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Ihr plant den Neubau eines Einfamilienhauses? Dann kommen einige Fragen auf euch zu. Vor allem gilt es, grundlegende Entscheidungen hinsichtlich der Bauform und der verwendeten Materialien zu fällen. Dazu zählt zum Beispiel auch die Art der Fenster beziehungsweise deren Öffnungsweise. Hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Wir möchten euch zehn der bekanntesten Fenster-Öffnungsarten etwas genauer vorstellen.
1. Schwingfenster
Das Schwingfenster ist ähnlich wie das weiter unten beschriebene Wendefenster heute eine eher selten verwendete Fensterart. Schwingfenster und Wendefenster unterscheiden sich zwar von ihrem System und dem Einsatzbereich, die Funktion ist allerdings dieselbe.
Schwingfenster werden in der Regel als Dachfenster verwendet, wobei zwischen Schwingflügelfenster und Klappschwingfenster unterschieden wird. Das Schwingfenster wird mit Hilfe einer Griffleiste oder eines Griffes geöffnet. Mögt ihr es komfortabler, könnt ihr das Fenster auch mit einem elektrischen Antrieb ausstatten lassen.
Schwingfenster punkten im Vergleich mit vielen anderen Fenster-Öffnungsarten mit einer hohen Funktionalität und dem geringen Platzbedarf. Auch die Reinigung gestaltet sich denkbar einfach.
Schwingfenster lassen sich wahlweise mit einem manuellen Griff oder einer motorisierten Öffnung einfach und nahezu geräuschfrei öffnen. Eine optimale Belüftung und damit verbunden ein angenehmes Raumklima sind weitere Vorteile des Schwingfensters.
Welches Material aber ist für ein Schwingfenster empfehlenswert? Kunststoff ist einerseits pflegeleicht und stabil, begeistert aber gleichzeitig mit einer guten Witterungsbeständigkeit. Zudem habt ihr bei Kunststoff eine nahezu unendliche Farbauswahl. Schwingfenster aus Holz begeistern demgegenüber mit einer natürlichen und wohnlichen Optik. Wenn ihr Wert auf eine ökologische Bauweise legt, entscheidet euch am besten für Schwingfenster aus Holz.
2. Klappfenster
Das Klappfenster ist ein auswärts schlagendes Fenster. Das bedeutet, dass der Flügel beim Öffnen nach unten und nach außen gleitet. Klappfenster kosten etwa ab 400 Euro aufwärts und sind daher etwas preisintensiver als Schwingfenster. Grund für diesen Mehrpreis ist der Öffnungsmechanismus.
Das Klappfenster ist insoweit praktisch, da es verdeckt liegende Scharniere besitzt und für eine ausreichende Lüftung sorgt. Diese Variante des Dänischen Fensters ist sowohl aus Kunststoff als auch aus Holz oder Holz-Aluminium erhältlich. Diese Fensterart könnt ihr euren eigenen Vorstellungen entsprechend anpassen und zum Beispiel mit einer 3-fach Verglasung versehen. Klappfenster gibt es mit einer beliebigen Anzahl an Flügeln und Scheiben.
Alle Arten der nach außen öffnenden Fenster werden als Skandinavische Fenster bezeichnet; auch das Klappfenster zählt dazu. Sie bieten den wesentlichen Vorteil, dass ihr euren Wohnraum optimal ausnutzen könnt und beim Lüften kein Fensterflügel im Raum stört. Sogenannte Dänische Fenster wie die Klappfenster zeichnen sich weiterhin dadurch aus, dass sie sehr schmale Fensterrahmen haben und somit den größtmöglichen Lichteinfall ermöglichen.
Zum Lüften eignen sich Klappfenster ebenfalls ideal. Sie können sogar bei leichtem Regen offen stehen, ohne dass die Fensterbank nass wird. Möchtet ihr das Haus verlassen und trotzdem lüften, gibt es beim Klappfenster eine spezielle Lüftungseinstellung. Das Fenster ist dann zwar abgeschlossen, aber dennoch ein paar Zentimeter geöffnet, sodass Luft in den Raum gelangt. Klappfenster eignen sich demzufolge für alle Räume, besonders aber für die Küche, das Wohnzimmer und das Bad.
3. Klapp-Schwingfenster
Klapp-Schwingfenster haben zum gewöhnlichen Schwingfenster einen wesentlichen Unterschied: Das klassische Schwingfenster dreht sich beim Öffnen um die eigene Mittelachse. Die Griffleiste befindet sich bei dieser Fenstervariante am oberen Ende des Fensterrahmens.
