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Bei der Suche nach einem geeigneten Partner für euer Bauvorhaben ist es vor allem wichtig, ein vertrauenswürdiges Bauunternehmen zu finden, dass euch ein gutes und faires Angebot macht. Die Möglichkeiten sind vielfältig und häufig ist die Verunsicherung bei der Entscheidungsfindung groß. Wir informieren euch, worauf ihr bei eurer Recherche achten solltet.
Tipp 1: Den richtigen Baupartner finden
Ein Baupartner ist dafür zuständig, euch bei der Umsetzung eures Bauvorhabens zu unterstützen. Ihr agiert als Auftraggeber, der Hausbauer wird in der Regel von euch beauftragt und ist entsprechend der Auftragnehmer. Je nach euren Kenntnissen, zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten sowie individuellen Wünschen könnt ihr dabei umfangreich mitwirken.
Alternativ ist auch ein Rundum-sorglos-Paket möglich, bei dem sämtliche Schritte, vom Kauf des Grundstücks, über die Planung des Hauses bis hin zum Bau, vollständig für euch abgewickelt werden. Es gibt Varianten mit einem hohen Maß an Gestaltungsspielraum und der Umsetzung von zahlreichen Sonderwünschen bis hin zu bereits vollständig durchgeplanten Musterhäusern, die ihr euch im Katalog aussuchen und vor dem Kauf besichtigen könnt.
Viele Bauherren wünschen sich eine intensive Mitgestaltung beim Bau ihres Hauses. Die Übernahme entsprechender Tätigkeiten am Gebäude und auf der Baustelle kann, entsprechende eigene Kenntnisse vorausgesetzt, Kosten sparen. Allerdings solltet ihr nicht übersehen, dass damit ein hoher zeitlicher Aufwand verbunden ist und später keine Gewährleistungsmöglichkeiten für die eigenen Ausführungen bestehen.
Tipp 2: Die zugehörigen Organisationsformen
Den richtigen Baupartner finden setzt voraus, sich zunächst mit den zugehörigen Unternehmensarten zu befassen. Sie sollten zu euren Wünschen und Vorstellungen passen, damit es später keine unangenehmen Überraschungen gibt.
a) Der Architekt als Baupartner
Wenn ihr eure Immobilie zusammen mit einem Architekten plant, habt ihr ein hohes Maß an Eigenverantwortung und sehr viel Gestaltungsspielraum. Ihr bringt eure Ideen und Vorstellungen ein und der Architekt unterstützt euch bei der Umsetzung mit seiner Expertise. Er ist zuständig für die Erstellung von Entwürfen und klärt mit euch die Möglichkeiten und die Gestaltungsspielräume.
Die Verantwortung für das Finden der ausführenden Handwerksfirmen liegt bei euch. Auch potenzielle Probleme während der Bauphase müsst ihr selbst mit den jeweiligen Unternehmen klären. Die finanzielle Planung für euer Bauvorhaben lässt sich erst genauer bestimmen, wenn die Handwerksbetriebe ihre Angebote mitgeteilt haben.
b) Der Bauträger
Bei dieser Organisationsform gehört das Grundstück, auf dem euer Haus stehen wird, dem Bauträger selbst. Er verkauft es zusammen mit dem von ihm gebauten Objekt und agiert dabei als Bauherr mit alleiniger und voller Verantwortung während der gesamten Bauphase. Dazu zählen mögliche finanzielle Risiken ebenso wie das Erledigen aller Formalitäten in Bezug auf Handwerker oder Behörden.
Die Kosten sind oftmals etwas niedriger als bei einem Architektenhaus und sie stehen bereits beim Abschluss des Vertrags fest. Häufig wird eine Festpreisgarantie angeboten. Der gestalterische Spielraum beim Hausbau ist jedoch geringer, da der Bauträger meist ähnliche Häuser anbietet, die eine hohe Typisierung aufweisen.
c) Der Generalunternehmer
Solltet ihr bereits im Besitz eines Grundstücks sein und nur den richtigen Partner finden wollen, der für euch den Bau des Hauses übernimmt, ist möglicherweise der Generalunternehmer die geeignete Unternehmensform. Dieser beauftragt die jeweiligen Handwerker beziehungsweise die erforderlichen Gewerke und zugehörigen Firmen, die mit ihm vertraglich verbunden sind.
Wenn euch während der Bauphase ein Baumangel auffällt, habt ihr den Vorteil euch nicht mit den einzelnen Firmen auseinandersetzen zu müssen. Stattdessen könnt ihr euch direkt an den Generalunternehmer wenden. Für die Planung des Hauses selbst benötigt ihr noch einen Architekten, dies wird vom Generalunternehmer nicht übernommen.
d) Der Generalübernehmer
Hier ist die Ausgangssituation zunächst vergleichbar mit den Leistungen eines Generalunternehmers. Hinzu kommt jedoch die vollständige Planung eures Hauses, die durch den Generalübernehmer veranlasst wird. Das gesamte Bauvorhaben lässt sich durch den damit verbundenen Festpreis gut durchkalkulieren.
