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Der Steckdosenplanung kommt beim Hausbau eine wichtige Rolle zu. Denn nur, wenn Steckdosen gewissenhaft eingeplant werden, entsprechen Position und Anzahl später den Anforderungen der Hausbewohner. Werden zu wenig Steckdosen beim Hausbau eingeplant, so fehlen die Anschlüsse später oft an entscheidender Stelle.
Die Anzahl der Elektrogeräte in deutschen Haushalten ist in den zurückliegenden Jahrzehnten stetig gestiegen. Moderne Geräte wie Smartphones, Notebooks oder die elektrische Zahnbürste bereichern den Alltag der Menschen, benötigen jedoch zum Aufladen der Akkus eine Steckdose. Und wer hätte vor dreißig Jahren gedacht, dass es einmal einen W-LAN Router geben wird? Daher sollte die Anzahl der Steckdosen beim Hausbau keinesfalls zu gering gewählt werden.
Eine umfassende Steckdosenplanung hilft, den jeweiligen Bedarf festzulegen. Zwar geben entsprechende DIN-Normen eine Mindestausstattung mit Steckdosen vor, diese entspricht aber eher selten den Anforderungen an eine moderne Elektroinstallation. Für Bauherren kann jedoch die Richtlinie RAL-RG 678 eine hilfreiche Orientierung darstellen, die vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung herausgegeben wurde.
Wie viele Steckdosen werden in den Räumen benötigt?
Auch darüber, welche Anzahl an Steckdosen in den jeweiligen Räumen benötigt wird, gibt die Richtlinie RAL-RG 678 Auskunft. Hierbei wird die Steckdosenplanung auf den sogenannten Ausstattungswert bezogen.
Der Ausstattungswert der Stufe 1 beschreibt hierbei eine Mindestausstattung mit Steckdosen und wird mit einem einzelnen Stern gekennzeichnet. Zwei Sterne kennzeichnen hingegen den Ausstattungswert Stufe 2, der eine gute Standardausstattung darstellt.
Der höchste Ausstattungswert mit der Stufe 3 wird durch drei Sterne gekennzeichnet. Hierbei handelt es sich um eine Komfortausstattung, die besonders hohe Anforderungen an die Steckdosenplanung erfüllt. Viele Bauherren entscheiden sich für die Stufe 2 mit zwei Sternen, die einen guten Kompromiss aus Komfort und Kostenaufwand darstellt.
Anhand einer Tabelle kann leicht abgelesen werden, welche Anzahl von Steckdosen beim Hausbau für welche Raumnutzung empfohlen wird. So sieht die Richtlinie RAL-RG 678 bei einem Ausstattungswert der Stufe 2 zum Beispiel zehn allgemeine Steckdosen für die Küche vor. Hinzu kommen drei Steckdosen für Geräte wie Radios sowie zwei Anschlüsse für Kühlgeräte.
Im WC werden zwei Steckdosen empfohlen, für das Badezimmer wird hingegen zu vier Steckdosen geraten. In Wohnzimmern mit bis zu 20 m² Grundfläche wird die Installation von insgesamt acht allgemeinen Steckdosen angeregt, hinzu kommen sechs Steckdosen für Radio und TV, sowie zwei Steckdosen für die Telekommunikation.
Bei Wohnzimmern mit über 20 m² Grundfläche steigt die empfohlene Anzahl der Steckdosen nochmals an. Auch andere Räumlichkeiten, wie beispielsweise der Hauswirtschaftsraum, das Arbeitszimmer oder der Flur, werden in der Richtlinie aufgeführt.
Wie viele Steckdosen beim Hausbau letztendlich eingeplant werden, sollte jedoch nicht zwingend an Normen und Vorschriften festgemacht werden. Wie auch der Rest des Hauses, kann die Steckdosenplanung an die persönlichen Anforderungen und den individuellen Bedarf der künftigen Hausbewohner angepasst werden.
Die Steckdosenplanung selbst durchführen
Bauherren können die Positionierung der Steckdosen beim Hausbau einem Architekten oder Fachplaner überlassen oder aber die Steckdosenplanung auch selbst durchführen. Eine individuelle Planung sorgt hierbei dafür, dass Steckdosen in Position und Anzahl exakt den persönlichen Vorstellungen vom neuen Heim entsprechen.
Die Steckdosenplanung lässt sich in einigen einfachen Schritten durchführen. Hierzu werden der Grundriss und die geplante Position der Möbel grob skizziert, um einen ersten Überblick zu bekommen. Zumindest die spätere Lage von Fernseher, Stereoanlage und Computertisch sollte in diesem Schritt festgelegt werden, um hier mehrere Steckdosen einplanen zu können.
