Die Bautrends 2019 — das erwartet uns nach dem Jahreswechsel

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Wer vor dem großen Schritt des Hausbaus steht, möchte den Weg zu einem Eigenheim ebnen, das sich auf der Höhe der Zeit befindet. So führt kein Weg daran vorbei, die künftigen Hausbau-Trends zu sondieren. Auf diese Weise lassen sich jene Entwicklungen rund um Haustechnik, Smarthome und Co. in die Planungen integrieren, welche den eigenen Ansprüchen entsprechen.

Bereits seit Jahren nimmt die Bedeutung der Nachhaltigkeit in der Bauwelt stetig zu. Der Anspruch, den Hausbau mit ökologischen Faktoren in Einklang zu bringen, schlägt sich unter anderem bei der Wahl des Materials nieder.

Bautrends 2019: Nachhaltigkeit ist Trumpf

Als natürlicher Baustoff gewinnt Holz weiter an Bedeutung. Einige Hersteller und Zulieferer setzen bei ihren Fertighäusern ganz gezielt auf regionale Bestände, um einen langen Transport aus dem Wald zur Fertigung bis auf den Bauplatz zu verhindern.

Darüber hinaus wird bei der Dämmung des Hauses sehr genau darauf geachtet, dass natürliche Materialien verbaut werden. Durch die diffusionsoffenen Wände soll wiederum ein zu jeder Jahreszeit angenehmes Raumklima erreicht werden.

Diese Entwicklung steht mit den Ansprüchen und Werten im Einklang, die im Rahmen einer großen Studie ermittelt wurden. In einer repräsentativen Forsa-Umfrage stellte sich heraus, dass 94 Prozent der Menschen das nachhaltige Bauen direkt mit ihrer persönlichen Gesundheit und ihrem Wohlbefinden verbinden. Gleichbedeutend sind niedrige Betriebskosten, welche langfristig zur Amortisierung der anfänglichen Anstrengung führen sollen.

Heizsysteme werden in diesen Tagen ebenfalls mit dem Anspruch an eine nachhaltige Bauweise in Verbindung gebracht. Während vor wenigen Jahren noch die Wärmepumpe mit Batteriespeicher und Photovoltaikanlage als ideale Lösung galt, werden inzwischen neue Lösungen proklamiert. Dazu zählt etwa der Schichtenspeicher des Sonnenhaus-Instituts, welches sich seit Jahren für ökologische Hausbau-Trends engagiert.

Eine thermische Solaranlage auf dem Dach erhitzt in der warmen Jahreszeit den sogenannten Schichtenspeicher. Je nach Größe des Hauses und Energiebedarf umfasst dieser rund 10.000 Liter Wasser. Dank des guten Energieträgers wird die Energie im isolierten Speicher bis in den Winter konserviert.

Aktuellen Forschungen zufolge können auf diese Art rund 70 Prozent des energetischen Jahresbedarfs abgedeckt werden. Im Inneren des Hauses ist davon kaum etwas ersichtlich. Dort wird die Wärme über eine Zentralheizung abgegeben.

Der Trend geht zum Smarthome

Gerne wurde das Smarthome zuletzt als futuristische Vision bezeichnet. An aktuellen Entwicklungen wird deutlich, dass keine Jahrzehnte mehr vergehen werden, bis es sich um ein zentrales Prinzip in der Bauwelt handelt.

Schon heute legen viele Bauherren mit einer zentralen Steuerungseinheit den Grundstein für die spätere technische Aufrüstung. Ist die Konsole von Beginn an ein Teil der Planungen, so lässt sich die teure Nachrüstung vermeiden, welche ansonsten erforderlich wäre. Die Steuerungseinheit ist dann die zentrale Schnittstelle aller Anwendungen, die zukünftig folgen können.

Die Firmen aus der Baubranche sind jedoch nur in Teilen für die Innovationen verantwortlich, welche aktuell auf den Markt strömen. Längst machen die großen Konzerne des Silicon Valleys auf ihre eigenen Entwicklungen aufmerksam. So setzen sich etwa intelligente Sprachsteuerungen durch, welche schon bald essentieller Bestandteil des Smarthomes sein sollen. Die Bauherren dieser Tage sichern sich durch die Steuerungseinheit die Chance, Schritt für Schritt aufzurüsten.

Die Innovationen werden dabei zunächst die folgenden Felder ins Visier nehmen:

  • Unterhaltung
  • Sicherheit und Zugangskontrolle
  • Licht- und Fenstersteuerung
  • Energiemanagement
  • Haushaltsgeräte
  • Gesundheit und betreutes Wohnen

Bis für alle Segmente die passende Hardware verfügbar sein wird, könnten noch einige Jahre vergehen. Dass es sich um einen der wichtigen Bautrends 2019 handelt, ist jedoch kaum zu bestreiten. Zu deutlich treten die Vorteile in den Vordergrund, welche durch die zunehmende Digitalisierung der eigenen vier Wände den Komfort der Bewohner erhöhen.

Gleichsam ist davon auszugehen, dass sich der Trend über einen langen Zeitraum erstreckt. Das bis in den letzten Winkel vernetzte Smarthome wird es vorerst nicht in den Katalogen der Fertighaushersteller geben.

Wandel der Arbeitswelt hinterlässt Spuren

Der Wandel der Arbeitswelt war in der Politik längst Thema hitziger Debatten. Durch die neuen Unternehmensformen und Geschäftsbereiche, welche die Etablierung des Internets mit sich brachte, gibt es eine immer größer werdende Zahl an Freiberuflern und Selbstständigen.

