet sein, dass sie möglichst viel natürliches Licht auffangen. Damit gelingt es leichter, sich in ihnen wohlzufühlen und die positiven Aspekte des Lichts genießen zu können.

Das Arbeits- und das Schlafzimmer dagegen dürfen zwar ebenfalls hell sein – eine allzu starke Einstrahlung der Sonne und das damit verbundene Aufheizen des Raumes sind hier aber nicht erwünscht. Besprecht am besten mit einem Architekten, in welche Himmelsrichtung das Gebäude ausgerichtet werden muss und welche Räume am ehesten vom Tageslicht profitieren sollen.

Tipp #5: Den Bedarf kalkulieren

Ganz egal, wie ihr das Haus auch positioniert, einen ganz bestimmten Fehler bei der Grundrissplanung müsst ihr auf jeden Fall vermeiden: Kalkuliert die Größe des Gebäudes so, wie sie eurem Bedarf entspricht. Denkt dabei nicht alleine an die heutige Ausgangslage, sondern bezieht in die Planungen auch ein Anwachsen der Familie mit ein.

Sollen Kinder hinzukommen oder später einmal eure Eltern mit in euer Haus ziehen, dann muss dafür genügend Platz vorhanden sein. Nicht immer möchte man dabei die Zeit gemeinsam verbringen – hin und wieder wollen sich alle Bewohner auch einmal aus dem Weg gehen können.

Einerseits gilt dafür, dass ein geschicktes Ausnutzen einer geringen Grundfläche den Hausbau erheblich günstiger gestalten wird – Zeit und Kosten könnt ihr damit reduzieren. Andererseits soll nicht an der Bequemlichkeit gespart werden.

Überlegt daher genau, welche Zahl an Zimmern ihr benötigt und wie groß diese ausfallen sollen. Da ihr nicht für alle Eventualitäten planen könnt, gestaltet ihr die Räume am besten so, dass sie im Laufe der Jahre flexibel nutzbar sind. Auch, um nach dem Auszug der Kinder nicht zu viel Freiraum zu besitzen, der laufende Kosten verursacht.

Tipp #6: Die Funktionalität beeinflusst die Skizze

Wenn ihr einmal euren Wünschen für die Hausplanung freien Lauf lasst, dann entsteht vor eurem geistigen Auge sicherlich ein großes, lichtdurchflutetes Gebäude. Doch die wertvollsten Tipps zur Grundrissplanung gehen eher in eine andere Richtung. Sie hinterfragen, wie viel Grundfläche ihr wirklich benötigt – und wie diese gestaltet sein muss.

Ein kleines Beispiel: Befinden sich in eurem Haushalt mehrere Leute, die morgens zur gleichen Zeit das Haus verlassen wollen, dann müssen genügend Badezimmer für die Hygiene vorhanden sein. Nur damit wäre allen Anwesenden gedient.

Plant daher stets so, dass ihr nicht alleine eure Wünsche in die Tat umsetzt, sondern immer auch den generellen Bedarf erfüllt. Alle verfügbaren Flächen sollten möglichst leicht zugänglich sein und praktikabel genutzt werden können. Entsprechend ist es zu empfehlen, etwa einen Keller nur dann zu errichten, wenn ihr diesen zusätzlichen Raum auch tatsächlich benötigt.

Tipp #7: Für Schrägen besteht kein Bedarf

Vielleicht kennt ihr kleine Gebäude oder sogar Bauernhäuser, die vor mehr als 100 Jahren erbaut wurden. Aus heutiger Sicht ist es natürlich faszinierend, eine solche Immobilie einmal zu betreten oder sogar in ihr zu wohnen. Die oftmals geringe Raumhöhe, die relativ kleinen Zimmer sowie die vielfach verbauten Nischen und Schrägen besitzen einen ganz eigenen Charme – in der modernen Zeit werden indes andere Kriterien für das Errichten eines Hauses angelegt.

Schrägen bringen in der Regel den Nachteil mit sich, dass sie die verfügbare Grundfläche erheblich einschränken. Hier wird vorhandener Raum vergeudet, der zudem Geld verschlingt, da für ihn mitgeheizt werden muss.

Fehler bei der Grundrissplanung lassen sich daher oft bereits vermeiden, indem ihr solche Schrägen und Nischen gar nicht erst in eure Überlegungen einbezieht. Wo sie sich nicht verhindern lassen, da sollte eine Möglichkeit gefunden werden, um sie so gut wie möglich auszunutzen – das kann etwa beim Dach über die Erhöhung des sogenannten Kniestocks erfolgen.

Tipp #8: Am Keller scheiden sich die Geister

Auch der bereits erwähnte Keller dürfte eure Planungen einigermaßen durcheinanderwirbeln. Irgendwie gehört er ja schon zum Haus dazu, oder?