Das Klappfenster dagegen hat die Drehachse im oberen Dachfensterrahmen. Dadurch lässt es sich um bis zu 45 Grad nach oben aufklappen. Das hat gleich zwei Vorteile: ein Maximum an Frischluft ebenso wie den ungehinderten Bewegungsradius des Nutzers im Fensterrahmen. Der Griff befindet sich beim Klapp-Schwingfenster an der unteren Fensterkante – ein weiterer wesentlicher Unterschied zum Schwingfenster.
Im geöffneten Zustand verschwindet das Fenster komplett aus dem Innenraum. Es hat bei dieser Fenstervariante also beinahe ein wenig den Anschein, dass ihr im Freien sitzt. Dieser balkonartige Ausblick ist einer der wesentlichen Vorteile des Dach-Schwingfensters. Es gibt sogar Klapp-Schwingfenster, die durch einen balkonartigen Austritt ergänzt sind und damit den Effekt, im Freien zu sitzen, noch verstärken.
Der wesentliche Vorteil eines Klapp-Schwingfensters: Es kann raumsparend nach außen hin geöffnet werden. Gleichzeitig kann es über die zusätzliche Schwingfunktion aber um 180 Grad gedreht werden, sodass eine einfache Reinigung gewährleistet ist. Das ist sicher einer der wesentlichen Gründe, warum sich viele Häuslebauer statt für das Schwingfenster für das Klapp-Schwingfenster entscheiden.
Wissen solltet ihr allerdings, dass das Klapp-Schwingfenster deutlich teurer als das reine Schwingfenster ist. Die Investition in ein Klapp-Schwingfenster macht daher nur dann Sinn, wenn es auch tatsächlich genutzt werden kann. Wisst Ihr bereits, dass ihr unter eure Dachschräge Möbel stellt und das Fenster nicht nutzen werdet, genügt ein einfaches Schwingfenster.
Eine Alternative zur manuellen Bedienung kann dann auf eine Steuerung per Fernbedienung setzen. Bekannte Markenhersteller bieten zahlreiche Modelle mit einem elektrischen Antrieb an. Beliebt für diese Fensterart sind ebenso die Smarthome-Features wie Regensensoren oder diverse Programme zur automatischen Regulierung der Raumluft.
Das Klapp-Schwingfenster ist also eine Variante des Schwingfensters und zeichnet sich durch seine zusätzliche Klappfunktion aus. Durch sie kann das Fenster auf der gesamten Höhe nach außen geklappt werden. Dadurch ergeben sich folgende Vorteile:
- freier Ausblick
- bequemes und einfaches Lüften
- große Fensteröffnung
Sucht ihr also hochwertige Fenster für euer Obergeschoss, seid ihr mit Klapp-Schwingfenstern gut beraten.
4. Festverglasung
Die Fenstervarianten mit Festverglasung haben alle eines gemeinsam: Diese Fenster lassen sich nicht öffnen. Das bedeutet, dass sich das Reinigen der Fenster schwierig gestaltet, da es nur von außen möglich ist. Warum aber solltet ihr euch dennoch für ein Fenster mit Festverglasung entscheiden? Die Gründe sind vielfältig: Meist kommen Festverglasungen in hohen Büroräumen zum Einsatz.
Im Wohnbereich sind Festverglasungen eher selten. Sinn machen sie zum Beispiel als hohe Glasscheiben, die als Abgrenzung zum Balkon dienen. Auch für alle Fenster, die aufgrund ihrer Lage nicht geöffnet werden können, könnt ihr euch für eine Festverglasung entscheiden. Der wesentliche Vorteil einer Festverglasung: Sie kann das Risiko für einen Einbruch deutlich verringern.
Kriminelle verschaffen sich in den meisten Fällen durch die Riegel an Fenstern und Türen Einlass. Bei einer Festverglasung ist ein solcher Griff erst gar nicht vorhanden. Um zum Beispiel im Keller dennoch Tageslicht in den Raum zu lassen, ist solch eine Festverglasung gut geeignet.
Eine Festverglasung kommt also immer dann in Frage, wenn die Scheibe nur als Schutz oder Dekoration dienen soll und ein Öffnen der Fenster nicht gewünscht wird. Festverglasungen als Fenstervariante haben einen weiteren Vorzug: Während ihr bei den meisten anderen Fenster-Öffnungsarten auf bestimmte Abmessungen beschränkt seid, seid ihr bei der Festverglasung flexibel.
Bei festverglasten Fenstern müsst ihr euch nicht auf Standardmaße beschränken, sondern könnt beliebige Abmessungen wählen. Trotz dieser vorgenannten Vorteile solltet ihr festverglaste Fenster nur an gut belüfteten Stellen einbauen lassen, denn das Fenster kann zur Lüftung nicht geöffnet werden.
