Tiny House planen: Anforderungen, Vorteile, Hürden und jede Menge Tipps

Haustypen

Inhalt

Das Tiny House erfreut sich weltweit einer immer größeren Beliebtheit. Kein Wunder, denn es gibt zahlreiche gute Grunde dafür. Daher beantworten wir euch in unserem Tiny House-Ratgeber grundlegende Fragen rund um die kleinen Häuser, die nicht nur kompakt und minimalistisch, sondern auch sehr effizient sind.

Wie kam es zur Tiny-House-Bewegung und wen spricht sie an?

Um die Tiny-House-Bewegung zu verstehen, bietet sich ein kleiner Rückblick in die Geschichte an. In den führenden Industrienationen entwickelte sich in der Nachkriegszeit Wohneigentum zu einem der wichtigsten Statussymbole.

Dass man es geschafft hatte, wollte man nach außen hin zeigen, am liebsten mit einem schönen Einfamilienhaus. Obwohl immer weniger Menschen unter einem Dach wohnten, nahm die durchschnittliche Wohnfläche von westlichen Einfamilienhäusern bis Anfang des 21. Jahrhunderts immer weiter zu.

Finanzkrise als Treiber für das Tiny House

Diese Entwicklung zog beispielsweise in den USA einen wahren Bauboom nach sich, der durch die Finanzkrise ab 2007 jedoch einen herben Dämpfer erfuhr. Freddie Mac und Fannie Mae, die beiden größten Baufinanzierungsunternehmen des Landes, hatten mit Zahlungsschwierigkeiten zu kämpfen.

Hinzu kam, dass zahlreiche Bauherren in der Wirtschaftskrise nicht mehr fähig waren, ihre Hauskredite zu bedienen. Um irgendwie über die Runden zu kommen und drastisch Kosten zu senken, entschlossen sich viele dazu, in notdürftigen Unterkünften auf Anhängern zu wohnen.

Selbst wenn die Schrecken der Finanzkrise längst der Vergangenheit angehören, hat die Tiny-House-Bewegung mit jedem Jahr weiter an Fahrt gewonnen. Auch heutzutage ist ein Tiny House für Personen mit geringem Einkommen interessant, aber auch Wohlhabende finden immer größeren Gefallen am Minihaus.

Minimalismus und Nachhaltigkeit als Motiv

Neben Minimalisten ziehen Tiny Houses auch viele Menschen an, die möglichst ökologisch wohnen möchten. Immer mehr setzt sich das Bewusstsein durch, wie viele Ressourcen das Bauen verschlingt.

Ein Beispiel: Der globale Bauboom wäre beispielsweise ohne Sand kaum denkbar. Er wird für die Herstellung von Beton benötigt. Der enorme Bedarf sorgt dafür, dass immer mehr Strände verschwinden. Doch auch der Verbrauch fossiler Energien ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor.

Je größer die Wohnfläche ist, desto mehr Energie muss zum Heizen und Beleuchten eingesetzt werden. Mithilfe eines Tiny Houses ist es hingegen ein Leichtes, einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen, zumal vermehrt mit Holz in der Fertigbauweise gebaut wird.

POSITIVE AUSWIRKUNGEN VON MINIMALISMUS

✓ reduzierter Stress durch weniger Besitz
✓ mehr Freiheit, weniger Bindung
✓ Einsparungen durch bewussten Konsum
✓ vertiefte zwischenmenschliche Beziehungen
✓ Zeitgewinn durch weniger Aufräumen
✓ geringerer ökologischer Fußabdruck
✓ mehr Klarheit und Fokus

Viele Beweggründe für den Bau

Die Idee, in kleinen Häusern zu wohnen, ist natürlich älter als die Finanzkrise. Die englische Architektin Sarah Susanka schrieb bereits 1997 ein Buch mit dem paradigmatischen Titel „The Not So Big House – A Blueprint For the Way We Really Live“.

In diesem entwickelte sie ihre Überlegungen zu einem neuen Wohnen. Längst haben sie in vielen Ländern Früchte getragen.

