Was ist ein Mehrgenerationenhaus und wann lohnt sich der Bau für euch?

mehrgenerationenhaus-bauen

Inhalt

Sind Mehrgenerationenhäuser nur ein vorübergehender Trend oder tatsächlich eine Antwort auf den demografischen Wandel? Klar ist: Diese besondere Wohnform rückt die Großfamilie wieder in den Mittelpunkt – etwas, das viele von euch vielleicht schon lange vermissen. Aber was ist ein Mehrgenerationenhaus genau, und welche Vorteile bringt es für euren Alltag? Das verraten wir euch in diesem Beitrag!

Das Mehrgenerationenhaus ist ein Konzept mit Geschichte

Mehrgenerationenhäuser sind alles andere als neu. Schon vor Jahrhunderten war es ganz normal, dass mehrere Generationen unter einem Dach zusammenlebten. Bei den Germanen stand der Zusammenhalt der Sippe im Vordergrund, und eine Ehe diente oft eher als wirtschaftliches Bündnis denn als Liebesversprechen.

Im Mittelalter kam es zu einer Veränderung: Durch das Christentum wurde die Ehe mehr und mehr zu einer bewussten Entscheidung zwischen zwei Partnern. Später, nach dem Zweiten Weltkrieg, sorgten politische Maßnahmen dafür, dass Frauen vermehrt aus dem Arbeitsleben gedrängt wurden – zurück ins Heim.

In den 1950er-Jahren hatte das Familienmodell ein klares Bild: Der Vater war der „Ernährer“, während die Mutter sich um die Kinder und den Haushalt kümmerte. Das Ziel? Die sogenannte Zwei-Generationen-Kleinfamilie im eigenen Häuschen – ein Traum, der auch heute noch in vielen Köpfen verankert ist.

Doch die Zeiten ändern sich: Alleinerziehende, Patchworkfamilien und berufstätige Eltern sind längst keine Seltenheit mehr. Gleichzeitig sehnen sich viele von euch nach Unterstützung im Alltag und nach mehr Gemeinschaft. Genau hier setzt das Konzept Mehrgenerationenhaus an: Es bringt Generationen unter einem Dach zusammen, um den Alltag gemeinsam zu meistern.

Was ist ein Mehrgenerationenhaus?

Ein Mehrgenerationenhaus ist eine Wohnform, bei der mehrere Generationen – zum Beispiel Großeltern, Eltern und Kinder – gemeinsam unter einem Dach leben. Dabei geht es um weit mehr als nur um Wohnen: Solche Häuser sind Orte der Begegnung, an denen gesellschaftlicher Zusammenhalt und der soziale Austausch eine zentrale Rolle spielen.

Wenn ein Mehrgenerationenhaus auf kommunaler Förderung basiert, ziehen die Bewohner bewusst mit dem Ziel ein, sich gegenseitig zu unterstützen. Hier steht die generationenübergreifende Gemeinschaft im Vordergrund:

Man hilft sich im Alltag, tauscht Erfahrungen aus und schafft ein Umfeld, in dem jeder seinen Platz findet.

In vielen Kommunen spielen Mehrgenerationenhäuser eine wichtige Rolle. Sie helfen dabei, Familie und Beruf besser zu vereinbaren, bieten Weiterbildungsangebote für alle Altersgruppen und ermöglichen älteren Menschen mehr gesellschaftliche Teilhabe.

Gerade in Großstädten sind sie eine Lösung für Probleme wie Einsamkeit und soziale Isolation – Herausforderungen, mit denen viele von euch oder eure Angehörigen vielleicht schon konfrontiert waren.

Auch im privaten Rahmen wird die Idee eines Mehrgenerationenhauses immer beliebter. Für viele von euch sind es vor allem drei wichtige Gründe:

Zusammenhalt

Ihr möchtet enger zusammenleben, den Alltag gemeinsam gestalten und füreinander da sein.

