Inhalt
- Was versteht man unter einem Passivhaus?
- Anforderungen an ein Passivhaus
- Passivhaus bauen: die wichtigsten Komponenten
- Abgrenzung zu Effizienz- und anderen Energiesparhäusern
- Passivhaus bauen: Vor- und Nachteile im Vergleich
- 10 Tipps zum Planen eures Passivhauses
- Passivhäuser als zukunftsträchtiges Baukonzept? Na logo!
Für viele angehende Hausbauer ist es der Inbegriff modernen, energiesparenden Wohnens. Andere wiederum schrecken unter anderem vor den höheren Baukosten zurück. Kurz: Das Passivhaus ist nicht immer unumstritten. Damit ihr euch selbst eine Meinung bilden könnt, findet ihr in diesem Beitrag alles Wissenswerte rund um diese Hausbauvariante inklusive Besonderheiten, Vor- und Nachteile und Tipps zum Bauen.
Was versteht man unter einem Passivhaus?
Ein Passivhaus ist ein Gebäude, das strengen Energiestandards entspricht und darauf abzielt, einen minimalen Energieverbrauch für Heizung und Kühlung zu erreichen. Es verfolgt das Ziel, Energieeffizienz als oberste Priorität zu setzen, um den Energieverbrauch zu minimieren.
Die Hauptmerkmale eines Passivhauses sind:
1. Hohe Wärmedämmung: Passivhäuser sind extrem gut gedämmt, um Wärmeverluste zu minimieren. Dies umfasst die Dämmung von Wänden, Dach, Boden und Fenstern.
2. Luftdichtheit: Die Gebäudehülle ist luftdicht, um unkontrollierte Luftlecks zu verhindern und den Wärmeverlust zu minimieren.
3. Wärmerückgewinnung: Eine hoch effiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für eine kontinuierliche Frischluftzufuhr, während die Abluft Wärme abgibt, die zur Vorwärmung der frischen Luft verwendet wird.
4. Passive Solarnutzung: Passivhäuser sind so ausgerichtet und gestaltet, dass sie die Sonneneinstrahlung optimal nutzen, insbesondere auf der Südseite. Große Fenster und Glasdächer auf dieser Seite ermöglichen es, Solarwärme zu gewinnen.
5. Minimale Heiz- und Kühlungssysteme: Durch die Kombination der oben genannten Merkmale benötigen Passivhäuser nur minimale Heiz- und Kühlungssysteme, um die Innenraumtemperatur aufrechtzuerhalten.
6. Energieeffiziente Haustechnik: Passivhäuser verwenden energieeffiziente Geräte und Beleuchtung, um den Gesamtenergieverbrauch weiter zu reduzieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass Passivhäuser nicht nur energieeffizient sind, sondern auch einen hohen Komfort und eine gute Innenraumluftqualität bieten. Sie sind auch umweltfreundlich, da sie den CO2-Ausstoß reduzieren und dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen.
Anforderungen an ein Passivhaus
Bei einem Passivhaus geht es in erster Linie darum, Wärmeverluste durch die Bodenplatte, das Dach und die Außenwände zu vermeiden. In Zahlen ausgedrückt sollte der Wärmedurchgangskoeffizient U-Wert bei maximal 0, 15 Watt pro Quadratmeter und Kelvin und der Stromverbrauch für das gesamte Gebäude bei jährlich 60 Kilowattstunden pro Quadratmeter Nutzfläche liegen.
Der U-Wert, auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt, misst die Fähigkeit von Baustoffen, Wärme zu leiten. Ein niedriger U-Wert bedeutet, dass die Gebäudehülle effektiv gedämmt ist, was Wärmeverlust minimiert und die Energieeffizienz erhöht.
Wärmerückgewinnung und Luftwechselrate
Weitere wichtige Werte betreffen die aus der Abluft erfolgende Wärmerückgewinnung, die mindestens 75 Prozent betragen muss, sowie die Luftwechselrate der Gebäudehülle mit einem Höchstwert von 0, 6 n50 pro Stunde. Letztere beschreibt das pro Stunde bei 50 Pascal Druckdifferenz zwischen Innen und Außen ausgetausche Luftvolumen mit Fokus auf das Raum- bzw. Gebäudeluftvolumen.
