Große Fensterflächen und bodentiefe Verglasungen: Alle Vorteile und Tipps zur Planung

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Bestimmt ist euch in den letzten Jahren auch aufgefallen, dass bei den Neubauten überraschend viel Glas zum Einsatz kommt. Doch welche Vorteile sind eigentlich mit den großen Fensterflächen verbunden – und wie lassen sich große Fenster am besten für das Eigenheim planen? In diesem Beitrag verraten wir euch alles, was ihr über bodentiefe Verglasungen wissen müsst.

Sicherlich könnt ihr euch noch an die Wohnungen und Häuser eurer Großeltern erinnern. Im Regelfall wird es sich dabei um relativ simple Gebäude gehandelt haben – insbesondere in ländlichen Gegenden war Luxus kaum zu finden.

Das Fenster im Wandel der Zeit

Viele dieser Immobilien wirkten zwar gemütlich und für ihre jeweilige Zeit durchaus modern. Doch sie besaßen kaum einmal große Fensterflächen. Der Prozentsatz des Glases zum gesamten Haus war zu jenen Zeiten deutlich geringer als heute.

Das hatte vor allem praktische Gründe: Ein Fenster konnte Wind und Kälte damals nur unzureichend abhalten.

Wenn ihr euch dagegen heute einmal unter den modernen Neubauten umseht, könnt ihr den Wandel der Zeit regelrecht spüren: Große Fensterflächen und sogar bodentiefe Verglasungen liegen längst im Trend.

Viele Häuser präsentieren sich transparent und wollen möglichst viel Licht in ihre Räumlichkeiten gelangen lassen. Prädestinierte Haustypen sind zum Beispiel das Kubushaus, der Bungalow oder die Stadtvilla.

Für Hausbauanbieter, Architekten und Hauseigentümer ergeben sich daraus natürlich völlig neue Möglichkeiten, einerseits auf Komfort und Funktionalität zu setzen, andererseits aber auch einen individuellen Stil zu erschaffen, der eine ganz eigene Handschrift trägt.

Und doch gibt es bei der Umsetzung solcher Ideen einiges zu bedenken. Denn ein schönes Fenster ist nicht nur mit Vorteilen verbunden.

Glasfassaden als Alternative zu traditionellen Wänden

Wer möchte, kann gegenwärtig nicht nur darüber nachdenken, an welcher Stelle das Fenster in die Wand eingelassen werden soll. Möglich ist es sogar, ganze Wandflächen aus Glas zu erschaffen. Eine vollständige Fassade, deren bodentiefe Verglasungen bis unter das Dach reicht, ist längst keine Seltenheit mehr.

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Nicht selten ersetzen bodentiefe Verglasungen ganze Wände – Bildquelle: © rh2010 | stock.adobe.com

Fenster anstatt Wandaufbau

Die Fenster ersetzen zunehmend den soliden Wandaufbau. Waren es einst Stein und Beton, die das Leben im Haus von der Außenwelt trennten, so werden dafür immer häufiger große Fensterflächen verwendet. Diese müssen natürlich besonders stark und robust gefertigt sein, um etwa Kälte, Nässe oder Geräusche abzuhalten.

Damit wiederum ist allerdings auch eine besondere Vorsicht geboten. Ihr werdet euch denken können, dass sich aus normalen Glasscheiben kaum eine ganze Fassade errichten lässt.

Bruchsicherheit als oberste Voraussetzung

Verwendet wird daher ein Sicherheitsglas, das besonders bruchsicher gefertigt wird. Ebenso müssen große Fensterflächen derart in ihren Halterungen verankert sein, dass sie nicht einfach aus diesen herausfallen können.

Ein weiteres Kriterium: Das Glas darf sich durch äußere Einflüsse nicht allzu sehr bewegen oder in Schwingung geraten. Eine damit verbundene Gefahr des Fensterbruchs muss also vermieden werden.

Welches Glas genau verwendet wird, ergibt sich aus der Baunorm DIN 18008. Sie solltet ihr vor dem Neu- oder Umbau eines Gebäudes gemeinsam mit einem Architekten oder eurem Hausbauanbieter besprechen.

Das steht in der Baunorm DIN 18008

Die DIN 18008 definiert die technischen Anforderungen und Sicherheitsstandards für die Bemessung und Konstruktion von Verglasungen im Bauwesen. Sie umfasst Richtlinien zur Tragfähigkeit, Stabilität und Verankerung von Glasbauteilen, einschließlich Sicherheitsglas. Diese Norm stellt sicher, dass Glasfassaden und -fenster sicher, langlebig und den baulichen Anforderungen entsprechend installiert werden.