Darüber hinaus habt ihr nicht mehrere, sondern ausschließlich den Generalübernehmer als euren unmittelbaren Ansprechpartner. Er vergibt die jeweils erforderlichen Aufträge nicht nur an die einzelnen Handwerksfirmen, sondern beauftragt ebenso den Architekten. Auf diese Weise sind eure Gestaltungsmöglichkeiten limitiert, dafür erhaltet ihr abschließend ein schlüsselfertiges Wohnhaus.
Tipp 3: Erfahrungen und Seriosität des Baupartners
Den richtigen Baupartner finden setzt voraus, bestehende Erfahrungen und Referenzen zu beachten. Wenn hier bereits eine lange Erfahrung mit entsprechenden Empfehlungen gegeben ist, lässt dies Rückschlüsse auf eine Etablierung am Markt und eine damit verbundene Zuverlässigkeit bei der Abwicklungen von Bauvorhaben zu.
Renommierte Firmen haben meist eine ausführliche Präsenz im Internet und sind außerdem in ihrer Region und häufig auch im Umland gut bekannt. Achtet bei der Ansicht der Firmenhomepage auf vorhandene Auszeichnungen und Gütesiegel. Sie geben ebenfalls Auskunft über einen geeigneten Baupartner.
Auch die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens ist wichtig, damit ihr nicht mitten in der Bauphase von einer plötzlichen Insolvenz überrascht werdet. Ihr habt die Möglichkeit, euren zukünftigen Baupartner um eine Bonitätsauskunft zu bitten. Dies kann bei nachgewiesener Berechtigung bei der Schufa sein, aber auch bei der Bank des Unternehmens. Ein seriöser Betrieb bietet entsprechende Auskünfte häufig von sich aus an.
Tipp 4: Sicherheit und Kundenorientierung
Seriöse Unternehmen in der Baubranche sind dadurch zu erkennen, dass sie gegen potenzielle Probleme während des Baus eine Absicherung bieten. Den richtigen Baupartner finden setzt entsprechende Sicherheitsmaßnahmen voraus.
Es wäre illusorisch zu glauben, beim Bau eines Hauses würden Schwierigkeiten vollständig ausbleiben. Baumängel können überall vorkommen und handwerkliche Arbeit ist immer von Menschen gemacht und damit fehleranfällig. Solange euer Baupartner solche Schäden entsprechend absichert, seid ihr bei eurem Bauvorhaben auf der sicheren Seite.
Darüber hinaus zeichnet sich ein guter Baupartner durch freundliches Auftreten, die Bereitschaft zu ausführlicher Infomations- und Auskunftsweitergabe und ein hohes Maß an Verantwortlichkeit aus. Dies lässt sich bereits während der Kontaktaufnahme und den Beratungsgesprächen erkennen. Eine gute Erreichbarkeit beziehungsweise Rückruffreudigkeit gehören ebenso dazu wie das Angebot zu Rücksprachen, wann immer erforderlich während der Bauphase.
Tipp 5: Vertragliche Leistungen prüfen
Die angebotenen Leistungen und die damit verbundenen vertraglichen Formulierungen gilt es vor einer Unterzeichnung ausführlich zu prüfen. Wenn Schlagwörter wie „Festpreis“, „Inklusivpreis“ oder „Pauschalpreis“ fallen, ist Umsicht gefragt. Diese Zusicherungen gelten längst nicht immer für die gesamte Bauphase. Sie sind häufig zeitlich gebunden und greifen bei einer eventuellen Bauverzögerung möglicherweise nicht mehr.
Auch die Bedeutung von Festpreisen kann von unterschiedlichen Baupartnern divers definiert werden. Hier ist es wichtig, dass ihr auf den genauen Leistungsumfang achtet, der im Vertrag aufgelistet ist. Je detaillierter ihr eure Vorstellungen und Wünsche aufnehmen lasst, desto mehr Sicherheit habt ihr bei der Finanzierung.
Bei schlüsselfertigen Häusern ist der Begriff der Schlüsselfertigkeit rechtlich nicht eindeutig festgelegt. Häufig sind die erforderlichen Anschlüsse (Wasser, Strom und Gas) nicht im Leistungsumfang enthalten und müssen entsprechend zusätzlich gezahlt werden.
Tipp 6: Zeit lassen für Vergleiche
Den richtigen Baupartner finden ist im Idealfall verbunden mit ausreichend Zeit von der Recherche bis zur Unterschrift unter den Vertrag. Wenn euer zukünftiger Auftragnehmer hierbei zur Eile drängt oder sogar bereits beim Erstgespräch einen Vertrag präsentiert, ist Vorsicht geboten.
Transparenz ist grundsätzlich die zentrale Prämisse. Nehmt euch die Zeit, den Inhalt in Ruhe zu prüfen und dabei bei Bedarf einen Experten zu konsultieren, der euch unparteiisch die einzelnen Formulierungen erklärt.
Ein seriöser Vertragsabschluss setzt immer mehrere Beratungsgespräche mit dem Baupartner voraus. Das unverbindliche Einholen mehrerer Angebote bietet euch eine gute Vergleichsgrundlage. Einige Unternehmen ermöglichen auch ein kostenfreies Rücktrittsrecht vom Vertrag.
Habt ihr weitere Tipps oder eine ganz besondere Erfahrung mit eurem Baupartner gemacht? Dann verratet uns in den Kommentaren gerne mehr darüber. Wir freuen uns auf den Austausch mit euch.
Bildquelle: @kellybrito | Unsplash.com