Fertigputz beim Fertigbau: Das sind die Besonderheiten, Vorteile und Nachteile

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Die Wahl des richtigen Putzes spielt auch beim Fertighaus eine wesentliche Rolle. In diesem Beitrag soll der sogenannte Fertigputz einer eingehenderen Betrachtung unterzogen werden. Neben Begriffsklärung und Einsatzweise werden dabei unter anderem auch eventuelle Vor- und Nachteile sowie Unterschiede zu anderen Putzarten aufgeführt. Ziel ist es, euch als zukünftige Bauherren die wichtigsten Informationen rund um das Thema Fertigputz zu liefern.

Ursprünge einer für die Baubranche revolutionären Entdeckung

Die Geschichte der verarbeitungsfertigen Putze, allgemein auch unter dem Begriff Fertigputze bekannt, begann im Jahre 1952. Zu verdanken ist ihre Entdeckung zwei Schweizer Malermeistern, die die relativ neuen Kunststoffdispersionen mit herkömmlichen mineralischen Putzen verbanden.

Seit ihrer Einführung sind Fertigputze aus dem Hausbau, der Bausanierung sowie vergleichbaren Bereichen nicht mehr wegzudenken. Zum Einsatz kommen sie sowohl in Innenräumen als auch im Außenbereich. Für Letzteren bietet sich die Kombination mit Wärmedämmverbundsystemen an.

Geht es um die Qualität und Charakteristika der Fertigputze, so sind das jeweils verwendete Pigment sowie Bindemittel ausschlaggebend. Als Inhaltsstoffe finden zumeist Silikate, Silikonharz sowie Kunstharze Verwendung. Die jeweilige Rezeptur inklusive der einzelnen Zutaten bestimmt die Eigenschaften des jeweiligen Fertigputzes, die von schlagfest bis schmutzabweisend reichen können.

Handelt es sich beispielsweise um mineralische Fertigputze, so ist der dominierende Bestandteil Marmorsand in unterschiedlichen Krönungen. Charakteristisch ist hier unter anderem eine vielschichtige Färbung mit zahlreichen Farbpigmenten. Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, werden Fertigputze von vielen Herstellern verarbeitungsfertig im Eimer angeboten.

Die Vorzüge von verarbeitungsfertigem Putz auf einen Blick

Die Vorteile von Fertigputz liegen klar auf der Hand. Erfordern andere Putzarten eine oftmals langwierige, mühselige Phase der Vorbereitung, so genügt bei Fertigputz in der Regel ein kurzes Aufrühren mit Rührwerk oder Maurerkelle nach der Öffnung. Das Ergebnis ist ein weitaus geringerer Zeit- und Arbeitsaufwand als bei herkömmlichem Trockenmörtel. Letzterer findet unter anderem als Reibe- oder Rollputz Verwendung und muss vor dem Auftragen mit Wasser angerührt werden. Bei der Mischung von Mörtel und Wasser ist auf die akribisch genaue Einhaltung der vorgegebenen Mischverhältnisse zu achten.

In der Praxis machen sich die Vorteile von Fertigputz außerdem in einem weitaus reibungsloseren und entspannteren Arbeitsablauf auf der Baustelle bemerkbar. Im Idealfall führt dieser sogar zu einer Reduktion von erforderlichen Arbeitskräften. Schließlich fallen hier durch die einsatzfertige Lieferung zahlreiche Schritte weg und mit ihnen sinkt auch jene, für das Auftragen und Strukturieren des Oberputzes oftmals bezeichnende Hektik, die auf die Notwendigkeit einer Fertigstellung ohne Pausen und Unterbrechung zurückzuführen ist.

Ein weiterer Pluspunkt ist das verminderte Risiko von Strukturunterschieden, zumal der Putz im Handel bereits in einer optimalen Verarbeitungskonsistenz erhältlich ist. Dies umfasst auch die bereits angesprochenen besonderen Eigenschaften der verschiedenen Arten von Fertigputz. Für den Einsatz im Außenbereich beispielsweise empfiehlt sich ein stark schmutzabweisender Putz. Bevorzugt ihr eine farbenfrohe Verputzung, so bietet sich die Entscheidung für einen Putz an, der sich mühelos selbst in sehr intensiven Farben einfärben lässt.

Natürlich darf an dieser Stelle auch der Hinweis auf potentielle Nachteile nicht fehlen. Dazu zählt unter anderem ein durch den Wassergehalt bedingtes höheres Gewicht. Dieses sorgt gemeinsam mit den im Vergleich zu herkömmlichen Putzarten höheren Ausgaben für den vornehmlichen Einsatz von Fertigputz auf Dekor sowie überschaubaren Flächen.

