Mehrgenerationenhaus planen und bauen – das solltet ihr wissen

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Sind Mehrgenerationenhäuser nur ein vorübergehender Trend oder bieten sie tatsächlich die Chance, dem demografischen Wandel in angemessener Weise zu begegnen? Außer Frage steht, dass die Wohnform die Großfamilie wieder in den Mittelpunkt rückt. Welche Vor- und Nachteile das Mehrgenerationenhaus mit sich bringt und was ihr sonst noch wissen solltet, verraten wir euch in diesem Beitrag. 

Mehrgenerationenhäuser wurzeln in einem uralten Konzept: dem Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach. Bei den Germanen dominierte die Idee der Sippe, eine Ehe nahm hauptsächlich Rolle eines Wirtschaftsbündnisses ein. Durch das Christentum fand im Mittelalter eine Neuorientierung statt, bei der die Eheschließung auf dem Konsens der beiden Ehepartner beruhen sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgten familienpolitische Maßnahmen dafür, dass Frauen vermehrt aus dem Arbeitsleben gedrängt wurden.

Das Ideal der 1950er-Jahre sah eine klare Arbeitsteilung vor, bei der der Vater als Haushaltsvorstand und Ernährer der Familie fungierte, während die Mutter für die Kinder und den Haushalt zuständig war. Ziel war demnach die Zwei-Generationen-Kleinfamilie im eigenen Häuschen. Diese Vorstellung hält sich mehrheitlich bis heute, obgleich mittlerweile andere Familienformen das Bild der klassischen Familie ausmachen. Neben alleinerziehenden Eltern und Patchworkfamilien gehören auch Großeltern wieder zur Familienkonstellation, die unter einem Dach lebt.

Was versteht man unter einem Mehrgenerationenhaus?

Mehrgenerationenhäuser dienen in erster Linie als Orte menschlicher Begegnungen, bei denen gesellschaftlicher Zusammenhalt und der soziale Aspekt eine große Rolle spielen. Basieren Mehrgenerationenhäuser auf kommunaler Förderung, setzen sich die Bewohner gezielt füreinander ein und ziehen mit der bewusst getroffenen Absicht der generationenübergreifenden Unterstützung ein.

In Kommunen unterstützen sie vorrangig bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bieten Weiterbildung für alle Altersklassen und forcieren die Teilhabe insbesondere älterer Menschen. Mehrgenerationenhäuser leisten damit einen entscheidenden Beitrag zum Mehrwert ihrer Gemeinde. Vor allem in Großstädten ist die Gründung solcher Häuser mit Mitgliedern außerhalb der eignen familiären Struktur eine praktische Lösung. Denn Gentrifizierung und Einsamkeit stellen gerade für ältere Menschen ein weitverbreitetes Problem dar.

Aber auch in privatem Rahmen erhält die Idee eines Mehrgenerationenhauses vermehrt Befürworter. Denn der Grundgedanke des Zusammenlebens greift hier ebenso: das altersübergreifende Zusammenleben vor dem Hintergrund des sozialen Miteinanders.

Familien, die das Projekt des Mehrgenerationenhauses ins Auge fassen, sehen das Wohnen mehrerer Generationen unter einem Dach als Vorteil für Jung und Alt. Neben der Kernfamilie – also Eltern mit ihren Kindern – werden eine dritte oder sogar vierte Generation involviert. Das Ziel ist ähnlich dem in Kommunen: gegenseitiges Unterstützen im Alltag.

Wie findet das Zusammenleben im Mehrgenerationenhaus statt?

Das Leben in einem Haus mit mehreren Generationen ist wieder gefragt. Bevor ein solches Projekt in privatem Rahmen realisiert wird, solltet ihr euch im Vorfeld über die jeweiligen Erwartungen und Bedürfnisse bewusst sein, denn diese können weit auseinanderliegen. Die eine Partei wünscht sich emotionale Verbundenheit, für die anderen geht es nicht über den Wunsch nach einer Zweckgemeinschaft hinaus. Gehen die Erwartungen zu weit auseinander, führt dies zu Spannungen.

Für Menschen, die sich nur schwer auf andere einlassen können und ihre Vorstellungen stets erfüllt sehen möchten, ist diese Wohnsituation ungeeignet. Außerdem verbinden nicht alle Menschen positive Erfahrungen mit dem Wohnen mehrerer Generationen unter einem Dach. Schnell geht damit das Gefühl der Schuldigkeit und Zwangsverpflichtung einher.