Übrigens erfreuen sich Tiny Houses – wie bereits erwähnt – auch in wohlhabenderen Kreisen einer immer größeren Beliebtheit, beispielsweise als kompakte Wochenendhäuser, Ferienhäuser oder Unterkünfte für Gäste.

Wer die Idee ansprechend findet, aber noch zweifelt, hat immer öfter die Möglichkeit, ein Tiny House zu mieten. Eine weitere Option besteht darin, gezielt in einem Tiny House Urlaub zu machen, um einen Kontrapunkt zum stressigen Alltagsleben zu setzen.

Wie kann das Tiny House genutzt werden?

In erster Linie ist es das Ziel, in einem Tiny House dauerhaft zu leben. Für manch einen sind Minihäuser aber auch ein netter Zusatz zum eigentlichen Wohnsitz, indem sie als Ferienhaus oder für Gäste genutzt werden.

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Im Folgenden haben wir einige Ideen für euch, wir ihr das Tiny House sinnvoll nutzen könnt:

Tiny House als Hauptwohnsitz

Mit der Verwendung als Hauptwohnsitz fördert ihr einen minimalistischen Lebensstil, reduziert laufende Kosten und die Umweltbelastung. Das Tiny House bietet euch Mobilität, fördert ein enges Gemeinschaftsgefühl und erlaubt es euch, in Eigenregie ein persönlich angepasstes und oft nachhaltiges Zuhause zu schaffen.

Mit dem Bau eines Tiny House benötigt ihr entweder nur ein kleines Grundstück oder aber ihr nutzt die restliche Fläche als Garten. Das steigert die Lebensqualität, auch wenn sich euer Leben – zumindest im Innenbereich – auf kleinerem Raum abspielt.

Tiny House als Ferienhaus

Ein Tiny House als Ferienhaus ist eine kosteneffiziente, umweltfreundliche Alternative zu traditionellen Urlaubsunterkünften. Es erlaubt euch auf kleinem Raum zu bauen, fördert minimalistisches Reisen und intensiviert das Urlaubserlebnis durch den Fokus auf das Wesentliche.

Geringe Unterhaltskosten und die Möglichkeit zur Vermietung maximieren den Nutzen dafür, dass ihr auch vom Tiny House als Ferienhaus profitieren könnt, wenn ihr nicht vor Ort seid. Mit den Einnahmen könnt ihr zum Beispiel die Baukosten refinanzieren.

Tiny House als Gästehaus

Bekommt ihr regelmäßig Gäste, könnt ihr ihnen mit einem Tiny House einen ganz besonderen Aufenthaltsort anbieten. Die zusätzliche Unterkunft bietet euch und euren Besuchern genügend Privatsphäre.

Bei Nichtgebrauch kann das Gästehaus vermietet oder als Home Office genutzt werden. Oder ihr macht einen Hobby- oder Fitnessraum daraus, der bei Besuch schnell wieder umgewandelt wird.

Tiny House als Home Office

Das Home Office hatten wir bereits angesprochen. Mit einem Tiny House als Bürogebäude schafft ihr eine klare Trennung zwischen Arbeits- und Wohnbereich.

Das Minihaus bietet euch einen maßgeschneiderten, ablenkungsfreien Raum, um konzentriert zu bleiben und produktiv zu arbeiten. Je nach Größe könnt ihr einen Meetingraum installieren, eine Leseecke für neue Ideen und eine kleine Kaffeeecke für die Pause zwischendurch.

Welche Anforderungen an ein Tiny House gibt es?

Diese Frage lässt sich aus vielen Gründen nicht pauschal beantworten. Ob ein Bauantrag genehmigt wird, hängt sehr von der Gemeinde oder der Stadt ab, in der das kleine Haus errichtet werden soll. Ein Tiny House steht nicht für sich allein, sondern muss sich hinsichtlich seiner Gestaltung in den Ort einfügen.

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Bildquelle: © Claire Slingerland | stock.adobe.com

Allgemeine Bestimmungen für den Bau eines Tiny Houses

Je nach Bebauungsplan kann es sein, dass für ein Tiny House bestimmte Vorgaben zur Dachform, Mindestgrundfläche oder Farbgestaltung gelten. Auch das Baumaterial spielt eine Rolle – insbesondere, wenn es sich um ein Holzhaus handelt.

