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Egal, ob ihr ein älteres, gebrauchtes Haus kauft, das Haus der Eltern oder Großeltern übernehmt oder das eigene Haus in die Jahre gekommen ist – manchmal ist eine energetische Sanierung beim Haus unumgänglich. Bei vielen Menschen ist das Umweltbewusstsein in den letzten Jahren stärker geworden und auch steigende Energiekosten, können Motivation genug sein, um eine energetische Sanierung beim Haus vorzunehmen.
Wird eine energetische Sanierung beim Haus vorgenommen, so geht es hierbei vor allem darum, den Energieverbrauch des Hauses zu senken. Das Gebäude wird energetisch fit und damit fit für die Zukunft gemacht. Es werden gezielt bauliche Maßnahmen unternommen, um die energetische Sanierung des Gebäudes zu fördern. Das heißt, der Energieverbrauch für die Belüftung, die Aufbereitung von Warmwasser und die Heizung wird minimiert.
Durch die energetische Sanierung beim Haus können zum einen die Energiekosten gesenkt werden. Dies ist natürlich ein großer Vorteil für Eigenheimbesitzer. Auch Mieter und Vermieter profitieren von sinkenden Energiekosten. Die Nebenkosten können durch eine energetische Sanierung beim Haus auch für Mieter deutlich reduziert werden.
Zum anderen leisten Immobilienbesitzer einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt. Durch die energetische Sanierung beim Haus werden Ressourcen geschont, der CO2-Ausstoß wird verringert und die Förderung erneuerbarer Energien wird unterstützt.
Für die energetische Sanierung von Häusern wird auch häufig der Begriff thermische Sanierung verwendet. Die thermische Sanierung bezieht sich allerdings vornehmlich auf die Wärmesanierung. Um die thermische Sanierung kann es beispielsweise gehen, wenn Dämmmaßnahmen gezielt eingesetzt werden, um den Wärmeverlust eines Gebäudes zu reduzieren.
Wann sollte über eine energetische Sanierung nachgedacht werden?
Es gibt eine Energieeinsparverordnung (EnEV), die besagt, dass Immobilienkäufer, die eine Bestandsimmobilie erwerben, die Pflicht haben, diese energetisch zu sanieren. Die energetische Sanierung beim Haus ist vor allem dann vorgeschrieben, wenn es sich um ein Ein- oder Zweifamilienhaus handelt und dieses vor dem 1. Februar 2002 errichtet wurde.
Für Käufer von gebrauchten Immobilien ist es wichtig zu wissen, dass sie innerhalb von zwei Jahren nach dem Einzug zur Durchführung einer energetischen Sanierung verpflichtet sein können, wenn die Immobilie bestimmte Standards nicht erfüllt. Diese Pflicht zur Sanierung kann beispielsweise den Austausch der alten Heizung, das Dämmen des Dachs sowie die Dämmung von Rohrleitungen beinhalten.
Nach einer Laufzeit von 30 Jahren dürfen Öl- und Gasheizungen nicht mehr betrieben werden. Von der Sanierungspflicht betroffen sind Konstanttemperatur- und Standardkessel.
Sind alte Keller kalt, sieht die Energieeinsparverordnung vor, dass zumindest Warmwasser- und Heizungsleitungen gedämmt werden. Zudem sollte wahlweise das Dach oder die oberste Geschossdecke eines Altbaus mit einer Dämmung versehen werden.
Wurde ein Gebäude nach dem 1. Februar 2002 erbaut, erfüllt dies in der Regel die Anforderungen der Energieeinsparverordnung. Hier ist der Sanierungsbedarf in der Regel nicht groß. Auch bei ab dem Jahr 2000 erbauten Gebäuden ist die Dämmung zumeist in Ordnung.
Wer einen Altbau besitzt, muss diesen nicht zwingend sanieren. Wird jedoch eine energetische Sanierung beim Haus vorgenommen, so muss diese den Anforderungen der EnEV entsprechen.
Ganz allgemein solltet ihr über eine energetische Sanierung beim Haus nachdenken, wenn Energiekosten und Energieverbrauch zu hoch sind und man hier Einsparpotenziale nutzen möchte. Auch Behaglichkeit und Wohnkomfort können unter einer nicht ausreichenden Dämmung und einer alten Heizungsanlage leiden. Wer hier eine Verbesserung erreichen möchte, ist mit einer energetischen Sanierung ebenfalls gut beraten.