Unterstützung

Ob Hilfe bei der Kinderbetreuung, Unterstützung im Haushalt oder die Pflege älterer Angehöriger – ein Mehrgenerationenhaus bietet viele Vorteile.

Absicherung

Ein gemeinsames Wohnmodell schafft Sicherheit – sowohl emotional als auch finanziell.

10 finanzielle Beweggründe für den Bau

Natürlich spielt auch der finanzielle Aspekt eine große Rolle. Mit einem Mehrgenerationenhaus könnt ihr im Idealfall eine Menge Geld sparen. Hier sind 10 Beispiele, wie ihr gemeinsam eure Kosten senken könnt:

1. Geteilte Baukosten

Wenn ihr als Familie zusammenbaut, könnt ihr die Baukosten für Grundstück, Rohbau und Innenausbau einfach aufteilen. So fällt die finanzielle Belastung für jeden Einzelnen geringer aus und ihr könnt euch vielleicht sogar ein größeres oder hochwertigeres Haus leisten.

2. Nutzung von Fördermitteln

Für Mehrgenerationenhäuser gibt es oft spezielle Fördermittel. Programme wie die KfW oder regionale Förderungen bieten euch Zuschüsse oder günstige Kredite, die den Hausbau für euch viel erschwinglicher machen.

3. Einsparungen bei laufenden Nebenkosten

Da ihr Heizungsanlagen, Strom und Wasser gemeinsam nutzt, lassen sich die laufenden Nebenkosten deutlich reduzieren. Besonders moderne, effiziente Energiesysteme können hier langfristig für niedrige Rechnungen sorgen.

4. Gemeinsame Nutzung von Räumen

Ihr könnt Räume wie die Küche, das Wohnzimmer, den Hobbyraum oder die Waschküche gemeinsam nutzen. Das spart nicht nur Platz, sondern auch die Kosten für Möbel, Geräte und teure Ausstattung, die sonst doppelt angeschafft werden müssten.

5. Pflege und Betreuung

Ältere Familienmitglieder könnt ihr zu Hause pflegen, wodurch ihr hohe Pflegeheimkosten vermeidet oder reduziert. Gleichzeitig bleibt die Familie zusammen und ihr könnt füreinander da sein – das ist nicht nur günstiger, sondern auch schöner – für alle Parteien.

6. Kinderbetreuung ohne externe Kosten

Mit Oma und Opa im Haus lässt sich die Kinderbetreuung ganz einfach selbst organisieren. So spart ihr euch Kosten für Kitas oder Babysitter. Zudem habt ihr immer eine helfende Hand in der Nähe, wenn es mal stressig wird.

7. Geteilte Garten- und Hauspflegekosten

Gartenarbeit, Winterdienst oder Hausmeisterdienste könnt ihr gemeinsam stemmen oder die Kosten für externe Dienstleister aufteilen. So bleibt euer Haus immer in Schuss, ohne dass es zu teuer wird oder zu viel Arbeit für Einzelne bedeutet.

8. Steuerliche Vorteile

Einige Kosten, die beim Bau oder Unterhalt eines Mehrgenerationenhauses entstehen, könnt ihr steuerlich geltend machen. Dazu gehören beispielsweise haushaltsnahe Dienstleistungen oder Pflegekosten. Im Idealfall bringt euch das eine zusätzliche finanzielle Entlastung.

9. Nachhaltiges Bauen und Heizsysteme

Gemeinsam könnt ihr in nachhaltige Technologien wie Solaranlagen, Wärmepumpen oder moderne Heizsysteme investieren. Diese sind zwar anfangs teurer, zahlen sich aber langfristig aus, weil ihr gemeinsam die Anschaffungskosten tragt und viel bei den Energiekosten spart.

10. Vermietung von Wohnbereichen

Falls ihr nicht alle Räume selbst braucht, könnt ihr einen Teil eures Hauses vermieten, zum Beispiel in Form einer Einliegerwohnung. Dadurch habt ihr die Möglichkeit, regelmäßige Einnahmen zu generieren und euer Haus noch rentabler zu gestalten.