Entscheidet ihr euch für Fenster mit einer Festverglasung, stehen euch diverse Glasarten zur Auswahl. Die bekanntesten sind:
- 2-fach Verglasung
- 3-fach Verglasung
- 4-fach Verglasung
- Sicherheitsverglasung
- Schallschutzverglasung
- Wärmeschutzverglasung
Besonders beliebt sind das Isolier- und das Wärmeschutzglas. Beide helfen euch dabei, wertvolle Energie zu sparen und eure Heizkosten zu senken. Wohnt ihr hingegen an einer viel befahrenen Straße, ist Schallschutzglas die erste Wahl.
Von der Optik her gibt es bei der Festverglasung zwei verschiedene Fenstervarianten: Das Fenster mit Rahmen ist die Standardvariante, während das verglaste Fenster im Flügel von der Optik her wie ein gewöhnliches Drehkippfenster aussieht. Lediglich Fenstergriff und Beschlag fehlen.
5. Kippfenster
Der Name lässt es bereits vermuten: Das Kippfenster lässt sich lediglich auf Kipp stellen, nicht aber komplett öffnen. Es ist eine der seltenen Fenstervarianten. Sehr viel häufiger entscheiden sich angehende Bauherren für das Drehkippfenster. Dennoch macht auch das reine Kippfenster häufig Sinn. In folgenden Beispielen hat es sich bewährt:
- Im Keller sorgen Kippfenster für einen ständigen Luftaustausch
- Kippfenster als Oberlichter
Der wesentliche Vorteil eines Kippfensters: Es bietet euch die Möglichkeit, für einen ständigen Luftaustausch zu sorgen. Gleichzeitig sorgt es aber dafür, dass Einbrecher keine Chance haben, in das Haus zu gelangen. Kippfenster werden meist in Räumen mit einem begrenzten Platzangebot eingesetzt. Könnte ein Drehkippfenster im Raum nicht komplett geöffnet werden, macht ein solches nur wenig Sinn und das Kippfenster ist die bessere Wahl.
Moderne Kippfenster sind mit Hebelbeschlägen ausgestattet. Sie ermöglichen bis zu drei verschiedene Kippstellungen des Fensters, sodass ihr den Luftaustausch euren eigenen Anforderungen entsprechend regeln könnt. Zum Öffnen des Kippfensters ist es mit einem handlichen Griff ausgestattet. Einige hochwertige Modelle können sogar mit Fenstermotoren ausgestattet sein. Dank ihnen kann der gewünschte Öffnungsgrad exakt eingestellt werden.
Vielleicht möchtet ihr aber auch ein automatisiertes System zur Raumsteuerung integrieren? In diesem Fall öffnet sich das Fenster bei Erreichen einer bestimmten Temperatur oder Luftfeuchtigkeit automatisch. Wie die meisten anderen Fenster auch, können selbstverständlich auch die Kippfenster mit Isolier- oder Schallschutzglas versehen werden.
6. Drehkippfenster
Das Drehkippfenster ist eine der am häufigsten verwendeten Fensterarten. Fenster mit einem Drehkippbeschlag könnt ihr wahlweise komplett öffnen oder nur ankippen. Ebenso könnt ihr auswählen, ob sich der Beschlag rechts oder links befinden soll. Diese Frage ist nicht ganz unwichtig, denn sie entscheidet, wie sich das Fenster nach innen öffnet. Bei der Platzierung der Möbel kann das eine entscheidende Rolle spielen.
Der Griff ist bei einem Drehkippfenster senkrecht montiert. Wird er um 90 Grad in die Waagerechte gedreht, kann das Fenster komplett geöffnet werden. Bei einer erneuten Drehung um noch einmal 90 Grad, ist eine Stellung auf Kipp möglich. Dieses Fensteröffnungssystem ist in Deutschland weit verbreitet.
Drehkippfenster, die über keine Kippfunktion verfügen, werden einfach als Drehfenster bezeichnet. Vielleicht benötigt ihr aber auch gar keine Öffnungsfunktion? Dann sind die Drehkippfenster ebenso mit Festverglasung erhältlich.
Wenn ihr euch für ein Drehkippfenster entscheidet, stehen euch verschiedene Materialien zur Auswahl. Die gängigsten sind Holz, Kunststoff oder Aluminium. Für welches dieser Materialien ihr euch entscheidet, ist nicht nur eine Kostenfrage. Auch sollte das Fenster von der Optik her zum Haus passen.
