Der Bauablaufplan für mehr Planungssicherheit und Übersicht beim Hausbau

Bauablaufplan

Der Bauablaufplan ist ein unverzichtbares organisatorisches Hilfsmittel für alle, die zum einen nicht im Chaos beim Hausbau versinken wollen. Zum anderen fasst der Plan die wichtigsten Daten und Zeitabläufe übersichtlich zusammen und macht diese jederzeit verfügbar. Wir stellen ihn Ihnen in diesem Blogartikel etwas genauer vor. 

Der Bauablaufplan wird durch das Bauunternehmen erstellt und zeigt den zeitlichen sowie den organisatorischen Ablauf sämtlicher Bautätigkeiten, die von der Planung bis zum fertigen Haus nötig sind. Diese Arbeiten stehen miteinander in Verbindung und bauen teilweise aufeinander auf.

Ihre Abhängigkeit zueinander wird häufig in einer Grafik dargestellt, sodass die Übersicht über den aktuellen Baustatus sowie über die weiteren Abläufe jederzeit gegeben ist. Derartige Grafiken, die mit verschiebbaren Balken arbeiten, sind überaus praktisch. Sie lassen sich bei Verzögerungen oder Änderungen im Bauablauf jederzeit anpassen.

Vorteile über Vorteile: Der Bauablaufplan und seine Inhalte

Im Plan zum Bauablauf sind also sämtliche Daten enthalten, die bis zur Fertigstellung des Hauses wichtig sind. Sie als Bauherr profitieren von diesem Plan, weil Sie eine Übersicht über die Arbeiten bekommen und wissen, an welcher Stelle es zu welchem Zeitpunkt weitergehen wird.

Der Vorteil: Ihre Vertragspartner sind nach Erstellung des Plans an diesen gebunden, das heißt, die termingerechte Ausführung aller nötigen Arbeiten ist nun verpflichtend. Außerdem ist es vorteilhaft, dass alle Absprachen in schriftlicher Form vorliegen.

Gerade bei Bautätigkeiten können derartige Absprachen rasch zu Missverständnissen führen oder werden gar nicht erst beachtet. Das liegt unter anderem daran, dass Informationen auf der Baustelle häufig nicht weitergegeben werden, der Bauherr aber davon ausgeht, dass sein Gesprächspartner alles Nötige in die Wege leiten wird. Dieser wiederum sieht seine Aufgabe außerhalb seines Aufgabenbereichs und trägt Absprachen nicht weiter. Ohne bösen Willen gehen damit wichtige Dinge unter.

Mit einem Bauablaufplan passiert das nicht. Der Plan erkennt rechtzeitig, sollte es zu Verzögerungen am Bau kommen. Diese sind dem jeweils Verantwortlichen zuzuordnen, sodass frühzeitig Abhilfe geschaffen werden kann.

Ebenfalls ein wichtiger Inhalt des Bauablaufplans sind die Zahlungsfälligkeiten. Diese sind langfristig aufgelistet, sodass Sie sich als Bauherr finanziell auf fällige Rechnungen einstellen können und nicht von diesen überrascht werden.

Diese langfristige Planungsmöglichkeit bezieht sich auch auf Entscheidungen, die noch nicht zu Baubeginn getroffen werden konnten. Sie sind ebenfalls einige Zeit im Voraus planbar und so haben Sie genügend Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.

Der Bauablaufplan in den einzelnen Bauphasen

Grob lässt sich ein Bauablaufplan in die Phasen

1. Vorbereitung
2. Planung
3. Bau/Ausbau

untergliedern.

Teilweise wird als vierter Punkt die Kundenbetreuung aufgeführt, denn auch nach Fertigstellung und Schlüsselübergabe wünschen sich die meisten Bauherren einen entsprechenden Kundenservice, mit dessen Hilfe die wichtigsten Fragen rund um das Bauvorhaben geklärt werden können.

Allerdings ist dieser Punkt nicht zwingend ein Teil des Ablaufplans, denn hierbei handelt es sich um eine freiwillige Leistung, die mit dem Bau an sich nichts mehr zu tun hat und lediglich als besonderer Service und Kundenfreundlichkeit zu sehen ist.

Zur Vorbereitung gehört das Finden eines passenden Grundstücks, sofern ein solches nicht bereits vorhanden ist. Ein Berater besichtigt mit Ihnen gemeinsam das Objekt, wodurch die spätere Planung deutlich einfacher wird. Die „Platzierung“ bzw. Ausrichtung des Hauses lässt sich dadurch leichter planen.