Wie findet das Zusammenleben im Mehrgenerationenhaus statt?

Das Leben in einem Haus mit mehreren Generationen erlebt ein echtes Comeback. Doch bevor ihr ein solches Projekt in die Tat umsetzt, solltet ihr euch im Vorfeld bewusst darüber werden, welche Erwartungen und Bedürfnisse ihr habt – denn die können ziemlich unterschiedlich sein.

Manche von euch wünschen sich vielleicht eine enge, emotionale Verbundenheit, während andere eher auf eine praktische Zweckgemeinschaft abzielen. Wenn diese Vorstellungen zu weit auseinanderliegen, kann das schnell zu Spannungen führen.

Für diejenigen unter euch, die sich schwer auf andere einlassen können oder immer ihre eigenen Vorstellungen durchsetzen wollen, eignet sich diese Wohnform eher nicht. Außerdem haben nicht alle positive Erfahrungen mit dem Zusammenleben mehrerer Generationen gemacht – Gefühle wie Schuld oder Zwang können schnell entstehen.

Erwartungen vorher abklären – am besten in einem Probelauf

Eine gute Möglichkeit, das Zusammenleben „auf Probe“ zu testen, ist ein gemeinsamer Familien- oder Gruppenurlaub. So könnt ihr sehen, wie ihr im Alltag miteinander auskommt und wo vielleicht Konflikte entstehen könnten.

Wenn ihr das Mehrgenerationenhaus ernsthaft in Betracht zieht, solltet ihr auch alte Streitigkeiten aus dem Weg räumen, bevor es losgeht. Selbst in harmonischen Familien braucht es klare Regeln und Grenzen:

Die Wohnungen oder privaten Bereiche anderer Familienmitglieder sind tabu und sollten niemals ungefragt betreten werden.

Regelmäßige Treffen, bei denen ihr offen miteinander sprecht, können helfen, Meinungsverschiedenheiten frühzeitig zu lösen.

Senioren im Mehrgenerationenhaus: Chancen und Herausforderungen

Für Großeltern bietet das Zusammenleben mit Kindern, Enkeln oder sogar Urenkeln viele Vorteile: Sie bleiben an aktuelle Entwicklungen angeschlossen und profitieren von einem strukturierten Tagesablauf, der auch ihnen mehr Routine gibt.

Aber es gibt auch Herausforderungen: Ein Mehrgenerationenhaus bedeutet oft mehr Trubel. Mit kleinen Kindern im Haus steigt der Lärmpegel, und die gewohnte Ruhe gehört schnell der Vergangenheit an.

Diese Punkte solltet ihr ehrlich miteinander besprechen. Überlegt gemeinsam, wie ihr Rückzugsorte schafft, die allen gerecht werden.

Was spricht für das Mehrgenerationenhaus und was dagegen?

Ein Mehrgenerationenhaus zu planen und umzusetzen, bringt viele Vorteile mit sich, aber auch Herausforderungen, die ihr von Anfang an bedenken solltet. Ein generationsübergreifendes Zusammenleben kann eine echte Bereicherung sein, wenn ihr euch gut organisiert und auf die Bedürfnisse aller Parteien eingeht.

Die Vorteile eines Mehrgenerationenhauses

Das Mehrgenerationenhaus erlebt nicht ohne Grund eine wahre Renaissance, denn der Bau bringt viele Vorteile mit sich. Sechs davon möchten wir euch im Folgenden etwas genauer erläutern:

1. Gegenseitige Unterstützung im Alltag

Wohnen mehrere Generationen unter einem Dach, könnt ihr euch im Alltag unter die Arme greifen. Die Großeltern kümmern sich um die Kinderbetreuung oder unterstützen bei den Hausaufgaben, während die jüngere Generation bei Einkäufen oder Arztbesuchen hilft. Auch die Pflege älterer Familienmitglieder lässt sich in einem Mehrgenerationenhaus leichter organisieren.

