Modulhaus vs. Fertighaus – wer macht das Rennen?

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Was genau ist ein Modulhaus, welche Vorteile hat es und kann es mit dem Fertighaus mithalten? Wir haben uns das Modulhaus etwas genauer angeschaut und verraten euch im Blog, was ihr darüber wissen solltet.

Was versteht man unter einem Modulhaus?

Spricht man von einem Modulhaus, so dreht es sich dabei in der Regel um eine seriell produzierte, vormontierte Wohneinheit. Genau genommen handelt es sich um eine Wohnbox mit Boden, die sich mithilfe des Tiefladers vollständig anliefern und aufbauen lässt.

Beim Modulhaus regiert das Baukastenprinzip. Sprich: Das Gebäude wird aus verschiedenen Modulen zusammengesetzt. Jedes Modul entspricht dabei einer Raumzelle. Bestenfalls ist sie bereits mit allem Wesentlichen ausgerüstet – von Wänden und Decken über Fenster und Türen bis hin zu Installationen und Bodenbelägen.

Bereits bei ihrer Anlieferung zur Baustelle sind die einzelnen Module aufbaubereit. Sie müssen nur noch verankert und miteinander verbunden werden. Dabei stehen gleich mehrere Anordnungsmöglichkeiten zur Auswahl. Ob hintereinander, seitlich, aneinander oder übereinander – alles ist möglich.

Der Modulbau ist mit dem Containerbau vergleichbar. Denn im Grunde ist ein Container nichts anderes als eine vorgefertigte, dreidimensionale Raumzelle. Nur beim Material unterscheiden sie sich: Während Modulhäuser meist aus Holz bestehen, setzen sich Container in der Regel aus Metall, Stahl oder ausrangierten Schiffscontainern zusammen.

Der Platz im Modulhaus wird langsam knapp? Kein Problem, das fertige Modulhaus lässt sich mühelos mit weiteren Modulen vergrößern. Möglich wird der Zuwachs dank vorgefertigter Wandöffnungen, die in den meisten Modulhäusern als selbstverständlich gelten. Mit diesen Aussparungen können Experten im Handumdrehen Durchbrüche vornehmen. Per Klick lassen sich geplante Kanäle und Versorgungsschächte an den Schnittstellen einführen.

Ein großer Pluspunkt des Modulhauses: Es ist mobil. Das bedeutet, es lässt sich einfach und schnell transportieren. Die einzige Voraussetzung für die Mobilität: Die einzelnen Module müssen bestimmte Maße einhalten. Sie dürfen nicht breiter als sechs Meter, länger als 20 Meter und höher als vier Meter sein.

Modulhaus vs. Fertighaus: Wo liegt der Unterschied?

Nicht selten werfen wir das Modulhaus und Fertighaus in einen Topf. Doch tatsächlich haben wir es hier mit zwei unterschiedlichen Haustypen zu tun. Der größte Unterschied: Das Modulhaus ist noch stärker vorgefertigt als das Fertighaus. Es wird mehr Vorarbeit geleistet.

Das Fertighaus in klassischer Tafelbauweise hat ausschließlich vorgefertigte Wände vorzuweisen, die an der Baustelle zum Gebäude vereint werden. Das Modulhaus hingegen wird fast zu 90 Prozent in der Fabrik vorproduziert, bevor es das Lager verlässt.

Des Weiteren unterscheiden sich Fertig- und Modulhäuser in der Größe. Die einzelnen, quaderförmigen Module besitzen für gewöhnlich nicht mehr als 50 Quadratmeter Wohnfläche. Beim Fertighaus sieht es deutlich geräumiger aus.

Selbst die kleinste Variante kann mit mindestens 80 bis 90 Quadratmetern dienen. So gilt das Modulhaus als die Deluxe-Version des Tiny Houses. Sie ist geräumiger als ein klassisches Tiny House mit durchschnittlich 30 Quadratmetern, aber kompakter als ein Fertighaus mit durchschnittlich 120 Quadratmetern.

Modulhaus bauen: Welche Vorteile ergeben sich?

Modulhäuser sind gefragt und das hat seine Grüße. Einige haben wir in diesem Abschnitt für euch zusammengefasst:

Modulhaus bauen mit minimaler Bauzeit

Modulhäuser sind die ideale Variante für eilige Bauherren. Bereits nach 24 Stunden ist der Rohbau eines kleinen Modells unter Dach und Fach. So entfallen zusätzliche Baukosten wegen witterungsbedingter Verzögerungen. Auch andere lästige Zahlungen wie Zwischenfinanzierungen und Bereitstellungszinsen sowie eine Doppelzahlung für Hypothek und Miete sind bei den Minihäusern nicht zu befürchten.

