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Egal, ob für Renovierung, Sanierung oder Neubau, bereits bei der Objektplanung spielt die Wahl der geeigneten Fenster eine wichtige Rolle. Abhängig davon, ob Sie optische, funktionelle oder technische Aspekte bevorzugen, beeinflusst dies maßgeblich die Wahl der Fensterelemente. Im nachfolgenden Beitrag bekommen Sie alle wichtigen Informationen rund um das richtige Fenster für Ihr Eigenheim.
Beim Vergleich der verschiedenen Fensterarten sollten Sie natürlich nicht nur auf den Preis oder das individuelle Design achten: Die Fenster bilden zwar nicht umsonst die Augen eines Hauses, doch spielen im modernen Wohnungsbau noch weitere Details eine wichtige Rolle.
Die Planung und Montage der Fenster erfordern Geschick und Fingerspitzengefühl, denn sie bestimmen den Energiehaushalt Ihres Eigenheims wesentlich. Das Fenster zählt zu den am meistgenutzten Bauteilen des Hauses und nimmt dabei eine wichtige architektonische Rolle ein: es dient als Einbruchs-, Schall-, Wärme und Witterungsschutz in den Winter- und Sommermonaten, sorgt für angemessene Belichtung und stets für ausreichende Belüftung.
Eigenschaften, die das richtige Fenster erfüllen muss:
- angemessene Helligkeit – die Glasdicke bestimmt dabei die Lichtdurchlässigkeit
- ausreichender Schallschutz bei Fenstern zur Straßenseite
- gute Wärmedämmung für eine hohe Energieeffizienz
- Hitzeschutz vor allem bei Dachfenstern
- Sicherheit vor Einbrechern mithilfe der richtigen Rahmen und einer festen Verglasung
- zureichende Lüftung – bei Dreifachverglasungen sollte für zusätzlichen Luftwechsel gesorgt werden
- das richtige Fenster sollte optisch ansprechen und sich stimmig in das Gesamtbild des Wohnhauses einfügen
Wie unterscheiden sich Holz-, Kunststoff- und Metallfenster?
Holzfenster – natürlich und wohnlich
Holz gehört zu den natürlich nachwachsenden Rohstoffen und verbraucht bezüglich seiner Fertigung, Verarbeitung und Entsorgung die geringste Energiemenge. Holzfenster im Eigenheim bedeuten: hervorragende Wärmedämmung, hohe Energieeinsparungen, eine gute Feuchtigkeitsregulierung und natürliches Design.
Komplizierte Detaillösungen und Sonderwünsche lassen sich mit dem natürlichen Rohstoff wesentlich leichter realisieren als mit jedem anderen Rahmenmaterial. Holzrahmen halten zudem mechanische Belastungen problemlos aus und entpuppen sich bei ausreichender Pflege als langlebige Bauteile.
Im Gegensatz zu den Kunststoff- und Metallfenstern benötigen Holzfenster damit allerdings auch einen wesentlich höheren Pflegeaufwand. Fensterrahmen aus Holz müssen oft gewartet und regelmäßig lackiert werden, damit sie den natürlichen Dauerbelastungen standhalten können.
Abhängig davon, wie die Fenster der Witterung ausgesetzt sind, müssen sie in einem regelmäßigen Intervall von etwa zehn Jahren nachgestrichen werden.
Kunststofffenster – stabil und langlebig
Fensterrahmen aus Kunststoff sind aus hochwertigen Kunststoffprofilen gefertigt. Thermoplastischer Kunststoff weist hervorragende Dämmeigenschaften auf, während Hart-PVC für Formstabilität, Dichte, hohe Wärme- und Schalldämmung sowie Wetterschutz garantiert.
Kunststofffenster sorgen bei Renovierungen und Neubauten für eine sehr individuelle Architektur. So lassen sich neben den klassisch-symmetrischen Formen auch asymmetrische Ideen problemlos umsetzen.
