Trittschalldämmung – was sie bedeutet und wann sie notwendig ist

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Der Schallschutz in Fertighäusern hat die Aufgabe sicherzustellen, dass Menschen in anderen bzw. umliegenden Räumen gegen unzumutbaren Lärm geschützt sind. Die Trittschalldämmung hat hierbei eine tragende Rolle, denn diese soll verhindern, dass der Schall vor allem in die unterliegenden Räumen abgegeben wird. Was ihr sonst noch über die Trittschalldämmung wissen müsst, verraten wir euch in diesem Beitrag.

In jedem Raum entstehen Schwingungen, welche durch das Laufen, Gehen, Rennen oder Springen verursacht werden. Aber auch eine gerade in Betrieb genommene Waschmaschine kann Vibrationen sowie Schwingungen im Boden verursachen.

Schwingungen, die in Form von Schallwellen über den Bodenbelag und Fußboden in die darunter liegenden Räume übertragen werden können. Je nach Art der Deckenkonstruktion können die Schallwellen stärker oder schwächer sein.

Damit dieser Schall auf das Minimum reduziert wird, kommen Trittschalldämmungen zum Einsatz. Diese können zwischen fünf oder dreißig Millimeter dick sein und werden zwischen dem eigentlichen Fußboden sowie dem Bodenbelag platziert.

Trittschalldämmung, was ist das?


Die Trittschalldämmung spielt beim Neubau eine bedeutende Rolle. Wie bereits erwähnt dient sie dazu, die Schallübertragung durch Gehbewegungen und andere mechanische Einflüsse auf Böden zu minimieren. Die Folge: Mehr Komfort und Lebensqualität in eurem eigenen zu Hause.

Der Zweck der Trittschalldämmung ist es

  • vor Lärm zu schützen,
  • den Wohnkomfort zu steigern,
  • Baustandards einzuhalten
  • und den Wert der Immobilie beizubehalten.

Lärmschutz

Einer der Hauptzwecke der Trittschalldämmung besteht darin, unerwünschten Lärm zu reduzieren oder zu verhindern. Dies ist besonders wichtig in Mehrfamilienhäusern, Apartments und anderen Gebäuden, in denen mehrere Parteien in benachbarten Einheiten leben.

Trittschall kann durch Gehgeräusche, das Verschieben von Möbeln oder andere Aktivitäten auf dem Boden erzeugt werden. Die Dämmung minimiert diese Geräusche und trägt so dazu bei, Konflikte zwischen Bewohnern zu verhindern.

Wohnkomfort

Die Trittschalldämmung verbessert den Wohnkomfort erheblich, indem sie eine ruhigere und angenehmere Umgebung schafft. Sie ermöglicht es den Bewohnern, in ihren Wohnräumen ungestört zu sein und trägt zur Entspannung und Erholung bei.

Einhaltung von Baustandards

In vielen Ländern und Regionen sind Bauvorschriften und Normen vorgeschrieben, die den Schallschutz regeln. Die Einhaltung dieser Vorschriften, wie z.B. der DIN 4109 in Deutschland, erfordert den Einsatz von Trittschalldämmung in bestimmten Gebäudebereichen.

HINTERGRUND ZUR DIN 4109

Die DIN 4109 ist eine Norm, die Schallschutz im Bauwesen regelt. Sie beeinflusst die Trittschalldämmung, indem sie Mindeststandards festlegt. Bauherren müssen sicherstellen, dass die Trittschalldämmung diesen Anforderungen entspricht, um Schallübertragung zwischen Räumen zu minimieren und den gesetzlichen Vorgaben zu genügen.

Werterhaltung

Eine ordnungsgemäße Trittschalldämmung kann dazu beitragen, den Wert eines Gebäudes aufrechtzuerhalten oder zu steigern. Gut isolierte und geräuscharme Wohnungen sind oft attraktiver für potenzielle Käufer oder Mieter.

