Dachgaube planen: Vorteile, Nutzung und worauf ihr achten solltet

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Dachgauben erfreuen sich vor allem bei Einfamilienhäusern an großer Beliebtheit. Kein Wunder, sorgen sie doch gleichermaßen für zusätzliche Wohnfläche, eine bessere Lichtdurchflutung und mehr Frischluft. Mit einer gut geplanten Dachgaube lässt sich ein düsterer Dachboden in einen hellen Wohnraum verwandeln. In diesem Beitrag verraten wir euch, worum es sich bei einer Gaube konkret handelt, welche Vor- und Nachteile sie hat und worauf bei der Planung geachtet werden sollte.

Was ist eine Dachgaube?

Unter einer Dachgaube wird generell ein Dachaufbau im geneigten Dach eines Gebäudes verstanden. Hauptcharakteristikum einer Gaube ist die senkrechte Fensterfläche. Sie wird entsprechend der Dachneigung schräg im Dach verbaut. Eine Gaube vergrößert somit die nutzbare Fläche im Raum unter dem Dachgeschoss. Zudem sorgt sie für eine bessere Belichtung und Belüftung der entsprechenden Räume.

Eine Dachgaube kann sowohl bei ausgebauten als auch bei nicht ausgebauten Dachgeschossen eingebaut werden. Außerdem lässt sie sich unabhängig von der gewählten Dachform baulich umsetzen. Eine Gaube kann folglich sowohl in einem Neubau als auch in einem Altbau nachträglich eingebaut werden.

Aufgrund ihres strukturellen Aufbaus ist eine Dachgaube immer ein von außen deutlich sichtbares architektonisches Merkmal. Eine Gaube eignet sich deshalb auch hervorragend dazu, das äußere Erscheinungsbild eines Gebäudes aufzuwerten. Besonders bei Einfamilienhäusern erfreuen sich Dachgauben deshalb großer Beliebtheit.

Dachgauben gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Sie sind sowohl als industriell vorgefertigte Bauteile erhältlich als auch als handwerkliche Unikate. Da es zu jeder Dachform passende Gaubenarten gibt, sind die Möglichkeiten zur Gestaltung sehr vielfältig.

Was sind die Vorteile einer Dachgaube?

Der größte Vorteil einer Dachgaube ist die Schaffung zusätzlichen Wohn- und Nutzraums. Durch eine Gaube kann die Fläche unterhalb der Dachschräge deutlich reduziert werden und einem Teil des Raums Stehhöhe zurückgegeben werden.

Der zweite wesentliche Vorteil einer Dachgaube ist die Verbesserung der Lichtverhältnisse. Die in der Gaube eingebauten Fenster sorgen für einen stärkeren Lichteinfall, was besonders Flächen zugutekommt, die als Wohn- und Arbeitsräume genutzt werden.

Ein dritter Vorteil einer Dachgaube ist die verbesserte Durchlüftung der Räume. Die darin verbauten Fenster lassen sich jederzeit öffnen und sorgen für mehr Frischluft in den jeweiligen Räumen. Auch dies ist besonders bei Wohn- und Arbeitsräumen ein großer Pluspunkt.

Vorteil Nummer vier ist die Schaffung einer Aussicht. Vor allem an Stellen eines Hauses, die einen tollen Ausblick versprechen, bietet sich deshalb der Einbau einer Gaube an.

Außerdem ist eine Dachgaube immer ein schönes optisches Gestaltungselement. Durch eine Gaube kann man die „Eintönigkeit“ einer Dachfläche durchbrechen und für ein architektonisches Statement sorgen.

Und nicht zuletzt führt der Einbau einer Dachgaube auch zu einer Wertsteigerung bei einer Immobilie. Sowohl der Zugewinn an Wohn- bzw. Nutzfläche als auch die besondere Architektur erhöhen den Immobilienwert langfristig.

Welche Nachteile hat eine Dachgaube?

Dachgauben haben zwei wesentliche Nachteile: Erstens der bürokratische und bauliche Aufwand und zweitens die Kosten. Für den Bau einer Gaube muss eine Baugenehmigung beim zuständigen Bauamt eingeholt werden. Darüber hinaus ist sowohl bei einem Neubau als auch bei einem Altbau eine statische Prüfung notwendig. In einigen Gebäuden muss auch die Brandschutzverordnung beim Bau einer Dachgaube beachtet werden.

Der Einbau einer Dachgaube sollte auf jeden Fall professionellen Handwerken überlassen werden. Wird eine Gaube nicht fachgerecht eingebaut, besteht die Gefahr der Bildung von Wärmebrücken. Außerdem kann eine nicht ordnungsgemäße Gaube zu Nässeschäden und Schimmelbildung führen.

Viele Bauherren lassen sich neben dem Planungsaufwand für eine Dachgaube von deren Kosten abschrecken. Der Einbau einer Gaube schlägt schnell mit höheren vierstelligen Eurobeträgen zu Buche. Der Bau einer Gaube lohnt sich deshalb vor allem bei einem Neubau. Bei Bestandsgebäuden ist eine Dachsanierung eine gute Gelegenheit, um über den Einbau von Gauben nachzudenken.