Standardisiert und kompakt
Das sich aus diesen Vorgaben ergebende Motto für die Bauweise lautet: So kompakt wie möglich. Auf aufwendige Elemente wie Keller wird entsprechend verzichtet. Generell muss ein Passivhaus, um als solches zertifiziert zu werden, bis ins kleinste Detail gewisse Standardanforderungen erfüllen.
Dies resultiert jedoch nicht wie oftmals irrtümlicher Weise angenommen zwangsläufig in vergleichsweise einheitlichen und unansehnlichen Gebäuden. Vielmehr werden individuelle Wünsche berücksichtigt, sodass angehende Bauherren ihre Immobilie beispielsweise durch den Einsatz zertifizierter innovativer Balkone und Lichtkuppeln optisch aufwerten können.
10 ANFORDERUNGEN AN EIN PASSIVHAUS IM ÜBERBLICK
1. Heizwärmebedarf: Das Haus benötigt maximal 15 kWh/(m²a) fürs Heizen.
2. Primärenergiebedarf: Gesamter Energiebedarf (Heizung, Strom, Warmwasser) liegt unter 120 kWh/(m²a).
3. Luftdichtheit: Beim Blower-Door-Test darf die Luftwechselrate 0,6 pro Stunde nicht überschreiten.
4. Wärmedämmung: Das Haus nutzt hochwertige Dämmmaterialien mit minimalen U-Werten.
5. Fenster: Fenster sind dreifach verglast mit einem U-Wert unter 0,8 W/(m²K).
6. Lüftung: Ein Lüftungssystem mit mindestens 75% Wärmerückgewinnungseffizienz ist installiert.
7. Wärmebrücken: Diese werden so weit wie möglich reduziert.
8. Positionierung und Ausrichtung: Das Gebäude ist optimal für solare Energiegewinnung ausgerichtet.
9. Innenraumkomfort: Ohne aktive Heizung bleibt die Innentemperatur im Winter über 20°C.
10. Erneuerbare Energien: Sie werden oft zur Deckung des Primärenergiebedarfs eingesetzt.
Passivhaus bauen: die wichtigsten Komponenten
Doch wie erhält ein Gebäude nun eigentlich genau den Status eines Passivhauses? Welche Elemente müssen gegeben sein?
Auf einige relevante Aspekte, wie die Dämmung und die Lüftung, sind wir bereits eingegangen. Allerdings ist es das harmonische Zusammenspiel sämtlicher beteiligter Komponenten, das letztendlich einen reibungslosen Ablauf gewährleistet.
Die Dämmung eines Passivhauses
Da bis zu 30 Prozent des Wärmeverlustes eines Gebäudes dem Dach zuzuschreiben ist, bedarf dieses einer besonders guten Dämmung. Auf einen Keller solltet ihr wie angedeutet aufgrund der abweichenden Wärme verzichten.
Ist dieser dennoch eingeplant, so empfiehlt sich eine zusätzliche Dämmung der Kellerdecke. Gedämmte Fenster- und Türrahmen sowie mehrfache Verglasungen für einen doppelten Schutz sind weitere unverzichtbare Maßnahmen.
Die Lüftung
Auf den bedeutenden Wert der Lüftung wurde ebenfalls bereits verwiesen. Dieser Punkt bezieht sich nicht nur auf das Passivhaus bauen. Vielmehr müssen neue Bauten heute generell luftdicht sein.
Bei einem Passivhaus gilt es zudem gemäß dem für dieses Baukonzept typischen Stil zu verhindern, dass wertvolle Wärme nicht wie beispielsweise bei der klassischen Fensterlüftung im Winter verlorengeht. Die Lösung ist hier eine kontrollierte Wohnraumlüftung inklusive Abwärmelüftung, mittels derer die Abwärme auf die Frischluft übertragen wird.