Eine solche Situation kann aber im Vorfeld im Rahmen eines Familien- oder Gruppenurlaubs durchgespielt werden. Zieht eine Familie über mehrere Generationen hinweg das Zusammenziehen ernsthaft in Betracht, sollten alle Streitigkeiten aus der Welt geräumt werden. Und auch in harmonischen Familien gelten Grenzen: die Wohnungen anderer Familienmitglieder sind tabu und sollten nie unerlaubt betreten werden. Um eventuellen Meinungsverschiedenheiten oder Streitigkeiten schon vor dem Entstehen zu begegnen, einigen sich regelmäßige Treffen.

Für Senioren gilt: das Zusammenleben mit Kindern, Enkeln oder sogar Urenkeln ermöglicht den Anschluss an aktuelle Entwicklungen. Der strukturierte Tagesablauf verleiht auch den Großeltern Struktur. Andererseits gilt aber auch: mit Kindern im Haus steigt der Lärmpegel. Wohnen mehrere Generationen unter einem Dach, ist es mit der gewohnten Ruhe schnell vorbei.

Vor- und Nachteile eines Mehrgenerationenhauses

Wer gewillt ist, sich mit dem Bau eines Mehrgenerationenhauses auseinanderzusetzen, sollte die Vor- und Nachteile im familiären Rahmen abwägen. Wir haben die positiven und negativen Aspekte im folgenden Abschnitt für euch etwas genauer unter die Lupe genommen.

Nachteile eines Mehrgenerationenhauses

Bestandsimmobilie oder Neubau

Steht der Entschluss, eine Bestandsimmobilie zu kaufen, kann es durchaus zur Herausforderung werden, die passende Immobilie zu finden. Dabei müsst ihr in Betracht ziehen, dass jede Partei über mindestens 80 Quadratmeter Wohnraum verfügen sollte. Je nach Anzahl der Generationen muss das Haus daher eine bestimmte Größe und Anzahl an Wohnungen aufweisen.

Neben der eigentlichen Immobilie spielt die Lage eine bedeutende Rolle. Wichtige Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen sollten gut zu erreichen sein. Aber auch Supermärkte, Ärzte und kulturelle Angebote sind für eine gute Versorgung unabdingbar – insbesondere für die ältere Generation, die im hohen Alter unter Umständen nicht mehr sicher Auto fährt.

Immobilien, die diesen Anforderungen entsprechen, haben ihren Preis. Soll das Mehrgenerationenhaus innerhalb der Familie umgesetzt werden, ist ein gewisser finanzieller Grundstock notwendig. Eine Finanzierung gestaltet sich bei hohen Summen aufgrund des Alters der Senioren oftmals schwierig. Damit müsste die mittlere Generation allein finanzieren, sofern nicht bereits anderes Eigentum vorhanden ist.

Sowohl für Neubau als auch für die Bestandsimmobilie gilt: Sie muss die Möglichkeiten zur Umsetzung mehrerer Wohnbereiche besitzen. Ihr solltet euch im Vorfeld darüber klar werden, wie das genau aussieht. Die Schaffung eigener Wohnungen? Gemeinschaftsräume? Ein „offenes“ Wohnen ohne klare Abgrenzungen? Ist Letzteres der Fall, solltet ihr dennoch gewährleisten, dass Intimsphäre für alle Parteien möglich ist. Ansonsten erwächst daraus schnell Konfliktpotenzial.

Höheres Konfliktpotenzial

Rücksichtnahme, Empathie und gegenseitiges Verständnis sind Voraussetzungen für ein funktionierendes Zusammenleben. Was sich in der anfänglichen Euphorie einfach anhört, kann im Alltag zu einer echten Herausforderung werden. Wer nicht bereit ist, Kompromisse zu schließen oder seine eigenen Bedürfnisse gegebenenfalls hinten anzustellen, wird es schwer haben.

Ein solch vergleichsweise enges Zusammenleben birgt Konfliktpotenzial, vor allem in den Bereichen Kindererziehung und Pflege der Eltern. Sind die Großeltern vermehrt in die Kindererziehung involviert, müssen klare Absprachen getroffen werden. Und auch für die spätere Pflege der Eltern gilt: klare Absprachen sind hier Voraussetzung.

