Bauherren, die sich für ein Fertighaus entscheiden, müssen sich nicht auf wenige Haustypen beschränken. Sie haben die große Auswahl zwischen verschiedenen Varianten und Bauweisen mit all den Vor- und Nachteilen. Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die gängigen Haustypen.
Der Klassiker unter allen Häusern und somit auch unter den Fertighäusern sind Satteldachhäuser, die mit mehreren Stockwerken, dem ausgebauten Dachgeschoss mit Dachschrägen und oft auch einer Unterkellerung punkten.
Satteldachhäuser als Klassiker unter den Haustypen
Die Neigung des Daches beim Satteldachhaus kann variieren, auch die Länge desselben kann individuell angepasst werden. Je nach Kniestockhöhe verändert sich aber der Wohnraum, der unter dem Dach noch zu nutzen ist.
Satteldachhäuser sind vergleichsweise günstig zu bauen – wohl auch ein Grund, warum sie derart verbreitet sind. Dazu kommt der ästhetische Aspekt, denn dieser klassische Haustyp prägt ganze Landschaften und gilt als typisch für die ländliche Region.
Gleichzeitig sind Sie als Bauherr in Bezug auf die Gesamtgestaltung frei und können das Dach in einigen Details ändern. Inwieweit solche Änderungen aber zulässig sind, bestimmt der für den Ort vorgegebene Bebauungsplan, der teilweise recht starr ist, manchmal aber auch Änderungen erlaubt.
Ebenfalls ein wichtiger Vorteil der Satteldächer besteht darin, dass die Flächen des Dachs aufgrund ihrer Neigung nur wenig anfällig gegen Witterungs- und Altersschäden sind. Der Aufwand für die Instandsetzung ist somit deutlich geringer als bei anderen Haustypen.
Wirkliche Nachteile bleiben an dieser Stelle nicht zu nennen, lediglich sind Satteldachhäuser etwas teurer im Bau als beispielsweise Flachdachgebäude.
Die Stadtvilla: Der Haustyp für Menschen mit großem Platzbedarf
Schon der Name „Stadtvilla“ lässt einen gewissen Luxus und ein erhöhtes Platzangebot vermuten. Doch Sie müssen kein Millionär sein, um eine Stadtvilla errichten zu können, denn die Preise für ein Fertighaus dieser Art sind erstaunlich günstig (wenn auch teurer als z. B. ein Satteldachhaus). Dabei punkten diese Haustypen mit zwei kompletten Stockwerken, einem Flach- oder Walmdach und großzügig geschnittenen Zimmern mit großer Wohnfläche.
Stadtvillen zeichnen sich häufig durch bodentiefe Fenster aus, was für lichtdurchflutete Räume sorgt. Anbauten sind problemlos anzufügen und das Haus ist auch als Doppelhaus realisierbar. Damit eignet es sich perfekt für alle, die ein Mehrgenerationenhaus errichten wollen oder eine Immobilie mit separater Einliegerwohnung benötigen.
Bedingt durch die große Außenwandfläche sind die Baukosten allerdings höher als bei anderen Haustypen. Zudem sind Sie in Bezug auf die Firsthöhe an den geltenden Bebauungsplan gebunden.
Pultdachhäuser erleben einen wahren Bauboom
Als Pultdachhäuser werden die Immobilien bezeichnet, die mehrere Geschosse aufweisen sowie ein Dach, welches von einer Seite des Hauses zur anderen schräg verläuft und welches ohne Giebel auskommt. Die gewählte Neigung beeinflusst das Aussehen des gesamten Objekts stark und wirkt zudem auf die individuellen Eigenschaften der Immobilie in Bezug auf den Regenschutz.
Wenn Sie sich für ein Pultdachhaus entscheiden und das Dach zur Sonne hin ausrichten können, haben Sie die ideale Grundlage zur Nutzung von Solarthermie oder zum Anbringen von Photovoltaik-Anlagen geschaffen.
Momentan erlebt die Baubranche einen wahren Boom bei Pultdachhäusern, was vor allem am geringen Preis dieser Dachform liegen dürfte. Außerdem ergibt sich innerhalb des Hauses sehr viel Stellfläche bzw. Wohnraum, dazu sind die Räume sehr hell. Für Liebhaber grüner Dächer sind Pultdachhäuser die beste Wahl, denn sie lassen sich wunderbar begrünen.
Als nachteilig wird hier oft das Aussehen empfunden, denn Pultdachhäuser bringen einen sehr modernen Touch mit, der nicht jedermanns Sache ist. Wer es klassisch mag, wird daher eher auf andere Haustypen für das Fertighaus zurückgreifen.
Weitere Haustypen für das Fertighaus: Flachdachhäuser und Kubushäuser
Liegt die Dachneigung bei unter 10 Grad, so wird von einem Flachdach gesprochen. In Deutschland und Österreich gilt sogar, dass der Winkel bei Flachdächern 5 Grad nicht übersteigen darf. Als Richtlinie gilt, dass die Neigung mindestens bei 1,1 Grad liegen sollte.
Der größte Vorteil solcher Haustypen bzw. Dachformen liegt darin, dass die Dächer begehbar sind und sich somit zur Terrasse umwandeln lassen. Vielleicht soll hier auch ein Freizeitbereich entstehen, in dem Sie Sport und Wellness nachgehen können?