Bei regelmäßiger Wartung der Filtertechnik erweist sich diese Strategie nicht zuletzt für Allergiker von Vorteil, da eine Öffnung des Fensters zum Lüften nicht erforderlich ist.
Wärmebrücken verhindern
Um unerwünschten Wärmeverlusten entgegenzuwirken, solltet ihr beim Passivhaus bauen unbedingt auf jene besonders wärmedurchlässigen Stellen im Gebäude, im Fachjargon auch Wärmebrücken genannt, achten. Diese transportieren Wärme schneller nach außen ab als andere Gebäudeteile.
Grundsätzlich zählen hierzu sämtliche Öffnungen in der äußeren Schicht des Passivhauses, die beispielsweise dem Verlegen von Wasserrohren, Antennenkabeln, Lüftungskanälen oder Kabelführungen dienen. Um Wärmeverluste erfolgreich zu vermeiden, bedarf es einer makellosen, passgenauen Baukonstruktion.
Die Heizung
Ein eindeutiger Vorteil von Passivhäusern ist der geringe Heizbedarf. Kosten senken lassen sich entsprechend durch den Verzicht auf eine teure Heizung.
Um den verbleibenden Wärmebedarf zu decken, erweisen sich unter anderem Wärmepumpen, Holzpelletofen sowie Gasbrennwertkessel mit integriertem zentralen Warmwasserspeicher als bewährte Alternativen.
Gezielte Regulierung der Energieversorgung
Eine zentrale Steuerungstechnik ist der Schlüssel für eine optimale Abwärmenutzung sowie eine Regulierung von Lüftungsanlage, Wärmeschutz und Solarpumpe.
Auf den Punkt gebracht muss diese über mehrere essentielle Elemente, darunter Sensoren für Luftfeuchte und Kohlendioxidgehalt sowie Temperaturfühler verfügen.
Abgrenzung zu Effizienz- und anderen Energiesparhäusern
Interessiert ihr euch grundsätzlich für die nachhaltige Baulandschaft, so stellt sich natürlich die Frage, inwieweit sich ein Passivhaus von anderen energiesparenden Baukonzepten unterscheidet.
Vorab ist hier auf den Oberbegriff Energiesparhaus zu verweisen, welches eine große Anzahl an Bauvarianten mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung unter sich vereint. Ihre Grundlage haben diese allesamt in den am 1. November 2020 im Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft getretenen energetischen Anforderungen an Sanierungen und Neubauten.
Von diesen ausgehend haben sich verschiedene Hausbaukonzepte entwickelt, die sich unter anderem in der Wahl ihrer jeweiligen Energieträger und Techniken unterscheiden. Im Folgenden gehen wir auf einige Varianten näher ein.
Das KfW-Effizienzhaus als Paradebeispiel für förderungswürdige, energetisch effiziente Gebäude
Möchtet ihr beim Hausbau in den Genuss von Fördermitteln kommen, so ist eine Beschäftigung mit dem sogenannten KfW-Effizienz-Standard von größter Bedeutung. Schließlich bildet dieser die Grundlage für eine Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Je größer die Energieeffizienz, die übrigens in Form von Transmissionswärmeverlust und Primärenergiebedarf gemessen wird, desto höher fällt die staatliche Förderung bei Sanierungen aus. Um ein Beispiel zu nennen: Handelt es sich um ein sogenanntes Effizienzhaus 100, so entspricht dieses hundertprozentig den gesetzlichen Anforderungen zur Energieeffizienz.
Von den Förderungen profitieren vor allem Effizienzhäuser, die mit dem Qualitätssiegel für Nachhaltige Gebäude (QNG) zertifiziert sind. Fertighäuser einer spezifischen Produktreihe, die bereits die nötigen Kriterien erfüllen und mit dem Siegel zertifiziert sind, bieten erhebliche Vorteile.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die QNG+-Line von Hanse Haus. Durch die zertifizierten Häuser reduziert ihr nicht nur den zeitlichen Aufwand und Stress, sondern auch die Kosten für euren Hausbau. Hier einige Beispiele der QNG+-Line von Hanse Haus:
Passivhaus oder Aktivhaus – worin liegen die Unterschiede?
