Inhalt
- Eine Dachloggia? Was ist das eigentlich genau?
- Wie kann die Dachloggia sinnvoll genutzt werden?
- Welche Vorteile und Nachteile sind mit dem Einbau einer Dachloggia verbunden?
- Was ist beim nachträglichen Einbau einer Loggia im Dachgeschoss zu beachten?
- Fertiglösung oder individuelle Planung?
- Ohne Baugenehmigung keine Dachloggia
- Ist eine Dachloggia die richtige Lösung für euch?
Wohnen unterm Dach hat einen ganz besonderen Charme. Mit einer Dachloggia bekommt das Leben in der obersten Etage aber noch einen zusätzlichen Reiz. Was ihr beim Bau einer Loggia im Dachgeschoss beachten solltet, erfahrt ihr im folgenden Beitrag.
Dachterrasse, Dachbalkon oder eben Dachloggia, es gibt viele Bezeichnungen für einen Freisitz unter dem Dach. Auch wenn oft das Gleiche gemeint ist, so handelt es sich doch um verschiedene Bauformen mit unterschiedlichem Charakter.
Eine Dachloggia? Was ist das eigentlich genau?
Architekten verstehen unter einer Loggia generell einen Raum, der sich zum Außenbereich hin öffnet. Dies können auch ganz allgemein offene Gänge oder Hallen sein, wie sie besonders in der italienischen Baukunst der Renaissance beliebt waren. Mit einer modernen Dachloggia hat dieses Stilmittel, außer der Öffnung zum Außenbereich hin, aber eher weniger zu tun.
Eine Loggia im Dachgeschoss ist eine Freifläche, die von mehreren Seiten durch verschiedene Konstruktionen begrenzt wird. Während zur Abgrenzung vom Innenraum vorzugsweise Mauern oder große Fensterflächen genutzt werden, kommen an der Außenseite Geländer oder niedrige Brüstungen zum Einsatz.
Eine Dachloggia findet sich in der Regel in einem Steildach. Beim Einbau wird zunächst das Dach aufgeschnitten. Danach wird die so entstandene freie Fläche durch geeignete bauliche Maßnahmen vom Innenraum separiert.
Wie kann die Dachloggia sinnvoll genutzt werden?
Die Nutzung einer Dachloggia hängt in erster Linie von den persönlichen Prioritäten ab. In den meisten Fällen wird sie jedoch wohl als Raum zur Erholung und Entspannung unter freiem Himmel genutzt. Das Sonnenbad über den Dächern der Stadt, das gemütliche Frühstück beim Blick über die Umgebung oder das Grillfest in fröhlicher Runde, eine Loggia im Dachgeschoss bietet vielfältige Möglichkeiten, das Leben zu genießen.
Mit Blumen und anderen Pflanzen dekoriert, ersetzt sie sogar den eigenen Garten. Durch eine Dachloggia wird jedoch keine zusätzliche Wohnfläche geschaffen, die Nutzungsmöglichkeiten des zur Verfügung stehenden Raumes werden allerdings um eine attraktive Alternative erweitert.
Wer den Platz nicht nur im Sommer, sondern auch in der kalten Jahreszeit ausgiebig nutzen möchte, der hat die Möglichkeit, den Freisitz mit Glaselementen zu versehen, die aus der Dachloggia einen Wintergarten machen.
Welche Vorteile und Nachteile sind mit dem Einbau einer Dachloggia verbunden?
Eine Loggia im Dachgeschoss trägt maßgeblich dazu bei, den Wohnkomfort nachhaltig zu verbessern und die Attraktivität einer Wohnung unterm Dach zu steigern. Die Möglichkeit, auch zuhause das Leben im Freien genießen zu können, stellt einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität dar.
In vielen Fällen werden durch den Einbau einer Dachloggia auch die Lichtverhältnisse in der Wohnung massiv verbessert. Sie wird heller und wirkt dadurch großzügiger und eleganter. Aufgrund der höheren Wohnqualität, die durch eine Dachloggia erreicht wird, gewinnt eine Immobilie überdies zusätzlich an Attraktivität und damit auch an Wert.
Der Einbau einer Loggia im Dachgeschoss bringt jedoch nicht nur Vorteile mit sich. Auch einige kritische Punkte solltet ihr beachten, bevor ihr euch dazu entschließt, ein solches Projekt anzugehen.
Da sind zunächst die nicht unerheblichen Kosten, die mit dem Bau einer Dachloggia verbunden sind. Je nach Aufwand können hier schnell Beträge im fünfstelligen Bereich zustande kommen. Auch die mit dem Einbau anfallende Arbeit sollte nicht unterschätzt werden.
Was ist beim nachträglichen Einbau einer Loggia im Dachgeschoss zu beachten?
Während bei einem Neubau die Loggia im Dachgeschoss gleich in die Planung integriert werden kann, sind bei einem nachträglichen Einbau umfangreiche Änderungen und Ergänzungen notwendig.