Die Vorteile großer Fensterflächen

Habt ihr euch für große Fensterflächen oder sogar für bodentiefe Verglasungen entschieden, werdet ihr immer genügend Licht in den Räumlichkeiten vorfinden. Ebenso lasst ihr mit der Sonne natürlich nicht nur die Helligkeit hinein – vielmehr profitiert ihr auch von der zusätzlichen Wärme.

Vorzüge, aus denen ihr zugleich einen finanziellen Nutzen generiert, immerhin wird auf diese Weise die Rechnung für den Stromverbrauch und die Heizkosten künftig deutlich geringer ausfallen. Das natürliche Licht wirkt sich zudem positiv auf euer Wohlbefinden aus und ist in diesem Punkt jeder künstlichen Lichtquelle vorzuziehen.

Große Fensterflächen wirken darüber hinaus modern und ästhetisch. Sie liegen im Trend, verleihen nahezu jedem Gebäude etwas Zeitgemäßes und leisten durch ihre Energieeffizienz auch einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Umwelt.

Bodentiefe Verglasungen weisen gleichermaßen einen architektonischen Mehrwert auf, da sie mit geringen Umbauarbeiten von der reinen Fensterfläche zur Tür umfunktioniert werden können, durch die der Zugang auf die Terrasse oder zum Garten gewährleistet wird.

Übrigens müsst ihr euch wegen möglicher Einbrüche keine Sorgen machen: Kommt tatsächlich bruchsicheres Glas zum Einsatz, ist es selbst mit großen Mühen kaum zu zerstören – Unbefugte haben somit weiterhin keinen Zugang zu eurem Haus.

10 Vorteile von bodentiefen Verglasungen im Eigenheim

1. Mehr Tageslicht im Raum
2. Bessere Aussicht auf die Umgebung
3. Erhöhte Energieeffizienz im Haus
4. Moderne und elegante Ästhetik
5. Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens
6. Räume wirken viel größer
7. Verbesserte Belüftung durch Fenster
8. Höherer Immobilienmarktwert möglich
9. Flexibilität im Design gewährleistet
10. Nachhaltigkeit durch moderne Materialien

Die Nachteile einer großflächigen Verglasung

Entscheidet ihr euch wirklich für große Fensterflächen, solltet ihr aber auch die Mehrkosten im Vergleich zum Wandaufbau einplanen. Etwa 20 bis 30 Prozent an Aufschlag können je Quadratmeter anfallen. Insbesondere das feste Sicherheitsglas und die dafür benötigten Verankerungen lassen die Preise in die Höhe schnellen.

Je mehr Glas, desto weniger Privatsphäre

Zudem sehen bodentiefe Verglasungen zwar schön aus, erlauben aber zugleich unbefugte Einblicke in eure Wohnräume. Hinter einer Fensterfassade könnt ihr euch kaum einmal in euer eigenes Refugium zurückziehen.

Wollt ihr diesen Umstand vermeiden, könnt ihr auf Folien und verspiegeltes Glas setzen. Doch auch dadurch entsteht ein zusätzlicher Kostenfaktor.

Räume heizen sich auf

Scheint die Sonne aus voller Kraft, lässt sich das Aufheizen der Räume nur noch schwer verhindern. Dagegen können zwar erneut die aufs Glas zu klebenden Folien verwendet werden, doch auch sie strahlen immer noch so viel Hitze ab, dass ein Aufenthalt nahe der Verglasung – etwa der Küchentisch am Fenster oder das gemütliche Sitzen auf der Terrasse – schlichtweg nicht mehr zumutbar ist.

Erhöhter Reinigungsaufwand

Im Gegensatz zu den normalen Wänden, die alle paar Jahre renoviert werden, erfordern große Fensterflächen zudem im Abstand weniger Monate eine Reinigung. Bodentiefe Verglasungen lassen sich zwar noch per Hand säubern – das Putzen höher gelegener Fenster ist jedoch recht aufwändig.

Nicht selten müsst ihr das Fensterputzen einer Firma überlassen. Für euch bedeutet das weitere Kosten, die nach dem Bau auf euch zukommen.

Herausforderung bei Umbauten

Große Fensterflächen liegen im Trend. Doch Trends können sich auch einmal ändern. Hiermit verbunden ist natürlich die Frage, ob das einmal verbaute Glas überhaupt größere bauliche Veränderungen erlaubt.

Dabei gilt zunächst, dass ein simpler Austausch des Fensters kein Problem auslösen wird. Wer sich also für ein dickeres oder dünneres, ein farbiges oder ein anderweitig abweichendes Glas entscheidet, kann dieses weitgehend mühelos einsetzen.

Im schlimmsten Falle wäre lediglich eine Anpassung der jeweiligen Verankerungen und der grundlegenden Halterung erforderlich. Doch selbst das ist für professionelle Fenstersetzer kein Problem. Zumal sich der Kostenaufwand in Grenzen halten wird.