Einige Gemeinden haben inzwischen spezielle Regelungen für Tiny Houses eingeführt, sodass es sich lohnt, sich bei der lokalen Baubehörde nach den aktuellen Anforderungen zu erkundigen.

Holz als Baustoff & Brandschutz

Holz ist aufgrund seiner Nachhaltigkeit und positiven Wohnraumklimawerte besonders beliebt. Zwar unterliegt Holz als Baustoff bestimmten Brandschutzvorschriften, jedoch sind diese in den letzten Jahren in einigen Bundesländern gelockert worden, um umweltfreundliches Bauen zu fördern.

Eine Blitzschutzanlage ist in der Regel nur erforderlich, wenn das Tiny House eine bestimmte Höhe überschreitet oder auf einem besonders exponierten Grundstück steht. Moderne Holzbauten verfügen zudem über feuerhemmende Eigenschaften, die mit anderen Bauweisen vergleichbar sind.

Erschließung & alternative Versorgungsmöglichkeiten

Ein Tiny House muss auf einem vollständig erschlossenen Grundstück stehen, sofern es als Hauptwohnsitz genutzt wird. Das bedeutet: Anschluss an Strom, Wasser, Abwasser und Straßennetz.

Allerdings gibt es immer mehr Gemeinden, die autarke Versorgungskonzepte unterstützen. Solarstrom, Regenwassernutzung oder Komposttoiletten sind in Tiny-House-Siedlungen oft erlaubt – hier sollte vorab geprüft werden, welche Vorgaben für alternative Wohnkonzepte gelten.

Ganzjährige Bewohnbarkeit & Bauordnung

Damit ein Tiny House als dauerhafte Wohnlösung zugelassen wird, muss es die Landesbauordnung erfüllen. Dazu zählen:

✔ Eine Mindestwohnfläche (variiert je nach Bundesland)
✔ Eine Küche und ein Badezimmer mit sanitären Einrichtungen
✔ Vorgaben für Fenstergrößen und Belüftung
✔ Brandschutz- und Fluchtwegebestimmungen

Seit 2023 gibt es in einigen Bundesländern Pilotprojekte, die es erleichtern, Tiny Houses als offizielle Hauptwohnsitze zu deklarieren – beispielsweise in Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Dies könnte die bürokratischen Hürden für künftige Bauherren senken.

Tipp: Plant ihr ein Tiny House als Hauptwohnsitz, solltet ihr frühzeitig klären, ob die örtlichen Bauvorschriften Tiny Houses als Wohngebäude anerkennen und welche Anforderungen gelten.

Besonderheit: Das mobile Tiny House

Eine gesetzlich verbindliche Größe für Tiny Houses gibt es nicht. Bestimmte Maße lassen sich jedoch aus den diversen Verordnungen und Regelungen ableiten. Wenn ihr mit eurem Tiny House auf einem fahrbaren Unterbau mobil sein wollt, braucht ihr eine Straßenzulassung.

Die Straßenzulassung eines mobilen Tiny Houses hängt von seiner Größe und seinem Gewicht ab:

Kompakte Tiny Houses (bis 3,5 t)

Diese dürfen als Anhänger mit Pkw-Zulassung geführt werden, solange sie eine maximale Breite von 2,55 m, eine Höhe von 4 m und eine Länge von maximal 7–12 m nicht überschreiten.

Größere Tiny Houses (> 3,5 t)

Werden in die Lkw-Klasse eingestuft und benötigen eine gesonderte Sondergenehmigung für den Transport.

Breitere Modelle (bis 3 m Breite)

Sind mit einer Sondergenehmigung für Überbreite zulässig.

Der Grundriss ist entscheidend

Die rechtlichen Regelungen sind entscheidend, um den Grundriss für ein Tiny House zu entwickeln. Dieses Vorhaben ist eine echte Herausforderung, denn die geringe Fläche muss ausreichen, um alle erforderlichen Räume mit möglichst wenig Türen unterzubringen.

