Trittschalldämmung – was sie bedeutet und wann sie notwendig ist

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Die Trittschalldämmung ist in Neubauten ein wichtiger Bestandteil, wenn es um den Schallschutz geht, welcher in der DIN 4109 “Schallschutz im Hochbau” geregelt ist. In Neubauten ist diese DIN-Norm vorgeschrieben und Pflicht, sodass eine Dämmung gegen den Trittschall gewährleistet sein muss. 

Der Schallschutz in Fertighäusern hat die Aufgabe sicherzustellen, dass Menschen in anderen bzw. umliegenden Räumen gegen unzumutbaren Lärm geschützt sind. Die Trittschalldämmung hat hierbei eine tragende Rolle, denn diese soll verhindern, dass der Schall vor allem in die unterliegenden Räumen abgegeben wird.

Was genau die Trittschalldämmung ist, welche Materialien es gibt und für welche Bodenbeläge sie sich eignen, möchten wir euch in diesem Artikel erläutern.

Trittschalldämmung, was ist das?

In jedem Raum entstehen Schwingungen, welche durch das Laufen, Gehen, Rennen oder Springen verursacht werden. Aber auch eine gerade in Betrieb genommene Waschmaschine kann Vibrationen sowie Schwingungen im Boden verursachen. Diese Schwingungen werden in Form von Schallwellen über den Bodenbelag und Fußboden in die darunter liegenden Räume übertragen.

Je nach Art der Deckenkonstruktion (Beton/Holz) können die Schallwellen stärker oder schwächer sein. Damit dieser Schall auf das Minimum reduziert wird, kommen Trittschalldämmungen zum Einsatz. Diese können zwischen fünf oder dreißig Millimeter dick sein und werden zwischen dem eigentlichen Fußboden sowie dem Bodenbelag platziert.

Die Trittschalldämmung gibt es zudem in unterschiedlichen Materialien. So kann diese Art von Dämmung auch Eigenschaften für die Wärmedämmung haben. Je nach Budget und Bodenbelag können hier verschiedene Materialien zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus gilt es den Trittschall nicht mit dem Gehschall zu verwechseln:

  • Trittschall ist der Schall, welcher in anderen Räumen wahrgenommen wird
  • Gehschall ist der Schall, welcher im Raum selbst wahrgenommen wird

Arten

Trittschalldämmungen gibt es in verschiedenen Arten und so natürlich auch in verschiedenen Qualitätsstufen. Jedes Material hat dabei seine Vor- und Nachteile, dennoch ist nicht jedes Material für jeden Bodenbelag geeignet. Je dicker das Material ist, desto besser ist auch die Trittschalldämmung bzw. kann der Schall absorbiert werden.

Kunststoff/PE-Schaum (Polyethylenschaum)

Die Trittschalldämmung in Form von Kunststoff / PE-Schaum ist mit oder auch ohne Dampfbremse erhältlich und unterscheidet sich je nach Stärke in der Dämmleistung. Sie ist vielseitig einsetzbar und kann theoretisch für den Bodenbelag genutzt werden. Sie eignet sich hierbei besonders für den Einsatz auf Fußbodenheizungen.

Kork

Kork ist für die Trittschalldämmung in verschiedenen Formen (Korkplatten/Rollenkork) erhältlich. Aufgrund der Zusammensetzung des Materials und der Luftkammern, welche im Kork enthalten sind, hat dieses Material eine sehr gute Schallisolierung und kann zudem auch für den Einsatz auf Fußbodenheizungen genutzt werden.

Holzfasern

Holzfasern, welche zur Trittschalldämmung genutzt werden, bestehen aus Platten, welche zuvor aus Restholz zerrieben, erhitzt und schlussendlich für die Dämmung angefertigt wurden. Der Vorteil der Holzfasern ist, dass sie zum einen zu 100-Prozent recyclebar sind – darüber hinaus unterscheiden sich die Platten in der Art des Wärmedurchlasswiderstandes.

Wann die Trittschalldämmung notwendig ist

Die Trittschalldämmung wird immer notwendig, sobald Bodenbeläge wie z.B. Parkett, Laminat, Vinyl oder auch Fliesen verlegt werden. Denn gerade diese Bodenbeläge übertragen den Schall direkt in den Fußboden, was ohne eine entsprechende Dämmung in anderen Räumen zu starken Lärmbelästigungen führen kann.

Ebenso wichtig ist die Trittschalldämmung unter Estrich. Hier muss bei der Arbeit besonders aufgepasst werden, denn die Dämmung unter dem Estrich wird fest verbaut und ist nicht mehr austauschbar.

Welche Trittschalldämmung für welchen Boden

Nicht jede Trittschalldämmung ist für jeden Boden geeignet. Deshalb solltet ihr euch vor dem Kauf einer entsprechenden Dämmung ausführlich beraten lassen. Wenn ihr ein Fertighaus errichten lasst, bei dem der Innenausbau integriert ist, müsst ihr euch darüber natürlich keine Gedanken machen.

Parkett & Laminat

Parkett und Laminat bestehen aus Holz, wofür fast alle Dämmungen geeignet sind. Da sie je nach Härte den Schall besonders stark übertragen können, wird für die Dämmung in aller Regel PE-Schaum oder Polystyrolplatten verwendet.

Vinylboden

Ausgenommen von Klick-Vinyl, handelt es sich bei klassischem Vinyl um ein sehr weiches Material. Der Vinylboden überträgt den Schall nicht so stark wie zum Beispiel Holz. Für Vinylböden gibt es daher spezielle und sehr dünne Unterlagen, welche als Trittschalldämmung genutzt werden.

Fliesen

Wurde der Estrich für die Fliesen schwimmend verlegt, ist eine Trittschalldämmung nicht zwingend notwendig. Dennoch möchten einige Bauherren dämmen. Für Fliesen stehen hierfür spezielle Folien sowie Fließendämmplatten zur Verfügung.

Estrich

Auch direkt unter dem Estrich kann eine Trittschalldämmung verlegt werden. Wichtig hierbei ist: der Estrich sollte schwimmend verlegt werden und die Dämmung muss druckfest sein. Es muss sauber gearbeitet werden, denn die Dämmung ist im Anschluss nicht mehr austauschbar.

Fußbodenheizung

Wer eine Fußbodenheizung unter dem Bodenbelag nutzt, sollte darauf achten, dass der sogenannte Wärmedurchlasswiderstand nicht höher als 0,15 m²K/W ist. Für die Berechnung wird die Dämmung des gesamten Bodenbelags herangezogen – das bedeutet: Die Werte der Trittschalldämmung werden mit den Werten des Fußbodenbelags addiert. Für die Fußbodenheizung eignet sich vor allem PE-Schaum zur Dämmung.

Fazit

Ein fachgerechter Schallschutz ist heutzutage in Neubauten und somit in Fertighäusern gesetzlich vorgeschrieben. Hierzu gehört wie im Artikel beschrieben auch die Trittschalldämmung, welche eine wesentliche Aufgabe gegen die Schallabgabe an darunter liegende Räume hat.

Solltet ihr den Bodenbelag als Bauherr selbst verlegen, empfehlen wir euch eine ausführliche Beratung von einem Fachmann sowie die Herstellerangaben des jeweiligen Bodenbelags zu berücksichtigen.

Bildqulle: @nevenkrcmarek | unsplash.com

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