Anforderungen, die ein Dach beim Hausbau erfüllen muss

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Ein sicheres Dach über dem Kopf schützt Hausbewohner vor Witterungseinflüssen wie Hagel, Regen oder Sturm. Schließlich bietet es bei Gebäuden die größte Angriffsfläche, wenn das Wetter verrücktspielt. Im Folgenden möchten wir euch daher einen kleinen Ratgeber rund um die Anforderungen an das Dach mit an die Hand geben, die sich beim Hausbau ergeben.

Wie kein anderer Gebäudeteil müssen Dächer extremen Witterungsbedingungen wie Hagel, Hitze, Frost, Sturm, Gewitter, Schneefall und Starkregen standhalten können. Die Klimaforschung geht zudem von einer weiteren Zunahme extremer Wetterereignisse aus: Es ist anzunehmen, dass Dächer in Zukunft immer stärker beansprucht werden.

Hinzu kommen weitere Belastungen, so zum Beispiel durch Bewegungen der Unterkonstruktion, die erhebliche Auswirkungen auf den Alterungsprozess von Dächern haben. Umso wichtiger ist es, dass sie den Beanspruchungen, die daraus resultieren, standhalten können.

Auch die Tatsache, dass Steildächer grundsätzlich flacher und flacher werden, zieht besondere Herausforderungen nach sich. Mehr denn je sind angehende Bauherren daher gut damit beraten, in hochwertige Dachsysteme zu investieren. Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) definiert in seiner „Fachregel für die Dacheindeckung mit Dachziegel und Dachsteinen“ erhöhte Anforderungen an das Dach – so zum Beispiel bei konstruktiven Besonderheiten, im Falle der Nutzung des Dachgeschosses als Wohnraum oder bei speziellen Klimaverhältnissen.

Ebenso führt das Regelwerk für alle Dachsteine und Dachziegelformen die Regeldachneigung auf, die wiederum vom Deckungsmaterial abhängt. Auch die Deckart ist entscheidend. Je nach Dachneigung und Bauvorhaben sollte ein geeignetes Unterdach gewählt werden. So ist gewährleistet, dass der Dachraum ausreichend vor Wind, Regen und Flugschnee geschützt ist.

Was hat es für Bauherren mit der Verkehrssicherungspflicht auf sich?

Die Statistiken der letzten Jahrzehnte zeigen, dass extreme Wetterereignisse immer häufiger und heftiger auftreten. Jahr für Jahr gibt es Warnungen vor Stürmen, die immensen Schaden anrichten können. Herabfallende Teile stürzen auf Autos oder Gebäude. Sogar Personen können sie gefährden. Hauseigentümer sind sich in diesem Zusammenhang nicht immer der Tatsache bewusst, dass sie eine Mitschuld tragen, wenn die Sicherheit ihres Gebäudes nicht ausreichend gewährleistet ist.

Angehende Bauherren sollten daher nicht an der falschen Stelle sparen, wenn es um die Sicherheit am eigenen Haus geht. Besonders empfehlenswert für eine sichere Dachdeckung sind bewährte Dachpfannen einschließlich der passenden Systemelemente, die zur Sicherheit mit Befestigungselementen gesichert sein sollten – abhängig davon, welchen Windkräften das Dach ausgesetzt ist. Das wiederum hängt mitunter davon ab, in welcher Region das Gebäude steht.

Aber auch Faktoren wie Dachform, die Gebäudehöhe und die Dachneigung sollten in die Berechnung mit einfließen. Durch regelmäßige Inspektionen und fachgerechte Wartungen ist dauerhaft Sicherheit gewährleistet. Clevere Hauseigentümer beugen also nicht nur vor, indem sie den Anforderungen an das Dach bereits beim Hausbau Genüge tun, sondern führen auch regelmäßige Kontrollen durch, um auf diese Art und Weise eine lange Lebensdauer ihres Dachs zu sichern.

Welche Rolle spielt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) beim Dach?

Das seit dem 1. November 2020 geltende Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist ein umfassendes Regelwerk, in dem sich unter anderem auch Vorschriften zu den energetischen Anforderungen an Häuser finden – unabhängig davon, ob es nun um Neubauten oder Bestandsimmobilien geht. Zudem regelt das GEG den Einsatz erneuerbarer Energien zur Kälte- und Wärmeversorgung von Gebäuden. Damit ist das GEG für Bauherren die entscheidende Gesetzesgrundlage – auch, was die Anforderungen an das Dach in Bezug auf den Wärmeschutz angeht.

