Inhalt
- Dachformen beim Fertighaus: Satteldach und Co. kurz vorgestellt
- Welche Sonderformen von Pultdach, Walmdach und Satteldach gibt es?
- Welche Dachform ist besser: Vor- und Nachteile von Satteldach, Walmdach und Co.
- Tipps zur Wahl der Dachform: Darauf sollten Sie achten
- Satteldach? Walmdach? Pultdach? Ein Fazit
Diesmal dreht sich alles um die Dachformen beim Fertighaus. Wir geben Ihnen nicht nur einen Überblick über die gängigen Dachkonstruktionen, sondern zeigen Ihnen auch die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dachformen auf. Ein paar Tipps zur Planung dürfen dabei natürlich nicht fehlen.
In den vergangenen Jahren haben sich beim Fertighaus vor allem das Sattel-, Pult- und Walmdach durchgesetzt, obgleich es noch eine Vielzahl weiterer Dachformen gibt. Einst mussten sich Bauherren aufgrund bestimmter Vorgaben oder Zweckmäßigkeiten für eine Dachform entscheiden. Heute liegt diese Entscheidung in städtebaulichen Verordnungen und persönlichen Vorlieben begründet.
Dachformen beim Fertighaus: Satteldach und Co. kurz vorgestellt
Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Sattelformen, die bei einem Fertighaus üblich sind, kurz vor:
1. Das Satteldach
Das Satteldach gilt als klassische Dachform und wird auch bei Fertighäusern häufig verwendet. Die beiden Dachhälften sind gegeneinander geneigt und weisen in der Regel ein rechteckiges Maß auf. Sie treffen sich an den oberen Kanten, wo sich der Dachfirst bildet. Das Haus bekommt dadurch zwei freie Giebelflächen.
Eher selten ist das ungleiche Satteldach, bei dem die beiden Dachhälften nicht gleich groß sind und in einem verschiedenen Winkel angelegt werden.
2. Das Walmdach
Das Walmdach ist eine Weiterentwicklung des Satteldachs und besteht praktisch aus vier Dachseiten. Die beiden Giebel des Satteldachs sind verschwunden. Statt derer gibt es zwei Walme (geneigte Dachseiten).
Die beiden anderen Seiten des Dachs sind trapezförmig und bilden dort, wo sie aufeinandertreffen, den Dachfirst. Damit sind alle Außenseiten des Hauses durch eine Dachfläche überdeckt.
3. Das Pultdach
Das Pultdach erinnert ein wenig an ein Flachdach, ist aber stärker geneigt. Es gibt nur eine Dachfläche, die eine geringe Neigung besitzt, damit Regenwasser abfließen kann. Dachschrägen gibt es nicht, das Geschoss unter dem Dach ist ein Vollgeschoss.
Welche Sonderformen von Pultdach, Walmdach und Satteldach gibt es?
Neben den drei oben genannten Hauptdachformen, die bei einem Fertighaus infrage kommen, gibt es Sonderformen bzw. Weiterentwicklungen dieser Dacharten:
1. Das Schleppdach
Die Dachflächen sind wie bei einem Satteldach angeordnet, weisen allerdings nach unten eine Verlängerung auf. Damit lässt sich beispielsweise ein Erker überdachen. Gern wird damit eine angebaute Garage überdacht, sodass ein Haus „wie aus einem Guss“ entsteht.
2. Das Krüppelwalmdach
Das Krüppelwalmdach wirkt recht imposant und stellt eine Mischung aus Sattel- und Walmdach dar. Die beiden Walme sind verkürzt, sodass sich ein kleiner Giebel ergibt. Das Geschoss darunter erhält somit eine gerade Wand an jeder Giebelseite des Hauses.
3. Das Zeltdach
Das Zeltdach ist ein Verwandter des Walmdachs und präsentiert sich wie eine Pyramide. Die Dachflächen laufen in der Mitte spitz zusammen und sind alle dreieckig. Das Zeltdach wird vorrangig für Gebäude genommen, die einen quadratischen Grundriss besitzen.
4. Das Mansarddach
Die Flächen des Walmdachs wurden für diese Dachform in zwei Teile geteilt: es gibt die steile Dachfläche im unteren Bereich und die flach geneigte Fläche im oberen Bereich. Unter diesem Dach ist Platz für zusätzliche Dachzimmer, die sogenannten Mansarden.
5. Das Doppelpultdach
Die Dachneigung ist beim Doppelpultdach gering, wobei die beiden Flächen hintereinander angeordnet sind. Einst gab es derartige Dächer nur in der Industrie, wo große Hallen in dieser Form abgedeckt wurden. Heute haben auch Fertighaushersteller diese Dachform für sich entdeckt und verwenden das sogenannte Sheddach immer häufiger.
Welche Dachform ist besser: Vor- und Nachteile von Satteldach, Walmdach und Co.
