Das Haus winterfest machen: Wenig Einsatz, großer Effekt

Haus winterfest machen

Der Winter gilt als kalte und dunkle, ebenso aber doch auch ruhige und faszinierende Jahreszeit. Das Haus ist dann allerdings besonderen Belastungen ausgesetzt. Sollen sich daraus keine Schäden für das Mauerwerk und die Dachkonstruktion ergeben, muss die Immobilie winterfest gemacht werden. Wie das geht, verraten wir euch in diesem Beitrag, wobei wir den Fokus auf das Massivhaus legen.

Wer sein Haus winterfest machen möchte, fokussiert sich zunächst meist instinktiv auf alle Bereiche des Gebäudes, die aufgrund ihrer Bauart weniger Schutz gegen Kälte und Feuchtigkeit bieten können. Fenster und Türen mögen gerade in moderner Ausführung gut isoliert sein. Wer hierfür beim Kauf ein wenig tiefer in die Haushaltskasse greift, kann etwa den Straßenlärm und die eindringende Luft auf ein Mindestmaß reduzieren.

Dennoch lohnt es sich, hier einmal genauer hinzuschauen. Insbesondere die Silikonversiegelung, die den Rahmen und die Glasscheibe abdichtet, wird dabei besonders geprüft. Ist sie lose oder porös, kann sie sogar ohne handwerkliches Know-how ausgebessert werden.

Ein weiterer Blick gilt dem Rahmen selbst. Ist er aus Holz gefertigt, so kann er im Laufe von Jahren zu Rissen neigen. Der natürliche Rohstoff arbeitet, ist zuweilen aber auch selbst der Witterung ausgesetzt und dürfte damit Schäden aufweisen.

Mit ein wenig Geschick lassen sich kleine Faulstellen oder Kerben allerdings beheben, indem sie ausgeschliffen und verspachtelt werden. Besitzen die Fenster und Türen bereits einen Anstrich, so lohnt es sich, auch diesen auszubessern. Der Aufwand solcher Arbeiten hält sich weitgehend in Grenzen.

Die Heizung darf nicht vergessen werden

Die wohlige Wärme ist in der frostigen Jahreszeit ein unschätzbares Gut. Bewohner, die ihr Haus winterfest machen wollen, kommen daher um eine Kontrolle der Heizanlage mitsamt ihrer Rohre nicht umhin. Hierbei gilt zunächst, dass alle in den Räumlichkeiten verbauten Heizungen entlüftet werden sollten. Erst durch diese Maßnahme können sie effizient und energiesparend arbeiten.

Der Schornstein wird im späten Herbst oder frühen Winter noch einmal durch den Schornsteinfeger kontrolliert. Er ist zudem in der Lage, auch das Heizsystem selbst auf mögliche Fehler zu überprüfen. Liegen derlei Schwachstellen vor, müssen sie umgehend behoben werden.

Ebenso ist darauf zu achten, dass alle Rohre gut isoliert sind. Das gilt vor allem dann, wenn sie regelmäßig Wasser transportieren. Liegt hier keine ausreichende Dämmung vor, kann es zu Ablagerungen von Eis im Innenbereich der Leitungen kommen – und damit ist letztlich immer auch ein Wasserstau verbunden.

Mehr noch: Gefrorene Rohre können im schlimmsten Falle platzen. Geschieht das innerhalb der Wände, lässt sich das Malheur nur mit einigem Aufwand beheben. Wasserleitungen, die vom Haus in den Außenbereich führen oder die sogar eigenständig im Garten verlaufen, sollten für die frostige Jahreszeit zudem gänzlich abgestellt werden, um auch hier Schäden zu vermeiden.

Das Dach muss schwere Lasten tragen

Der dritte Blick gilt der Dachkonstruktion. Wer sein Haus winterfest machen möchte, darf dabei nicht alleine auf Schnee und Kälte achten. Vom Herbst bis in den Frühling hinein kann es zu starken Unwettern kommen, die das Dach bereits auf Herz und Nieren prüfen.

Einerseits sollte für solche Fälle die Isolierung der Bedachung kontrolliert werden. Lässt sie zu viel kalte Luft hinein, ist es kaum mehr möglich, das Haus noch ordentlich zu beheizen. Andererseits muss überprüft werden, ob alle Ziegel stabil sitzen. Sie dürfen bei starken Winden nicht aus ihrer Position geraten oder gar zu Boden fallen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Schnee. Fällt er und bleibt er mehrere Zentimeter hoch liegen, so muss ein Dach oft erhebliche zusätzliche Lasten bewältigen. Eine Anforderung, die manchem Träger im Balkenwerk durchaus schwer zu schaffen macht. Auch hier gilt es also, die gesamte Dachkonstruktion einmal zu begutachten.

Insbesondere morsche Stellen sollten behoben werden. Weist ein Balken eine größere oder sogar durchgängige Fäulnis auf, bleibt zu erwägen, ob er gänzlich ausgewechselt wird. Sicherlich ist mit einer solchen Maßnahme ein erheblicher Aufwand verbunden. Dennoch kann dieser Schritt die Gefahr senken, das Dach würde bei zu vielen Schneemassen schlichtweg in sich zusammenbrechen.