Grundsätzlich gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten für die Gestaltung eines Grundrisses. Entweder wird alles auf einer Ebene untergebracht, ähnlich wie bei einem Bungalow oder ihr baut größer über zwei Ebenen.

Soll ein Tiny House über etwas mehr Platz verfügen, bietet sich eher ein Grundriss mit zwei Ebenen an. Dadurch ergibt sich mehr Wohnraum und sogar Abstellmöglichkeiten. Der Schlafbereich wird dann zum Beispiel oftmals nach oben verlagert.

Wie die Grundrisse in der Praxis aussehen können, könnt ihr den beiden Beispielen des Fertighausanbieters Hanse Haus entnehmen:

Tiny 39 – Komfortables Zuhause auf nur 39,5 m² Wohnfläche

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Tiny 53 – Clever geplanter Blickfang mit Pultdach

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20 Anforderungen an ein Tiny House kurz und knapp

✓ begrenzte Größe
✓ Mobilität
✓ Gewichtsbeschränkung
✓ effiziente Dämmung
✓ Multifunktionalität
✓ Autarkie
✓ Baunormen
✓ Raumnutzung
✓ nachhaltige Materialien
✓ Anschlüsse planen

✓ Ventilation
✓ stabile Konstruktion
✓ Sicherheitsfeatures
✓ Anpassungsfähigkeit
✓ Lichtlösungen
✓ Lagermöglichkeiten
✓ Wassersystem
✓ Energieeffizienz
✓ Abwasserentsorgung
✓ Ästhetik und Design

Tiny House planen: Was ist zu beachten?

Zunächst gibt es bei der Planung eine ganz besondere Frage zu beachten: Wo darf man in Deutschland überhaupt ein Tiny House aufstellen?

Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, ein Tiny House aufzustellen: Campingplätze, Wochenend- und Ferienhausgebiete sowie private Baugrundstücke. Allerdings gelten je nach Bundesland und Kommune unterschiedliche Vorschriften.

Einige Städte und Gemeinden fördern mittlerweile Tiny-House-Siedlungen, in denen Tiny Houses offiziell als Hauptwohnsitze zugelassen sind. Beispiele hierfür sind Projekte in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern. Daher lohnt es sich, sich direkt bei der örtlichen Baubehörde über spezifische Bebauungspläne und mögliche Sonderregelungen zu informieren.

Tipp: Einige Kommunen bieten bereits vereinfachte Genehmigungsverfahren für Tiny Houses an – insbesondere in geplanten Tiny-House-Dörfern.

Das Tiny House auf Wochenend- und Campingplätzen

Welcher Haustyp in welcher Größe errichtet werden darf, hängt sehr vom Aufstellort ab. Auch die Anforderungen können variieren. Wochenend- und Campingplätze zählen zu den Sondergebieten, die der Erholung dienen. Die genauen Anforderungen können sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden.

Nachlesen könnt ihr sie in der jeweiligen Camping- und Wochenendplatzverordnung (CWVO). Zu den Anforderungen an ein Tiny House gehört in diesen Erholungsgebieten meist eine maximale Höhe von 3,5 Metern. Andere Regelungen kommen zum Tragen, wenn ein Tiny House ganzjährig bewohnbar sein und auf einem privaten Grundstück errichtet werden soll.

Auf vorhandenem Grundstück bauen

Selbst wenn ihr bereits über ein bebautes Grundstück verfügt und ihr darauf zusätzlich ein Tiny House errichten möchtet, um beispielsweise Gäste zu beherbergen, müsst ihr einen Bauantrag stellen. Für Tiny Houses gelten somit die gleichen Regelungen wie für ein ganz gewöhnliches Haus.

Das bedeutet zum Beispiel, dass ihr euch an die Bauvorschriften halten und ein Baugenehmigungsverfahren durchführen müsst. Für den geplanten Stellplatz heißt das, dass er voll erschlossen, sprich über eine verkehrsgerechte Straßenanbindung und Strom verfügen sowie an das Wasser- beziehungsweise Abwassersystem angeschlossen sein muss.

