Absicherung gegen Naturgewalten: So schützt ihr euer Eigenheim

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Das sich verändernde Klima führt in den letzten Jahren verstärkt zu Extremwetterereignissen: Hochwasser, Stürme und Hagel lassen die Schadenssummen an der eigenen Immobilie ansteigen und guten Versicherungsschutz wichtiger denn je werden. Grund genug, um uns näher mit der Absicherung gegen Naturgewalten zu beschäftigen. 

Bei Naturgewalten handelt es sich um extreme Wetterereignisse, die deutlich über das normale Maß hinausgehen. Durch die sich entfaltende Wucht verursachen unter anderem

  • Überschwemmungen,
  • Starkregen,
  • Erdbeben,
  • Hochwasser,
  • Orkane,
  • Erdrutsche und -senkungen
  • sowie Vulkanausbrüche und Schneelasten

enorme Schäden, die beispielsweise ein gewöhnlicher Regenguss nicht hervorruft.

Häufig treten bestimmte Ereignisse gemeinsam auf, was eine Absicherung gegen Naturgewalten noch viel wichtiger macht. So kommt es während der Herbstzeit vergleichsweise oft zu Stürmen, in den letzten Jahren jedoch verstärkt zu Orkanen.

Jene bringen Starkregen mit sich, der zu Überschwemmungen und Erdrutschen führen kann. Erdsenkungen entstehen in der Regel durch Erdbeben, die hierzulande anders als in Asien oder Südamerika weitaus seltener sind und weniger stark ausfallen.

Darum sollte sich jeder Bauherr mit Naturgewalten beschäftigen

Naturgewalten können theoretisch jederzeit ihre Kraft entfalten und große Schäden verursachen. Selbstverständlich treten nicht alle Ereignisse überall auf. So stellen Lawinen im Flachland keine Gefahr dar, sehr wohl aber in Gebirgen und Skigebieten.

Treten Naturgewalten auf, können sie so genannte Elementarschäden verursachen. So werden solche Zerstörungen bezeichnet, die unmittelbar durch Überschwemmungen, Orkane und andere Naturgewalten entstehen.

Viele Bauherren und Immobilienbesitzer glauben auf der sicheren Seite zu stehen und bereits durch ihre Wohngebäudeversicherung und Hausratversicherung geschützt zu sein. Allerdings deckt Letztere lediglich Schäden an der Einrichtung ab, während eine Wohngebäudeversicherung Hagel-, Sturm-, Blitzschlag- und Brandschäden reguliert. Die wirksame Absicherung gegen Naturgewalten ist durch diese beiden Versicherungen nicht gegeben.

Möglichkeiten zur Absicherung gegen Naturgewalten

Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen decken durch Naturgewalten verursachte Elementarschäden also nicht ab. Welche Möglichkeiten haben Immobilienbesitzer und Bauherren dann, um für eine effektive Absicherung gegen Naturgewalten zu sorgen?

Die Lösung liegt in einer zusätzlichen Versicherung, die jedoch immer nur als ergänzender Baustein abgeschlossen werden kann. Es ist unmöglich, ohne Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung vom Schutz der Naturgefahrenversicherung zu profitieren.

Nur sie bietet Schutz vor Elementarschäden, kann aber lediglich als Zusatz zur Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung vereinbart werden. Verbraucher müssen dabei nicht zwangsläufig auf ihr bisheriges Versicherungsunternehmen zurückgreifen.

Lehnt jenes ab oder sind die Beiträge zu hoch, können auch andere Anbieter in den Fokus rücken. Ein Onlinevergleich verschafft euch schnell einen Überblick über die günstigsten Angebote.

Gegen welche Naturgewalten ihr euch absichern könnt

Mit dem Abschluss einer Elementarschadenversicherung entscheiden sich Immobilienbesitzer und Bauherren für eine intelligente Absicherung gegen Naturgewalten. Welche Elementarschäden genau jene abdeckt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Dies hängt vom Versicherer, dem gewählten Tarif und individuellen Vereinbarungen zwischen dem Versicherungsunternehmen und dem sich absichernden Verbraucher ab.

In der Regel leistet die Versicherung aber bei den genannten unvorhersehbaren Naturereignissen wie Überschwemmungen, Orkanen und Erdsenkungen. Ihr solltet euch aber zwei Dinge vor Augen führen:

Nur weil euer Versicherer theoretisch Schäden durch Lawinen abdeckt, bedeutet dies noch lange nicht, dass ihr diese Naturgewalt auch in euren Versicherungsvertrag aufnehmen müsst. Zudem schließen Versicherungsunternehmen gewisse Dinge von Vorneherein aus.

Zahlungszeitpunkt der Versicherung

Versicherungen zahlen garantiert nicht, wenn der Schaden vorsätzlich entstanden ist. Es existieren jedoch Tarife, die Elementarschäden auch dann begleichen, wenn sie als Folge grober Fahrlässigkeit auftreten. Darauf solltet ihr in eurem Vergleich achten, wenn ihr nach einer guten Absicherung gegen Naturgewalten sucht.

Sturmfluten und Grundwasser stellen für viele Versicherer ebenfalls ein Ausschlusskriterium dar: Kommt das Wasser von unten und reicht es nicht über den Keller hinaus, bleiben Verbraucher häufig auf den Kosten sitzen.

Handelt es sich aber um einen Mix aus Grundwasser und Regen, lassen Versicherungsunternehmen meist mit sich reden. Dies tun sie jedoch nicht, wenn ohne Installation von Rückstauklappen Schäden durch Rückstau (via Waschbecken oder Toilette eindringendes Wasser aus Ableitungsrohren) entstehen – beispielsweise während Überschwemmungen. Als Verbraucher solltet ihr das Kleingedruckte daher gründlich lesen.

Notwendigkeit einer Absicherung gegen Naturgewalten

Grundsätzlich ist niemand gezwungen, eine Naturgefahrenversicherung abzuschließen. Versicherungspflicht besteht hinsichtlich dessen nicht, sodass die Entscheidung pro oder contra Absicherung gegen Naturgewalten stets eine individuelle ist.

Ob sich diese Zusatzversicherung lohnt, hängt ganz entscheidend von der Lage der Immobilie ab. Hier spielt beispielsweise eine Rolle, ob es sich um eine Risikozone handelt. Die Einstufung eines Gebiets fällt umso höher aus, je größer die Wahrscheinlichkeit auf eine Naturgewalt ist.

Mit Blick auf Hochwasser existieren vier Kategorien – von Gefährdungsklasse 1 („seltener als einmal in 200 Jahren“) bis Gefährdungsklasse 4 („einmal in zehn Jahren“). Dies wirkt sich nicht nur auf eure Entscheidung aus, sondern auch auf die Höhe des Versicherungsbeitrags.

Bedenken solltet ihr zudem, dass der Klimawandel die Gefahrenlage künftig verstärken wird. Auch in Regionen, in denen bisher relativ wenige Naturgewalten für Elementarschäden gesorgt haben, könnte die Absicherung gegen Naturgewalten künftig vermehrt in den Fokus rücken.

Bildquelle: @vidarnm | Unsplash.com

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