Kunststofffenster sind die günstigste Variante: Ein kleines Kellerfenster mit den Abmessungen 50 mal 50 Zentimeter und 3-fach-Verglasung erhaltet ihr bereits ab 50 Euro. Die Kunststoff-Alu-Variante ist etwas preisintensiver und am teuersten sind schließlich die Holzfenster.
7. Cabrio-Fenster
Das sogenannte Cabrio-Fenster ist eine ideale Alternative für alle, die keinen Balkon haben. Diese Art Fenster ist eine Art Dachfenster-Balkon. Der wesentliche Vorteil: Im Gegensatz zu einem Balkon ist die Installation eines solchen Dachfensters genehmigungsfrei. Ihr erspart euch also einige Behördengänge und könnt dennoch bequem im Freien stehen.
Ein Cabrio-Fenster kann mit nur wenigen Handgriffen zu einem balkonähnlichen Dachaustritt ausgeklappt werden. Hierbei öffnet sich der obere Klapp-Schwing-Flügel des Fensters um bis zu 45 Grad, während der untere Teil des Fensters bis zur Senkrechten herausgedrückt wird und dadurch die Seitengeländer aufklappen.
Solch ein Cabrio-Fenster ist die ideale Lösung für alle Dachwohnungen, wo ein Balkon rein bautechnisch nicht möglich ist. Sonne und frische Luft könnt ihr dank solch einem Fenster ebenso genießen wie mit einem richtigen Balkon. Sollte es regnen, ist das Fenster genauso schnell wieder eingefahren. Selbst im geschlossenen Zustand profitiert ihr bei einem Cabrio-Fenster dank der großen Fensterfläche von viel Licht und einem weiten Blick.
In den meisten Fällen reicht das Fenster vom Boden bis zur Decke. Der Vorteil: Je größer die verbauten Fenster sind, desto größer wirkt auch euer Wohnraum. Ein Cabrio-Fenster ist also eine ideale Möglichkeit, um kleine Räume optisch größer erscheinen zu lassen.
Damit noch mehr Licht in den Raum gelangt, kann das Cabrio-Fenster mit weiteren Dachfenstern und Ergänzungselementen erweitert werden. Ein großes Cabrio-Fenster hat einen weiteren nennenswerten Vorteil: Bedingt durch die große Fensterfläche gelangt ausreichend Sonnenlicht in euren Raum, sodass ihr Heizkosten einsparen könnt.
Ein Cabrio-Fenster ist preislich nicht mit einem gewöhnlichen Drehkippfenster oder einem anderen Standardfenster zu vergleichen. Die Kosten variieren je nach Größe und können schnell mehrere tausend Euro betragen. Solch ein Fenster wertet allerdings euer Haus deutlich auf, sodass dessen Wiederverkaufswert steigt.
8. Schiebefenster
Ihr plant den Einbau eines des bei uns so gängigen Drehkippfensters? Habt ihr daran gedacht, dass der offene Fensterflügel weit in euren Raum hineinragt und hier unter Umständen viel Platz wegnimmt? Möchtet ihr das vermeiden, ist ein Schiebefenster die bessere Wahl.
Bei Schiebefenstern unterscheidet man je nach der Richtung, in welche sie geöffnet werden, zwischen dem horizontalen und dem vertikalen Schiebefenster. Das Vertikalschiebefenster wird senkrecht geöffnet, bewegt sich also nach oben oder unten. Das Horizontalschiebefenster dagegen könnt ihr nach rechts und links verschieben.
Eine Sonderform ist das sogenannte Faltschiebefenster: Bei ihm werden die einzelnen Glaselemente ähnlich wie bei einer Ziehharmonika aneinander gefaltet. Vertikalschiebefenster sind bei uns eher selten und höchstens als Durchreiche vom Wohnzimmer in die Küche interessant.
Anders die Horizontalschiebefenster: Sie kommen meist als Tür zum Balkon oder zur Terrasse zum Einsatz. Hier wird wiederum zwischen drei verschiedenen Bauarten unterschieden:
- dem Parallelschiebefenster
- dem Hebeschiebefenster
- dem Faltschiebefenster
Der Preis für ein Schiebefenster ist sowohl von der Größe als auch vom verwendeten Material abhängig.
Der oben beschriebene Platzvorteil ist nur ein Vorteil des Schiebefensters. Lüften gestaltet sich mit dieser Fenstervariante besonders einfach, denn ihr müsst nicht erst eine Fensterbank leer räumen. Auch die Gefahr, dass das Fenster bei einem plötzlichen Windzug zuschlägt, besteht bei einem Schiebefenster nicht.