Energetische Sanierung: Unterschiede zwischen Fertig- und Massivhaus
Die energetische Sanierung beim Haus kann vor allem bei älteren Fertighäusern eine Herausforderung darstellen. Alte beziehungsweise gebrauchte Fertighäuser, die in der Zeit von 1965 bis 1980 erbaut wurden, können mit Schadstoffen belastet sein und es sind nicht immer die erforderlichen Baupläne vorhanden.
Allerdings können sowohl beim Bau von Fertighäusern als auch beim Bau von Massivhäusern Baustoffe verwendet worden sein, von denen man heute weiß, dass diese gefährliche Stoffe enthalten. Diese Gefahren waren vor einigen Jahrzehnten noch nicht bekannt. Aus diesem Grund sollte man sich bei der Sanierung älterer beziehungsweise gebrauchter Fertig- und Massivhäuser immer fachliche Unterstützung suchen.
Ältere Gebäude können – müssen aber nicht – mit gefährlichen Stoffen belastet sein. Ein Problem bei der Sanierung älterer Fertighäuser kann beispielsweise Asbest sein. Heute weiß man um die Gefahren, die von Asbest ausgehen. Vor einigen Jahrzehnten wurden asbesthaltige Produkte ganz selbstverständlich zur Errichtung von Häusern verwendet, weil man die Gefahren nicht kannte und die jeweiligen Produkte den damaligen Richtlinien und Verordnungen entsprachen.
In der Regel könnt ihr davon ausgehen, dass Häuser, die nach 1992 gebaut wurden, kein Asbest enthalten. Im Jahr 1993 wurde Asbest in Deutschland verboten. Bei vor 1992 erbauten Gebäuden müssen Immobilienbesitzer Fachleute zu Rate ziehen.
Maßnahmen zur energetischen Sanierung
Wenn Immobilienbesitzer eine energetische Sanierung beim Haus vornehmen möchten, können sie sich verschiedene Bereiche vornehmen. Wichtig ist, alle Sanierungsmaßnahmen aufeinander abzustimmen, so dass sich am Ende ein stimmiges Gesamtkonzept ergibt.
Wer beispielsweise das Gebäude mit einer komplett neuen Dämmung ausstatten möchte, muss auch die Heizungsanlage entsprechend auswählen. Die Heizung kann dann beispielsweise etwas kleiner ausfallen. Es ist daher sinnvoll, vorab ein Konzept für die Sanierung aufzustellen und alle Maßnahmen aufeinander abzustimmen.
Folgende Maßnahmen sind möglich:
Es können beispielsweise die Fenster ausgetauscht werden. Wurden nur einfach verglaste Fenster eingesetzt, dann kann es sinnvoll sein, zumindest auf zweifach verglaste Fenster auszuweichen. Für dreifach verglaste Fenster sollten sich Immobilienbesitzer nur entscheiden, wenn die Fassade bereits über eine ausreichende Dämmung verfügt oder ohnehin zusätzliche Dämmmaßnahmen geplant sind.
Neben den Fenstern kann auch der Austausch der Heizung sinnvoll sein. Durch die Installation einer neuen Heizung kann der Energiebedarf erheblich gesenkt werden. Der Einbau einer modernen Heizungsanlage gilt auch dann als sinnvoll, wenn die Heizung mit Öl oder Gas betrieben wird.
Eine weitere Maßnahme für die thermische Sanierung kann der Einbau einer Solarthermie-Anlage sein. Eine solche Anlage wird genutzt, um mit der Wärme der Sonne das Wasser zu erwärmen. Mit einer Solarthermie-Anlage kann das Heizwasser kostenlos erwärmt werden.
Bei umfangreichen Sanierungsarbeiten steht auch die Dämmung der Fassade an. Durch eine Fassadendämmung kann der Wärmeverlust bei Gebäuden deutlich gesenkt werden. Ein ebenfalls sehr hohes Einsparpotenzial bietet die Sanierung des Dachs. Bei der Dachdämmung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Je nach Ziel kann auch nur die oberste Geschossdecke zusätzlich gedämmt werden.
