Beschattung intelligent planen: Die besten Tipps für den passenden Sonnenschutz

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Angesichts heißer werdender Sommer und anhaltender Hitzewellen wird das Thema Beschattung für Eigenheimbesitzer immer wichtiger. Doch was bedeutet Beschattung eigentlich und welche Vorteile bringt sie? Im folgenden Beitrag stellen wir euch die unterschiedlichen Beschattungsmöglichkeiten vor und geben euch wertvolle Ratschläge für die maßgeschneiderte Beschattung eures Hauses.

Unter Beschattung versteht man zielgerichtete Maßnahmen zur Reduzierung der Sonneneinstrahlung in Gebäuden sowie im Außenbereich. Zum Einsatz kommen hierbei Beschattungssysteme, die aus verschiedenen, aufeinander abgestimmten und sich gegenseitig ergänzenden Elementen bestehen.

Dazu zählen neben

  • architektonischen Lösungen wie Pergolen oder Schutzdächern auch
  • technische Installationen wie Jalousien und Markisen.

Mehr Wohnkomfort und Energieersparnis durch richtige Beschattung

Große Glasfronten, bodentiefe Fenster und offene Wohnbereiche sorgen für lichtdurchflutete Räume und ein großzügiges Wohngefühl. Bei sonnigem Wetter heizen sich die Räume jedoch schnell auf.

Vor allem im Hochsommer, wenn auch nachts die Temperaturen kaum fallen, staut sich die Wärme im Haus, was die Wohnqualität stark beeinträchtigt. Mithilfe einer Kombination aus mehreren Beschattungslösungen bleiben die Wohnräume auch bei großer Hitze auf einer angenehmen Temperatur.

Zusätzlich erhöht ein angepasstes Beschattungskonzept die Energieeffizienz des Gebäudes. Unter dem Strich wird weniger Strom zum Kühlen der Wohnräume, beispielsweise durch Ventilatoren oder eine Klimaanlage, benötigt. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.

Eine optimale Beschattung schützt Böden und Einrichtung vor Schäden durch UV-Strahlung und sorgt nebenbei für mehr Privatsphäre. Für Neubauten schreibt der Gesetzgeber inzwischen einen sommerlichen Hitzeschutz mittels baulicher und technischer Lösungen vor.

Welche Beschattungsmöglichkeiten gibt es?

Bei der Beschattung wird zwischen außen und innen angebrachten Lösungen unterschieden. Zu den innen montierten Beschattungsmöglichkeiten gehören Rollos, Vorhänge, Plissees und Innenjalousien. Neben ihrer Schutzfunktion lassen sie sich gezielt zur Raumgestaltung einsetzen.

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Fest eingeplante Terrassendach-Beschattung
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Nachträgliche Beschattung für die Terrasse

Innenseite der Fenster

Auf der Innenseite der Fensterscheibe installierte Elemente haben allerdings einen entscheidenden Nachteil: Die UV-Strahlung trifft ungefiltert von außen auf das Fenster und heizt die Glasscheibe auf.

Diese Wärmestrahlung wird wiederum in den Raum abgegeben. Daher kombiniert man innenliegende Beschattungselemente am besten mit außen montierten Beschattungsvorrichtungen.

Außenliegender Sonnenschutz

Ein außenliegender Sonnenschutz verhindert, dass sich Wandaufbau und Fensterscheiben zu stark aufheizen. Bauliche Elemente wie weit auskragende Dachvorsprünge, Vordächer oder Balkone schirmen die Sonne von den darunterliegenden Fenstern ab.

Die Klassiker unter den technischen Lösungen zur Außenbeschattung sind Rollläden und Außenjalousien. Neuer Beliebtheit erfreut sich auch der traditionelle Fensterladen mit Klapp- oder Schiebemechanik. Die aus massivem Holz oder widerstandsfähigem Aluminium gefertigten Läden sind heutzutage in zahlreichen Farb- und Designvarianten erhältlich.

Beschattung für den Wintergarten

Für die Wintergartenbeschattung sind Außenjalousien perfekt geeignet. Sie fangen das Sonnenlicht ab, bevor es die Glasfläche erwärmt.

Eine weitere Möglichkeit für die Wintergartenbeschattung sind Markisen, die entweder als Unterdach- oder als Aufglas-Ausführung erhältlich sind. Zu den innenliegenden Beschattungselementen zählen Plissees und Textilbaldachine.

Ein weiterer Baustein innerhalb des Beschattungskonzepts ist spezielles Sonnenschutzglas. Die mit einer Beschichtung versehenen Glasscheiben filtern ähnlich einer Sonnenbrille die UV-Strahlung und sorgen so für ein angenehmes Raumklima.

