Gartengestaltung beim Hausbau: Frühzeitige Planung spart Zeit, Geld und Nerven

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Die meisten Bauherren agieren nach der Devise: Steht erst einmal das Haus, ist der Außenbereich dran. Klingt logisch – kann aber ein teurer Fehler sein. Wann ein Garten zumindest in Grundzügen geplant werden sollte, worauf dabei zu achten ist und mit welchen Kosten bei der Gartengestaltung im Allgemeinen zu rechnen ist, das verraten wir euch in diesem Beitrag.

Ein eigener Garten gehört genauso zum Traumhaus wie eine ansehnliche Haustür oder eine gut ausgestattete Küche. Vor dem gemütlichen Sundowner auf der eigenen Terrasse steht allerdings einiges an Planung und Arbeit an – und die beginnt möglichst frühzeitig.

Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Der wichtigste betrifft den Bauantrag, für den ein Lageplan mit Angaben zur Grundstücksgestaltung eingereicht werden muss. Grundsätzlich sollte also schon mit dem Stellen des Bauantrags feststehen, wie das Grundstück räumlich aufgeteilt und die Außenanlagen gestaltet werden sollen.

Darüber hinaus sollen Haus und Garten möglichst eine optische Einheit bilden – daher erscheint es sinnvoll, beides gleichzeitig zu planen. Ebenfalls sinnvoll ist es, die vorhandenen Baugeräte für die Garten-Vorbereitungsarbeiten zu nutzen.

In den meisten Fällen muss zum Beispiel ein Baum oder eine Hecke entfernt werden. Oftmals ist es auch notwendig, den vorhandenen Boden abzutragen und mit neuem Mutterboden aufzufüllen, damit neue Pflanzen optimal wachsen und gedeihen können.

Zudem bietet es sich an, bei der Erschließung des Grundstücks auch den Garten einzubeziehen, um auch den hinteren Gartenteil mit Strom und Wasser zu versorgen. Eine sinnvolle Planung von Versorgungsleitungen, die isoliert und in Schächten in etwa ein bis zwei Meter Tiefe den Garten erschließen, sorgt später für deutlich mehr Komfort bei der Gartennutzung und verhindert oberirdisch verlaufende Schläuche und Kabel.

Unterm Strich lässt sich sagen: Wer seinen Garten frühzeitig zumindest im Groben plant, spart im Idealfall Zeit und Geld – und profitiert von höherem Komfort bei der Gartennutzung.

Fallstricke bei der Gartengestaltung beim Hausbau

Die Gestaltung eines Gartens beim Hausbau ist nicht nur ein sehr umfangreiches und (je nach Gestaltungswünschen) komplexes Projekt, es birgt auch einige Fallstricke. So müssen Häuslebauer zum Beispiel in vielen Fällen für jeden gefällten Baum einen Ersatz pflanzen. Wer genau dazu verpflichtet ist, weiß die Baumschutzbehörde.

Bei Hecken und Zäunen gilt es meist, einen Mindestabstand von 50 Zentimetern zum Nachbargrundstück einzuhalten. Wer diese Vorgaben nicht einhält, muss laut Nachbarschaftsrecht schlimmstenfalls mit einer Klage und der Anordnung, die Pflanzung zu entfernen, rechnen.

Die Art der Bepflanzung kann in einigen Städten, Stadtteilen und Gemeinden auch vom zuständigen Planungsreferat vorgegeben werden. Es ist also in jedem Fall sinnvoll, vorab Erkundigungen darüber einzuholen, um nachträglichen Auseinandersetzungen vorzubeugen.

Daneben bietet es sich auch immer an, die Eigenschaften der Pflanzen, die im Garten wachsen sollen, genau zu studieren. So erhält ein asiatisch gestalteter Garten mit Bambus zwar eine besonders authentische Optik, das XXL-Gras ist allerdings berüchtigt für seine wild wuchernden Rhizome.

Ein Baum nahe der Grundstücksgrenze zum Nachbarn kann dann zum Problem werden, wenn er sehr viel Laub produziert, sehr viele Früchte trägt oder das Nachbargrundstück verschattet. Ein Baum direkt neben dem Haus kann Fundament und Substanz schädigen und empfiehlt sich daher ebenfalls nicht.

Gartenbauer vs. Eigengestaltung

Grundsätzlich steht es jedem Bauherrn frei, die Gartengestaltung beim Hausbau in Eigenregie zu übernehmen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Gestaltung kann im eigenen Tempo, ganz nach eigenem Wunsch und mit viel eigenem Engagement erfolgen. Im besten Fall lässt sich auf diese Weise viel Geld sparen – etwa bei der Errichtung von Mauern, Zäunen oder beim Pflastern von Wegen und der Einfahrt.