2. Kostenersparnis durch gemeinsame Nutzung

Ein wesentlicher Vorteil sind die Mehrgenerationenhaus Kosten, die sich auf mehrere Parteien verteilen. Heizkosten, Reparaturen oder größere Anschaffungen wie Gartengeräte oder Haushaltsgeräte können gemeinsam finanziert werden.

3. Flexible Gestaltungsmöglichkeiten

Wer ein Mehrgenerationenhaus bauen möchte, hat die Möglichkeit, Grundrisse individuell zu gestalten. Grundrisse für Mehrgenerationenhaus-Projekte sind besonders wichtig, um sowohl Gemeinschaftsräume als auch Rückzugsorte zu schaffen.

Wie so ein Grundriss aussehen könnte, könnt ihr in den folgenden Grafiken des Doppelhaus 164 von Hanse Haus entnehmen, wo der Grundriss des Erdgeschosses sowie des Obergeschosses dargestellt ist:

doppelhaus-hanse-haus-gmbh
mehrgenerationenhaus-grundriss
grundriss-fuer-mehrgenerationenhaus

4. Starkes soziales Miteinander

Ein Mehrgenerationenhaus schafft ein Gefühl von Gemeinschaft. Die Kleinsten profitieren von der Nähe zu Oma und Opa, während die Älteren im Alltag aktiv bleiben und soziale Kontakte pflegen. Die generationsübergreifende Unterstützung fördert den Zusammenhalt und stärkt die Familie.

5. Flexibilität in Lebensphasen

Das Mehrgenerationenhaus passt sich euren Lebenssituationen an. Kommt ein neues Familienmitglied hinzu oder ziehen die Kinder aus, lassen sich die Wohnbereiche flexibel nutzen – beispielsweise für Gästezimmer, ein Büro oder zur Vermietung.

6. Nachhaltiges Wohnen

Gemeinsam unter einem Dach zu leben, ist nicht nur kosteneffizient, sondern auch umweltfreundlich. Heizkosten, Wasserverbrauch und Energie werden optimiert, da viele Ressourcen geteilt werden. Das reduziert euren ökologischen Fußabdruck und schont die Umwelt.

Die Nachteile eines Mehrgenerationenhauses

Das Leben mit mehreren Personen auf engem Raum hat nicht nur Vorteile. Daher solltet ihr euch bei der Planung auch mit den negativen Aspekten vertraut machen.

1. Konflikte im Alltag

Unterschiedliche Vorstellungen zur Erziehung, Tagesgestaltung oder Aufgabenverteilung können zu Spannungen führen. Klare Absprachen und regelmäßige Gespräche sind wichtig, um Konflikte zu vermeiden.

2. Eingeschränkte Privatsphäre

Trotz getrennter Wohnbereiche kann das Gefühl entstehen, ständig „unter Beobachtung“ zu stehen. Eine sorgfältige Planung der Grundrisse und private Rückzugsorte sind daher unerlässlich.

3. Hohe Kosten für Bau oder Umbau

Ein Mehrgenerationenhaus erfordert finanzielle Planung. Die Mehrgenerationenhaus Kosten für einen Neubau liegen meist höher als der Kauf oder Umbau einer Bestandsimmobilie.

Fördermittel oder Finanzierungen, zum Beispiel durch die KfW-Bank, können euch jedoch bei der Umsetzung helfen, sodass die Kosten gesenkt werden. Fragt hierzu am besten bei eurem Fertighausanbieter nach.

4. Unterschiedliche Bedürfnisse

Während die ältere Generation Ruhe sucht, bringen Kinder oft Leben und Lärm ins Haus. Wären beide Parteien mit einem Spielplatz im Garten einverstanden?