Ein Schiebefenster kann übrigens zugleich Schiebetür sein und dann den Austritt zum Balkon darstellen. Hier ergibt sich einer der Nachteile der Schiebefenster, denn der untere Rahmenteil kann dann schnell zur Stolperfalle werden.
In punkto Dichtigkeit und Dämmung stehen die Schiebefenster hingegen den so beliebten Drehkippfenstern in nichts nach. Ihre Dämmwerte sind sogar besser als die nur 2-fach verglasten Drehkippfenster.
9. Ausstiegsfenster
Der Sinn und Zweck eines Ausstiegsfensters ergibt sich aus dem Namen selbst: Es wird überall dort eingebaut, wo ein Ausstieg aus dem Haus nötig ist. Das kann ein Notausstieg oder ein Ausstieg für den Schornsteinfeger sein. Wenn eine einfache Dachluke nicht ausreicht, kommt das Ausstiegsfenster zum Einsatz. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Varianten und Einbauoptionen.
Ist der Dachboden nicht zum Wohnraum ausgebaut und wird dementsprechend kein Tageslicht benötigt, genügt ein Dachausstieg ohne Fenster. Dachfensterausstiege mit Fenster sind entsprechend hochwertiger, aber auch kostenintensiver. Dachausstiege mit Fenster gibt es für sogenannte Kalträume, die nicht als Wohnräume genutzt werden. Ist das Dachgeschoss hingegen vollwertiger Wohnraum, muss das Fenster mit speziellen Glasscheiben und einer Isolierung versehen werden.
Ein Ausstiegsfenster sollte möglichst groß gewählt werden, damit man eine leichte Ausstiegsmöglichkeit zum Dach hat. Ein kleiner und einfacher Ausstieg für Kalträume ist meist nur 40 mal 55 Zentimeter groß. Das 49 mal 76 Zentimeter große Ausstiegsfenster hingegen bietet dir als Hausbesitzer und auch Handwerkern oder dem Schornsteinfeger eine komfortable Ausstiegsoption.
Bei einem Ausstiegsfenster müsst ihr als Hausbauer einige rechtliche Anforderungen beachten. Laut der DIN 18160-5 “Einrichtungen für Schornsteinfegerarbeiten” sind Sicherheitsstufen, Sicherheitstritte oder Sicherheitsroste, die den Zugang zum Schornstein ermöglichen, ab einer Dachneigung von mehr als 20 Grad zwingend vorgeschrieben.
10. Wendefenster
Wendefenster sind den Schwingflügelfenstern recht ähnlich, werden aber im Gegensatz zu diesen direkt in die Fassade verbaut. Dadurch entsteht eine ganz besondere Optik. Es ist sogar möglich, mehrere Wendefenster nebeneinander zu kombinieren und so eine besonders große Fensterfläche mit einem ungehinderten Blick ins Freie zu schaffen.
Die Besonderheit des Wendefensters: Die Drehachse befindet sich im mittleren Bereich. Um das Fenster zu öffnen, muss der Fensterflügel halb in den Raum gedreht werden. Die andere Fensterflügelhälfte ragt nach außen. Damit ist das Wendefenster sehr viel platzsparender als die meisten anderen Fenster-Öffnungsarten. Wie die meisten anderen Fenstervarianten, sind auch Wendefenster wahlweise aus Holz, Kunststoff oder Aluminium erhältlich.
Wendefenster punkten nicht nur mit einer modernen und außergewöhnlichen Optik. Auch lassen sie sich besonders leicht reinigen. Da es sich gut öffnen lässt, ist zudem eine effiziente Raumlüftung möglich. Denkt aber daran: Lüftet am besten nicht bei Regen. Da die eine Hälfte des Fensters komplett herausragt und so dem Regen ausgesetzt ist, kann es eher zu einem witterungsbedingten Verschleiß kommen.
Hier die wesentlichen Vorteile des Wendefensters auf einen Blick:
- platzsparende Fensteröffnungsvariante
- ermöglichen einen hohen Lichteinfall
- Reinigung gestaltet sich einfach
- ermöglicht eine gute Zimmerlüftung
Fazit
Nun habt ihr die zehn wichtigsten Fenstervarianten kennengelernt und sicher schon einen heimlichen Favoriten. Für welche Variante ihr euch entscheidet, hängt sicher vom Baustil eures Hauses ab.
Immerhin sind die Fenster ein wichtiges Gestaltungselement für euer Einfamilienhaus und können dessen Optik stark beeinflussen. Gleichzeitig dienen die Fenster aber auch dazu, möglichst viel Licht in euren Wohnraum zu lassen und ein gesundes Wohnklima zu schaffen.
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