Die Dachrinne darf nicht überlaufen

Wer ohnehin die Sicherheit des Daches überprüfen und damit das Haus winterfest machen will, kann mit wenig Einsatz immer dann eine große Wirkung erzielen, wenn er die Rinnen und Ablaufrohre säubert. Gerade im Herbst kann sich hier einiger Unrat ansammeln.

Herabgefallenes Laub von den Bäumen und auf dem Dach gewachsene Moose dürften sich dort finden lassen. Oft wird eine Reinigung aber nur im Abstand mehrerer Jahre vorgenommen, sodass die Rinnen und Rohre vielfach hoffnungslos verstopft sind. Sie sind kaum mehr in der Lage, das vom Dach abfließende Wasser zu tragen und sorgfältig ablaufen zu lassen.

In solchen Fällen kommt es zu einem Übertritt des Wassers. Ein Umstand, der zwei Gefahren beinhaltet. Einerseits können sich dadurch lange Eiszapfen an den Rinnen bilden. Sie mögen schön aussehen und das winterliche Flair unterstreichen. Fallen sie herab, entwickeln sie sich aber zu scharfen Pfeilspitzen, die lebensgefährlich sind.

Andererseits kann aus den Rinnen laufendes Wasser auch immer in das Holz der Dachkonstruktion geraten oder auf der Fassade des Hauses landen. Gefriert es dort oder sickert es direkt in das unverputzte Mauerwerk, so beschädigt es die natürlichen Rohstoffe und kann eine ebenso teure wie langwierige Sanierung erforderlich werden lassen.

Eine schadhafte Fassade neigt zu Wärmebrücken

Generell bietet es sich an, die Wände des Hauses einmal grundlegend zu überprüfen. Wer sein Haus winterfest machen möchte, sollte dabei kontrollieren, ob mögliche Risse im Putz vorliegen. Auch vorhandene Anstriche müssen zuweilen erneuert werden – insbesondere dann, wenn sie über wasserabweisendes Silikon verfügen.

Kommt es hier zu fehlerhaften Stellen oder sogar zu erheblichen Beschädigungen, dringt die Feuchtigkeit direkt in das Mauerwerk ein. Schimmel und Fäulnis können sich nunmehr über Monate und Jahre hinweg entwickeln und damit die Substanz des Hauses gefährden. Ein Risiko, das sich bereits mit wenig Arbeitseinsatz beheben lässt.

Übrigens sollte auch die Fassade an sich überprüft werden. Lose Steine und herabfallende Putzstücke lassen sich hier zwar nur selten einmal finden, aber erfahrungsgemäß kommen sie immer wieder einmal vor. In diesen Fällen finden Nässe und Kälte oft einen Weg in die Tiefen des Mauerwerks hinein.

Gleiches gilt an den Übergängen von Fenstern und Türen zur steinernen Wand. Wurde dort nicht korrekt gearbeitet und das Auftreten kleiner Lücken penibel vermieden, so dürften sich Wärmebrücken einstellen: Gemeint sind kleine Bereiche, die die niedrigen Temperaturen nicht mehr abwehren können. Damit wird das Mauerwerk beschädigt und das effiziente Beheizen der Räumlichkeiten doch spürbar erschwert.

Auch die Außenbereiche kontrollieren

Wer sein Haus winterfest machen möchte, sollte sogar die auf dem Grundstück liegenden Wege im Blick behalten. Hier geht es gar nicht einmal um die Anforderung, diese bei Schnee zu fegen oder bei Glätte mit Sand zu bestreuen. Vielmehr müssen auch dort mögliche Fehlerstellen behoben werden.

Das gilt vor allem in jenen Wochen des Winters, in denen es schon am Nachmittag dunkel wird. Nicht immer lässt sich ein Weg dann gefahrlos passieren. Im weiteren Sinne sollte die Winterfestigkeit von Haus und Garten auch dazu führen, dass schon frühzeitig alle Hilfsmittel zum Fegen und Streuen der Wege bereitgelegt werden.

Abschließend wird die Außenbeleuchtung ins Visier genommen. Gerade sie ist in den kalten und dunklen Wochen des Jahres wichtig, um Risiken, zum Beispiel Stürze, zu vermeiden. Die Lampen am Haus und die Laternen im Garten werden daher grundlegend überprüft. Wo es nötig ist, werden neue Leuchten eingesetzt.

Ebenso müssen Isolierungen und sonstige Abdichtungen kontrolliert werden. Sie könnten bei vorliegenden Schäden das Eindringen von Feuchtigkeit begünstigen – und damit Defekte auslösen. Gelingt es, bereits im Herbst derlei Missstände zu beseitigen, können Haus und Grundstück sogar einen langen und schweren Winter gefahrlos überstehen.

Bildquelle: JamesDeMers | Pixabay.com

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