Im Gegensatz zum Passivhaus, das primär darauf abzielt, den Energieverbrauch eines Gebäudes zu senken, zeichnet sich ein Aktivhaus durch eigenständige Energieherstellung aus. Konkret handelt es sich dabei um erneuerbare Energie, die den Energiebedarf eines Gebäudes zu weiten Teilen deckt, wenn nicht gar übertrifft.
Zu Energiesparhäusern, die der Kategorie des Aktivhauses zugeordnet werden, zählen unter anderem das Niedrigenergiehaus, das Nullenergiehaus und das Plusenergiehaus. Die wesentlichen Charakteristika und Unterschiede, die vor allem an der jeweils eingesetzten Technik sowie der Höhe der produzierten Energie bemessen werden, findet ihr hier:
Niedrigenergiehaus
Ein sogenanntes Niedrigenergiehaus ist sowohl architektonisch als auch technisch optimal für die Nutzung von Energie, primär Solarenergie ausgestattet. In diesem Fall ist auch die Bezeichnung Solaraktiv- bzw. Sonnenhaus geläufig.
Bei diesem Konzept geht es in erster Linie darum, mindestens die Hälfte des für Warmwasser und Heizung anfallenden Energiebedarfs, im besten Fall sogar mehr auszugleichen. Neben einer Solarthermieanlage zählt die Photovoltaik-Anlage zu den wichtigsten Komponenten dieser Hausbauvariante.
Nullenergiehaus
Die Bezeichnung Nullenergiehaus wiederum bezieht sich auf Gebäude, die sich durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen selbstproduzierter Energie und verbrauchter Energie auszeichnen. Um dieses Ziel zu erreichen, kommen verschiedene Technologien infrage.
Das bereits beschriebene Sonnenhaus beispielsweise wird der Kategorie der Nullenergiehäuser zugeordnet. Voraussetzung ist, dass es im Jahr genauso viel Energie produziert wie es verbraucht.
Plusenergiehaus
Das sogenannte Plusenergiehaus wird aufgrund seiner positiven Energiebilanz gerne als optimierte Weiterentwicklung des Nullenergiehauses gehandelt. Anders ausgedrückt wird hier im Verlauf eines Jahres mehr Energie produziert als für das jeweilige Gebäude benötigt wird. Erreicht wird dies durch die gezielte Kombination mehrerer Strategien.
Im Zentrum steht dabei die Photovoltaikanlage zusammen mit Solarthermie oder Wärmepumpe. Darüber hinaus werden sowohl Energiebedarf als auch Energieverlust ebenso wie beim Passivhaus durch eine ausgeklügelte Dämmung sowie die Nutzung von Abwärme und vorhandene Wärmequellen so gering wie möglich gehalten.
Passivhaus bauen: Vor- und Nachteile im Vergleich
11 Nachteile des Passivhauses
Beginnen wir mit den potentiellen Nachteilen von Passivhäusern. Die Liste führen zweifellos die Investitionskosten an. Im Vergleich zu herkömmlichen Neubauten sind diese im Durchschnitt etwa fünf bis zehn Prozent höher. Zurückzuführen ist dies auf die für Passivhäuser charakteristische stärkere Dämmung.
Ebenfalls als unvorteilhaft erweisen können sich unter anderem die folgenden Punkte:
- schnelle Erwärmung in den Sommermonaten
- geringe relative Luftfeuchte im Winter
- komplizierte Warmluftregulierung für einzelne Räume
- hohe Fehlerquote beim Anbringen der Lüftungsanlage
- höhere Anfangskosten im Vergleich zu herkömmlichen Bauten
- Umbauten oder Erweiterungen sind herausfordernd
- starke Bindung an spezialisierte Bauelemente
- das Lüftungssystem erfordert eine regelmäßige Wartung.