Der Kunststoff macht die Fensterrahmen sehr langlebig und pflegeleicht, zudem müssen sie nie gestrichen werden. Allerdings lädt sich der Werkstoff statisch auf, wodurch die Rahmen verstärkt Staub, Schmutz und Rauch anziehen.
Zudem vermitteln die PVC-Rahmen ein weniger warmes Wohnambiente als beispielsweise die Holzrahmen. Kommt es zu einem Brandfall stellen die Kunststoffrahmen ein problematisches Gesundheitsrisiko dar, denn der brennende Kunststoff bildet das krebserregende Dioxin.
Metallfenster – modern und widerstandsfähig
Fenster mit Metallrahmen sind bekannt für ihre besondere Stabilität, Robustheit und Langlebigkeit. Zusammen mit großen Glasfronten versprechen diese Rahmen eine eindrucksvolle und moderne Optik.
Falls Sie sich bunte Rahmen wünschen, werden Sie bei den Metallrahmen garantiert fündig. Die größte Farbvielfalt verspricht nach wie vor das widerstandsfähige Metall, das es sich gut einfärben lässt. Farbige Legierungen halten auf dem Werkstoff lang und verblassen nicht.
Dank ihrer robusten Bauweise benötigt dieser Rahmentyp keine oder sehr wenige Wartungen. Die Wärmedämmung und der Preis bilden bei den Metallrahmen allerdings die Negativfaktoren.
Da Metall in der Regel nicht zu den wärmedämmenden Werkstoffen gehört, wirkt sich dies natürlich negativ auf die Energieeffizienz aus. An dieser Stelle muss während der Herstellung durch eine stärkere Verglasung und Kunststoffeinsätze nachgeholfen werden, wodurch sich jedoch der Preis für die Fenster erhöht.
Welche Öffnungsarten gibt es und wie funktionieren diese?
- Drehflügelfenster: Der Flügel des Drehflügelfensters schwenkt in den Raum hinein, bleibt allerdings an der senkrechten Bandachse des Rahmens fixiert.
- Kippflügelfenster: Kippflügelfenster zeichnen sich durch Fensterflügel aus, die zum Öffnen unten um die waagerechte Achse bewegt werden. Bei dieser Öffnungsart können Sie zudem wählen, ob die Öffnungsrichtung nach innen oder außen gerichtet werden soll. Kippflügelfenster kommen hauptsächlich in Neben- oder Kellerräumen zum Einsatz und dienen dort als Oberlichter.
- Drehkippflügelfenster: Diese Öffnungsart kombiniert das Drehen sowie das Kippen in einem Flügel. Eine Vielzahl an Herstellern bieten die Drehkippflügelfenster mit verschiedenen Kipp-Stufen an.
- Klappflügelfenster: Klappflügelfenster finden sich oft im Dach- oder Gartenbereich. Da sich dieser Fenstertyp von außen nur schwer reinigen lässt, wird er überwiegend im Erdgeschoss verbaut oder für Wintergärten verwendet. Zum Öffnen werden die Flügel um die obere, waagerechte Achse bewegt.
- Schwingflügelfenster: In der Regel ist dieser Fenstertyp sehr großflächig ausgelegt, wobei sich der ungeteilte Flügel um eine waagerechte und mittig angeordnete Drehachse bewegt. Unterschieden werden die nach unten sowie die nach oben einwärts öffnende Variante.
- Vertikalschiebefenster: Mithilfe der Vertikalschiebefenster werden die Flügel in Führungen innerhalb der Fensterebene verschoben. Die Flügel drehen oder schwingen also nicht in den Wohnraum hinein.
- Horizontalschiebefenster: Die festverglasten Schiebefenster, die aus mindestens zwei Flügel zusammengesetzt sind, werden horizontal verschoben. Der große Nachteil bei den Schiebefenstern besteht darin, dass sich die benötigte Dichtigkeit nur bedingt erreichen lässt. Eine Alternative bildet hierbei das Hebeschiebefenster.
