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Ihr plant einen Hausbau und steht nun vor der entscheidenden Frage, welche Dachart es werden soll? Dann stehen euch unzählige Varianten zur Verfügung. Das klassische und zeitlose Satteldach ist eine Option, für die sich viele Häuslebauer entscheiden. Doch auch das moderne Flachdach oder das lichtdurchflutete Pultdach sind beliebt. Wir verraten euch hingegen, was das harmonisch wirkende Walmdach ausmacht, wo dessen Vorteile liegen und wie es sich von anderen Dächern unterscheidet.
Der Unterschied eines Walmdaches zum Satteldach ist schnell erklärt. Das Satteldach hat nur zwei geneigte Dachflächen und jeweils einen senkrechten Giebel an den Stirnseiten. Beim Walmdach hingegen sind die Flächen auch an den Giebelseiten geneigt.
Was ist ein Walmdach und wo liegen dessen Besonderheiten?
Die klassische Dachneigung beim Walmdach liegt bei 25 Grad. Hier seid ihr allerdings flexibel. Wünscht ihr eine andere Neigung, kann auch diese meist problemlos umgesetzt werden. Möchtet ihr den Raum unter dem Walmdach als Wohnfläche nutzen, empfehlen wir euch eine Dachneigung von maximal 30 Grad.
Das Haus mit Walmdach wirkt harmonisch und robust zugleich. Es ist häufig im alpinen Raum anzutreffen. Früher kam diese Dachform bei Häusern im Landhausstil zum Einsatz. Heute ist das Walmdach so beliebt, dass es auch bei modernen Stadtvillen genutzt wird.
Charakteristisches Merkmal des Walmdaches ist der sogenannte Walm, der den Giebel des Hauses entweder komplett oder nur teilweise ersetzt.
Arten von Walmdächern
Walmdächer sind eine vielseitige Dachform, die sich in verschiedenen Variationen präsentiert, darunter das Fußwalmdach, das Krüppelwalmdach und der Niedersachsengiebel. Aber was sind eigentlich die Unterschiede dieser drei Arten von Walmdächern?
Fußwalmdach
Das Fußwalmdach ist eine Variation des Walmdachs, bei dem an den beiden Giebelseiten des Gebäudes kleine, abgeschrägte Flächen hinzugefügt werden. Diese Flächen, die als “Füße” des Daches bezeichnet werden, sorgen für zusätzliche Stabilität und Schutz vor Witterungseinflüssen.
Fußwalmdächer werden oft in Regionen mit stürmischem Wetter eingesetzt, da sie Wind und Regen effektiv abweisen. Sie verleihen dem Gebäude auch eine elegante und traditionelle Ästhetik.
Krüppelwalmdach
Das Krüppelwalmdach ist eine weitere Variante des Walmdachs, bei dem nur eine Seite des Daches abgeschrägt ist, während die andere Seite ein Vollwalmdach bildet. Dies erzeugt eine asymmetrische Dachform und bietet den Vorteil, dass mehr Raum im Dachgeschoss genutzt werden kann.
Krüppelwalmdächer sind eine beliebte Wahl für Häuser, die den Charme eines Walmdachs haben, aber auch zusätzlichen Wohnraum unter dem Dach benötigen.
Niedersachsengiebel
Der Niedersachsengiebel, auch bekannt als “Zwerchgiebel”, ist eine spezielle Dachkonstruktion, bei der ein zusätzlicher Giebel auf einer Seite des Gebäudes angebracht ist, der senkrecht zum Hauptdach verläuft. Dies verleiht dem Gebäude eine markante und auffällige Silhouette.
Niedersachsengiebel wurden traditionell in Norddeutschland und den Niederlanden eingesetzt und sind ein charakteristisches Merkmal der regionalen Architektur. Sie bieten nicht nur einen visuellen Reiz, sondern können auch zusätzlichen Raum im Dachgeschoss schaffen.
Unterschied zwischen Walmdach und Zeltdach
Ein Walmdach und ein Zeltdach sind zwei unterschiedliche Dachkonstruktionen, die sich in ihrer Form und Struktur deutlich voneinander unterscheiden.