Für jedes Bauteil gelten verbindliche Standards, die über den sogenannten U-Wert, der den Wärmedurchgangskoeffizienten beschreibt, geregelt werden. Gesetzliche Regelungen bestehen auch im Bereich der Dachbodendämmung: Zugängliche oberste Geschossdecken zu unbeheizten Dachräumen, ob nun begehbar oder ungenutzt, müssen einen sogenannten Mindestwärmeschutz aufweisen. Bei Holzbalkendecken reicht es aus, die Hohlräume mit Dämmstoffen zu füllen. Allerdings ist es in vielen Fällen effizienter, das Dach direkt entsprechend zu dämmen.

Wie sollte ein ideales Dach ausgestattet sein?

Das Dach bildet den Abschluss eines jeden Bauwerks. Es krönt nicht nur das Haus, sondern schützt seine Bewohner auch vor sämtlichen Einflüssen aus der Umwelt – und ist somit wesentlich an der Werterhaltung von Immobilien beteiligt. Auch für das Erscheinungsbild eines Gebäudes ist es entscheidend. Kein Wunder, dass es in Fachkreisen auch als zweite Fassade bezeichnet wird.

Ein Dach, das in seinen vielen Schichten gut aufeinander abgestimmt ist, sorgt nicht nur dafür, dass das Gebäude bestmöglich gegen Frost-, Hitze- und Sturmschäden gesichert ist, sondern gewährleistet auch ein angenehmes Wohnklima. Wichtig ist nicht nur, dass der Dachstuhl belastbar ist, sondern auch, dass die jeweilige Schneelastzone Beachtung findet.

Deutschland ist in insgesamt fünf Schneelastzonen aufgeteilt. Bereits bei der Planung müssen Dächer so ausgelegt werden, dass sie bestimmten Schneelasten standhalten. Neben der spezifischen Schneelast muss auch die individuelle Dachform für den notwendigen Standsicherheitsnachweis berücksichtigt werden. Nur so ist der Dachstuhl am Ende ausreichend für eine bestimmte Schneelast dimensioniert.

Aber nicht nur die entsprechende Schneelastzone, auch die fachgerechte Verschattung der Fenster spielt für angehende Bauherren, die sich das ideale Dach wünschen, eine entscheidende Rolle: Denn direkte Sonnenstrahlen können ein Zuhause rasch auf unerträgliche Temperaturen aufheizen. Ein Hitzeschutz leistet hier einen wesentlichen Beitrag, damit sich das Dachgeschoss nicht zu sehr aufheizt.

Und noch ein Faktor spielt bei der Dachplanung eine wichtige Rolle: Wetterexperten gehen davon aus, dass die Häufigkeit von Stürmen zukünftig zunehmen wird. Bauherren sind daher gut beraten, sich schon bei der Planung über die richtige Art ihres Dachs zu informieren.

Flachdächer sind etwas anfälliger für Sturmschäden als Steildächer, die dem Wind aufgrund ihrer Konstruktionsweise mehr Widerstand bieten. Bei Flachdächern können die Sogkräfte sogar so stark werden, dass das gesamte Dach abhebt.

Steildächer auf der anderen Seite sind aufgrund ihrer aerodynamischen Eigenschaften weniger anfällig. Die Windkräfte können am Dachfirst brechen, wodurch die Sogkräfte abgeschwächt werden. In der Folge fallen die Schäden bei Stürmen hier nicht ganz so schwer aus.

Ebenfalls einen großen Einfluss auf die Sturmfestigkeit eines Dachs hat das Material. Dächer aus Schiefer und Titanzink halten auch höheren Windstärken stand, da hier jede Platte einzeln befestigt wird. Dadurch hat der Wind keine so große Angriffsfläche: Das Dach ist besonders stabil. Aber auch eine Bedachung mit Steinen oder Ziegeln ist für gewöhnlich recht sturmfest.

Fazit

Alles in allem bleibt festzuhalten: Dächer müssen extremen Witterungsbedingungen widerstehen können. Entsprechend sollten bereits bei der Planung zahlreiche Faktoren, darunter eine fachgerechte Eindeckung, das passende Unterdach und eine hochwertige Wärmedämmung, Beachtung finden.

Wir hoffen, dass wir euch mit unserem kleinen Ratgeber rund um die Anforderungen an das Dach ein wenig dabei helfen konnten, eure Dachplanung anzugehen. Habt ihr bereits besondere Erfahrungen mit dem Dach gemacht oder ein spezielles Anliegen, hinterlasst gerne einen Kommentar.

Bildquelle: @adrienolichon | unsplash.com

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