Wie lässt sich der Raum durch eine Dachgaube nutzen?

Wie bereits weiter oben im Text erwähnt, stellt eine Dachgaube sowohl eine funktionelle Verbesserung als auch eine optische Bereicherung eines Gebäudes dar. Bei der konkreten Gestaltung einer Gaube besitzen Immobilieneigentümer bzw. Bauherren einen relativ großen Spielraum.

Aus bautechnischer Sicht können Dachgauben so groß sein, wie es die Gebäudestruktur grundsätzlich erlaubt. In der Höhe ist eine Gaube nur durch die gesetzlich festgelegte Firsthöhe begrenzt. Die maximale Breite einer Dachgaube wird lediglich durch die Dachkonstruktion eingeschränkt.

Hinsichtlich der Raumnutzung unter der Dachgaube sind der Kreativität nahezu keine Grenzen gesetzt. Von der freistehenden Badewanne über den Arbeitstisch bis hin zu einem Bett kann der durch die Gaube vergrößerte Raum unterhalb des Daches auf vielfältigste Weise genutzt werden.

Gaube planen: Worauf muss geachtet werden?

Im Vergleich zum Gesamtgebäude sind Dachgauben im Regelfall recht klein. Trotz dieser vergleichsweise geringen Größe müssen beim Gaube planen zahlreiche Aspekte beachtet werden, damit der Einbau zu einem Erfolg wird. Eine Gaube ist schließlich ein Eingriff in die Struktur eines Daches und hat damit auch statische Relevanz für ein Gebäude.

In rechtlicher Hinsicht muss für den Bau einer Gaube eine Baugenehmigung beim zuständigen Bauamt eingeholt werden. Ein nachträglicher Einbau einer Gaube wird nämlich als Eingriff in den Gebäudebestand gewertet und ist somit genehmigungspflichtig. Welche baurechtlichen Voraussetzungen im Speziellen gelten, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Auf jeden Fall sollte die Baugenehmigung frühzeitig eingeholt werden, um im Nachhinein keine böse Überraschung zu erleben. In bestimmten Fällen kann die Genehmigung für den Bau einer Gaube verweigert werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn in einer Straße oder Siedlung ein einheitliches Erscheinungsbild vorherrscht und die bestehenden Gebäude keine Gauben haben. In manchen Fällen ist zudem die Einwilligung der Nachbarn zum Bau einer Dachgaube erforderlich. Dies ist meist der Fall, wenn durch die Gaube ein direkter Blick auf das Nachbargrundstück ermöglicht wird.

In bautechnischer Hinsicht muss geklärt werden, ob das Dach die zusätzliche Last einer Dachgaube tragen kann. Eine Gaube ist schließlich schwerer als die reine Dachkonstruktion. Bei größeren Gauben müssen gegebenenfalls Dachbalken entfernt werden, was wiederum die Statik beeinträchtigt.

Was die Optik betrifft, haben Bauherrn die Qual der Wahl zwischen zahlreichen unterschiedlichen Gaubenarten. Wichtig ist in dieser Hinsicht, dass die Art der Gaube zur Form des Daches und zum Charakter des Gebäudes passt.

Ebenfalls muss der zeitliche Aufwand für die Umsetzung einer Dachgaube bei der Planung berücksichtigt werden. Dies ist besonders bei Bauprojekten entscheidend, bei denen vor dem Winterbeginn ein bestimmter Baustatus erreicht werden soll.

Nicht zuletzt sind die Kosten ein wesentlicher Faktor beim Gaube planen. Obwohl eine Gaube ein eher kleines „Bauteil“ ist, können die Kosten durchaus erheblich sein. Die Kosten für eine Gaube hängen von mehreren Faktoren ab, unter anderem von…

  • der Gaubenform,
  • den Ausmaßen der Gaube,
  • der Zahl der Fenster und
  • der konkreten baulichen Ausführung.

Einfache und kleinere Dachgauben sind bereits für ca. 3.000 Euro zu haben. Bei aufwendigeren und größeren Gauben muss hingegen mit Kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro gerechnet werden. Bei komplexen Dachgauben nach Maß liegen die Kosten im Regelfall im fünfstelligen Bereich.

Fazit

Die Liste der Vorteile einer Dachgaube ist lang. Dementsprechend sollten sich Bauherrn frühzeitig Gedanken darüber machen, an welchen Stellen ihrer Immobilie sie Gauben einbauen wollen.

Zwar sind beim Bau einer Gaube ein paar bürokratische Hürden zu überwinden und gegebenenfalls signifikante Kosten zu erwarten. Der Zugewinn an Wohnfläche sowie das Mehr an Licht und Frischluft wiegen die Nachteile jedoch meist sehr schnell auf.

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