Einfach nur das Dach aufzuschneiden, Wände einzuziehen und eine Zugangstür einzubauen, reicht leider meist nicht aus. Unter Umständen können statische Probleme entstehen, die durch entsprechende bauliche Maßnahmen ausgeglichen werden müssen.
Auch bei der Abdichtung der nun offenen Bodenflächen sowie bei der Dämmung des Daches ist der Rat eines Experten gefragt. Wird hier nicht sorgfältig gearbeitet, sind Feuchtigkeitsschäden in den unter der Dachloggia liegenden Zimmern und im Mauerwerk nicht auszuschließen.
Gleiches gilt für die Entwässerung der Außenfläche. Diese kann zwar innenliegend erfolgen, in der Regel wird jedoch eine traufseitige Lösung bevorzugt, bei der ein leichtes Gefälle von innen nach außen angelegt wird.
Geht der Einbau einer Dachloggia mit dem Ausbau des gesamten Dachbodens zu Wohnzwecken einher, so sind auch die aktuellen Brandschutzauflagen zu beachten, die in der Regel zwei voneinander unabhängige Rettungswege vorschreiben. In dieser Frage bringt der Einbau einer Loggia allerdings einen großen Vorteil mit sich. Sie wird nämlich als zusätzliche Option zum Rettungsweg über die Haustreppe anerkannt.
Nicht zuletzt dürfen bei einer baulichen Veränderung des Baukörpers die Vorgaben zur Dämmung gemäß der Energieeinsparverordnung nicht außer Acht gelassen werden. Die Entstehung von Wärmebrücken solltet ihr unbedingt vermeiden und deshalb auf eine professionelle Dämmung der Loggia achten.
Fertiglösung oder individuelle Planung?
Der mit dem Bau einer Dachloggia verbundene Arbeitsaufwand hängt maßgeblich von der gewählten Lösung ab. Die einfachste Möglichkeit, sich einen Platz an der Sonne im Dachgeschoss zu schaffen, sind Fertiglösungen, die von verschiedenen Herstellern angeboten werden. Die sind nicht nur günstiger als eine individuell geplante Dachloggia, sondern in vielen Fällen in nur einem Tag eingebaut.
Auf die Verwirklichung von persönlichen Sonderwünschen dürft ihr bei einer Fertiglösung allerdings nicht hoffen. Wer seinen Freisitz nach eigenen Vorstellungen realisieren möchte, der muss eine individuelle Planung beauftragen, die in der Regel deutlich teurer und meist auch mit einem erhöhten Aufwand verbunden ist.
Dafür ist eine frei geplante Loggia im Dachgeschoss dann aber kein Kompromiss, sondern eine Lösung, die den eigenen Wünschen und Bedürfnissen gerecht wird. Ein kompetenter Dachdecker sollte die für euch in Frage kommenden Alternativen sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile ausführlich erklären können.
Ohne Baugenehmigung keine Dachloggia
Den eigenen Ideen und den baulichen Möglichkeiten stehen jedoch nicht selten die Vorgaben der lokalen Bauordnung gegenüber. Denn nicht alles, was wünschenswert und machbar ist, ist auch erlaubt.
Da, unabhängig von der gewählten Lösung, für den Einbau einer Dachloggia fast immer eine Baugenehmigung erforderlich ist, hat die Baubehörde ein gewichtiges Wort mitzureden. Die Auseinandersetzung mit dem Bebauungsplan, den Gestaltungsvorschriften und den lokalen Regelungen stehen deshalb immer ganz am Anfang der Planung für den Einbau einer Loggia im Dachgeschoss. Denn die tollsten Ideen nutzen wenig, wenn das Bauamt das Vorhaben nicht genehmigt.
Ist eine Dachloggia die richtige Lösung für euch?
Die Frage, ob sich der meist erhebliche finanzielle und arbeitstechnische Aufwand, der mit dem Einbau einer Dachloggia verbunden ist, tatsächlich lohnt, kann am Ende nur persönlich beantwortet werden. Genießt ihr das Leben gerne unter freiem Himmel und seht ihr jedem Sonnentag mit großer Freude entgegen, dann ist ein Freisitz ein absolutes Must have.
Ist keine weitere Terrasse oder ein Balkon vorhanden, stellt eine Dachloggia die ideale Alternative zur Befriedigung des Frischluftbedürfnisses dar. Kann die Sonne jedoch auch an anderen Orten im Haus genossen werden, sollte der Einbau vielleicht noch einmal überdacht werden.
Anders sieht dies aus, wenn du den Wert und die Attraktivität deiner Immobilie steigern möchtest. Dann ist der Einbau einer Loggia im Dachgeschoss ganz sicher eine gute Möglichkeit. Auch wenn die Dachgeschosswohnung zur Vermietung ansteht, ist eine Dachloggia ein gutes Argument, das eine höhere Miete rechtfertigt.
Was denkt ihr? Welche Erfahrung habt ihr mit eurer Loggia im Dachgeschoss gemacht? Oder warum habt ihr euch bewusst gegen einen Einbau entschieden? Lasst es uns wissen? Über einen Kommentar zu diesem Thema würden wir uns freuen.
Bildquelle: @davidleveque | Unsplash