Um Fragen wie diese zu klären, sind Kompromissbereitschaft und gegenseitige Rücksichtnahme gefragt.

Die Planung eines Mehrgenerationenhauses

Ohne die richtige Kommunikation wird der Erfolg bei der Realisierung eures Bauprojektes ausbleiben. Klärt daher im Vorhinein wichtige Fragen, die nicht nur euch, sondern auch eure Mitbewohner betreffen.

1. Finanzen klären: Wer zahlt was?

Zu den wichtigsten Voraussetzungen bei der Planung eines Mehrgenerationenhauses gehört eine ehrliche Besprechung der Finanzen. Klärt im Vorfeld, wer sich wie und in welcher Form an der Finanzierung beteiligt. Was passiert, wenn die Anteile ungleich sind? Bedeutet das für euch vielleicht eine zusätzliche Verpflichtung – zum Beispiel in der Pflege der Großeltern? Könnt oder wollt ihr das überhaupt leisten?

Hier gilt: Sprecht offen über Erwartungen und Bedürfnisse. Schriftliche Absprachen oder sogar eine notarielle Absicherung schaffen Klarheit und vermeiden spätere Konflikte.

2. Neubau oder Bestandsimmobilie: Was passt zu euch?

Ob ihr lieber neu baut oder eine Bestandsimmobilie kauft, hängt von euren Wünschen und finanziellen Möglichkeiten ab. Ein Neubau bietet mehr Gestaltungsspielraum: Ihr könnt eure Vorstellungen direkt mit dem Architekten umsetzen. Eine Bestandsimmobilie hingegen kann günstiger sein, erfordert aber oft Sanierungen – insbesondere, wenn ihr Barrierefreiheit schaffen möchtet.

Fragt euch vorab:

  • Braucht ihr getrennte Wohnungen oder wollt ihr Gemeinschaftsräume wie Küche oder Wohnzimmer teilen?
  • Wer ist bereit, Kompromisse in der Wohnsituation einzugehen?

Die meisten Familien entscheiden sich für klar getrennte Wohnbereiche. So genießt ihr die Vorteile des gemeinsamen Wohnens, habt aber trotzdem genug Privatsphäre.

3. Flexible Gestaltungsmöglichkeiten

Wer ein Mehrgenerationenhaus bauen möchte, hat die Möglichkeit, Grundrisse individuell zu planen. Grundrisse für Mehrgenerationenhaus-Projekte sind dabei besonders wichtig, um sowohl private Rückzugsorte als auch gemeinschaftlich genutzte Bereiche wie Küchen oder Wohnzimmer zu integrieren.

Ein gut durchdachter Grundriss sorgt dafür, dass jede Generation ihren eigenen Wohnbereich hat und dennoch das Miteinander nicht zu kurz kommt. So lassen sich unterschiedliche Bedürfnisse, z. B. nach Ruhe oder Gemeinschaft, optimal vereinbaren.

4. Lage des Hauses: Stadt oder Land?

Ein wichtiges Kriterium für euer Mehrgenerationenhaus ist die Lage. Möchtet ihr auf dem Land wohnen, profitiert ihr oft von günstigeren Immobilienpreisen, viel Ruhe und mehr Platz für einen Garten oder Spielbereich. Die Stadt hingegen punktet mit einer besseren Infrastruktur: Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten und kulturelle Angebote sind schnell erreichbar, was besonders für ältere Familienmitglieder wichtig ist.

Macht euch gemeinsam Gedanken über eure Bedürfnisse:

  • Wie wichtig ist die Nähe zu Kindergärten oder Schulen?
  • Gibt es in der Umgebung genügend Freizeitangebote?
  • Möchtet ihr einen Garten oder mehr Grünfläche?

Trefft die Entscheidung gemeinsam, damit sich alle wohlfühlen.