Die Bedeutung, die ihm vor einigen Jahrzehnten noch beigemessen wurde, kommt ihm heute aber nicht mehr zu, denn das unterirdisch gelegene Geschoss hatte einst den primären Zweck, verderbliche Lebensmittel in dieser kühlen Umgebung möglichst lange haltbar aufbewahren zu können.

Eine Alternative dazu ist eine Teilunterkellerung oder eine Bodenplatte, die lediglich eine Versiegelung des Baugrundes darstellt. Bei ihr verzichtet ihr zwar auf den zusätzlichen Stauraum, zugleich könnt ihr beim Hausbau aber mit deutlich geringeren Kosten rechnen.

Tipp #9: Kurze Wege erhöhen die Effizienz

Ein möglichst großes Haus gehört wohl für viele Menschen zu den innigsten Träumen. Doch darin kann durchaus ein Fehler bei der Grundrissplanung liegen,. Eine ausufernde Größe ist immer auch mit langen Wegen verbunden. Genau diese sollten aber vermieden werden, denn wer möchte beim Aufsuchen der Toilette schon mehrere Flure passieren oder sogar unterschiedliche Stockwerke erklimmen, um das Ziel zu erreichen?

Ratsam ist es somit auch hier, den vorhandenen Raum sinnvoll auszunutzen und somit die Effizienz insgesamt zu erhöhen. Es liegt ganz im Trend, etwa die Küche mit dem Wohnzimmer zu verbinden. Auch mehrere Schlafzimmer sowie ein bis zwei Bäder können als kleine Wohneinheit kombiniert werden. Natürlich nimmt die Nähe der Kinderzimmer zu den Räumen der Eltern dabei eine wichtige Rolle ein.

Plant daher sorgfältig, welche Bereiche ihr wo im Gebäude am besten positioniert, um auf diese Weise lange Strecken zu vermeiden. Übrigens gilt das soeben Erwähnte nicht nur für die Wege selbst. Auch Leitungen und Kabel sollten so verlegt werden, dass sie nur eine kurze Distanz überbrücken. Das spart Geld und erleichtert etwaige Reparaturen.

Tipp #10: Räume können offen oder geschlossen gestaltet werden

Besprecht ihr mit einem Architekten die wichtigsten Tipps zur Grundrissplanung, so werden dabei die kurzen Wege von enormer Bedeutung sein. Umso mehr, da ihr die Effizienz abermals erhöhen könnt, indem ihr mehrere offene Bereiche in eurem Haus einrichtet. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass Wände und Türen fehlen.

Das Arbeitszimmer sowie Räume zum Schlafen oder zum Spielen der Kinder müssen natürlich immer vorhanden sein. Gerade die Wohnbereiche eignen sich aber gut, um mehrere Zimmer zu vereinen. Auf diese Weise verbessert ihr nicht nur die Effizienz. Dadurch, dass Wände und Türen nun nicht mehr gebraucht werden, lässt sich auch bares Geld einsparen.

Große Wohnbereiche bringen darüber hinaus Vorteile beim Einsatz von Strom und Wärme mit. Übrigens lassen sich einzelne Areale trotzdem ein wenig isolieren – große Topfpflanzen oder Raumtrenner eignen sich dafür ideal. Somit kann selbst im Wohnzimmer eine kleine Leseecke abgeteilt werden, um für ein wenig zusätzliche Ruhe zu sorgen.

Tipp #11: Jeder Raum wird einzeln gestaltet

Das Konzept der kurzen Wege und der offenen Räume löst sicherlich viele Vorteile aus. Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass im Haus immer noch genügend geschlossene Zimmer vorhanden sind – insbesondere als Rückzugsort.

Der Umfang und die Höhe der einzelnen Bereiche ergeben sich dabei aus dem Grundriss selbst. Hier könnt ihr natürlich eigenständig entscheiden, wie viel Platz ihr im Wohn-, Schlaf- oder Kinderzimmer benötigt. Darüber hinaus sind viel Individualität und Kreativität gefragt, denn jeder Raum sollte nunmehr eigenständig betrachtet und eingerichtet werden.

Die Idee, Fehler bei der Grundrissplanung bereits durch eine optimale Definition des Bedarfs und einer klugen Ausnutzung der Fläche zu vermeiden, wird somit vom Haus nunmehr im kleinen Maßstab auf jedes Zimmer angelegt:

  • Was ist der Zeck des Raumes?
  • Wie viele Personen halten sich hier auf?
  • Wie muss der verfügbare Platz gestaltet werden, um die vorhandene Zahl an Quadratmetern möglichst vielseitig gebrauchen zu können?
  • Welche Möbel kommen dafür in Betracht und wie lassen sich diese auch über ihren eigentlichen Verwendungszweck hinaus einsetzen?

Fragen, die bei der Gestaltung eines jeden Raumes beantwortet werden müssen.

