Terrasse bauen: Darauf sollten Sie achten

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Wer ein Eigenheim baut, freut sich meist schon auf gemütliche Sommerabende auf der heimischen Terrasse. Damit diese später auch Belastungen standhält, sollten Sie als Heimwerker alle baulichen Anforderungen erfüllen. Wir verraten Ihnen, welche das sind und geben Ihnen einige hilfreiche Tipps für Ihre zukünftige Terrasse mit auf den Weg.

Terrassen sind ein Ort zum Wohlfühlen. Der zusätzliche Wohnraum vor dem Haus wird hauptsächlich im Sommer ausgiebig genutzt. Dort genießt man allein, zu zweit oder mit Freunden den Sonnenschein.

Die laue Abendluft bietet ausreichend Gelegenheit, bis in die Nacht zu feiern. Kleinere Terrassen eignen sich gut zum Sonnenbaden und für gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie. Nach getaner Arbeit kann man sich dort vom Alltagsstress erholen.

Terrassen mit größerer Fläche laden zu sommerlichen Grillpartys mit Freunden und Bekannten ein. Für die jüngsten Hausbewohner sind sie der richtige Ort zum Spielen.

Ist der zusätzliche Wohnraum nach Süden gelegen, lässt er das Herz von Sonnenanbetern höher schlagen: Sie können dann den ganzen Tag in der Sonne liegen.

Befindet sich die Terrasse im Westen des Hauses, genießen sie die Abendsonne, ohne sich zu starker Hitze auszusetzen. Hausbewohner, die lieber die frühen Morgenstunden auf ihrer Terrasse verbringen möchten, sollten diese im Osten bauen.

Terrasse selbst bauen oder anlegen lassen?

Als frisch gebackener Hauseigentümer fragen Sie sich bestimmt, ob das Terrasse bauen durch eine Fachfirma oder das Selbstbauen besser ist. Beauftragen Sie ein Fachunternehmen, müssen Sie sich um nichts mehr kümmern. Dafür kommen aber deutlich höhere Kosten auf Sie zu: Für einen Handwerksprofi müssen Sie mit einem Stundenlohn von zirka 70 Euro rechnen. Meisterstunden sind sogar noch teurer.

Erledigen Sie als geschickter Heimwerker das Terrasse bauen aber in Eigenregie, sparen Sie nicht nur diese Kosten. Sie können zuvor noch Preise vergleichen und hochwertiges Material günstiger kaufen.

Haben Sie im Freundeskreis Handwerker, leihen diese Ihnen eventuell sogar die benötigten Werkzeuge. Ansonsten können Sie sich diese im Baumarkt mieten.

Beachten Sie aber bitte, dass Sie für eine große Veranda einen Bagger benötigen. In diesem Fall wäre es besser, die Ausschachtungsarbeiten einem Profi zu überlassen.

Materialien zum Terrasse bauen

Möchten Sie eine Terrasse bauen, überlegen Sie sich zuerst, aus welchem Material diese bestehen soll. Naturliebhaber verwenden üblicherweise Holzdielen. Wer auf Echtholz, aber nicht auf eine holzähnliche Optik verzichten möchte, kauft stattdessen Leisten aus WPC.

Möchten Sie sich später einen Steingarten anlegen oder ist das gekaufte Eigenheim ein älteres Gebäude im Landhausstil, ist ein Bodenbelag aus Natursteinplatten die stilsichere Ergänzung.

Zu modernen Neubauten passen Verandaböden aus Betonsteinen. Jeder dieser Werkstoffe für das Terrasse bauen hat andere Eigenschaften. Daher ist es ratsam, vor dem Gang zum Baumarkt sämtliche Vor- und Nachteile abzuwägen.

Terrassen aus Holz

Entscheiden Sie sich für eine Holzterrasse, benötigen Sie dafür festes, langlebiges und widerstandsfähiges Holz. Diese Anforderungen erfüllen Douglasie, Teak und Bangkirai.

Holz hat eine warme Ausstrahlung und heizt sich im Sommer nicht auf. Holzterrassen müssen allerdings jedes Jahr wetterfest gemacht werden und benötigen eine fachmännisch angelegte Unterkonstruktion. Ansonsten kann es zur Bildung von Schimmel, Grünspan und Moos kommen.

WPC-Terrassenböden

WPC ähnelt Holzlatten. Das pflegeleichte geriffelte Holz-Kunststoff-Verbundmaterial ist witterungsbeständig, wenn es beschichtet ist. Starke UV-Strahlung kann seine Farbe verändern.