Die gewünschte Position der Steckdosen kann nun im Grundrissplan eingezeichnet werden. Ergibt sich ein Sonderbedarf oder wird zum Beispiel ein Starkstromanschluss für eine Säge im Hobbyraum benötigt, so sollte dies unbedingt in die Steckdosenplanung einfließen.
Im nächsten Schritt sollte darüber nachgedacht werden, ob sich Bereiche ergeben, die nicht durch eine Steckdose abgedeckt werden. Hier kann sich die Installation einer Doppelsteckdose lohnen, die kaum mehr kostet als eine Einzelsteckdose. Denn im Nachhinein lassen sich Steckdosen nur schwer nachrüsten.
In diesem Zusammenhang sollten Bauherren vor allem auch Angebote von Bauträgern prüfen. Nicht selten ist hier eine Mindestausstattung mit Steckdosen vorgesehen. Kommen weitere Steckdosen beim Hausbau hinzu, zahlt der Bauherr mitunter jeden zusätzlichen Anschluss extra.
In welcher Höhe müssen Steckdosen angebracht werden?
Bei der Montage der Steckdosen richten sich Elektroinstallateure nach sogenannten Installationszonen, in denen Leitungen und Anschlüsse verlegt werden. Das erleichtert später zum Beispiel die Montage von Möbeln an der Wand. Die Steckdosen werden zumeist in einer Höhe von 30 Zentimetern über dem fertigen Fußbodenaufbau installiert. Schalter oder Steckdosen über Arbeitsflächen werden häufig in einer Höhe von 115 Zentimetern positioniert.
In Einzelfällen kann es jedoch Sinn machen, bei der Steckdosenplanung von den vorgegebenen Höhen abzuweichen. Das bietet sich zum Beispiel dann an, wenn ein Familienmitglied auf den Rollstuhl angewiesen ist. In diesem Fall können die Steckdosen nach Absprache etwas höher angeordnet werden, die Lichtschalter hingegen etwas niedriger. Darüber hinaus sollten hier die Steckdosen beim Hausbau nicht direkt in den Ecken eingeplant werden, damit sie vom Rollstuhl aus leichter zu erreichen sind.
Allgemeine Tipps zur Steckdosenplanung beim Hausbau
Wird das Haus als Massivbau erstellt, sollten Bauherren den fertiggestellten Rohbau nach Möglichkeit begehen, um die Steckdosenplanung nochmals zu überdenken. Nicht selten wirken die Räume in der Realität doch anders als in der Grundrissplanung auf Papier. Dann wird die Position der Stereoanlage oder des Fernsehers vielleicht noch einmal geändert oder es findet sich die ideale Position für eine Stehlampe. Entsprechend kann der Plan in der Regel noch abgeändert werden.
Wird ein Fertighaus gebaut, lassen sich die einmal eingeplanten Steckdosen in der Regel nicht so einfach ändern. Hier kann bei vielen Herstellern jedoch bereits im Vorfeld ein gewisser Einfluss auf die Steckdosenplanung genommen werden.
Steckdosen beim Hausbau sollten so eingeplant werden, dass auch eine spätere Umnutzung einzelner Räume problemlos möglich ist, beispielsweise nach dem Auszug der Kinder. Wird das einstige Kinderzimmer zum Hobbyraum oder zum Musikzimmer umfunktioniert, so können andere Ansprüche an die Ausstattung mit Steckdosen bestehen. Dieser Umstand kann bereits bei der Steckdosenplanung berücksichtigt werden.
Auch im Außenbereich des Hauses kann ein erhöhter Bedarf an Steckdosen bestehen, beispielsweise auf der Terrasse, im Wintergarten oder in der Garage. Auch hier können Steckdosen beim Hausbau unkompliziert integriert werden, weshalb diese Bereiche bei der Steckdosenplanung keinesfalls unberücksichtigt bleiben sollten.
Was meint ihr zum Thema Steckdosen beim Hausbau?
Habt ihr bereits ein Haus gebaut und eine Steckdosenplanung durchgeführt? Und was waren eure Erfahrungen dabei? Oder baut ihr gerade das Eigenheim eurer Träume, und könnt anderen Lesern mit guten Tipps zur Seite stehen, wenn es um Steckdosen beim Hausbau geht? Hinterlasst uns doch einfach einen Kommentar.
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Mehr InformationenBildquelle: Deniz_Turgut | pixabay.de
[…] Steckdosenplanung beim Hausbau – darauf solltet ihr achten […]
Vielen Dank ein sehr guter Podcast.
Hallo Alexander,
besten Dank für das Lob. Wir freuen uns sehr, dass Ihnen der Podcast gefällt.
Viele Grüße, Ihr BauMentor-Team.