Ein Tiny House soll sich zudem in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen, also in Sachen Bauweise, Größe und Art der Nutzung zur ortsüblichen Bebauung passen. Übrigens gibt es immer mehr Projekte, die genau auf Tiny Houses zugeschnitten sind. In diesen sogenannten Tiny-House-Dörfern ist es natürlich einfacher, die eigenen Ideen umzusetzen.

Wie wichtig ist die Qualität eines Tiny Houses?

Die Qualität eines Tiny Houses sollte auf der Prioritätenliste ganz oben stehen. Da der Markt noch sehr jung ist, gibt es viele Anbieter mit teilweise recht wenig Erfahrung. Mittlerweile teilen sich über 50 Hersteller den deutschen Markt, von denen jedoch nicht jeder als seriös gelten kann.

Unser Tipp: Wählt besonders faire Hausanbieter, die über die nötige Erfahrung beim Hausbau verfügen.

Bevor ihr euch für einen Anbieter entscheidet, ist es deshalb besonders wichtig, Wert auf die entsprechenden Qualifikationen zu legen. Fehlerhafte Wasserleitungen führen zum Beispiel schnell dazu, dass sich Feuchtigkeit in den Räumlichkeiten breitmacht und Schimmel entsteht.

Im Idealfall bietet euch der Hersteller an, ein Musterhaus zu besuchen. Vielleicht könnt ihr dort sogar probeweise wohnen, sodass ihr euch sämtliche Details in aller Ruhe anschauen könnt.

Hochwertige Bauweisen und Materialien bilden die solide Grundlage, um möglichst lange in eurem Tiny House zu wohnen. Wichtig ist aber auch, das Haus regelmäßig zu prüfen, beispielsweise auf undichte Stellen im Dach beziehungsweise in Tanks und Leitungen. Da bereits minimale Schäden die Wohnqualität des gesamten Hauses nachhaltig verschlechtern können, bietet es sich an, selbst kleinste Reparaturen umgehend zu erledigen und nicht aufzuschieben.

Eine nicht zu unterschätzende Belastungsprobe ist der Transport des Tiny Houses, sofern dies für euch überhaupt relevant ist. Daher empfiehlt es sich, es nicht öfter als alle paar Monate zu bewegen – idealerweise in Regionen, deren Wetterbedingungen das Häuschen vor keine allzu großen Herausforderungen stellen.

Wer auf all diese Punkte achtet, kann mehrere Jahrzehnte Freude an seinem Tiny House haben. Die Qualität der Minihäuser sollte einem gewöhnlichen Haus in nichts nachstehen.

Die Vor- und Nachteile eines Tiny Houses

Die kleinen, aber gut durchdachten Wohnräume, haben in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Ihr minimalistisches Konzept und ihr kleiner ökologischer Fußabdruck sprechen viele Menschen an. Doch wie sieht es mit den Vor- und Nachteilen des Tiny House aus?

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Bildquelle: © hoeks | stock.adobe.com

In diesem Abschnitt werden wir euch 20 Vorteile und 10 Nachteile nennen, warum es gute Gründe gibt, über den Bau eines Tiny House nachzudenken.

20 Vorteile eines Tiny House

Wie bereits im ersten Abschnitt angedeutet worden ist, bieten Tiny Houses eine Reihe von Vorzügen, allen voran die geringen Kosten. Diese haben den Vorteil, dass für den Bau nur ein Bruchteil der üblichen Materialien benötigt wird.

Mit einem Tiny House lässt sich jedoch nicht nur viel Geld sparen, sondern auch Zeit. Je kleiner das Haus ist, desto weniger muss geputzt werden und desto schneller ist der Wohnraum wieder aufgeräumt.

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Bildquelle: © Nachelle Nocom | unsplash.com
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Bildquelle: © rpnickson | unsplash.com

Auf welche 20 Vorteile ihr beim Tiny House sonst noch bauen könnt, verraten wir euch im Folgenden:

1. Kosteneffizienz

Ein Tiny House ist in der Regel deutlich erschwinglicher als herkömmliche Häuser, was den Hauskauf oder Bau erleichtert.

2. Geringe Betriebskosten

Durch ihre geringe Größe sind die Energie- und Wartungskosten für Tiny Houses in der Regel niedriger.