Auch das klassische Angestelltenverhältnis gestaltete sich in den letzten Jahren zunehmend flexibel. So ist das Home Office in einem Teil der Arbeitszeit ein legitimer Weg geworden, um Familie und Beruf leichter zu vereinen. Immer mehr berufliche Einflüsse lassen sich deshalb bei der Planung des Eigenheims erkennen.

Vor allem Selbstständige lassen sich die Chance nicht entgehen, ein Home Office in die Planungen eintragen zu lassen. Durch die mögliche Abschreibung desselben reduziert sich schließlich über Jahre hinweg die Steuerlast.

Bereits bei der Raumaufteilung ist es wichtig, diese Komponente in die Überlegungen einfließen zu lassen. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen lediglich ein ungenutzter Raum für berufliche Arbeiten genutzt wurde. Je größer der Teil der Arbeitszeit ist, der sich im eigenen Büro abspielt, desto eher muss etwa dessen Lage innerhalb des Hauses überdacht werden.

Architekten empfehlen eine ungestörte Positionierung im Erdgeschoss, die womöglich sogar den Zutritt über einen separaten Eingang erlaubt. Die Unterhaltung mit den Kollegen oder der Empfang von Kunden lässt sich dadurch strikt von der privaten Sphäre trennen.

Viele Fertighausanbieter sind darauf bedacht, auch die Geräuschkulisse für den beruflichen Zweck zu optimieren. In den kommenden Jahren werden immer mehr Menschen dazu in der Lage sein, im eigenen Büro in Ruhe zu arbeiten und ihrer Tätigkeit in höchster Konzentration nachzugehen.

Neben diesen Entwicklungen, welche die Hausbau-Trends innerhalb der klassischen Wohnlandschaft beschreiben, lassen sich noch weitere Entwicklungen am Markt beobachten. Dazu zählen etwa Modulhäuser, welche heute von verschiedenen Herstellern kreativ beworben werden.

Im Fokus der Entwicklung steht eine Unterkunft, die an das mobile Leben ihres Besitzers angepasst werden kann. Die Entwicklung wurde vom Wunsch angetrieben, ein Eigenheim zu schaffen, welches auch einem Umzug nicht im Wege steht.

Das Modulhaus selbst besteht aus maximal drei großen Komponenten, die bei Bedarf einzeln auf einen Schwertransport geladen werden können. Da die Hersteller ihre Modulhäuser gänzlich in der Werkshalle fertigen, reduziert sich die Bauzeit vor Ort auf wenige Tage.

Von der Bestellung bis zum Einzug ist mit einer Zeitspanne von wenigen Monaten zu rechnen. Das transportfähige Haus könnte in Zukunft die Bindung des Bauherren zu seinem Wohnort lockern, um damit etwa beruflichen Anforderungen gerecht zu werden.

Doch nicht nur als Hauptwohnsitz spielt der Haustrend der Modulhäuser eine Rolle. Optional kann das innovative Haus als Büro genutzt werden, welches nicht mehr ins Fertighaus integriert werden muss.

Allein ein Fundament im Garten und die Genehmigung des örtlichen Landratsamts sind notwendig, um damit einen separaten Bereich zu schaffen. Auch als Gästezimmer könnten die Modulhäuser in Zukunft eingesetzt werden und damit die Bauwelt auf ihre Art revolutionieren.

Fantasieprodukt oder Revolution?

In vielen Bereichen des Wohnens und Bauens zeichnen sich deutliche Trends ab, denen große Hersteller bereitwillig folgen. Die Erfahrung lehrt uns, solche Entwicklungen stets kritisch zu beäugen und die bisherigen Statuten unter diesem Einfluss nicht einfach über Bord zu werfen. Dass es sich um höchst interessante Ansätze handelt, steht jedoch außer Frage.

Leseempfehlung: Das sind die Bautrends 2023

Nun würde uns Ihre Meinung interessieren. Welche dieser Bautrends 2019 halten Sie für zukunftsfähig? Werden wir in den Neubaugebieten zum Beispiel schon bald vernetzte Modulhäuser antreffen, die nach wenigen Jahren den Weg in eine andere Stadt antreten? Teilen Sie uns Ihre Einschätzung gerne über die Kommentarfunktion unterhalb des Artikels mit.

4 CommentsKommentar hinterlassen

  • Hallo,
    ich hätte bedenken das die Qualität nicht so gut ist bei “Fertighäusern” und bei dem Trend Tiny-House wird es schwer da man auf jedenfall ein Grundstück brauch und dies ist Mangelware. Es wird immer von Nachhaltig geredet aber alle denken nur an die Umwelt, was ist mit den Handwerkern aus der eigenen Stadt (wenn man die Häuser einmal quer durch Deutschland Transportiert). Man muss bereit sein Faire Preise für Faire Produkte zu bezahlen. Aber ich finde auch es sollte dem Bauherren leichter gemacht werden.

    • Hallo Tine,

      vielen Dank für ihren Kommentar. Was die Qualität von Fertighäusern betrifft, so hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan, sodass Fertighäuser mittlerweile mit Massivhäusern mithalten können.
      Handwerker aus der näheren Umgebung sind gewiss eine gute Option. Da beim Fertighaus in der Regel jedoch nach dem Motto “alles aus einer Hand” gebaut wird, sind die Prozesse sehr gut miteinander abgestimmt. Externe Handwerker zu integrieren wäre dabei nicht sehr ratsam. Aber auch hier gibt es Ausnahmen.

      Beste Grüße, Ihr BauMentor-Team.

  • Aufgrund des nicht mehr Planbaren klassischen Baugewerbe (Termine, kosten, nerven) wird der Fertighaus Sektor weiter wachsen.
    Mich interessieren Ideen einen Fertighaus Anbau an ein bestehendes Klassisches Gebäude zu integrieren.

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