Sonnensegel und Markisen

Bei der Beschattung für Terrassen und Balkone kommen am häufigsten Markisen zum Einsatz. Aus robustem Stoff gefertigt, kann eine Markise elektrisch oder per Handkurbel ausgefahren werden.

Durch die unterschiedlichen Bauarten, von der klassischen Kassettenmarkise über die offene Gelenkarmmarkise bis zur Senkrechtmarkise, sind Markisen eine flexible und leicht nachrüstbare Beschattungsmöglichkeit.

Besonders locker und leicht wirkt ein Sonnensegel. Sonnensegel aus UV-beständigem Textilgewebe sind dank ihrer individuell anpassbaren Größe eine kostengünstige Lösung zur Beschattung für Terrassen und Balkone.

Terrassandach

Etwas kostspieliger, aber dafür langlebiger ist ein Terrassendach aus Holz oder Metall. Eine feste Terrassenüberdachung schützt darüber hinaus vor Wind und Regen und sorgt für eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre. Die Dachfläche besteht meist aus Glas, transparentem Polycarbonat oder verstellbaren Holz- oder Metalllamellen.

Bei transparenten Dächern empfiehlt sich eine Terrassendach-Beschattung. Hierfür kommen Markisen oder Rollos infrage. Die auf einer Schiene laufenden Markisen zur Terrassendach-Beschattung werden außen oder innen befestigt.

Sogenannte Spannmarkisen sind an Stahlseilen an der Innenseite des Terrassendachs gespannt. Seitlich angebrachte Rollos oder verschiebbare Lamellenwände bieten Schutz vor tiefstehender Sonne, Wind und fremden Blicken.

Eine weitere Option zur Beschattung für Terrassen ist eine Pergola. Die offene Dachkonstruktion verleiht der Pergola ein besonders luftiges Flair. Sonneneinstrahlung von oben lässt sich mit einem Sonnensegel abschirmen.

Beschattungslösungen als Designelemente

Bei außen montierten Beschattungsvorrichtungen solltet ihr darauf achten, dass die Elemente in Farbe, Material und Design mit der Architektur des Hauses und mit der Fassadengestaltung harmonieren. So passt zu einem modernen, minimalistischen Architekturstil eher eine schlichte Konstruktion aus Glas und Metall als eine rustikale Holzpergola.

Während Aluminium und Edelstahl mit einer eleganten Optik punkten, besticht der Baustoff Holz durch seine warme, natürliche Ausstrahlung. Ein raffinierter Materialmix und interessante Farbkombinationen können auch als Gestaltungselemente genutzt werden.

Die Wirkung der Farben

Helle Farben reflektieren die Sonnenstrahlen und tragen so zur Kühlung bei. Materialien in dunklen Farbtönen bilden einen interessanten Kontrast zu einer hellen Hausfassade. Innenliegende Beschattungslösungen sollten außerdem zur Einrichtung und zum Farbkonzept der Räume passen.

Natürliche Schattenspender

Wer Wert auf eine naturnahe Gestaltung legt, kann Pflanzen als lebende Schattenspender einsetzen. Eine ebenso wirkungsvolle wie ästhetisch ansprechende Sonnenschutzmaßnahme ist die Fassadenbegrünung mit Kletterpflanzen.

Klettergewächse wie Wilder Wein und Blauregen spenden nicht nur Schatten, sondern filtern auch Schadstoffe aus der Luft und kühlen durch die Verdunstung an der Blattoberfläche die Fassade. Dadurch verbessert sich das Mikroklima in den angrenzenden Räumen. Und mit einem grünen Pergola-Dach aus Weinreben oder Kletterrosen verwandelt ihr euren Sitzplatz im Freien in ein idyllisches Außenwohnzimmer.

Bäume und niedrige laubabwerfende Gehölze können ebenfalls als Sonnenschutz dienen. Im Sommer halten die Pflanzen übermäßige Sonneneinstrahlung ab, während im Winter durch die blattlosen Äste Licht ins Haus gelangt.

Clevere Beschattung mit Smart-Home-Systemen

Viele der vorgestellten Beschattungslösungen lassen sich durch die Einbindung in Smart-Home-Systeme noch effizienter und komfortabler gestalten. Mithilfe von Zeitprogrammen könnt ihr bestimmen, wann Rollläden und Jalousien geöffnet und geschlossen werden.

Auch die Markisen für die Wintergartenbeschattung und die Terrassendach-Beschattung lassen sich mittels smarter Steuerung aus- und einfahren. Per App ist dies sogar von unterwegs möglich. Noch bequemer ist die Bedienung über eine Sprachsteuerung.

