Der Bungalow – das Haus mit nur einem Geschoss

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Der Begriff Bungalow wird oftmals synonym für verschiedene Haustypen verwendet. Tatsächlich handelt es sich um ein Haus, dessen Wohnfläche regelmäßig auf einer Etage ist. Welche charakteristischen Merkmale ein Bungalow hat, welche Vor- und Nachteile er bietet und für wen sich dieser Haustyp eignet, verraten wir euch in diesem Beitrag.

Es mag überraschen, doch das Wort Bungalow stammt aus den nordindischen Sprachen und bedeutet in der Übersetzung „Bengalisches“ beziehungsweise ein Haus in bengalischem Stil. Seinen Weg nach Europa hat der Bungalow dadurch geschafft, dass sich britische Kolonisten die einheimische Bauweise zum Vorbild nahmen und Häuser in ähnlicher Form für ländliche Aufenthalte nachbauten.

Die Briten hielten sich dort auf, weil Bengalen im Nordosten Südasiens im 18. Jahrhundert unter britischer Kolonialherrschaft stand. Diese traditionellen bengalischen Dorfhäuser sind eingeschossig. Typisch ist außerdem eine breite Veranda, die sich über die gesamte Eingangsfront erstreckt.

In Deutschland erlebten Bungalows in den 1960er Jahren eine große Blütezeit. Eines der bekanntesten Beispiele für luxuriös ausgestattete Bungalows in Deutschland ist der Kanzlerbungalow in Bonn. Von dem Architekten Sep Ruf entworfen, war der Kanzlerbungalow von 1964 bis 1999 Wohnsitz der Bundeskanzler und diente auch als Location für Staatsempfänge in privater Umgebung.

Seit 2001 steht er unter Denkmalschutz. In jüngster Zeit erlebt der Bungalow in Deutschland ein Comeback als stylische Wohnform, was unter anderem an den offenen Grundrissen und den großzügigen Fensterflächen liegt.

Der Bungalow und seine charakteristischen Merkmale

Eines der wichtigsten Merkmale ist, dass ein Bungalow lediglich ein Geschoss aufweist. Betrachtet man die Bungalow Grundrisse, sind alle Räume auf einer Etage angesiedelt. Das bedeutet, dass ihr keine Treppen überwinden müsst, um von einem Raum in den nächsten zu gelangen.

Wie andere Wohnhäuser auch, kann ein Bungalow unterkellert sein oder nicht. Ist ein Keller vorhanden, dient er regelmäßig als Standort für die Heizung, von Brennstoffen und anderen notwendigen Hausanschlüssen. Auch die Bauweise eines Bungalows kann variieren, sodass er als Holzhaus, als Massivhaus und auch als Fertighaus erbaut werden kann. Oft werden Bungalows mit einem Flachdach in Verbindung gebracht. Tatsächlich sind alle gängigen Dachformen realisierbar.

Ein Bungalow wird deshalb häufig mit Flachdach erbaut, weil das Flachdach die zur Verfügung stehende Nutzfläche sinnvoll erweitern kann. Hier kann zum Beispiel eine zusätzlich Grünfläche entstehen, die mit Nutz- oder Zierpflanzen oder mit Rasen bepflanzt wird.

Ein Flachdach ist außerdem für eine Dachterrasse geeignet, auf der ihr euch wunderbar entspannen und relaxen könnt. Flachdächer können aber auch für die Energieerzeugung genutzt werden, zum Beispiel für die Montage von Solarkollektoren oder für Photovoltaikmodule.

Dachformen und Dachneigungen für einen Bungalow

Bungalows haben sich in Bezug auf die Form und das Dach weiter entwickelt, sodass ihr heutzutage zwischen mehreren Dachformen wählen könnt. Neben dem Flachdach gehören zu den gängigen Dachformen für einen Bungalow das Walmdach, das Satteldach und das Pultdach.

  • Entscheidet ihr euch zum Beispiel für ein Satteldach, könnt ihr zwischen unterschiedlichen Dachneigungen wählen. Hier gilt der Grundsatz: Je höher die Neigung des Daches ist, umso größer sind die Möglichkeiten, den zusätzlichen Raum als Wohnraum zu nutzen. Diese Variante ist insbesondere bei jungen Bauherren gefragt, die zunächst als Paar einen Bungalow bauen, den sie bei Kinderwunsch entsprechend ausbauen können. Die Dachneigung ist außerdem abhängig von den Wetterverhältnissen in der Region, in der ihr euren Bungalow baut.
  • Bei einem Walmdach hat nicht nur die Traufseite, sondern auch die Giebelseite geneigte Dachflächen. Dadurch wird nicht nur der Dachgiebel ersetzt. Gleichzeitig gewinnt das Dach an Stabilität und wirkt gleichermaßen robust und herrschaftlich. Allerdings bleibt für einen Ausbau des Dachbodens nur wenig Platz.
  • Bei einem Bungalow mit Pultdach ist nur eine Dachfläche einseitig geneigt. Der Vorteil eines Pultdachs ist, dass es sehr günstig im Aufbau ist. Es erfordert einen geringen Arbeitsaufwand und nur wenig Material.
  • Aufgrund der fehlenden Dachneigung entsteht bei einem Flachdach kein zusätzlicher Wohnraum unter dem Dach. Trotzdem ist das Flachdach sehr beliebt, da es eine energieeffiziente Bauweise fördern und zusätzlichen Raum für Grünflächen oder eine Dachterrasse schaffen kann.