Fehlende Intimität

Wer sich darauf einlässt, mit mehreren Generationen unter einem Dach zu wohnen, hat dennoch einen Anspruch auf Intim- und Privatsphäre. Dazu gehört das Abendessen ohne die Großeltern, Telefonate ohne unerwünschte Zuhörer und das eigene Schlafzimmer. Wer hierfür keine klaren Regeln aufstellt, ist in einem Mehrgenerationenhaus nicht gut aufgehoben. Befinden sich mehrere Kleinkinder in einem Haushalt, kann dies für die ältere Generation störend sein.

Vorteile eines Mehrgenerationenhauses

Gegenseitige Unterstützung

Wohnen mehrere Generationen unter einem Dach, können sie sich gegenseitig unter die Arme greifen. Sei es, dass die Großeltern bei der Erledigung der Hausaufgaben unterstützen oder die Kleinsten vom Kindergarten abholen. Im Gegenzug werden sie zu ihren Arztbesuchen oder zum Senioren-Café gefahren.

Für den Lebensmitteleinkauf lohnt sich der Gang zum Großhändler oder Bauern. So sinkt bei großen Abnahmemengen der Einzelpreis und ihr profitiert alle davon. In großen Haushalten ist eine Lagerhaltung im Keller durchaus sinnvoll.

Die Kinder sind schon wieder krank? Hier können die Großeltern als Kinderbetreuung einspringen und die mittlere Generation kann wie gewohnt ihrer Arbeit nachgehen. In einem Mehrgenerationenhaus muss sich jeder weniger Gedanken um seine eigene Versorgung machen, denn stets ist jemand zu Hause, hat ein offenes Ohr oder kann sich nach kurzer Absprache Zeit nehmen.

Wohnen mehrere Generationen unter einem Dach, hat Unterstützung und Hilfe viele Gesichter und kann von euch so festgelegt werden, dass sie allen zugutekommt.

Sozialer Aspekt

Das Zusammenleben in einem Mehrgenerationenhaus besitzt einen entscheidenden sozialen Aspekt. Leben mehrere Generationen unter einem Dach, entsteht ein Geben und Nehmen, Rücksichtnahme, die schon die Kleinsten lernen und Verständnis für die Bedürfnisse anderer. Dem Gedanken von Empathie wird in umfassenderem Maße Rechnung getragen als beim Wohnen unter verschiedenen Dächern.

Kostenteilung

Selbstverständlich werden die Einrichtungskosten für die privaten Räumlichkeiten von den jeweiligen Parteien allein getragen. Wird aber etwa der Trockner in der Waschküche gemeinsam genutzt, wird ein Rasenmäher für den Garten benötigt oder die Heizung verlangt nach einer Generalüberholung, werden die Kosten durch die Haushalte geteilt.

Pflege

Benötigen die Eltern bereits Unterstützung oder sogar tägliche Pflege im Alltag, eignet sich das Mehrgenerationenhaus besonders gut. Das Zusammenleben stellt die Versorgung von Oma und Opa sicher, bedeutet aber gleichzeitig auch eine große Verantwortung, der ihr euch bewusst sein müsst. Doch das lässt sich auch für den umgekehrten Fall anwenden. Werdet ihr krank, ist jemand da, der sich kümmert.

Finanzieller Aspekt

Befinden sich die Großeltern noch in einem Arbeitsverhältnis, lässt sich die Finanzierung eines Mehrgenerationshauses in der Regel leichter stemmen. Das finanzielle Risiko wird von mehreren Beteiligten getragen.

Handwerkliche Arbeiten lassen sich teilweise in Eigenregie erledigen oder können gemeinsam koordiniert werden. Müssen Handwerker für die Instandsetzung engagiert werden, teilen sich die Kosten auf mehrere Köpfe auf. Und auch bei größeren Sanierungsarbeiten sind alle Hausbewohner gleichermaßen beteiligt.

Die Planung eines Mehrgenerationenhauses

Finanzen klären

Zu den wichtigsten Voraussetzungen bei der Planung eines Mehrgenerationenhauses gehört die Besprechung der Finanzen. Dabei sollte vor allen Dingen geklärt werden, wer sich inwieweit und in welcher Form in die Finanzierung des gesamten Projekts einbringt. Bringen die Parteien ungleiche Anteile mit ein, solltet ihr unbedingt zu Beginn abklären, wie ihr diesen Fall handhabt.