- Risiko suboptimaler Raumluft bei Lüftungsproblemen
- Design ist durch Passivhauskriterien limitiert
- Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit der Technik für Bewohner
17 Vorteile des Passivhauses
Trotz dieser Einschränkungen dominieren für viele Hausbauer die eindeutigen Pluspunkte eines Passivhauses. Neben der Schonung natürlicher Ressourcen kommen hier natürlich die auf lange Sicht deutlichen Einsparungen beim Heizen zum Tragen.
Im Überblick punkten Passivhäuser mit diesen Vorzügen:
- aktiver Beitrag zum Umweltschutz
- bis zu 90 Prozent weniger Heizkosten
- niedrigere Nebenkosten für Mieter
- optimierter Schallschutz durch Dämmung
- Unabhängigkeit von Energiepreisen
- viel natürliches Licht
- keine Zugluft
- Einsparungen bei der Heizungsanlage
- Frischluft-Filter für gesundes Raumklima
- Wertsteigerung des Eigenheims
- weniger Abnutzung von Heizungssystemen
- Langlebigkeit der Bauelemente dank hochwertiger Materialien und Technologien
- Reduzierung von Feuchtigkeitsproblemen durch kontinuierliche Belüftung und Dämmung
- Steigerung des Wohnkomforts
- positive Auswirkungen auf die Gesundheit
- geringere Umweltauswirkungen
- langfristige Vorteile für kommende Generationen durch verantwortungsvolles Bauen
10 Tipps zum Planen eures Passivhauses
Die Planung eines Passivhauses ist essentiell, um maximale Energieeffizienz und Wohnkomfort zu gewährleisten. Durch sorgfältige Planung werden Wärmeverluste minimiert, Heizkosten gesenkt und ein angenehmes Raumklima geschaffen. Dies fördert nicht nur Nachhaltigkeit und Umweltschutz, sondern führt auch zu langfristigen Einsparungen für die Bewohner.
Zehn Planungstipps für das Passivhaus haben wir für euch aufbereitet:
1. Gute Planung und Beratung
Bevor ihr startet, nehmt euch Zeit für eine gründliche Beratung. Jedes Gelände und jede Region hat spezifische Anforderungen. Konsultiert euren Fachberater oder Bekannte mit der nötigen Erfahrung.
Durch Fachliteratur, Internetrecherchen und Besuchen in Musterhausparks könnt ihr zusätzliches Wissen erlangen. Eine umsichtige Planung erspart euch spätere Kosten und stellt sicher, dass das Endprodukt euren Vorstellungen entspricht.
2. Optimale Dämmung
Ein Passivhaus zeichnet sich durch seine ausgezeichnete Dämmung aus. Investiert daher in hochwertige Dämmmaterialien für Wände, Dach und Boden.
Moderne Materialien, wie zum Beispiel Vakuumisolationspaneele, können noch bessere Dämmwerte erreichen. Bedenkt dabei, dass eine effiziente Dämmung nicht nur vor Kälte schützt, sondern auch im Sommer die Hitze draußen hält.
3. Luftdichtes Bauen
Luftundichtigkeiten führen zu Wärmeverlusten. Verwendet spezielle Bänder und Dichtstoffe, um die Gebäudehülle abzudichten. Ein Blower-Door-Test kann Aufschluss darüber geben, wie luftdicht euer Gebäude wirklich ist und wo eventuelle Schwachstellen liegen.
4. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Frische Luft ist essentiell für ein gesundes Raumklima. Die kontrollierte Wohnraumlüftung tauscht verbrauchte gegen frische Luft aus und nutzt dabei die Wärme der Abluft, um die Zuluft zu erwärmen. Dies spart Energie und sorgt für ständig frische Luft, ohne Fenster öffnen zu müssen.
5. Fensterplatzierung und -ausrichtung
Fenster sind nicht nur Lichtquellen, sondern auch Wärmequellen. Nutzt das Potenzial von Sonneneinstrahlung im Winter.