3. Umweltfreundlichkeit

Ein Tiny House verbraucht weniger Ressourcen und hinterlässt einen kleineren ökologischen Fußabdruck.

4. Mobilität

Einige Tiny Houses sind auf Rädern montiert und können leicht umgesetzt werden, was Flexibilität bei der Standortwahl bieten kann.

5. Minimalistischer Lebensstil

Ein Tiny House fördert einen minimalistischen Lebensstil und hilft, den Besitz zu reduzieren.

6. Einfache Reinigung und Wartung

Aufgrund ihrer geringen Größe erfordern ein Tiny House weniger Zeit und Aufwand für die Reinigung und Instandhaltung.

7. Individualisierung

Tiny Houses können nach den persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen gestaltet werden.

8. Autarkie

Viele Tiny Houses sind mit erneuerbaren Energiequellen ausgestattet und können unabhängig von öffentlichen Versorgungseinrichtungen betrieben werden.

9. Platzsparendes Design

Eine kreative Raumgestaltung ermöglicht die maximale Nutzung des verfügbaren Raums.

10. Geringer ökologischer Fußabdruck

Der Bau und Betrieb von Minihäusern verursacht weniger Abfall und CO2-Emissionen.

11. Gemeinschaftsgefühl

Tiny-House-Gemeinschaften fördern ein engeres Miteinander und den Austausch von Ressourcen.

12. Finanzielle Freiheit

Die niedrigeren Kosten ermöglichen es den Bewohnern, weniger zu arbeiten und mehr Zeit für Hobbys oder Freizeitaktivitäten zu haben.

13. Portabilität

Du kannst dein Tiny House mitnehmen, wenn du umziehen möchtest.

14. Entschleunigung

Das Leben in einem Tiny House ermutigt dazu, das Leben zu verlangsamen und bewusster zu genießen.

15. Reduzierung von Besitztümern

Ein Tiny House sorgt dafür, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind. Unnötiger Besitz wird dadurch minimiert.

16. Geringe Hypothekarbelastung

Viele Tiny-House-Besitzer haben keine oder nur geringe Hypotheken, was finanzielle Sicherheit bietet.

17. Flexibilität bei der Standortwahl

Du kannst dein Tiny House fast überall aufstellen, von ländlichen Gebieten bis zur Innenstadt.

18. Niedriger Energieverbrauch

Die kleinen Wohnflächen erfordern weniger Energie zum Heizen oder Kühlen.

19. Kreativer Ausdruck

Beim Design und der Gestaltung eines Tiny Houses kannst du deine kreativen Fähigkeiten voll ausschöpfen.

20. Gemeinschaftsleben

In Tiny-House-Gemeinschaften kannst du ein enges Gemeinschaftsgefühl und Unterstützung von Gleichgesinnten erleben.

10 Nachteile eines Tiny Houses

Natürlich gibt es auch einige Nachteile, von denen der wohl gravierendste offensichtlich ist: Ein Tiny House bietet nur einen begrenzten Raum zum Leben. Zwar stimmt es, dass Bauherren immer kreativer darin werden, den vorhandenen Raum zu nutzen, doch die engen Grenzen bleiben bestehen.

Mit welchen 10 Nachteilen ihr rechnen müsst, haben wir für euch aufgelistet:

1. Begrenzter Platz

Wie bereits erwähnt ist der offensichtlichste Nachteil der begrenzte Wohnraum, der nicht für jedermann geeignet ist.

2. Mangelnde Privatsphäre

In einem Tiny House ist die Privatsphäre eingeschränkt, da die Räume oft eng sind und es wenig Platz für Rückzugsmöglichkeiten gibt.

3. Eingeschränkte Aufbewahrung

Mit begrenztem Platz kommt auch begrenzter Stauraum, was die Organisation schwierig machen kann.

4. Wenig Platz für Gäste

Wenn du gerne Gäste empfängst, kann es schwierig sein, genügend Platz für sie in einem Tiny House zu bieten.

5. Einschränkungen bei Haustieren

Für Tierliebhaber kann die begrenzte Fläche eines Tiny Houses problematisch sein, sofern du nicht über einen Garten verfügst.