Von der Dachneigung hängen auch die Eindeckungsmaterialien für das Dach eines Bungalows ab.

Der Bungalow – seine Vorteile und Nachteile

Ein Bungalow bietet seinen Bewohnern zahlreiche Vorteile, aber auch einige Nachteile. Wir haben sie im Folgenden für euch zusammengefasst.

Das sind die Vorteile eines Bungalows

Ein Bungalow ist im Vergleich zu einem Einfamilienhaus mit mehreren Etagen kostengünstiger.

Ein Bungalow verbindet durch seine ebenerdige Gestaltung Innen- und Außenraum, die miteinander verschmelzen und eine Einheit bilden.

Bungalows sind meist mit großen Türen und Fensterfronten ausgestattet, sodass viel Licht nach innen fällt.

Ein wichtiger Vorteil ist, dass ein Bungalow eingeschossig ist, sodass die Mobilität in jedem Alter sichergestellt ist.

Sind auch vor der Hauseingangstür keine Stufen vorhanden, ist der Bungalow eine Art Prototyp für barrierefreies Wohnen.

Auch wenn die meisten Bungalows mit einem Flachdach ausgestattet sind, ist ein Bungalow nicht nur auf diese Dachform begrenzt, sondern kann mit allen gängigen Dachformen versehen werden.

Bungalow Grundrisse lassen sich für unterschiedliche Hausgrößen konzipieren, sodass sich ein Bungalow von der Raumfläche für eine mehrköpfige Familie über Paare bis zum Alleinstehenden eignet.

Die Anordnung der Räume auf einer Ebene erlauben es, die Bungalow Grundrisse ganz individuell zu gestalten, da keine Rücksicht genommen werden muss auf tragende Wände oder darauf, dass die Statik auf höher liegende Geschosse ausgerichtet sein muss. Insoweit eignet sich ein Bungalow hervorragend dazu, moderne und offene Raumkonzepte umzusetzen.

Bungalow Grundrisse sind nicht allein auf rechteckige Formen beschränkt. Stattdessen können Bungalows aufgrund der Variantenvielfalt auch in Z-Form oder L-Form gestaltet sein.

Das sind mögliche Nachteile von Bungalows

Da die Räumlichkeiten auf einer Ebene angesiedelt sind, braucht ein Bungalow eine vergleichsweise große Grundfläche. Es ist also ein Mehr an Fläche notwendig, sodass die Kosten für das Grundstück höher liegen können.

Im Gegensatz zu einem mehrgeschossigen Haus hat ein Bungalow größere Außenflächen. Insoweit ist der Mehraufwand in Bezug auf die Wärmeisolierung ein weiterer Kostenfaktor, der entsprechend zu berücksichtigen ist.

Für wen ein Bungalow geeignet ist

Aufgrund der Anordnung der Räume auf einer Ebene eignen sich Bungalows insbesondere für Menschen, deren Mobilität aus Altersgründen oder gesundheitlich bedingt eingeschränkt ist. Denn große Barrieren wie Etagentreppen müssen nicht überwunden werden.

Insoweit ist ein Bungalow eine gute Investition für diejenigen, die im fortgeschrittenen Alter mit dem Bau oder Kauf eines Hauses liebäugeln. Gleichermaßen sind Bungalows auch für Familien mit jüngeren und älteren Kindern geeignet, da sie einen Zugewinn an Sicherheit bedeuten.

Kinder können nicht die Treppe hinunterfallen oder aus dem Fenster stürzen. Auch Ehepaare und Alleinstehende können in einem Bungalow die Vorzüge des Wohnens in einem eigenen und freistehenden Haus genießen, das aufgrund der einen Etage einen geringeren Aufwand in Bezug auf Putzen und Pflege erfordert.

Bungalow Grundrisse bis zu einer Größe von 100 Quadratmetern sind ideal für Alleinstehende und Zweipersonenhaushalte, deren Familienplanung abgeschlossen ist. Bungalow Grundrisse mit einer Größe zwischen 100 und 110 Quadratmetern sind die am häufigsten gewählte Größe für Bungalows, die zum Beispiel für eine Familie mit bis zu zwei Kindern ausreichend ist.

Fazit

Insgesamt bieten Bungalows aufgrund ihrer einfachen Bauform eine Vielzahl von Nutzungsarten. Abhängig von ihrer Größe und der Ausstattung können sie als Ferienhaus, als Wohnimmobilie mit integriertem Arbeitsbereich oder als vollwertiges Einfamilienhaus genutzt werden.

Von der einst sehr einfachen und schlichten Bauform hat sich der Bungalow heute zu einem repräsentativen Haustyp im städtischen und ländlichen Bereich entwickelt, der gerade eine Renaissance erlebt.

Habt ihr bereits Erfahrungen in Bezug auf den Bau eines Bungalows gemacht? Kommentiert unseren Blogbeitrag und teilt uns eure Erfahrungen, Ideen und wichtige Informationen mit.


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