Ebenfalls zu den vorbereitenden Tätigkeiten zählt die Bedarfsanalyse. Sie müssen vor Baubeginn wissen, wie viele Zimmer Sie benötigen, welche Sonderwünsche Sie haben und wie genau Ihr Traumhaus aussehen soll. Nicht immer lassen sich alle Details umsetzen, unter anderem, weil städtebauliche Vorschriften einer Realisierung entgegenstehen oder weil Sie aus finanziellen Gründen gewisse Abstriche hinnehmen müssen.

Die Phase der Planung beginnt auf Grundlage der Bedarfsanalyse, die in der vorigen Phase durchgeführt worden ist. Der Plan, der alle wichtigen Details des künftigen Hauses beinhaltet, wird im Maßstab 1 : 100 erstellt. Ihr Architekt berücksichtigt bei seinen Zeichnungen auch, ob Sie sich eine bestimmte Dachform oder Form des Baukörpers vorgestellt haben.

Die Außengestaltung muss jedoch in erster Linie an den Vorgaben ausgerichtet sein, die die Stadt im Bebauungsplan vorgesehen hat. Diesbezüglich ist es möglich, Änderungen und Anpassungen zu beantragen. In der Regel sind die Vorschriften aber vergleichsweise starr. Vor allem dann, wenn in direkter Nachbarschaft auf eine möglichst identische Gestaltung der Häuser und Wohnanlagen geachtet wird, sind Sondergenehmigungen nur schwer zu bekommen bis fast unmöglich.

Der Plan des Architekten gilt als Grundlage für den Bauantrag, der ebenfalls in die Planungsphase fällt und mit dessen Bewilligung der eigentliche Bau erst starten darf. Für Bauherren eines Fertighauses wichtig: In die Planungsphase zählt das Festlegen der gesamten Ausstattung Ihres künftigen Hauses. Das gilt nicht nur für die Außengestaltung, sondern auch für die Wände und Böden, für sanitäre Anlagen und Badezimmer. Auch die Haustechnik wird hier mit einbezogen – diese Regelungen werden ebenfalls im Bauablaufplan erfasst.

Die dritte Phase betrifft den eigentlichen Bau oder Ausbau. Die vorgefertigten Teile Ihres künftigen Heims werden per Lkw geliefert und durch die Mitarbeiter montiert. Die Fertigstellung des Rohbaus nimmt nur wenige Tage in Anspruch – das Richtfest steht an. Dieses gehört natürlich zum Bau dazu und markiert eine wichtige Station auf dem Weg zum fertigen Haus.

Nochmalige Unterteilung der dritten Phase?

Bauablaufpläne können sich erheblich voneinander unterscheiden. Während bei einigen Varianten nur die wichtigsten Punkte beinhaltet sind, sind andere Pläne überaus detailliert ausgeführt. So kann zum Beispiel die dritte Phase des Baus noch einmal unterteilt werden.

Der eine Bauablaufplan sieht die Anlieferung der Fertigteile bis zur Schlüsselübergabe vor, ein anderer bezieht hier alle nötigen Arbeiten mit ein. Des Weiteren kann der Bauablaufplan den Innenausbau und die Fertigstellung beinhalten, kann sich aber auch detailliert um alle einzelnen Punkte kümmern, wie zum Beispiel den Fenster- und Treppenbau oder die Installation der Heizung.

Auch die Elektro- und Sanitärarbeiten werden hier einzeln aufgeführt. Hinzu kommt der Einbau der Türen, das Verlegen von Fliesen und das Aufbringen der Bodenbeläge.

Wichtig: Je detaillierter ein Bauablaufplan gestaltet ist, desto leichter ist er für Sie nachvollziehbar und desto besser wissen Sie, in welcher Bauphase Sie sich gerade befinden. Verzögerungen lassen sich damit schneller erkennen und die Planungssicherheit ist deutlich größer.

Wenn Sie also die Wahl haben, setzen Sie lieber auf einen detaillierte und umfassend ausgeführten Bauablaufplan als auf ein Modell, welches großzügig gehalten ist und nur die großen Meilensteine des Baus umfasst.

Fazit: Bauablaufplan – notwendig oder verzichtbar?

Natürlich ist es möglich, sprichwörtlich ins Blaue hinein zu bauen und darauf zu vertrauen, dass der Fertighausanbieter schon wissen wird, was er zu tun hat. Weitaus besser ist es aber, wenn Sie auf einen Bauablaufplan bestehen, der auch einem Laien jedes kleine Detail des Bauvorhabens verdeutlicht und mit dem sich die einzelnen Bauphasen besser nachvollziehen lassen.

Wie haben Sie sich bei ihrem Hausbau entschieden? Teilen Sie uns Ihre Erfahrung gerne mit. Oder steht der Bau erst noch bevor und Sie haben Fragen? Dann zögern Sie nicht uns diese zu stellen.

Bildquelle: Dose Media | Unsplash

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