WALMDACH
1. Alle vier Dachseiten sind geneigt und haben abgeschrägte Enden.
2. Die geneigten Flächen treffen sich in der Mitte des Daches.
3. Stabil und wetterbeständig.
4. Oft in traditioneller Architektur für ein elegantes Erscheinungsbild verwendet.
ZELTDACH
1. Dachform ist pyramidenähnlich oder kegelförmig.
2. Alle Dachflächen laufen zur Spitze hin zusammen.
3. Häufig in moderner Architektur zu finden.
4. Verleiht Gebäuden ein markantes, zeitgemäßes Aussehen.
Um den Unterschied zwischen Walmdach und Zeltdach noch mehr zu verdeutlichen, empfehlen wir euch das folgende Video:
9 Vorteile eines Walmdaches
Neben dem Satteldach ist das Walmdach eine der beliebtesten Dachformen in Deutschland. Das nicht ohne Grund, denn diese Dachform hat zahlreiche Vorteile:
1. Da bei einem Walmdach deutlich mehr Holz verbaut wird als bei anderen Dachformen, überzeugt es mit einer besonderen Stabilität.
2. Die Außenfassade, Balkone und/oder Terrassen sind durch die Dachüberstände geschützt.
3. Es stehen mehr Dachflächen zur Verfügung, die für Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen genutzt werden können. Mehrkosten bei Dachkonstruktion können sich so amortisieren.
4. Die robuste Konstruktion sorgt für eine lange Lebensdauer.
5. Es fällt kein Pflegeaufwand für Giebel an, da keine Giebel vorhanden sind.
6. Ein Walmdach verleiht dem Haus eine stattliche und herrschaftliche Optik – unter anderem durch die lange Bauhistorie.
7. Durch die allseitige Neigung fließt Regenwasser sehr gut ab.
8. Verläuft der Walm bis zum Boden des Dachgeschosses, entsteht darunter ein geschützter Lagerraum.
9. Ein Walmdach passt stilistisch in jedes Wohngebiet, zeugt aber durch seine besondere Bauweise auch von Individualität.
Hat ein Haus mit Walmdach auch Nachteile?
Einer der wesentlichen Nachteile vom Haus mit Walmdach sind die teureren Baukosten im Vergleich zum Satteldach. Der Grund ist die eher aufwändige Konstruktion und der damit verbundene erhöhte Materialeinsatz. Für ein Walmdach müsst ihr etwa 1,5 mal höhere Kosten als für ein Satteldach einplanen.
Auch für die Dacheindeckung müsst ihr mehr Kosten einplanen. Aufgrund der größeren Dachfläche werden deutlich mehr Ziegel benötigt als bei einem Satteldach.
Dadurch, dass die Konstruktion des Walmdaches aufwändiger ist, müsst ihr mit einer längeren Bauzeit rechnen. Bedenkt weiterhin, dass in eurem Dachgeschoss durch das Walmdach auf jeden Fall Dachschrägen entstehen. Sie verleihen euren Innenräumen zwar einen gemütlichen und rustikalen Charakter, schränken aber das Platzangebot deutlich ein.
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Für wen eignet sich das Haus mit Walmdach?
Ein Haus mit Walmdach eignet sich für alle, die Wert auf Ästhetik und eine ganz besondere Optik legen. Immerhin unterscheidet sich diese Dachform deutlich von anderen Dächern und zieht auf jeden Fall alle Blicke auf sich.
Beinahe nostalgisch wirkt das Walmdach mit Gaube und passt dennoch ebenso gut zu modernen Häusern. Das zeitlose und elegante Design reiht sich in die meisten Straßenzüge gut ein. Dennoch ist ein Walmdach nicht an allen Orten erlaubt. Schaut euch also euren Bebauungsplan an. Es kann durchaus passieren, dass ein Walmdach an eurem Standort abgelehnt wird.
Grundsätzlich kommt ein Walmdach für alle in Frage, die in windigen Küstenregionen oder in alpinen Regionen mit Schneesicherheit einen Hausneubau planen. Hier zahlt sich die Robustheit und Witterungsbeständigkeit dieser Dachform besonders aus. Auch wenn ihr eine Photovoltaikanlage plant, ist diese Dachform aufgrund der größeren Dachfläche besser geeignet als jedes andere Dach.
Wir können euch diese Dachform aufgrund ihrer Robustheit und Beständigkeit nur empfehlen, selbst wenn ihr dafür ein wenig tiefer in die Tasche greifen müsst. Ihr profitiert von weniger Pflegeaufwand durch die verkürzten Giebel und habt ein robustes Dach, das Wind und Wetter standhält.
Nicht zu vergessen die eindrucksvolle und ansprechende Optik, die sich deutlich von anderen Dachformen abhebt. Das Einfamilienhaus mit Walmdach überzeugt mit einem stattlichen, beinahe schon hoheitlichen Charakter.
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