Häuser für das kleine Budget

Modulhäuser locken mit verführerisch niedrigen Preisen. Im Vergleich zum Massiv- und Fertighaus sind sie deutlich günstiger. Der Grund: Die Produktionskosten halten sich in Grenzen. Und je weniger produziert werden muss, desto günstiger das Haus.

Gut zu wissen: Mit einem Modulhaus ersparen sich Bauherren kostspielige Erdarbeiten. In der Regel reicht ein einfaches Punktfundament oder ein Streifenfundament.

Maximale Flexibilität

Modulhäuser sind mobile Immobilien. Sie ziehen einfach mit. Problemlos lassen sie sich zu neuen Grundstücken transportieren und dort installieren. Nicht umsonst sind sie die Nummer eins für Pachtgrundstücke. Endet die Pachtdauer, lässt sich das Haus bedenkenlos wieder entfernen.

Auch die Vergrößerung des Modulhauses ist ein Leichtes. Mit wenig Aufwand lassen sich An- und Umbaumaßnahmen durchführen. So passt sich die Immobilie ständig der neuen Lebenssituation an.

Modulhaus bauen: Welche Nachteile ergeben sich?

Wo Vorteile sind, sind auch Nachteile. Hier die größten Schwachstellen des Modulhauses auf einen Blick:

Minimaler Stauraum

Beim Stauraum müssen die Bauherren Kreativität beweisen. Denn meist verfügt das Modulhaus weder über einen Keller noch über einen Dachboden. Hier hat das Fertighaus die Nase vorn.

Schlechte Trittschalldämmung

Im Vergleich zum Fertighaus lässt die Trittschalldämmung in Modulhäusern zu wünschen übrig. Schuld haben die übereinander gestapelten Module. So ist das günstige Minihaus nicht unbedingt die erste Wahl für geräuschempfindliche Bauherren.

Statische & ästhetische Einschränkungen

Ob mit Sattel-, Pult- oder Flachdach – inzwischen ist im Modulbau zwar einiges möglich. Trotzdem bestechen Modulhäuser stets mit ihrer ikonischen, rechteckigen Silhouette. Deutlich mehr Abwechslung gibt es im Fertigbau. Ob edle Stadtvilla oder futuristischer Kubus – der Bauherr hat die Qual der Wahl.

Auch statisch gesehen stößt der Modulbau an seine Grenzen. Mehr als sechs bis sieben Geschosse sind hier wegen der beschränkten Tragfähigkeit nicht möglich.

Für wen eignen sich Modulfertighäuser?

Bauherren, die großen Wert auf Flexibilität legen, liegen mit Modulhäusern genau richtig. Umso beliebter ist die mobile Immobilie bei Singles, Paaren, kleinen Familien oder Senioren.

Wird eine Partnerschaft ernst oder ist Nachwuchs unterwegs, lässt sich das Gebäude problemlos erweitern. Geht die Partnerschaft in die Brüche oder verlassen die Kinder das Elternhaus, sind jederzeit Verkleinerungen möglich.

Auch als Home-Office erfreuen sich Modulfertighäuser immer größerer Beliebtheit. Als kleines separates Gebäude auf dem Grundstück schaffen sie eine ruhige und konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Als Unterkunft für Pflegekräfte oder Au-Pairs ist das mobile Minihaus ebenfalls willkommen.

Wann ist ein Fertighaus die bessere Wahl?

Wer sich ein dauerhaftes Zuhause wünscht, tut sich mit dem klassischen Fertighaus einen Gefallen. Meist bietet es genug Raum für sämtliche Lebensumstände – von Partnerschaften über Nachwuchs bis hin zur Scheidung. So sichert sich der Bauherr mit der Fertigbauweise seinen Lebensmittelpunkt.

Anbauten sind natürlich ebenfalls jederzeit möglich, sodass sich die Immobilie je nach Bedarf verändern lässt. Wie wäre es mit einem Wintergarten, einem Carport oder einem Fitnessraum? Selbstverständlich spielt auch die Langlebigkeit eine Rolle. Denn Fertighäuser sind im Regelfall deutlich stabiler und widerstandsfähiger als Modulfertighäuser.

Bildquelle: © Friends Stock | stock.adobe.com

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  • Individuelle Präferenzen sollten bedacht werden. Beim modernen Hausbau gibt es heute unterschiedliche Möglichkeiten. Ein Fertighaus ist sicherlich sehr gefragt momentan. Auch angesichts der Preise.

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