Besonders häufig sind Flachdächer bei Bungalows und Kubushäusern zu finden, auch Containerhäuser sind mit einem solchen Dach ausgestattet. Der größte Vorteil der Flachdachhäuser besteht in der bereits erwähnten nutzbaren Dachfläche sowie im günstigen Preis – ein Fertighaus mit Flachdach kann um einiges günstiger sein als eines mit Satteldach oder einer anderen Dachform.
Damit genügend Licht nach unten ins Gebäude strömt, ist der Einbau von Lichtkuppeln oder Dachfenstern möglich, was bei einem Flachdach besonders einfach und damit kostengünstig möglich ist.
Allerdings bieten Flachdächer durchaus einige Nachteile, denn sie erfordern einen hohen Aufwand für die Wartung und sind gegenüber der Schneelast weniger unempfindlich. In Regionen mit großen Schneemassen im Winter ist ein Flachdach für das Fertighaus daher nicht zu empfehlen. Außerdem müssen Sie sich als Bauherr Gedanken um eine effektive Wärmedämmung machen, denn die thermische Belastung des Hauses ist hier deutlich größer.
Die angesprochenen Kubushäuser, die nach dem Vorbild des Bauhausstils errichtet werden, warten oft mit einem Flachdach auf und zeichnen sich darüber hinaus durch mindestens zwei Geschosse und ihre Würfelform aus.
Diese Haustypen gelangten in jüngster Zeit zu neuer Beliebtheit und bestechen vor allem durch den großzügig bemessenen Wohnraum. Kein bauliches Detail schränkt hier die Wohnfläche ein.
Bau- und Wohnfläche stehen hier in einem optimalen Verhältnis zueinander, die gesamte Raumaufteilung ist großzügig und klar. Das Design gilt als schlicht und elegant, allerdings auch als nüchtern und wenig individuell.
Kubushäuser bieten kaum Möglichkeiten für andere Dachformen und sind vergleichsweise teuer in der baulichen Umsetzung.
Bungalows: Ein Haustyp für alle Lebenslagen
Viele Bauherren setzen auf Bungalows, da sie das Haus auch im Alter nutzen wollen und schon bei der Errichtung der Immobilie an die später nötige Barrierefreiheit denken. Das eingeschossige Gebäude besitzt meist ein Flach- oder Walmdach, Satteldächer sind hier eher selten zu finden.
Bungalows können unterkellert sein, wobei der Keller nicht selten als Wohnraum genutzt wird. Bekannt sind diese Haustypen vor allem durch Ferienhaussiedlungen, denn aufgrund der günstigen Bau- und Instandhaltungskosten eignen sich Bungalows hervorragend für eine solche Nutzung.
Ein weiterer großer Vorteil liegt darin, dass beim Bauen oder bei späteren Umbauten keine tragenden Wände zu berücksichtigen sind – die Wände eines Bungalows können in der Regel frei versetzt oder entfernt werden, sie sind lediglich zur Trennung der Zimmer vorhanden und nicht als bauliche Notwendigkeit.
Nachteilig ist hier allerdings, dass ein Bungalow eine größere Grundfläche und damit ein größeres Grundstück benötigt als ein Gebäude, welches in die Höhe gebaut wird. Auch die Dachfläche ist größer, was die Baukosten nach oben treibt.
Moderne Haustypen für das Fertighaus: Blockhäuser als rustikale Variante
Früher entstanden Blockhütten aus entrindeten Baumstämmen, die einfach übereinander geschichtet wurden. Heute ist dieses Grundprinzip erhalten geblieben, allerdings ist es dank der industriellen Fertigung deutlich leichter, ein Blockhaus zu bauen. Dabei sind solche Häuser für alle Naturliebhaber ideal, die sich ein Leben im Grünen erträumen oder wenigstens in natürlicher Umgebung.
Jedoch lassen sich Blockhäuser nicht einfach errichten, denn hier muss ein sehr genauer Bauplan befolgt werden. Jedes Bauteil hat seinen individuellen Platz und passt auch nur an einer Stelle. Es ist nur unter großen Umständen möglich, später noch neue Fenster zu setzen oder Türen an eine andere Stelle zu bringen.
Blockhäuser punkten durch das ganz spezielle Wohngefühl, das sich hier ergibt, und bringen neben aller Rustikalität eine moderne Note mit ein. Auch das Wohnklima ist einzigartig und so eignen sich Blockhäuser auch für Allergiker. Nachteilig ist jedoch das geforderte sehr genaue Planen mit wenigen Änderungsmöglichkeiten.
Unser Fazit zu den Haustypen beim Fertighaus
Wenn Sie sich für ein Fertighaus entschieden haben, können Sie aus allen üblichen Haustypen wählen, die auch bei einer Massivbauweise zur Verfügung stehen. Dabei lassen sich nicht alle Typen klar voneinander abgrenzen, teilweise beinhalten verschiedene Haustypen ähnliche Gestaltungsmerkmale.
Gern können Sie an dieser Stelle einen Kommentar hinterlassen und uns Ihre eigenen Erfahrungen zu den Haustypen mitteilen.