Welche Erwartungen hat diese Person dafür? Bedeutet dies für euch eine größere Verpflichtung in der Pflege der Großeltern? Könnt oder wollt ihr dies leisten? Wenn nicht, was dann? Es ist ratsam, solche Absprachen schriftlich festzuhalten und vielleicht sogar notariell abzusichern.

Neubau oder Bestandsimmobilie?

Ob ihr lieber selbst baut, einen Neubau oder eine Bestandsimmobilie kauft, hängt von einigen Faktoren ab. Neben der Lage und dem Preis muss vorrangig die Gestaltung des Hauses den Einzug mehrerer Generationen zulassen. Eine passende Immobilie zu finden, hängt aber auch von den Bedürfnissen und Vorstellungen der einzelnen Personen ab.

Unter Umständen bietet es sich an, eine Bestandsimmobilie im Zuge einer Sanierung umzugestalten und so altersgerecht zu verändern, dass sich auch Senioren mit Rollator oder Rollstuhl gut fortbewegen können.

Selbstverständlich habt ihr mehr Gestaltungsmöglichkeiten, wenn ihr selbst baut und euch mit dem Architekten zusammensetzt. Wofür ihr euch am Ende entscheidet, hängt unter anderem von den finanziellen Mitteln ab.

Planung der Wohnungen

Egal, ob Neubau oder Bestandsimmobilie – ihr solltet euch über die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse im Vorfeld klar sein. Vielleicht kann der eine Kompromisse in der Wohnsituation hinnehmen, die andere kann oder will das aber nicht. Dabei solltet ihr in jedem Fall klären, ob es vollständig getrennte Wohnbereiche oder Gemeinschaftsbereiche wie Küche oder Wohnzimmer gibt.

In den meisten Fällen entscheiden sich Familien, für die ein Mehrgenerationenhaus relevant ist, für getrennte Wohnungen. So wohnen zwar alle in einem Haus und profitieren von den Vorteilen, haben jedoch die Möglichkeit, sich in den geschützten Raum der eigenen Wohnung zurückziehen zu können.

Lage des Hauses

Stadt oder Land? Die Lage des Hauses ist für alle Parteien wichtig. Für ein Mehrgenerationenhaus auf dem Land spricht der oftmals etwas günstigere Preis, die Nähe zur Natur, Ruhe und Ungestörtheit und ein intensiveres Miteinander. Aber auch die Stadt bietet Vorteile. Eine gute Infrastruktur und eine bessere Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr sind nur einige der Vorteile eines Hauses in der Stadt. Was gegen die Immobilie in der Stadt spricht, ist der hohe Preis und die geringen Entfaltungsmöglichkeiten.

In diese Überlegungen fließen weitere Aspekte ein. Dazu gehört die Frage nach der Verfügbarkeit von Ärzten oder der Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten. Aber auch der Wunsch nach einem Garten, einem Spielplatz oder der Verfügbarkeit kultureller Orte spielt in der Entscheidungsfindung eine ausschlaggebende Rolle. Die Erfüllung dieser Bedürfnisse ist wichtig für ein funktionierendes Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach. Alle Beteiligten sollten sich daher ihrer eigenen Vorstellungen bewusst sein.

Barrierefreiheit für die ältere Generation

Leben mehrere Generationen unter einem Dach, erfordert dies nicht nur persönliche Zugeständnisse. Auch die Gestaltung des Hauses sollte so gedacht werden, dass es an die Bedürfnisse immobiler Menschen problemlos angepasst werden kann. Ein Mehrgenerationenhaus ist im Idealfall barrierefrei oder kann so gestaltet werden. Davon profitiert nicht nur die ältere Generation, sondern auch Eltern mit Kleinkindern und Kinderwagen.

Bei dem Erwerb einer Bestandsimmobilie solltet ihr beispielsweise darauf achten, dass die Treppe ausreichend Platz für den späteren Einbau eines Treppenlifts bietet. Auch beim Badezimmer ist Barrierefreiheit gerade im höheren Alter wichtig. Zudem solltet ihr daran denken, dass manche DIN- und ISO-Normen miteinander in Konflikt stehen. Im Übrigen ist es im eigenen Interesse ohnehin angebracht, auf Barrierefreiheit zu achten.

