Barrierefreie Küchen – mehr als nur zusätzlicher Komfort

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Eine durchschnittliche Einbauküche hat heute eine Lebensdauer von etwa 15 bis 25 Jahren. Je nachdem, wie hochwertig die Küchenmöbel und -geräte sind, können sich ihre Besitzer auch länger an ihr erfreuen. Die lange Zeitspanne gibt gerade Konsumenten der mittleren Altersgruppe Anlass zu Überlegungen zu Gunsten einer barrierefreien Küche. In diesem Blogbeitrag verraten wir Ihnen warum. 

Eine barrierefreie Küche ist nämlich nicht allein für Menschen mit Handicap, wie zum Beispiel für Rollstuhlfahrer geeignet. Auch im Alter kann sie mit Komfort, Funktionalität und Bewegungsfreiheit den Alltag leichter machen und dazu die eigene Selbstständigkeit zu Hause erhalten.

Mit einer barrierefreien Küche in die Zukunft investieren

Wenn Sie also ein Fertighaus planen oder kaufen, sollten Sie der Küche Ihre ganz besondere Aufmerksamkeit schenken. Während nämlich die Barrierefreiheit beim Badezimmer für viele Bauherren längst zum Standard gehört, findet sie im Bereich der Küche (noch) eher wenig Gehör.

Dabei sind Küche und Ess- bzw. Wohnzimmer die Räumlichkeiten, in denen die Bewohner am meisten Zeit verbringen. Berücksichtigt man dazu die Tatsache, dass moderne Küchen seit einigen Jahren nicht mehr als kleine separate Räume ausschließlich zum Kochen geplant werden, sondern sich dank einer offenen Bauweise längst als Erweiterung des Wohnbereiches verstehen, gewinnt ihre Zugänglichkeit und Nutzbarkeit eine ganz andere Priorität.

Mit einer barrierefreien Küche investieren Sie in die Zukunft und beugen nicht absehbaren Lebenslagen vor. Hinsichtlich des Designs und der Ästhetik müssen Sie deshalb keine Kompromisse eingehen, denn die meisten Küchenhersteller planen Möbel, Geräte und auch die entsprechende Elektroinstallation ebenso in hindernisfreier Ausführung.

Von den Kosten her wird sie zwar über dem üblichen Preis einer gängigen Küche liegen. Jedoch sollten Sie bedenken, dass ein nachträglicher Umbau mitunter nicht, oder nur mit Abstrichen zu realisieren ist.

Kräfte schonen und die Sicherheit erhöhen

Im Wesentlichen zeichnet sich eine barrierefreie Küche durch viel Bewegungsfreiheit und damit einem perfekten Aktionsradius und durch eine optimal funktionale Gestaltung aus. Sie muss jedoch insbesondere auf die jeweilige Beeinträchtigung ihres Nutzers abgestimmt sein – insofern wird sie für einen Rollstuhlfahrer anders geplant als für Senioren mit Gehhilfen oder für einen blinden Menschen.

Generell ermöglicht eine durchdachte Grundrissplanung die Basis für den entsprechenden Bewegungsspielraum. Die praktische Aufteilung der einzelnen Arbeitsstationen wie kochen, spülen oder vorbereiten – und deren ergonomisch sinnvolle Planung sind ebenso wichtige Gesichtspunkte.

Wer wird sich hauptsächlich in Ihrer Küche aufhalten? Sind Sie allein oder zu zweit oder ist der Raum ein zentraler Mittelpunkt ihres Heimes, in dem Sie sich gerne mit der ganzen Familie oder mit Freunden aufhalten? In einer barrierefreien Küche wird möglichst kräftesparend gearbeitet. Unnötige Wege gilt es zu vermieden, was gleichzeitig die Sicherheit erhöht.

Unterfahrbare Bereiche, wie beispielsweise die Spüle oder der Herd, machen die Beschäftigung in der Küche auch für Rollstuhlfahrer einfach. Höhenverstellbare Arbeitsplatten mit Beinfreiheit, Liftschränke – also Oberschränke, die zur Benutzung einfach abgesenkt werden – und natürlich übersichtliche und gut erreichbare Stauräume wie Schubladen und Auszüge machen das Arbeiten in der Küche auch vom ergonomischen Standpunkt aus komfortabler.

Wer nicht in gebeugter Haltung stehend, sondern im Sitzen mit geradem Rumpf schnippelt und rührt, tut seinem Rücken auf jeden Fall etwas Gutes. Auch die Anordnung und Einbauhöhe von Elektrogeräten wie Spüle, Kühlschrank und Backofen müssen so konzipiert sein, dass sie von Menschen mit Handicap selbstständig genutzt werden können.

Praktisch sind zudem mobile Elemente, die bei Bedarf einfach hinzu- oder weggerollt werden können und eine Menge Flexibilität schenken. Solche Module finden sich übrigens in vielen modernen Küchen, weil sie für Individualität sorgen und sich unkompliziert den jeweiligen Bedürfnissen ihrer Nutzer anpassen.

Die Vorteile der barrierefreien Küche liegen auf der Hand

Sie sehen – es gibt viele Gründe, sich mit den Vorteilen einer barrierefreien Küche zu befassen. Sie können bei jedem erfahrenen Küchenspezialisten oder beim Hersteller direkt gezielte Informationen zum Thema einholen. Auch im Internet sind entsprechende Ratgeber zu finden.

Für Familienangehörige mit Handicap sind eventuell Zuschüsse von der Pflegekasse oder von der Gesetzlichen Unfallversicherung möglich. Informieren Sie sich am besten umfassend, bevor Sie Ihr Fertighaus planen.

Wenn Sie bereits eine barrierefreie Küche Ihr Eigen nennen, oder mitten in der entsprechenden Planung stecken, würden wir uns freuen, mehr darüber zu erfahren. Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen Lesern und hinterlassen Sie uns einen Kommentar.

Bildquelle: Aaron Huber | unsplash.com

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