Eine andere Ausgangslage ergibt sich indes, wenn bis unter das Dach reichende bodentiefe Verglasungen durch Wände ganz oder teilweise ersetzt werden sollen. Derartige Umbauten können erhebliche Mühen auslösen und das Gebäude in seiner Statik grundlegend verändern.

Ein solcher Schritt sollte daher wenigstens mit einem Architekten durchgesprochen werden. Im Zweifelsfall wäre aber auch eine Rücksprache mit dem zuständigen Bauamt zu empfehlen.

5 Tipps für den Hausbau mit bodentiefen Verglasungen

Beim Hausbau mit bodentiefen Verglasungen gibt es zahlreiche Aspekte zu beachten, um sowohl ästhetische als auch funktionale Vorteile optimal zu nutzen. Hier sind einige wichtige Planungstipps, die euch helfen können, euer Projekt erfolgreich zu realisieren.

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Um die Vorteile zu genießen, solltet ihr ein paar Punkte beachten – Bildquelle: © alexandre zveiger | stock.adobe.com

1. Energieeffizienz und Sonnenschutz

Zunächst solltet ihr die Energieeffizienz im Auge behalten. Verwendet energieeffizientes Glas, um Wärmeverluste zu minimieren und den Energieverbrauch eures Hauses zu senken. Dies trägt nicht nur zu einem angenehmeren Raumklima bei, sondern auch zu geringeren Heizkosten.

Gleichzeitig ist es wichtig, Sonnenschutzmaßnahmen einzuplanen. Bodentiefe Verglasungen lassen viel Licht herein, was im Sommer zu Überhitzung führen kann. Effektive Sonnenschutzmaßnahmen wie Jalousien, Markisen oder spezielle Sonnenschutzverglasungen helfen, dies zu vermeiden.

2. Sicherheitsglas und stabile Rahmen

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Verwendung von Sicherheitsglas. Bodentiefe Fenster müssen besonders robust und bruchsicher sein, um Verletzungsgefahren auszuschließen.

Achtet darauf, dass das verwendete Glas den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht. Ebenso wichtig sind stabile Rahmen, die das Gewicht der großen Glasflächen tragen können. Wählt Materialien wie Aluminium oder Stahl, die sowohl langlebig als auch tragfähig sind.

3. Professionelle Montage und Belüftung

Die professionelle Montage der Verglasungen ist unerlässlich. Engagiert erfahrene Fachkräfte, um sicherzustellen, dass die Fenster ordnungsgemäß installiert werden und keine Undichtigkeiten oder anderen Probleme auftreten.

Gleichzeitig solltet ihr ausreichende Belüftungsmöglichkeiten berücksichtigen. Bodentiefe Fenster bieten eine hervorragende Möglichkeit zur natürlichen Belüftung, was zu einem gesünderen Raumklima beiträgt.

4. Wärmedämmung und Beschattung

Gute Wärmedämmung ist ebenfalls entscheidend. Stellt sicher, dass die Fenster und ihre Rahmen gut gedämmt sind, um Wärmeverluste zu minimieren und Energiekosten zu senken.

Beschattungssysteme sollten ebenfalls integriert werden, um eine Überhitzung der Räume zu verhindern.

5. Schallschutz und baurechtliche Vorschriften

Vergesst nicht den Schallschutz. Verwendet schalldämmende Verglasungen, um Lärm von außen zu reduzieren und eine ruhigere Wohnumgebung zu schaffen. Schließlich ist es wichtig, alle baurechtlichen Vorschriften und Normen zu prüfen.

Informiert euch über lokale Bauvorschriften und arbeitet eng mit eurem Architekten und Bauunternehmen zusammen. Stellt sicher, dass euer Bauprojekt den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Lichtdurchflutete Räume sind mehr als nur ein Trend beim Hausbau

Abschließend lässt sich sagen, dass große Fensterflächen und bodentiefe Verglasungen sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen. Während sie für viel natürliches Licht, eine moderne Optik und Energieeinsparungen sorgen, sind sie auch mit höheren Kosten und potenziellen Einblicken in die Privatsphäre verbunden.

Letztlich sollte die Entscheidung für solche Verglasungen gut überlegt sein, um die richtige Balance zwischen Ästhetik und Funktionalität zu finden. Wenn ihr euch für große Fenster entscheidet, könnt ihr damit euer Zuhause in ein lichtdurchflutetes, modernes und energieeffizientes Domizil verwandeln.

Lasst euch doch einfach mal in einem Musterhauspark von den unterschiedlichen Haustypen inspirieren. Oder fragt bei eurem Fertighausanbieter nach, wie ihr euer Traumhaus am besten umsetzen können.

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