Photovoltaikanlage: Die Gefahren im Überblick und wie ihr euch davor schützt

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Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, weiß genau, dass der Sommer die richtige Zeit für gute Energieerträge ist: Die Sonne scheint, es ist kaum eine Wolke am Himmel und da wir uns oft draußen befinden, ist der Strombedarf gering. Die Vorteile von Photovoltaikanlagen sind mittlerweile weit bekannt: Energieeffizienz, gesenkte Stromkosten und Nachhaltigkeit. Doch gehen von einer Photovoltaikanlage eigentlich auch Risiken oder Gefahren aus? Wie schwer wiegen diese und wie lassen sie sich vermeiden? Wir klären auf.

Kann eine Photovoltaikanlage zu schwer sein?

Eine besonders wichtige Aufgabe bei der Planung einer Photovoltaikanlage ist die Statikprüfung des Daches durch einen Fachmann. Ihr müsst bedenken, welchen Druck die Anlage auf das Dachgestühl ausübt.

Hier kommt durch PV-Module, Befestigung, Verkabelung, aber auch wetterbedingt durch Schnee und Wind viel zusätzliches Gewicht zusammen, für die die Statik eures Dachs ausgelegt sein muss. Wer bei der Statikprüfung des Daches nachlässig ist, riskiert eine Einsturzgefahr.

Kann eine PV-Anlage schlichtweg „nicht funktionieren“?

Mit Leistungseinbußen ist zu rechnen, wenn die Solarmodule durch Verschattungen nicht ihr gesamtes Potenzial ausnutzen können. Verschattungen können durch Schornsteine oder benachbarte Gebäude entstehen, sind also bereits während der Anlagenplanung zu beachten und zu vermeiden.

Des Weiteren können Verschattungen durch Verunreinigungen entstehen, wie zum Beispiel Vogelkot oder festhängendes Laub. Eine regelmäßige Reinigung der Anlage ist deshalb empfehlenswert.

Aber Achtung: Bitte steigt jetzt nicht mit Wasser und Eimer auf das Dach, sondern überlasst die Reinigung dem Fachmann.

Grundsätzlich sinkt die erzeugte Strommenge mit zunehmendem Alter einer Photovoltaikanlage. Je höher jedoch die Qualität der Anlage ist, umso langsamer läuft dieser Degradationsprozess.

Könnte jemand Teile meiner PV-Anlage stehlen?

Eine Solaranlage befindet sich zumeist schwer erreichbar auf dem Dach des Eigenheims. Doch kann es trotzdem passieren, dass jemand Teile einer PV-Anlage stiehlt? Grundsätzlich wäre es möglich, Solarmodule zu entwenden – vor allem bei Freiflächenanlagen und Kleinanlagen.

Jedoch gibt es verschiedene Wege, diese zu sichern. Zum einen kann der Abbau der Solarmodule erschwert werden, zum Beispiel durch die Befestigung mit codierten Schraubköpfen, die nur mit einem speziellen Schlüssel gelöst werden können. Zudem lassen sich die unterschiedlichen Komponenten einer Photovoltaikanlage mit einer Eigentümer-Identifizierungsnummer markieren, um sie für Diebe uninteressant zu machen und bei Wiederentdeckung leicht zuordnen zu können.

Darüber hinaus bieten sich Überwachungskameras und Bewegungsmelder zum Schutz der Anlage an. Auf diese müsst ihr jedoch unter anderem aus rechtlichen Gründen hinweisen.

Besteht Brandgefahr durch eine Photovoltaikanlage?

Eine PV-Anlage ist eine elektrische Anlage und diese können grundsätzlich eine Brandgefahr darstellen, zum Beispiel durch beschädigte Leitungen. Jedoch ist bei einer Photovoltaikanlage deshalb nicht automatisch von einer erhöhten Brandgefahr auszugehen. Basis für den Schutz vor einer Brandgefahr sind qualitative Produkte und eine vorschriftsmäßige Installation durch den Fachmann.

Für den Fall, dass doch mal etwas passiert, solltet ihr einen Übersichtsplan zur Anlage für die Feuerwehr parat haben. Die Einsatzkräfte müssen beim Löschen eines Feuers am Haus unter anderem beachten, dass eine PV-Anlage Spannung enthält.

Erhöht sich die Gefahr eines Blitzschlags?

Bei einem ordentlichen Gewitter könnt ihr auch mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ruhig schlafen, denn die Gefahr eines Blitzschlags erhöht sie nicht. Trotzdem gilt es, die Anlage vor einem Blitzeinschlag zu schützen, um größere Schäden zu vermeiden – denn im schlimmsten Fall kann eine Einkopplung ins Stromnetz und ein Stromausfall folgen.

Kümmert euch also um die Installation eines entsprechenden Blitzschutzes. Der schützt nicht nur vor unnötig hohen Kosten, sondern dient auch als Nachweis, falls ihr eure Anlage versichern möchtet.

Sind Tiere eine Gefahr für Photovoltaikanlagen?

Es empfiehlt sich, die Photovoltaikanlage durch Gitter vor neugierigen und hungrigen Tieren, wie zum Beispiel Mardern, zu schützen. Diese könnten nämlich großes Interesse an der Verkabelung eurer Photovoltaikanlage zeigen.

Wenn ein Marder ein Solarkabel durch- oder anbeißt, entstehen an dieser Stelle nicht nur Schäden, sondern auch Ertragsverluste. Grundsätzlich sollten die Kabel deshalb stabil auf dem Dach fixiert sein und zum Beispiel über eine Ummantelung aus Metall oder Kunststoff verfügen.

Wie sieht es mit Sturm und Hagel aus?

Eure Photovoltaikanlage ist auf dem Dach jederzeit den Elementen ausgesetzt. Kritische Wetterbedingungen wie Sturm und Hagel können ihr zusetzen und sie beschädigen.

Gegen das Wetter könnt ihr zwar nicht viel tun, aber es empfiehlt sich, die PV-Anlage entsprechend zu versichern. Die Optionen reichen dabei von der separaten Photovoltaik-Versicherung bis zur Aufnahme der Anlage in die Gebäudeversicherung oder Haftpflichtversicherung.

Kann ich Investitionsfehler machen?

Bei einer Photovoltaikanlage stehen zu Beginn hohe Investitionen an. Auf lange Sicht ist jedoch das Ziel, Geld zu sparen und eine wirtschaftliche Anlage zu betreiben. Damit dies gelingt und ihr euch im wahrsten Sinne des Wortes nicht verrechnet, solltet ihr eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsrechnung machen oder von einem Profi erstellen lassen.

Wie hoch ist unser Strombedarf? Wie groß muss eine PV-Anlage sein, um dies abzudecken? Gibt es laufende Nebenkosten? Und wie hoch ist die Einspeisevergütung? Damit eine Anlage über Jahrzehnte rentabel ist, solltet ihr alle Kostenfaktoren gegenüberstellen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass eine Photovoltaikanlage keine großen Gefahren birgt, sofern ihre Planung detailliert und ihre Installation vorschriftsgemäß erfolgt. Durch professionelle Beratung und Vorsichtsmaßnahmen stehen der Energieeffizienz eures Eigenheims keine großen Risiken im Weg.

Bildquelle: skeeze | Pixabay.com

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