5. Barrierefreiheit für die ältere Generation

Ein barrierefreies Zuhause ist ein entscheidender Punkt für das generationsübergreifende Wohnen. Es erleichtert den Alltag für Senioren, aber auch Eltern mit Kleinkindern. Achtet darauf, dass das Haus oder die Wohnung an die Bedürfnisse von Menschen mit Rollstuhl oder Rollator angepasst werden kann.

Hier sind die wichtigsten Aspekte:

  1. Ebenerdige Eingänge oder die Möglichkeit, später Rampen nachzurüsten.
  2. Stufenlose Wohnungen mit ausreichend Platz, um sich bequem fortzubewegen.
  3. Breite Türen, die Rollstühlen oder Pflegebetten gerecht werden.
  4. Barrierefreie Badezimmer mit ebenerdiger Dusche und rutschfestem Boden.

Wenn ihr eine Bestandsimmobilie wählt, plant von Anfang an genug Platz für den Einbau eines Treppenlifts oder anderer Hilfsmittel ein. Separate Eingänge für einzelne Wohnungen sorgen zusätzlich für Privatsphäre.

6. Aufgabenverteilung: Wer übernimmt was?

Damit das Zusammenleben in einem Mehrgenerationenhaus funktioniert, solltet ihr schon vor dem Einzug klären, wer welche Aufgaben übernimmt. Dabei geht es nicht nur um Hausarbeit oder Gartenpflege, sondern auch um Betreuung und Pflege:

  • Wann betreuen die Großeltern die Enkelkinder?
  • Was passiert, wenn ein Familienmitglied pflegebedürftig wird?
  • Könnt ihr die Pflege selbst übernehmen oder wird zusätzlich eine Pflegekraft benötigt?

Die Pflege ist zeitintensiv und eine große Verantwortung. Sprecht daher offen darüber, was ihr leisten könnt und wo ihr Unterstützung braucht. Klare Absprachen helfen, den Alltag für alle Beteiligten stressfreier zu gestalten.

Ist ein Mehrgenerationenhaus das Richtige für euch?

Ob ein Mehrgenerationenhaus für eure Familie infrage kommt, hängt ganz von euren Bedürfnissen und Erwartungen ab. Wenn euch Privatsphäre besonders wichtig ist oder ungelöste Konflikte innerhalb der Familie bestehen, solltet ihr vielleicht nach einer anderen Wohnform Ausschau halten.

Seid ihr berufstätig oder alleinerziehend, kann ein Mehrgenerationenhaus im Alltag eine echte Entlastung sein. Die Großeltern helfen bei der Kinderbetreuung, während ihr euch auf eure Arbeit konzentrieren könnt.

Ein Trend mit Zukunftspotenzial

In Zeiten des demografischen Wandels und einer immer älter werdenden Gesellschaft gewinnt das Mehrgenerationenhaus zunehmend an Bedeutung. Es bietet nicht nur eine gewisse Sicherheit für die Zukunft, sondern schafft auch echte Chancen für ein generationsübergreifendes Miteinander.

Hinzu kommen die niedrigeren Kosten für den Hausbau. Baut ihr ein Haus gemeinsam mit euren Verwandten, schont ihr euren Geldbeutel. Das betrifft nicht nur die Baukosten sowie die Baunebenkosten, sondern auch die Kosten nach dem Hausbau.

Mehr als nur Wohnen – gemeinsam leben

In einem Mehrgenerationenhaus steht nicht das reine Wohnen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Leben. Klug geplant und gut organisiert kann dieses Modell einen echten Mehrwert für Jung und Alt bieten.

Wie steht ihr zu diesem Thema? Habt ihr euch bereits für oder gegen das Leben in einem Mehrgenerationenhaus entschieden? Vielleicht seid ihr sogar Teil eines kommunalen Projekts? Wir freuen uns darauf, eure Erfahrungen zu hören!

Bildquelle: © halfpoint | stock.adobe.com

1 CommentKommentar hinterlassen

Antwort hinterlassen

Your email address will not be published. Required fields are marked *