Wenn ihr eine barrierefreie Immobilie plant – sei es im Rahmen eines Neubaus oder einer Sanierung – solltet ihr auf jeden Fall die folgenden Punkte bedenken:

  • Der Hauseingang ist im Idealfall ebenerdig. Wenn nicht, sollte es die Möglichkeit zur Nachrüstung mit einer Rampe geben.
  • Die Wohnung selbst ist stufenlos und muss ausreichend Platz bieten, um sich auch mit Rollstuhl oder Rollator bequem fortbewegen zu können. Dies gilt insbesondere für das Badezimmer, das über eine ebenerdige Dusche sowie einen rutschhemmenden Boden verfügt.
  • Alle Türen müssen breit genug für Rollstuhl, Rollator oder Pflegebett sein. Für das Pflegebett sollte idealerweise in mehreren Räumen Platz sein, sodass dieses bei Bedarf verschoben werden kann.
  • Es ist darüber hinaus sinnvoll, dass die Wohnungen entweder über eigene Zugänge, eine separate Eingangstür oder sogar eine separate Haustür – wie dies im Falle einer Einliegerwohnung wäre – verfügen. In den meisten Fällen sind Mehrfamilienhäuser, die sich als Bestandsimmobilie auf dem Immobilienmarkt befinden, ohnehin so konzipiert.

Aufgabenverteilung organisieren

Grundsätzliche Fragen, die über das Zusammenleben im Mehrgenerationenhaus entscheiden, sollten schon weit im Vorfeld geklärt werden. Wer übernimmt welche Aufgaben? Wann werden die Enkelkinder von den Großeltern betreut? Welche Erwartungshaltung haben die einzelnen Personen? Und was geschieht, wenn die Großeltern pflegebedürftig sind? Könnt ihr die Pflege im Familienbund stemmen oder wird eine externe Pflegekraft zusätzlich benötigt?

Die Pflege nimmt viel Zeit in Anspruch und ist ein Vollzeitjob. Seid euch deshalb im Vorfeld im Klaren darüber, welche Verantwortung ihr dadurch übernehmt. Solche Absprachen sollten ihr ebenfalls schriftlich festhalten.

Fazit

Ob ein Mehrgenerationenhaus für euch und eure Familie eine Option ist, hängt von euren Bedürfnissen, aber auch Erwartungen ab. Legt ihr viel Wert auf Privatsphäre oder gibt es ungelöste Konflikte in der Familie, solltet ihr euch besser nach einer anderen Wohnform umschauen.

Seid ihr aber alleinerziehend oder als Paar berufstätig mit Kindern, kann das Wohnen mehrerer Generationen unter einem Dach große Vorteile bieten. Gegenseitige Unterstützung im Alltag, Arbeitsteilung bei der Gartenarbeit, Hilfe bei Renovierungen oder Reparaturen durch die Großeltern – Vorteile, die die Nachteile aufwiegen können.

Sind die Kinder krank, können Oma oder Opa bei der Betreuung einspringen. Seid ihr selbst krank, ist immer jemand im Haus, der den Einkauf oder die Hausarbeit erledigen kann. Feiertage oder Ferien könnt ihr zusammen verbringen, fahren die Großeltern allein in den Urlaub, seid ihr für die Verpflegung der Katze zuständig.

Das Mehrgenerationenhaus ist ein Trend, der sich in Zeiten des demografischen Wandels und der Überalterung zunehmend etabliert. Der Nutzen für eine Gesellschaft, die immer älter wird, liegt auf der Hand. Wohnen mehrere Generationen unter einem Dach, schafft dies nicht nur eine gewisse Sicherheit für die Zukunft, sondern auch Chancen für die ganze Familie. Zwar wohnt jede Partei in der eigenen Wohnung, dennoch wird der Alltag in der Regel gemeinsam bewältigt.

Bei einem Mehrgenerationenhaus muss der Gedanke des reinen Wohnens deshalb in den Hintergrund rücken. Im Vordergrund steht das gemeinsame Leben. Klug geplant, besitzt das Mehrgenerationenhaus Mehrwert für Jung und Alt.

Habt ihr euch für oder gegen das Wohnen in einem Mehrgenerationenhaus entschieden? Oder seid ihr vielleicht sogar Teil eines kommunalen Projekts? Lasst uns eure Meinung wissen.

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