Fertigputz beim Fertighaus: die wichtigsten Grundlagen

Doch was ist nun in Bezug auf den Fertigputz beim Fertighaus zu beachten? Wie und wann wird er eingesetzt? Da das Fertighaus bei Lieferung bereits über Unter- und Grundputz verfügt, bleibt nach der Montage eigentlich nur noch der Ober- beziehungsweise Edelputz.

Wie bei jedem Haus solltet ihr hier unbedingt erstklassige Qualität wählen. Denn nutzt ihr den Putz beispielsweise für die Innenräume, so kann nur so sichergestellt werden, dass er keine Stoffe freisetzt, die bei jedem Atemzug eine große Gefahr für eure Gesundheit darstellen. Darüber hinaus optimiert ein hochwertiger Putz die Haltbarkeit, indem er die Wände vor potentiell schädlichen Außeneinflüssen schützt.

Grundsätzlich empfiehlt sich an dieser Stelle eine eingehende Beratung durch Experten. Dabei geht es primär darum, die Frage zu klären, mit welchen Verputzungsarten euer Haus bereits versehen ist und welche sich für ergänzende Arbeiten eignen. Bleibt euch hier noch viel Spielraum, so bietet sich vielleicht die Wahl eines farbgebenden Fertigputzes an. Ein hochwertiger Silikonharzputz beispielsweise ist nicht nur UV-beständig und weist Schmutz und Wasser ab, sondern zaubert mithilfe der enthaltenen organischen Pigmente auch intensive Farbtöne.

Der besonders widerstandsfähige Mosaikputz wiederum ist mit winzigen, optisch attraktiven Kieselsteinen versehen, kann sowohl im Außen- als auch im Innenbereich verwendet werden und eignet sich unter anderem gut für die Verputzung extrem beanspruchter Bereiche wie Sockel, Treppenhaus etc. Entscheidet ihr euch für diese Variante, so steht euch eine lange Liste an ansprechenden Farbtönen zur Verfügung, aus der ihr euren Wunschton auswählen könnt.

Der Silikatputz ist der Dritte im Bunde der hier vorgestellten farbgebenden Verputzungsarten. Er enthält mineralische Farbpigmente, überzeugt aufgrund des großen Facettenreichtums an unterschiedlichen Farbnuancen und ist darüber hinaus lichtbeständig und langlebig.

Fertigputz auftragen leicht gemacht: Tipps & Tricks

Verarbeitungsfertiger Putz lässt sich auf mehrere Arten verwenden. Sowohl in puncto Konsistenz als auch Fließfähigkeit eignet sich Fertigputz zumeist zum Auftragen mit Pinsel, Rolle sowie anderen gängigen Hilfsmitteln.

Bevor ihr den Fertigputz auftragt – sofern ihr dies nicht sowieso von eurem Hausbauunternehmen machen lasst – solltet ihr den jeweiligen Untergrund gebührend darauf vorbereiten. Ziel ist hier die Schaffung einer trockenen, sauberen und ebenen Fläche als Grundlage für eine optimale Haftung.

Entsprechend solltet ihr Schmutz und andere Verunreinigungen vorsichtig mit einer Bürste, einem Sauger oder anderen Mitteln entfernen. Darüber hinaus gilt es, Unebenheiten wie Löcher und Risse mit Füllmaterial auszubessern. Handelt es sich um besonders sandige oder saugfähige Wände, so empfiehlt sich vorab das Auftragen einer auf den Putz abgestimmten Grundierung.

Die letztendliche Verarbeitung von Fertigputz erfolgt im Anschluss an die hier beschriebene Vorbereitungsphase. Wie bereits erwähnt solltet ihr das Material zuerst gründlich durchrühren, dann auf die Wand auftragen und in einem letzten Schritt um die jeweils bevorzugte Struktur ergänzen.

Fallen euch weitere Vorteile von Fertigputz ein? Oder zählt ihr in puncto Fertigputz auftragen bereits zu den erfahreneren Bauherren? Habt ihr Ratschläge oder weitere Informationen zur Verwendung von Fertigputz beim Hausbau, insbesondere beim Fertighaus? Dann freuen wir uns, wenn ihr diese mit uns und unseren Lesern teilt und einen Kommentar hinterlasst.

Bildquelle: © guerrieroale | stock.adobe.com

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