Die Stadtvilla – Geräumig, herrschaftlich und mitten im Leben

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Geräumig, selbstbewusst und herrschaftlich sind die Merkmale einer Stadtvilla, bei der es sich um ein frei stehendes Einfamilienhaus in Citylage handelt. Bekannt von den Römern, kehrte sie mit der beginnenden Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts in den städtischen Raum zurück. Es war die Zeit, als die Städte rasant wuchsen und sich das Bürgertum zunehmenden Wohlstands erfreute. Doch welche Merkmale zeichnen eine Stadtvilla aus – und welche Vor- und Nachteile bietet sie?

Kompakt, symmetrisch und anpassungsfähig sind Merkmale, die eine Stadtvilla auszeichnen. Ihre Grundform ist nicht nur kompakt, sondern quadratisch. Sie steht frei auf einem großzügigen Grundstück, umgeben von einer garten- oder parkähnlichen Gartenanlage.

Der schlossähnlich anmutende Bau zeichnet sich durch eine üppige Distanz zu Nachbarn aus. Diese großzügige Variante findet sich eher in städtischen Randzonen.

Tatsächlich ist der Raum in zentrumsnahen Gebieten begrenzt, sodass die Grundstücke aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte kleiner ausfallen. Das tut der Stadtvilla keinen Abbruch, denn sie lässt sich auch auf kleineren Grundflächen realisieren.

Um das großzügige Raumangebot zu verwirklichen, ist ein Obergeschoss ohne Dachschrägen unentbehrlich. Das Dach ist deshalb als flaches Zeltdach gestaltet oder relativ flach gehalten. Aus dieser Bauweise ergibt sich ein entscheidender Vorteil: Abhängig von der Größe des Grundstücks lassen sich Stadtvillen leicht um einen Anbau erweitern.

Klassisch-herrschaftlich oder nüchtern-modern

Stadtvillen sind bekannt aus der Zeit des Barocks und haben sich im 19. Jahrhundert als Vororthaus etabliert. Schon damals waren sie für wohlhabendere Bevölkerungskreise ein beliebter Rückzugsort. Meistens wurde sie als Zweithaus oder Landhaus in Stadtrandlage genutzt.

Die Ausbreitung der Städte ist ein Grund, weshalb sich viele der ehemaligen Landhäuser heute in zentraler Lage befinden. Doch neben Alt- beziehungsweise Bestandsbauten gibt es auch neu erbaute Stadtvillen, die in allen denkbaren Baustilen errichtet werden können.

Die eigentliche Gestaltung einer Stadtvilla ist dem Geschmack des Bauherrn geschuldet. Stilistisch kann sie klassisch-herrschaftlich oder nüchtern-modern gestaltet sein.

In der klassischen Variante sind Vorder- und Rückseite meistens symmetrisch und mit schmalen Fenstern ausgestattet, die oftmals bis zum Boden reichen. Gelegentlich finden sich traditionelle Fassadenelemente wie Erker, Säulen oder Türme, wobei diese Varianten heute kein formales Kriterium für die Stadtvilla sind.

Viele Bauherren wünschen sich eine deutlich zurückhaltendere Bauweise, beispielsweise mit Elementen des Bauhauses beziehungsweise Kubus. Diesen Vorstellungen wird die moderne Variante gerecht. Sie zeichnet sich durch einen hohen Belichtungsbedarf aus, wobei die Anordnung der großzügigen Fenster ein präzises Fassadenbild komponieren. Insgesamt wirkt die Stadtvilla dadurch herrschaftlich und selbstbewusst.

Die Innenausstattung einer Stadtvilla – edel und aufwändig gestaltet

Die Innenausstattung von Stadtvillen wird dominiert von einer großzügigen Raumanordnung und Raumerlebnissen. Sie zeichnet sich oft durch sorgfältig geplante und aufwändig inszenierte Blickachsen aus, die von den Wohnräumen aus den Blick in die umgebende Landschaft freigeben.

Auch die Anordnung und Dimensionierung der Räume ist auf Wirkung bedacht. Während die Räume im klassischen Entwurf eher symmetrisch angeordnet sind, handelt es sich bei der modernen Komposition um ein ineinander übergehendes Raumkontinuum. Das wirkt sich auch auf die Raumhöhe aus, die eher oberhalb der üblichen 2,50 Meter liegt.

Edle und aufwändige Details erweisen dem Namen Villa alle Ehre. Dazu gehören beispielsweise Flügeltüren oder hochwertige Einbauten, die das Interieur für gehobene Ansprüche vollenden.

Verwandlungs- und anpassungsfähig

Aufgrund ihrer Größe von mindestens 200 Quadratmetern sind Stadtvillen ein repräsentatives Eigenheim, das auch praktische Anforderungen erfüllt. Ein Büro fürs Home Office macht sich in dieser gehobenen Umgebung sehr gut, ebenso wie eine Einliegerwohnung.

So ist die Stadtvilla nicht nur auf eine Familie begrenzt, sondern erfüllt auch die Voraussetzungen für ein Mehrgenerationenhaus oder als repräsentativer Unternehmenssitz. Insbesondere Altbauten beherbergen meistens mehrere Wohneinheiten, wobei eine Ebene oftmals der geschäftlichen Nutzung vorbehalten ist, zum Beispiel für eine Arztpraxis.

Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit ist die Stadtvilla nicht nur in bestimmten Landschaften zuhause, sondern gliedert sich in jede Umgebung ein. Die quadratische und kompakte Bauweise und der damit verbundene Platzbedarf erlauben die räumliche Umsetzung jedoch nicht an jedem Ort.

Ein weiterer Hinderungsgrund können starre Bebauungspläne sein. Dann kommt es auf den Architekten an, ob er die Essentials einer Villa mit den eng gesteckten Planungsvorgaben in Einklang bringt.

Vorteile von Stadtvillen

Die Bewohner von Stadtvillen genießen die exponierte Lage in der Stadt und die Vorzüge der städtischen Infrastruktur. Leben in der Stadtvilla bedeutet kurze Wege in die Schule, zur Arbeit und zur ärztlichen Versorgung sowie die Nutzung eines umfassenden kulturellen Angebotes.

Im Gegensatz zu der eher engen städtischen Bebauung, die auf die Unterbringung von möglichst vielen Menschen auf wenigen Quadratmetern ausgerichtet ist, profitieren die Bewohner von dem großzügigen Platzangebot. Die freistehende Lage inmitten einer Grünanlage und das großzügige Platzangebot garantieren einen hohen Erholungswert.

Die größere Distanz zum nächsten Nachbarn trotz urbaner Lage garantiert den Schutz der Persönlichkeit. Große und kleine Bewohner können den Außenbereich ungezwungen und unbeobachtet nutzen.

Für Selbstständige ist eine Stadtvilla ein Ort, in dem sich Arbeit und Privatleben unter einem Dach optimal verwirklichen lassen.

Die Nachteile einer Stadtvilla

Diese exponierte Wohnsituation hat ihren Preis. Baugrundstücke in urbaner Lage sind nicht nur rar, sondern auch teuer. Große Dachflächen und oftmals aufwändig gestaltete Fassaden beziehungsweise Fensterfronten lassen den Preis in der Planungs- und Bauphase steigen.

Aufgrund der Größe einer Stadtvilla ist auch mit höheren Unterhaltskosten zu rechnen. Auch die umliegenden Grünflächen müssen angelegt und gepflegt werden. Das gilt nicht nur für Rasenflächen und die Bepflanzung mit Bäumen, Sträuchern und Blumenbeeten, sondern auch für die Erschließungswege.

Eine bereits vorhandene Villa genügt den heutigen energetischen Anforderungen nicht. Um komfortabel wohnen zu können, können aufwändige Sanierungsmaßnahmen notwendig sein, zum Beispiel im Bereich der Wärmedämmung oder in Bezug auf eine schadhafte Bausubstanz.

Unterschiede zwischen Stadtvilla und Einfamilienhaus

Einfamilienhaus und Stadtvilla haben eine wichtige Gemeinsamkeit. Sie sind freistehend, von Grün umgeben und meistens auf Familien ausgerichtet. Allerdings ist die bewohnbare Fläche einer Villa deutlich größer.

Nicht selten befinden sich im Untergeschoss Räumlichkeiten, die geschäftlich genutzt werden. Doch es gibt einige wesentliche Unterschiede zwischen einem Einfamilienhaus und einer Stadtvilla:

Baustil

Moderne Einfamilienhäuser werden oftmals in Fertigbauweise errichtet. Im Unterschied sind ältere Stadtvillen in Massivbauweise erbaut worden. Der Grund ist schnell erklärt: Heutzutage gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Steinarten und Baumaterialen. Dementsprechend hat sich auch der Hausbau gewandelt, der von diesen neuen Baumaterialien profitiert.

Beim Neubau entscheidet der Bauherr darüber, ob seine Stadtvilla in Massiv- oder Fertigbauweise errichtet wird. Dabei handelt es sich auch um eine Kostenfrage, da Häuser in Massivbauweise kostenintensiver sind.

Grundstück

Im Gegensatz zu einer Stadtvilla genießen Einfamilienhäuser nicht diesen Platzvorteil. Die Nachfrage nach Grundstücken ist in verdichteten Lebensräumen groß, sodass die Grundstücksflächen für Einfamilienhäuser verringert wurden.

Anderes gilt für Stadtvillen, die bereits auf einer großen, parkähnlichen Fläche stehen oder auf einem größeren Grundstück neu erbaut werden.

Optik

Eine Stadtvilla zeichnet sich durch eine quadratische und kompakte Bauweise aus. Diese Optik ist elegant, hoheitlich und strahlt einen ganz besonderen Charme aus, der Einfamilienhäusern aufgrund der schlichten und modernen Bauweise oftmals fehlt.

Eine Stadtvilla hat ihren Preis

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass eine Stadtvilla ihren Preis hat. Allerdings sind die Vorzüge enorm. Das gilt nicht nur für die großzügigen Wohn- und Gartenflächen, sondern insbesondere für die exponierte Lage im Grünen, umgeben von den Vorzügen einer Stadt.

Insoweit eignet sich die Stadtvilla für Personen, die zentrales Wohnen in der Stadt mit allen Annehmlichkeiten, die das Stadtleben bietet, favorisieren. Aufgrund dessen sind Stadtvillen eine optimale Wohnvariante nicht nur für Familien unter der Voraussetzung, dass die finanziellen Mittel für den Bau oder Kauf vorhanden sind.

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