6. Baurechtliche Beschränkungen

In einigen Regionen gibt es Beschränkungen und Vorschriften, die den Bau oder die Platzierung von Minihäusern begrenzen können.

7. Eingeschränkte Anpassungsfähigkeit

Wenn sich deine Lebensumstände ändern, kann es schwierig sein, in einem Tiny House zu bleiben.

8. Mangelnde Lagermöglichkeiten

Große oder saisonale Gegenstände, wie zum Beispiel Gartenmöbel, Fahrräder oder die Skiausrüstung, können schwierig zu lagern sein.

9. Herausforderungen beim Wiederverkaufswert

Ein Tiny House hat möglicherweise einen begrenzten Wiederverkaufswert im Vergleich zu herkömmlichen Häusern.

10. Eingeschränkter Wohnkomfort

Die kleinen Räume und begrenzten Annehmlichkeiten können den Wohnkomfort beeinträchtigen.

Tiny House: 7 wichtige Tipps

Zum Abschluss möchten wir euch in unserem Tiny House Ratgeber noch ein paar Tipps an die Hand geben, wie ihr euch den Traum vom eigenen Tiny House erfüllen könnt.

1. Haus-Variante bestimmen

Wer ein Tiny House planen möchte, sollte zunächst ganz grundsätzlich ansetzen und fragen, welche Art von Haus sich am besten eignen würde. Im Allgemeinen wird unter einem Tiny House ein winziges Haus, teilweise auf Rädern, verstanden.

Es gibt jedoch noch viel mehr Möglichkeiten, auf kleinem Raum zu leben, beispielsweise den Zirkuswagen, ein Baum-, Modul- oder Minihaus. Auch ein Bungalow kann recht komprimiert geplant werden.

Die Anforderungen hängen auch sehr davon ab,…

  • für wen und wie viele Personen das Haus gebaut werden soll
  • wie minimalistisch ihr leben könnt
  • und wo der Standort sein soll.

2. Bauen oder bauen lassen?

Diese Frage sollten sich alle stellen, die ein Tiny House planen. Wer sein eigenes handwerkliches Können in die Waagschale wirft, spart natürlich viel Geld, muss andererseits aber auch Unmengen seiner Freizeit opfern. Gegebenenfalls muss vieles erst erlernt werden, damit das Tiny House allen Anforderungen entspricht.

Wichtig ist jedenfalls, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen, damit das spätere Tiny House ganzjährig bewohnbar ist sowie Wind und Wetter trotzt. In der Praxis empfiehlt sich oft ein Mittelweg, bei dem sich erfahrene Fachleute um den Rohbau kümmern, während die späteren Bewohner die Arbeiten im Innenausbau ausführen.

3. Präferenzen klären

Aufgrund des geringen Platzangebots solltet ihr genau überlegen, worauf ihr bei eurem Tiny House vor allem Wert legt.

  • Ist euch eine verhältnismäßig geräumige Küche wichtig, weil ihr Kochen liebt?
  • Legt ihr Wert auf eine gemütliche Ecke, in der ihr ein gutes Buch lesen könnt?
  • Würde euch ein Schlaf-Loft zusagen oder eher ein Bett auf der tieferen Ebene?
  • Wie wichtig ist es euch, Freunde empfangen zu können?

Auch die Möglichkeit, sich zeitweise räumlich voneinander zu trennen, sollte nicht außer Acht gelassen werden.

4. Grad der Autarkie bestimmen

Wenn ihr euer Tiny House im weitesten Sinne wie eine normale Immobilie bewohnen möchtet, steht einer vollständigen Anbindung nichts im Wege. Das gilt beispielsweise für sanitäre Einrichtungen, die Wasser und Wärme liefern. Auch die Toilette lässt sich wie gewohnt mit dem Abwasser verbinden, sodass ihr nicht auf eine Komposttoilette zurückgreifen müsst.

Dieser Komfort bedeutet aber auch, dass ein möglicher Ortswechsel mit umso mehr Aufwand verbunden ist. Der Vorteil ist jedoch, dass ihr etablierte Systeme des Energie- und Sanitärsektors nutzen könnt, die ohne besondere Schwierigkeiten erhältlich sind.