Tipp #12: Schon heute an die Zukunft denken

Wertvolle Tipps zur Grundrissplanung zielen allerdings nicht nur auf das Hier und Jetzt ab. Sie versuchen vielmehr stets, auch die Zukunft zu betrachten und für die dort auftretenden Fragen zumindest schon einmal Antworten vorzubereiten. Das Stichwort der Flexibilität kommt dabei zum Tragen, denn:

Was passiert eigentlich mit dem Kinderzimmer, das heute dringend benötigt wird, das aber in wenigen Jahren schon leer stehen kann? Was geschieht mit der oberen Etage des Hauses, wenn dessen Bewohner aufgrund des Alters oder körperlicher Gebrechen die Treppe nicht mehr benutzen können?

Natürlich müsst ihr das Gebäude heute nicht so gestalten, dass es allen Eventualitäten der kommenden Jahre entspricht. Dennoch lohnt es sich, einmal ein oder zwei Jahrzehnte in die Zukunft zu blicken. Für die vorhandenen Areale sollte dabei über eine variable Nutzbarkeit nachgedacht werden.

In dem einstigen Kinderzimmer wird etwa ein Lese- oder Arbeitsraum eingerichtet. Größere Bereiche können für das Hobby oder als Heimkino genutzt werden. Wichtig ist es nur, dass das Haus zu einem späteren Zeitpunkt nicht zu viel Fläche aufweist, für die es keinen Bedarf gibt. Das nämlich wäre ein klares Indiz für eine fehlerhafte Planung.

Tipp #13: Ideen für die eigene Entscheidung sammeln

Häuser lassen sich in jeder Form und jeder Größe finden. Sie können nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen errichtet werden. Ihnen allen gleich ist, dass sie sich trotz ähnlicher Merkmale erheblich voneinander unterscheiden. Und das liegt im Wesentlichen an dem jeweils verwendeten Grundriss.

Wie der Grundriss ausfällt, das bestimmen alleine die Hausbauer – gerne mit der Hilfe eines Architekten. Der Grundriss ist somit durchaus als der persönliche Fingerabdruck jener Menschen zu verstehen, die künftig das Gebäude bewohnen werden.

Der eigenen Fantasie ist hier freier Lauf zu lassen. Was möglich und was unmöglich ist, das kann gerne mit dem Architekten, dem Bauamt oder den Handwerkern besprochen werden. Und wenn euch dennoch einmal gar keine guten Gedanken für die Gestaltung der verfügbaren Fläche einfallen, so solltet ihr nicht verzagen.

Besucht Freunde oder Kollegen und betrachtet in deren Immobilie, wie der Grundriss ausfällt. Ebenso könnt ihr Kataloge der Anbieter von Fertighäusern studieren, um euch inspirieren zu lassen. Oder ihr schaut in einem der zahlreichen Musterhausparks vorbei, wo ihr euch Ideen holen und einen Fachberater direkt mit euren Fragen löchern könnt.

Tipp #14: Mit der richtigen Software schnell ans Ziel

Die eigene Kreativität ist für das Erstellen eines Grundrisses natürlich wichtig. Doch nicht jedermann verfügt über die Fähigkeit des räumlichen Denkens. Denn wie wirken sich die eilig aufs Papier gebrachten Linien wohl in der Realität aus?

Erproben könnt ihr das, indem ihr eine spezielle Software verwendet, die bei der Planung des Grundrisses hilft. Hier dürft ihr zunächst alle Wünsche und Bedürfnisse definieren, die das fertige Haus abdecken soll. Durch das geschickte Vergrößern und Verkleinern einzelner Bereiche seht ihr schnell, wie sich die Fläche verändern lässt.

Beachtet jedoch, dass die Software lediglich ein Hilfsmittel darstellt und einen Architekten nicht ersetzen kann.

Tipp #15: Nutzt jede verfügbare Hilfe

Ein erheblicher Fehler bei der Grundrissplanung kann immer auch dann auftreten, wenn die Bauherren zu viel Individualität in den Hausbau einfließen lassen. So sehr ihr euren Träumen für die eigenen vier Wände folgen wollt, so sehr sei euch gleichzeitig ein kompetenter Berater empfohlen.

Was ist wirklich umsetzbar? Welcher Grundriss macht tatsächlich Sinn? In der Regel hilft euch hier der Architekt weiter, der euch in einem Gespräch genau erläutern wird, inwiefern euer Grundriss realisiert werden kann. Dabei bekommt ihr zahlreiche wichtige Tipps mit an die Hand, die euch eurem Traumhaus einen großen Schritt näher bringen werden.

Werft abschließend gerne auch nochmal einen Blick auf das folgende Video, wo die wichtigsten Tipps zur Grundrissplanung nochmals zusammengefasst werden:

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