Welche Unterschiede gibt es bei der Verglasung?
Zwei entscheidende Faktoren beim Fensterkauf bilden der U-Wert sowie der G-Wert der Fenster. Der U-Wert steht hierbei für den Wärmedurchgangskoeffizienten. Je niedriger dieser ausfällt, desto besser ist das Fenster gegen Außentemperaturen gedämmt.
Der G-Wert benennt den Energiedurchlassgrad in Prozent. Dabei handelt es sich um den Energieanteil, der ins Innere des Wohnhauses gelangt und dort zur Erwärmung beiträgt, wie beispielsweise Sonnenstrahlen.
Ein hoher G-Wert klingt im ersten Moment praktikabel, dennoch ist er nicht immer zu bevorzugen. Beide Werte sollten nicht nur gut aufeinander abgestimmt sein, sondern auch zur Wohnsituation passen.
Um nachhaltig Energiekosten zu sparen, sollten die Verglasungen einen möglichst niedrigen U-Wert erreichen. Mehrausgaben für Dreifachverglasungen rentieren sich vor allem in den kälteren Monaten. Da beispielsweise Holzrahmenfenster allerdings bereits eine natürliche Wärmedämmung besitzen, reichen Zweifachverglasungen in der Regel aus, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
Abhängig von der Verglasung stehen Ihnen verschiedene Varianten zur Auswahl:
- Sicherheitsglas sowie Sicherheitsfenster
- Wärmeschutzverglasung
- Schallschutzglas
- Sonnenschutzglas
- Brandschutzglas
- selbstreinigendes Glas
Hilfreiche Checkliste zur Planung der Fenster
Wenn Sie den Grundriss Ihres Eigenheims oder eine Renovierung planen, spielt die Positionierung der Fenster eine bedeutende Rolle. Wo werden sie am besten platziert? Welche Fenster eignen sich für welche Raumsituation? Damit Sie Ihren Wohnraum vollständig ausnützen können, ist die durchdachte Planung der Fenster essentiell.
- Wo befinden sich Ihre Fenster, damit Sie den Wohnraum optimal nutzen können?
- Wie groß sollen die Fenster im Raum sein?
- Wurden große Möbelstücke bereits eingeplant?
- Ist genügend Platz für breite Glasflächen vorhanden?
- Wollen Sie Ihre Fenster nach links oder rechts öffnen?
- Sind die Räume zu klein und benötigen schmalere Fenster?
- Bilden die Fenster zusammen ein harmonisches Bild von außen?
Welche neuen Trends im Fensterbau gibt es?
Für Bauherren und Modernisierer stehen heute Themen wie Design, Energieersparnis, Farbgebung, Komfort und Sicherheit im Fokus. Fenster bilden mittlerweile das äußere Antlitz des Eigenheims und sind zum Markenzeichen des Hausbesitzers geworden.
Die Augen des Hauses werden größer
Freie Sicht aus dem Haus, frische Luft für bessere Lebens- und Arbeitsqualität und dabei viel gesundes Tageslicht im Haus – große Glasflächen mit schmalen Rahmenprofilen bestimmen die Optik moderner Fenster. Ein individuelles Aussehen und ein echtes Highlight an der Hausfassade versprechen sogenannte Ganzglasecken.
Dabei wird die Fenstertechnologie zunehmend an die individuellen Bedürfnisse der Endverbraucher angepasst: während im Schlafzimmer Sicherheitsfenster und Einbruchschutz im Vordergrund stehen, sind im Wohnzimmer einladende Glasflächen mit effektivem Sonnenschutz gefragt.
Haben Sie Fragen zur Wahl des richtigen Fensters oder möchten Sie Ihre Erfahrungen teilen? Wir würden uns über einen Kommentar sehr freuen.
Bildquelle: Samuel Zeller | Unsplash