Wer als Bauherr vor der Entscheidung steht, welche Art von Dach für sein Fertighaus die beste Wahl ist, kann die folgenden Vor- (↑) und Nachteile (↓) als Anhaltspunkt wählen:
Satteldach
↑ kostengünstig
↑ hohe Stabilität
↑ mit verschiedenen Materialien zu bedecken
↓ verringerte Nutzfläche unter dem Dach durch Dachschrägen
Walmdach
↑ repräsentativ
↑ bester Windschutz
↑ besonders robust und witterungsbeständig
↑ belastbare Dachform
↑ Dach bietet viel Platz für eine Solaranlage
↓ arbeits- und materialintensiv
↓ Nutzfläche im Dachgeschoss eingeschränkt
↓ teuer als andere Dachformen
Pultdach
↑ kostengünstig
↑ Vollgeschoss unter dem Dach möglich
↓ große Dachfläche und geringe Neigung
↓ hohe Anforderungen an Isolation und Abdichtung müssen erfüllt werden
Schleppdach
↑ harmonische Anbauten möglich
↑ Anbauten sind kostengünstig möglich
↑ einfache Konstruktion
↑ Schnee haftet nur schwer, daher ideal für schneereiche Regionen
↓ eingeschränkte Nutzfläche unter dem Dach durch Dachschrägen
Krüppelwalmdach
↑ begehbare Fläche unter dem Dach ist erhöht
↑ repräsentativ
↓ aufwendiger in der Anfertigung
↓ materialintensiv
↓ teurer
Zeltdach
↑ einfache Konstruktion bei quadratischem Grundriss
↑ für Aufbau von Solaranlage geeignet, da vier gleich große Dachflächen
↓ geringe Nutzfläche unter dem Dach, da vier Dachschrägen
↓ teurer als andere Dachformen
Mansarddach
↑ zusätzlicher Wohnraum unter dem Dach
↓ weniger stabil als andere Dachformen
↓ arbeits- und materialaufwendig
↓ teurer
Doppelpultdach
↑ stabile Konstruktion
↑ auch über große Spannweiten zu bauen
↑ viel Tageslicht nutzbar
↑ Vorteile anderer Dachformen werden hier vereint
↓ Abdichtung meist wartungsintensiv
↓ regelmäßige Kontrolle der Dichte des Dachs nötig
↓ damit teurer
Tipps zur Wahl der Dachform: Darauf sollten Sie achten
Welche Dachform Sie wählen können, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen spielen städtebauliche Verordnungen eine Rolle. Ist für Ihre Straße ein Bebauungsplan herausgegeben worden, der eine bestimmte Bauart der Gebäude festlegt, ist meist auch eine Dachform vorgeschrieben.
Es geht bei dieser Vorgabe darum, ein einheitliches Straßenbild zu erreichen. Eventuell haben Sie die Möglichkeit, durch einen Antrag an das zuständige Amt eine Ausnahmeregelung zu erreichen. Doch diese wird sich meist auf Kleinigkeiten beschränken.
Sie können dann statt eines Walmdachs ein Krüppelwalmdach errichten lassen. Sind Satteldächer vorgeschrieben, werden Sie aber kein quadratisches Gebäude mit Zeltdach bauen lassen dürfen.
Des Weiteren sollten Sie auf die regionalen Gegebenheiten bezüglich der Witterung achten. Ein Pultdach ist für Regionen, in denen viel Schnee fällt, nicht gut geeignet. Die Schneelast kann hier zu hoch werden, sodass Schäden am Dach und am Gebäude möglich sind. Wählen Sie daher für Regionen, in denen viel Schnee zu erwarten ist, ein Dach mit schräger Fläche, auf der der Schnee nicht oder nur kaum haften bleiben kann.
Ähnliches gilt für Regionen mit großen Regenmengen. Das Wasser soll hier gut ablaufen können, daher ist ein Satteldach oder ein Walmdach eine gute Wahl. Das Mansarddach wäre aufgrund der geringen Dachneigung im oberen Bereich weniger gut geeignet. Mit einer hohen Belastung des Dachs geht auch eine erhöhte Wartungsintensität einher, die mit Folgekosten verbunden ist.
Sicherlich spielt bei der Auswahl der passenden Dachform auch der Geldbeutel mit hinein. Wie die obige Tabelle zeigt, ist ein Walmdach teurer als viele andere Dachformen. Am günstigsten sind Satteldächer, welche überdies mit vielen verschiedenen Dacheindeckungen versehen werden können. Ob Sie klassische Dachziegel oder Bieberschwänze wählen, bleibt Ihnen überlassen, wobei natürlich auch dabei städtebauliche Verordnungen mit hineinspielen.
Das Schleppdach ist besonders gut geeignet, wenn Sie einen Anbau planen. Sollten Sie also später eine Garage oder eine kleine Werkstatt anbauen wollen, ist diese Dachform perfekt. Sie erreichen damit eine geschlossene Ansicht und ein Gebäude, das ohne Unterbrechung als Einheit erscheint. Dies ist mit anderen Dachformen nicht möglich.
Satteldach? Walmdach? Pultdach? Ein Fazit
Bevor Sie sich für eine Dachform entscheiden, sollten Sie wissen, welche Form überhaupt für Ihr Bauvorhaben zulässig ist. Fragen Sie beim zuständigen Bauamt an, ob Sie bestimmte Vorgaben einhalten müssen oder ob Sie in der Entscheidung frei sind.
Besprechen Sie sich mit Ihrem Fertighausanbieter, ob für das gewünschte Dach Besonderheiten zu berücksichtigen sind, die beispielsweise die Bedeckungsform, Wärmeisolierung oder die Abdichtung betreffen.
Letzten Endes sollten Sie berücksichtigen, ob das Angebot für Ihr Fertighaus auf eine Dachform bezogen war und welchen Aufpreis Sie für eine andere Form in Kauf nehmen müssen. Denn auch ein Traumhaus soll bezahlbar bleiben.
Sollten Sie zu diesem Thema noch Fragen haben, dann hinterlassen Sie gerne einen Kommentar.
Wir sind noch ganz in der Anfangsphase unserer Hausplanung. Bisher ist ein Flachdach unser Favorit, da wir gern eine Dachterrasse installieren wollen. Gut zu wissen, dass bei einem Fertighaus das Pultdach eine Option ist!
Hallo Jojo,
keine Ursache für die Infos. Dafür sind wir ja da. 😉 Viel Erfolg weiterhin bei der Planung und natürlich beim Hausbau.
Beste Grüße, Ihr BauMentor-Team.