Steinterrassen

Bei diesen haben Sie die Wahl zwischen Naturstein, Pflaster- und Betonsteinen. Natursteine sind ein optisch attraktives, aber teures Verlegematerial. Mit Granit-Pflastersteinen und Betonplatten können Sie Ihre Terrasse deutlich kostengünstiger bauen.

Steinterrassen sind ausgesprochen langlebig und benötigen keine spezielle Pflege. Die Steine sind in diversen Farbtönen und verschiedenen Designs erhältlich.

Worauf Sie beim Terrasse bauen achten sollten

Planen Sie, das Terrasse bauen eigenhändig durchzuführen und haben Sie sich für einen Steinboden entschieden, sollten Sie unbedingt Folgendes beachten:

  • Planen Sie ein Gefälle von zwei bis drei Zentimetern ein. Ansonsten ist Ihre Hauswand nicht ausreichend vor Nässe geschützt.
  • Stecken Sie die Fläche zuvor mit Holzpflöcken und Schnüren ab.
  • Heben Sie die Erde im markierten Bereich gleichmäßig aus und bedecken Sie den Boden 20 cm hoch mit frostfestem Kies der Körnung 3 bis 7 mm. Darüber legen Sie eine 5 cm dicke Splitt- oder Sandschicht (Körnung 0 bis 4 mm) an. Danach verdichten Sie die Oberfläche mit einem Rüttler und verlegen die Steinplatten mit einem Abstand von wenigstens 3 mm.
  • Kehren Sie mehrere Male hintereinander Fugensand in die Zwischenräume.
  • Möchten Sie mit Ihren Steinplatten attraktive Muster legen, lassen Sie sich am besten zuvor einen Verlegeplan erstellen. So wissen Sie genau, wie viele Steine Sie benötigen. Außerdem erzielen Sie dann mit Ihrem Terrasse bauen das gewünschte Ergebnis.
  • Stellen Sie beim Ausschachten fest, dass der Boden lehmig ist, erhöhen Sie die Kiesschicht noch um einige Zentimeter.
  • Kontrollieren Sie zwischendurch mit Richtlatte und Wasserwaage, ob die Fläche auch wirklich eben ist.

Terrasse bauen und Strom erzeugen

Ist Ihre Terrasse nach Süden, Südosten oder Südwesten ausgerichtet, bietet sie optimale Bedingungen für die Stromerzeugung: Solarmodule lassen sich sogar an der Terrassenwand montieren (gebäudeintegrierte Photovoltaik).

Damit Sie das einfallende Sonnenlicht bestmöglich nutzen, können Sie die Neigung der Solarmodule entsprechend anpassen. Ein leistungsfähiger Stromspeicher macht Ihr Haus von der öffentlichen Stromversorgung weitgehend unabhängig.

Finanzielle Hilfe bietet Ihnen die KfW mit ihrem Kredit 275 Erneuerbare Energien: Für die Stromerzeugung können Sie ein zinsgünstiges Darlehen und einen zehnprozentigen Tilgungszuschuss erhalten. Um die Förderung zu bekommen, muss Ihre Photovoltaik-Anlage nach dem 31.12.2012 in Betrieb genommen worden sein. Außerdem darf ihre Maximalleistung nicht über 30kWp liegen.

Planen Sie, den Stromspeicher ohnehin länger als fünf Jahre zu nutzen, haben Sie noch bis Ende Dezember 2018 Zeit, das KfW-Darlehen zu beantragen. Der Kredit bezieht sich auf die gesamte Fotovoltaikanlage. Der Tilgungszuschuss wird nur für das Stromspeichersystem gewährt.

Alternativ zur Solarzellenmontage an der Gebäudewand können Sie auch eine Terrassenüberdachung zur Energiegewinnung nutzen. Für die dort angebrachten Solarmodule gibt es allerdings keine Förderung.

Fazit zum Terrassenbau

Hauseigentümer, die handwerklich geschickt sind und ausreichend Zeit haben, können sich ihre Terrasse problemlos selbst bauen und damit viel Geld sparen. Auf der ganz sicheren Seite sind Sie, wenn Sie zur Not noch mit der tatkräftigen Hilfe von Freunden rechnen können. Wer seinen Fähigkeiten dennoch nicht so ganz traut, sollte lieber eine einfache Terrasse bauen.

Bildquelle: Nidia Dias | Unsplash

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  • Vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich und mein Freund möchte eine Dachterrasse aus Holz bauen und wir planen jetzt der Aufbau. Um die Fläche zuvor mit Holzpflöcken und Schnüren abzustecken, werden in Ansicht nehmen.

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