Die unterschiedlichen Materialien

Um die Trittschalldämmung zu erreichen, werden verschiedene Materialien und Techniken eingesetzt, darunter schalldämmende Unterlagen, schwimmende Estriche und schallabsorbierende Bodenbeläge. Die genaue Wahl der Materialien hängt von den spezifischen Anforderungen des Gebäudes und den örtlichen Bauvorschriften ab.

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Bildquelle: @VRD | stock.adobe.com

Trittschalldämmungen gibt es nicht nur in verschiedenen Arten, sondern auch in verschiedenen Qualitätsstufen. Jedes Material hat dabei seine Vor- und Nachteile.

Dennoch ist nicht jedes Material für jeden Bodenbelag geeignet. Je dicker das Material ist, desto besser ist auch die Trittschalldämmung bzw. kann der Schall absorbiert werden.

Polyethylenschaum

Polyethylenschaum, oft als PE-Schaum bezeichnet, ist in verschiedenen Stärken erhältlich und kann sowohl mit als auch ohne Dampfbremse verwendet werden, je nach den Anforderungen des Projekts. Der PE-Schaum bietet effektiven Schallschutz und dient der Reduzierung der Trittschallübertragung.

Das vielseitige Material kann für verschiedene Bodenbeläge verwendet werden und ist besonders geeignet für Fußbodenheizungen. Aufgrund seiner Flexibilität ist die Installation einfach und passt sich unterschiedlichen Bodenoberflächen leicht an.

Zudem ist Polyethylenschaum feuchtigkeitsbeständig, was seine Haltbarkeit erhöht. Insgesamt bietet dieser Schaumstoff eine kostengünstige, umweltfreundliche und effektive Lösung für die Trittschalldämmung, die den Wohnkomfort und die Geräuschreduzierung in Gebäuden erheblich verbessert.

Kork

Aufgrund seiner einzigartigen Zellstruktur mit zahlreichen Luftkammern weist Kork herausragende schalldämmende Eigenschaften auf. Diese Struktur absorbiert und dämpft den Schall, der durch Gehbewegungen und andere mechanische Einflüsse auf Böden erzeugt wird, effektiv.

Kork kann sowohl in Form von Korkplatten als auch als Rollenkork erworben werden, was Flexibilität bei der Installation bietet. Darüber hinaus ist Kork feuchtigkeitsbeständig, was seine Haltbarkeit und Lebensdauer erhöht.

Einer der besonderen Vorzüge von Kork ist seine Fähigkeit, auch auf Fußbodenheizungen eingesetzt zu werden, ohne die Wärmeübertragung zu beeinträchtigen. Insgesamt bietet Kork eine natürliche, nachhaltige und äußerst effiziente Lösung für die Trittschalldämmung, die den Wohnkomfort und die Schalldämmung in Gebäuden deutlich verbessert.

Naturfaser

Die naturfaserbasierte Trittschalldämmung, hergestellt aus Holzfasern, bietet ebenfalls zahlreiche Vorteile. Die Platten bestehen aus recyceltem Restholz, was ökologisch nachhaltig ist und den Ressourcenverbrauch reduziert. Sie sind zu 100 Prozent recycelbar und schonen die Umwelt.

Holzfasern haben eine natürliche Fähigkeit, Schall zu absorbieren und zu dämpfen, was die Schallisolierung in Gebäuden verbessert. Ein weiterer Vorteil ist die Vielfalt der Platten in Bezug auf den Wärmedurchlasswiderstand, was die Anpassung an verschiedene Bauanforderungen ermöglicht.

Eine naturfaserbasierte Trittschalldämmung ist leicht sowie einfach zu handhaben und zu installieren, was Bauzeiten verkürzen kann. Insgesamt ist dieses Material eine umweltfreundliche und effiziente Option für die Trittschalldämmung, die sowohl den Schallschutz als auch die Nachhaltigkeit im Bauwesen fördert.

Wann die Trittschalldämmung notwendig ist

Die Trittschalldämmung wird immer notwendig, sobald Bodenbeläge wie z.B. Parkett, Laminat, Vinyl oder auch Fliesen verlegt werden. Denn gerade diese Bodenbeläge übertragen den Schall direkt in den Fußboden, was ohne eine entsprechende Dämmung in anderen Räumen zu starken Lärmbelästigungen führen kann.

