Der Traum vom eigenen Haus ist in der Regel mit erheblichen finanziellen Anstrengungen verbunden. Um das Familienbudget trotzdem nicht über Gebühr zu strapazieren, wird deshalb oft nach Möglichkeiten zur Kostenreduzierung gesucht. Ein Ausbauhaus, bei dem einige der anfallenden Arbeiten selbst übernommen werden können, bietet dazu die idealen Voraussetzungen.
Das Projekt Hausbau beginnt nicht selten mit der Frage, wie die monatlichen Belastungen in einem erträglichen Rahmen gehalten werden können. Neben einer soliden und günstigen Finanzierung, die auch in unerwarteten Situationen noch einen gewissen Spielraum bietet, gehört die Beschränkung der Baukosten zu den effektiven Mitteln, um das finanzielle Wagnis eines Hausbaus nachhaltig zu beeinflussen.
Ein beträchtliches Sparpotenzial bieten sogenannte Ausbauhäuser. Hier übernehmen die Bauherren im Rahmen ihrer handwerklichen Fähigkeiten einige der Aufgaben beim Innenausbau ihres Traumhauses und sparen dadurch die Aufwendungen für teure Handwerkerrechnungen.
In der Regel handelt es sich dabei um einfachere Arbeiten, die viele Häuslebauer bereits vorher schon einmal, etwa bei einer Wohnungsrenovierung, selbst ausgeführt haben. Das Verlegen von Fußböden, das Streichen von Wänden und Decken, aber auch das Anbringen von Badezimmerfliesen sind die häufigsten Arbeiten, die in Eigenleistung übernommen werden.
Nicht selten sind es jedoch noch weitere Gewerke, die von den Bauherren selbst, ihren Familienmitgliedern oder ihren Freunden ausgeführt werden können. Elektro- und Sanitärinstallationen gehören ebenso zu den beliebten Eigenleistungen wie der Treppenbau oder das Einziehen von Trockenbauwänden.
Entscheidend beim Ausbauhaus – die eigenen Fähigkeiten und gute Freunde
Je nach Umfang der persönlichen Fähigkeiten und der individuellen Möglichkeiten stehen bei Ausbauhäusern verschiedene Ausbaustufen zur Verfügung. Die Basis ist jedoch immer der fertige Rohbau.
In welchem Umfang Arbeiten in Eigenregie übernommen werden können, hängt davon ab, welche alternativen Modelle der gewählte Fertighausanbieter im Angebot hat. Es gilt deshalb bei der Verhandlung mit dem Unternehmen, genau darauf zu achten, welche Leistungen in dem vereinbarten Gesamtpaket enthalten sind. Nur so können die möglichen Einsparungen gegenüber einem schlüsselfertigen Haus einigermaßen exakt bestimmt werden.
Wird lediglich das Malern und das Verlegen von Oberböden selbst erledigt, fällt der Kostenunterschied natürlich deutlich geringer aus, als wenn zusätzlich auch noch das Bad gefliest und die Elektroleitungen unter den Putz gebracht werden.
Zu den nicht zu unterschätzenden Vorteilen eines Ausbauhauses zählt, dass alle selbst zu erledigenden Arbeiten weitgehend wetterunabhängig durchgeführt werden können, denn der Rohbau ist ja bereits fertiggestellt. Gearbeitet wird nur noch im Trockenen. Für eine weitere, besonders günstige Variante des Hausbaus gilt dieser Vorteil nicht.
Bausatzhäuser – eine günstige Alternative
Bauherren, die über ausreichende handwerkliche Fähigkeiten, motivierte Helfer und genügend Zeit verfügen, könnten sich statt für ein Ausbauhaus auch für ein Bausatzhaus entscheiden. Bei dieser Variante liefert das beauftragte Unternehmen lediglich alle für die Errichtung des ausgewählten Haustyps notwendigen Materialien.
Jegliche Arbeiten, die erforderlich sind, um daraus das gewünschte Haus entstehen zu lassen, müssen vom Bauherrn selbst erledigt oder organisiert werden. Neben dem Baumaterial stellt das Unternehmen auch die benötigten Baupläne zur Verfügung.
In vielen Fällen gibt es darüber hinaus ausführliche Hilfestellungen in praktischen Fragen oder sogar Workshops, in denen Laien mit Techniken und Handgriffen vertraut gemacht werden, die ihnen bei der Realisierung ihres Projektes weiterhelfen können.
Das Ausbauhaus – Kompromiss zwischen Fertigbau und Bausatz
Das Ausbauhaus stellt einen guten Kompromiss zwischen einem Fertigbau und einem in kompletter Eigenregie erstellten Heim dar. Im Gegensatz zum besonders bequemen, aber auch deutlich kostspieligeren schlüsselfertigen Bau besteht hier die Möglichkeit, durch Eigenleistung massiv Kosten zu sparen.
Allerdings sollte bei der Betrachtung der verschiedenen Modelle berücksichtigt werden, dass die Eigenleistungen in der Regel nur am Abend, am Wochenende oder im Urlaub in Angriff genommen werden können. Dadurch kann es zu Verzögerungen kommen, die zu unerwarteten Kosten, etwa in Form von längeren Mietzahlungen, führen.
Außerdem kann die Verantwortung für einen eventuell auftretenden Baumangel bei den selbst ausgeführten Gewerken nicht abgegeben werden. Eine realistische Einschätzung der eigenen Fertigkeiten und der Fähigkeiten potenzieller Helfer ist deshalb bei der Entscheidungsfindung von gravierender Bedeutung.
Fertigbau oder selbst mit anpacken?
Wer sich jedoch sicher ist, dass er mit Hilfe von Familienmitgliedern und Freunden die nicht unerheblichen Herausforderungen meistern kann, kann mit einem Ausbauhaus nicht nur Geld sparen. Nicht selten entsteht durch die harte Arbeit an dem Bauprojekt auch eine starke Beziehung zu dem Haus, das durch der eigenen Hände Arbeit gewachsen ist. Darüber hinaus entstehen bei der Beschäftigung mit der Gestaltung der Innenräume oftmals kreative Ideen, die dem Haus am Ende einen ganz eigenen Stil verleihen.
Zusammenfassend betrachtet empfiehlt sich ein Ausbauhaus besonders für all die Bauherren, die über grundlegende handwerkliche Fähigkeiten verfügen. Natürlich sollten auch willige Helfer nicht fehlen, die tatkräftig mit anpacken, wenn es darum geht, den Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen.
Welche Erfahrungen haben Sie bei der Arbeit in Ihrem Ausbauhaus gemacht und welche Tipps haben Sie für Bauinteressenten, die es Ihnen nachmachen möchten? Lassen Sie es uns wissen. Nützliche Kommentare, aber auch interessante Fragen sind bei uns jederzeit willkommen.
Bildquelle: H E N G S T R E A M | Unsplash