Im Sommer solltet ihr den Innenbereich durch geeignete Beschattung, zum Beispiel durch Rollläden oder außenliegende Jalousien, vor Überhitzung schützen. Eine Dreifachverglasung kann dabei helfen, die Dämmwerte zu optimieren.
6. Energieeffiziente Haustechnik
Technologien entwickeln sich ständig weiter. Moderne Heizsysteme, effiziente Haushaltsgeräte und intelligente Steuerungen können den Energieverbrauch drastisch reduzieren. Ein gutes Energiemanagementsystem hilft euch, den Überblick zu behalten und den Verbrauch anzupassen.
7. Einsatz erneuerbarer Energien
Solarpaneele, Solarthermie oder kleine Windturbinen – es gibt viele Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu nutzen. Diese können den Energiebedarf reduzieren und euch unabhängiger von Energieversorgern machen.
Förderungen und steuerliche Vorteile können die Investition attraktiver machen. Hakt auch diesbezüglich unbedingt bei eurem Ansprechpartner nach.
8. Materialauswahl
Wählt Materialien, die nachhaltig produziert werden und eine lange Lebensdauer haben. Materialien aus der Natur, zum Beispiel Holz oder Lehm, haben oft positive Eigenschaften hinsichtlich Wärmedämmung und Raumklima.
➥ Lesetipp: Warum Holz als Baustoff so beliebt ist
9. Nachhaltigkeit und Umweltaspekte
Denkt über den Energieverbrauch hinaus. Regenwassernutzung, ökologische Baustoffe und eine naturfreundliche Gartengestaltung tragen zur Nachhaltigkeit bei und schaffen ein harmonisches Gesamtbild.
10. Überwachung und Kontrolle
Auch nach dem Bau ist es wichtig, das Haus regelmäßig zu überprüfen. Sensoren und Smart-Home-Systeme können helfen, den Energieverbrauch im Blick zu behalten und Optimierungspotenziale aufzudecken. Periodische Checks durch Fachleute sichern die Qualität und Langlebigkeit eures Passivhauses.
Passivhäuser als zukunftsträchtiges Baukonzept? Na logo!
Geht es um die „Prognose“ von Passivhäusern, so lässt sich nicht zuletzt mit Blick auf die Kostenfrage eine eindeutige Tendenz feststellen. Gefragt ist generell ein Planen auf lange Sicht, was bei der vergleichsweise hohen Qualität von Passivhäusern nicht allzu schwerfallen sollte.
Wenn ihr bereit seid, einige Einschränkungen wie höhere Baukosten und architektonisch primär kompakte Bauweisen in Kauf zu nehmen, werdet ihr euch schnell die zahlreichen Vorteile eines Passivhauses zunutze machen können.
Gehen wir davon aus, dass ihr euer Haus ein Leben lang nutzt und dann womöglich noch an den Nachwuchs weitergebt, dann trefft ihr mit dem Passivhaus eine ausgezeichnete Wahl. Es verspricht maximalen Wohnkomfort und macht sich langfristig trotz der anfänglichen Zusatzkosten durch erhebliche Energieeinsparungen mehr als bezahlt.
Wie steht ihr zum Passivhaus? Kennt ihr jemanden, der in einem Passivhaus wohnt oder seid ihr selbst stolze Besitzer dieser energiesparenden Variante? Wenn ja, freuen wir uns, wenn ihr Anregungen, Ratschläge, Informationen etc. in einem entsprechenden Kommentar mit uns und anderen angehenden Bauherren teilt.
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Bislang hat mich die so kantige Form des Passivhauses noch verunsichert, aber langsam finde ich Gefallen an den klaren Linien. Vor allem die Vorteile in puncto Nachhaltigkeit überzeugen mich. Die Frischluftzufuhr ist auch sehr praktisch und ich werde einmal nachrechnen, ob die höheren Investitionskosten in unser Budget passen. Schließlich wird man diese Kosten ganz sicher bei den gesparten Energiekosten wieder reinholen.