Extra-Komfort bieten Sensoren, die Witterung, Sonnenstand und Raumtemperatur überwachen und die Beschattung entsprechend anpassen. Die Verknüpfung mit dem Smart Home lohnt sich daher auf alle Fälle für euch. Werft passend hierzu gerne auch einen Blick auf den folgenden Beitrag:

Die neuesten Smart-Home-Trends und wie sie euer Leben leichter machen

Welche Rolle spielt die Hausausrichtung bei der Beschattung?

Die Ausrichtung eures Hauses hat einen erheblichen Einfluss auf die Beschattung. Sofern es die lokalen Bauvorschriften erlauben, sollte der Dachfirst in Ost-West-Richtung ausgerichtet sein. Auf diese Weise könnt ihr die Sonne ideal nutzen.

Auf der Südseite ist die Sonneneinstrahlung in der Regel am intensivsten. Hier lohnt es sich, große Fensterfronten für ein lichtdurchflutetes Wohnambiente zu planen. Im Winter wärmt die Sonne die nach Süden hin liegenden Räume energiesparend auf.

Damit die Zimmer im Sommer allerdings nicht zum Backofen werden, ist ein durchdachtes Beschattungskonzept notwendig. Dazu gehören neben Rollläden und Jalousien auch bauliche Elemente wie Balkone oder Dachüberhänge, die die Fenster beschatten.

Die Ost- und die Westseite werden morgens und abends direkt von der auf- und untergehenden Sonne bestrahlt. Hier sollten im Vergleich zur Südseite kleinere Fenster eingebaut werden. Schlafräume sowie Arbeitszimmer plant ihr am besten in westlicher oder östlicher Richtung.

Für die Ausrichtung der Terrasse gilt: Frühstückt ihr gerne draußen in der Sonne, sollte die Terrasse nach Osten hin liegen. Wer lieber die Abendsonne auf der Terrasse genießt, sollte eine westliche Ausrichtung wählen.

Auf der Nordseite ist die Sonneneinstrahlung am geringsten. Daher reichen hier zumeist einfache Beschattungslösungen aus. Idealerweise bringt man auf dieser Seite des Hauses Räume unter, die weniger Tageslicht benötigen, wie zum Beispiel das Treppenhaus oder Wirtschaftsräume.

5 Tipps für die Umsetzung eures Beschattungskonzepts

Abschließend haben wir fünf wichtige Tipps zusammengestellt, die euch beim Finden der richtigen Beschattungsmöglichkeiten helfen:

1. Örtliche Gegebenheiten prüfen

Beobachtet einen Tag lang den Sonnenlauf auf eurem Grundstück. Dies hilft euch dabei, die effektivsten Beschattungslösungen zu planen.

Beachtet hierbei, dass auch höhere Nachbargebäude oder ein dichter Baumbestand in der Umgebung den Lichteinfall beeinflussen.

2. Beschattung beim Hausbau mitplanen

Macht euch schon im Vorfeld Gedanken darüber, welche Bereiche beschattet werden sollen. Die Beschattungsmöglichkeiten bereits beim Bau zu berücksichtigen ist günstiger als nachträglich installierte Lösungen.

3. Verschiedene Maßnahmen kombinieren

Für größtmögliche Flexibilität und Effektivität empfiehlt es sich, bauliche und technische Beschattungskomponenten zu kombinieren.

4. Rechtliche Vorgaben beachten

Informiert euch vorab über die in eurer Region geltenden Vorschriften und holt gegebenenfalls eine Baugenehmigung ein. Dies gilt insbesondere für Bauten wie Terrassendächer oder Pergolen.

5. Fachberatung in Anspruch nehmen

Ein Experte, in Form eures Fertighausanbieters oder eines Architekten, unterstützt euch dabei, aus den zahlreichen Optionen individuell auf eure Bedürfnisse zugeschnittene Beschattungslösungen zusammenzustellen.

Bei der Hausplanung die Beschattung nicht vergessen

Für ein optimales Wohlfühlklima und höchstmöglichen Wohnkomfort ist ein durchdachtes Beschattungssystem unerlässlich. Außerdem spart ihr mit einem klugen Beschattungskonzept Energie und verbessert die Ökobilanz eures Eigenheims. Vom Rollladen über die Markise für den Wintergarten bis zur Terrassendach-Beschattung stehen dafür eine Vielzahl praktischer und attraktiver Optionen zur Verfügung.

Wir hoffen, dass euch dieser Artikel hilfreiche Anregungen für die Planung des passenden Beschattungskonzepts geliefert hat. Habt ihr bereits eigene Erfahrungen mit den vorgestellten Beschattungsmöglichkeiten gemacht? Dann hinterlasst gerne eure Tipps und Anmerkungen in den Kommentaren.

Bildquelle: © ronstik | stock.adobe.com

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