Der richtige Ansprechpartner
Der richtige Ansprechpartner für die energetische Sanierung ist in erster Linie ein professioneller Energieberater. Zudem können sich Immobilienbesitzer an Banken und die KfW wenden, um zu prüfen, ob Sie Fördermittel für die Finanzierung ihrer Sanierung erhalten können.
Professionelle Energieberater könnt ihr unter anderem bei den Verbraucherzentralen, bei der LBS, beim Bauherren-Schutzbund e. V. oder beim TÜV finden.
Vorteile einer thermischen bzw. energetischen Sanierung
Die thermische Sanierung beziehungsweise die energetische Sanierung beim Haus bietet einen entscheidenden Vorteil: Der Energieverbrauch wird reduziert und es ergibt sich eine Einsparung an regelmäßig auftretenden Betriebskosten. So werden beispielsweise die Kosten für den Kauf von Strom, Erdgas oder Heizöl reduziert.
Je nach Ausgangssituation und den jeweiligen Sanierungsmaßnahmen können die Energiekosten um bis zu 75 Prozent und mehr gesenkt werden. Zu beachten ist natürlich, dass die thermische Sanierung zum Teil mit hohen Kosten verbunden sein kann. Inwiefern sich die Kosten amortisieren, muss im Einzelfall geprüft werden.
Allerdings hat eine energetische Sanierung beim Haus nicht nur Vorteile in Bezug auf die Senkung der regelmäßig anfallenden Betriebskosten eines Gebäudes. Durch eine energetische Sanierung könnt ihr viel für die Umwelt tun. Wird der Energieverbrauch reduziert, sinkt dadurch auch die Belastung für die Umwelt. Es werden weniger Heizungsabgase und damit weniger Kohlendioxid an die Luft abgegeben.
Da der Energieverbrauch von Gebäuden in jedem Land einen großen Anteil am Gesamtverbrauch des Landes hat, können energetische Sanierungen an Gebäuden zur Reduktion der CO2-Emission beitragen. Die energetische Sanierung bei Gebäuden kann daher Teil des Programms zum Klimaschutz sein.
Durch eine energetische Sanierung kann zudem der Wohnkomfort deutlich verbessert werden. So kann eine thermische Sanierung beispielsweise dazu beitragen, dass sich die thermische Behaglichkeit im Gebäude erhöht. Durch eine bessere Wärmedämmung können Temperaturunterschiede sowie das oftmals unangenehme Frösteln durch Zugluft verhindert werden.
Wird zusätzlich eine Lüftungsanlage eingebaut, kann dies zu einer Verbesserung der Luftqualität beitragen. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann unter anderem die Schimmelbildung fördern und zu einer Belastung für die Gesundheit werden. Durch den Einbau neuer Fenster lässt sich nicht nur der Energieverbrauch senken, auch der Schallschutz kann deutlich optimiert werden.
Wenn nicht nur die energetische Sanierung beim Haus im Fokus steht, sondern auch andere Ziele verfolgt werden, können durch die baulichen Maßnahmen auch neue Raumkonzepte oder ganz allgemeine Verschönerungen am Gebäude erreicht werden. Zu beachten ist, dass nur von einer energetischen Sanierung gesprochen werden kann, wenn die entsprechenden Regeln und Richtlinien beachtet werden.
Fazit
Eine energetische Sanierung beim Haus ist in jedem Fall sinnvoll. Insbesondere bei älteren Gebäuden lassen sich Energieverbrauch und Energiekosten durch entsprechende Sanierungsmaßnahmen deutlich senken.
Wichtig ist, dass die Sanierung gut durchdacht und geplant wird und die Sanierungsmaßnahmen aufeinander abgestimmt werden. Im Idealfall lasst ihr euch rund um die Sanierung von einem professionellen Energieberater beraten.
Welche Maßnahmen zur Sanierung haltet ihr für besonders wichtig? Lasst uns in den Kommentaren wissen, ob ihr euer Haus bereits saniert habt, und wenn ja, welche Maßnahmen sich als besonders effektiv herausgestellt haben.