Ebenso wichtig ist die Trittschalldämmung unter Estrich. Hier muss bei der Arbeit besonders aufgepasst werden, denn die Dämmung unter dem Estrich wird fest verbaut und ist nicht mehr austauschbar.

Hier ist die Trittschalldämmung unverzichtbar

1. Mehrstöckige Häuser: Geräuschübertragung verhindern
2. Wohnungen mit Nachbarn: Lärmbelästigung vermeiden
3. Schlafzimmer: Ruhiger Schlaf
4. Kinderzimmer: Störende Geräusche minimieren
5. Home-Office: Arbeitsruhe gewährleisten
6. Wohnräume: Trittschall dämpfen
7. Fußbodenheizung: Wärme und Schallschutz
8. Badezimmer: Wasserschallschutz
9. Home-Theater: Soundqualität verbessern
10. Gästezimmer: Privatsphäre und Komfort

Welche Trittschalldämmung für welchen Boden

Nicht jede Trittschalldämmung ist für jeden Boden geeignet. Deshalb solltet ihr euch vor dem Kauf einer entsprechenden Dämmung ausführlich beraten lassen. Wenn ihr ein Fertighaus errichten lasst, bei dem der Innenausbau integriert ist, müsst ihr euch darüber natürlich keine Gedanken machen.

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Bildquelle: @imani_bht| Unsplash

Parkett & Laminat

Parkett und Laminat bestehen aus Holz, wofür fast alle Dämmungen geeignet sind. Da sie je nach Härte den Schall besonders stark übertragen können, wird für die Dämmung in aller Regel PE-Schaum oder Polystyrolplatten verwendet.

Vinylboden

Ausgenommen von Klick-Vinyl, handelt es sich bei klassischem Vinyl um ein sehr weiches Material. Der Vinylboden überträgt den Schall nicht so stark wie zum Beispiel Holz. Für Vinylböden gibt es daher spezielle und sehr dünne Unterlagen, welche als Trittschalldämmung genutzt werden.

Fliesen

Wurde der Estrich für die Fliesen schwimmend verlegt, ist eine Trittschalldämmung nicht zwingend notwendig. Dennoch möchten einige Bauherren dämmen. Für Fliesen stehen hierfür spezielle Folien sowie Fließendämmplatten zur Verfügung.

Estrich

Auch direkt unter dem Estrich kann eine Trittschalldämmung verlegt werden. Wichtig hierbei ist: der Estrich sollte schwimmend verlegt werden und die Dämmung muss druckfest sein. Es muss sauber gearbeitet werden, denn die Dämmung ist im Anschluss nicht mehr austauschbar.

Fußbodenheizung

Wer eine Fußbodenheizung unter dem Bodenbelag nutzt, sollte darauf achten, dass der sogenannte Wärmedurchlasswiderstand nicht höher als 0,15 m²K/W ist. Für die Berechnung wird die Dämmung des gesamten Bodenbelags herangezogen.

Bei der Berechnung werden die Werte der Trittschalldämmung mit den Werten des Fußbodenbelags addiert. Für die Fußbodenheizung eignet sich vor allem PE-Schaum zur Dämmung, aber auch Kork kann durchaus verwendet werden.

Trittschalldämmung ein Muss bei Neubauten

Ein fachgerechter Schallschutz ist heutzutage in Neubauten und somit in Fertighäusern gesetzlich vorgeschrieben. Hierzu gehört – wie im Artikel beschrieben – auch die Trittschalldämmung, welche eine wesentliche Aufgabe gegen die Schallabgabe an darunter liegende Räume hat.

Solltet ihr den Bodenbelag als Bauherr selbst verlegen, empfehlen wir euch eine ausführliche Beratung von einem Fachmann sowie die Herstellerangaben des jeweiligen Bodenbelags zu berücksichtigen.

Bildquelle: @nevenkrcmarek | unsplash.com

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