Wenn ihr ein Tiny House planen wollt, gehört die vollständige Autarkie wohl zu den größten Herausforderungen. Dank moderner Technik ist eine nahezu autarke Energieversorgung für Tiny Houses inzwischen realistischer als noch vor einigen Jahren:

  • Photovoltaikanlagen mit Batteriespeicher bieten eine zuverlässige Eigenstromversorgung und machen ein Tiny House auch ohne Netzanschluss nutzbar.
  • Hybridlösungen aus Solar & Wärmepumpe ermöglichen eine energieeffiziente Beheizung.
  • Brennstoffzellenheizungen & Wasserstoffspeicher sind neue Alternativen für autarke Tiny Houses.
  • Kompakte Balkonkraftwerke bieten eine einfache Möglichkeit zur Stromerzeugung auf kleiner Fläche.

5. Den rechtlichen Rahmen kennen

Dass dieser Punkt in unserem Tiny House Ratgeber erneut Erwähnung findet, hat einen guten Grund: Wer sich mit einer Vielzahl der bereits erwähnten Punkte intensiv beschäftigt hat, weiß genau, welche rechtlichen Aspekte für das eigene Vorhaben relevant sind. Zumindest solltet ihr darüber genauestens Bescheid wissen, damit euer Bauvorhaben nicht zum Scheitern verurteilt ist.

Macht euch schlau, welche Bestimmungen in eurer Gemeinde beziehungsweise Stadt gelten, was der Bebauungsplan vorschreibt und wo Grenzen beim Hausbau liegen. Sprecht euren Fertighausanbieter an, mit dem ihr euer Tiny House bauen wollt. Ist all das geklärt, steht dem ersten Spatenstich nichts mehr im Wege.

6. Materialwahl und Nachhaltigkeit:

Bei der Planung eines Tiny House ist es wichtig, die Materialwahl sorgfältig zu prüfen. Nachhaltige und umweltfreundliche Baumaterialien können nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch die Energieeffizienz verbessern.

Denkt darüber nach, recycelte Materialien zu verwenden. Setzt den Fokus auf eine gute Wärmedämmung, um den Energieverbrauch zu minimieren und es im Winter schön warm und im Sommer nicht zu heiß zu haben.

7. Mehrfachnutzung von Möbeln

Aufgrund des begrenzten Platzes in einem Tiny House ist es ratsam, Möbel zu wählen, die mehrere Funktionen erfüllen können. Klappbare Betten, ausziehbare Tische und eingebaute Regalsysteme können bei Nichtgebrauch clever verstaut werden.

Dem Tiny House gehört die Zukunft


Das Tiny House hat sich in den letzten Jahren zu einer vielversprechenden und zukunftsweisenden Wohnlösung entwickelt. Es hat die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf sich gezogen und könnte die Art und Weise, wie wir leben und wohnen, revolutionieren.

Hier sind fünf gute Gründe, warum dem Tiny House die Zukunft gehört:

  • Nachhaltigkeit
  • Kosteneffizienz
  • Minimalismus
  • Flexibilität
  • Gemeinschaft

Für wen sich das Tiny House nun wirklich eignet, ist gar nicht so leicht zu bestimmen. Vier Personengruppen möchten wir abschließend dennoch herausheben, die in die nähere Auswahl kommen:

1. Minimalisten: Diejenigen, die einen einfacheren Lebensstil anstreben und bereit sind, Besitztümer zu minimieren.

2. Umweltbewusste: Menschen, die ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren möchten.

3. Abenteurer: Diejenigen, die Mobilität und Veränderung schätzen.

4. Rentner: Senioren, die eine barrierefreie und pflegeleichte Wohnlösung suchen.

Insgesamt bietet das Tiny House eine spannende Möglichkeit, nachhaltiger zu leben, finanzielle Freiheit zu erlangen und eine engere Gemeinschaft zu erleben. Während es nicht für jeden geeignet ist, könnte es die Zukunft des Wohnens für viele sein, die nach einer neuen und sinnvolleren Art des Lebens suchen. Zählt ihr euch auch dazu?

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