Andererseits macht es einen großen Unterschied, ob lediglich ein bestehender Garten umgestaltet wird oder ob ein Garten komplett neu angelegt wird. Die Neugestaltung muss zahlreiche Faktoren berücksichtigen, darunter die Lage und Ausrichtung des Grundstücks, Sonnenstände und die Lage des Hauses, der gewünschte Gartenstil, die Art der Nutzung, Lieblingsplanzen, usw.

All das fließt im Idealfall in einem schlüssigen, stilvollen, zum Haus passenden Gartenkonzept zusammen. Klingt kompliziert? Genau dafür gibt es Gartenbauer. Ein Kostenvoranschlag zeigt an, mit welchen Kosten zu rechnen ist.

Gartenbauer übernehmen nicht nur die Gartenplanung und die professionelle Ausführung, sie beraten auch gern bei der Pflanzenauswahl. Natürlich ist es auch möglich, einen Experten mit der Gartenplanung und einigen Arbeiten zu beauftragen und andere Arbeiten in Eigenregie durchzuführen, um Kosten zu sparen.

Welche Option günstiger ist, kann man nicht pauschal sagen. Natürlich kostet die Expertise von Gartenbauern zunächst einmal Geld. Aber: Sie liefern Lösungen aus einer Hand, wissen aus Erfahrung, welche Ideen im Garten funktionieren, sie beraten, helfen bei der Auswahl und bringen große Maschinen für umfangreiche Gartenarbeiten gleich mit.

In Eigenregie kann die Gartenplanung günstiger sein. Wer wichtige Planungsdetails übersieht und Vorschriften nicht kennt, kann dabei aber auch mehr Geld als nötig bezahlen.

Was kostet eine Gartengestaltung?

Wie teuer ein komplett neu gestalteter Garten wird, hängt in erster Linie von der Größe des Grundstücks und den Wünschen des Eigentümers ab. Ein Naturgarten ist sicherlich erheblich günstiger als ein Gartenkunstwerk mit Gartenhaus, überdachter Terrasse, Teich oder gar Pool. Zu den größten Kostentreibern zählen Mauern, Pflaster, Terrasse, Gartenhaus, Teich oder Pool sowie der Zaun.

Zur Orientierung: Je nach Wünschen rechnet man grob mit drei bis sieben Euro pro Quadratmeter an Kosten. Andere Schätzungen gehen von durchschnittlich 10.000 bis 40.000 Euro für die Gestaltung der Außenanlagen aus. Viel Geld, das Häuslebauer am besten direkt bei der Baufinanzierung berücksichtigen.

Wann und wie beginnen?

Ganz allgemein gilt: Bevor ein Garten angelegt werden kann, muss der Untergrund vorbereitet werden. Diese Arbeiten können bereits während der ersten Hausbauphase erfolgen. In der Regel muss der Boden einige Zentimeter abgetragen und neu aufgefüllt werden. Auch das Gelände um das Haus gilt es aufzufüllen und einzuebnen.

Steht der Rohbau, kann bereits ein Kiesstreifen rund ums Haus angelegt werden. Er verhindert unschöne Fassadenverschmutzungen bei schlechtem Wetter und leitet Regenwasser zuverlässig ab.

Noch während der Hausbauphase bietet es sich an, die Einfahrt und ggf. eine Garage oder ein Carport in Angriff zu nehmen. Jetzt kann es auch sinnvoll sein, einen Sichtschutz oder Zaun zu errichten.

Sind die Außenarbeiten am Haus beendet, kann theoretisch bereits die Terrasse gebaut werden. Für große Arbeiten wie das Errichten von Mauern oder den Terrassenbau eignen sich Frühjahr und Sommer besonders gut.

Soll eine Hecke die Grundstücksgrenze markieren, ist besonders der Herbst empfehlenswert. Zum einen, weil die Pflanzen dann die Vegetationsphase abgeschlossen haben und bis zum Frühjahr anwachsen können. Zum anderen, weil zu dieser Zeit auch günstige Wurzelware erhältlich ist. Wer im Herbst pflanzt, benötigt auch nicht unbedingt die teureren, großen Pflanzen, sondern kann auf junge Pflanzen zurückgreifen, die bis zum Frühjahr ordentlich wachsen.

Erst wenn diese großen Arbeiten erledigt sind, empfiehlt es sich, die verschiedenen Gartenbereiche aufzuteilen, Beete abzustecken und zu bepflanzen. Als ideale Pflanzzeit gelten das Frühjahr und der Herbst.

Bildquelle: @neonbrand | Unsplash.com

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