4 wichtige Hausbau-Versicherungen, auf die ihr bauen könnt

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Steht bei euch die Bauphase eures Traumhauses an? Dann solltet ihr vorab auf einen umfangreichen Schutz für Personen und Sachwerte setzen. Viele Versicherer bieten ihre Policen eigens für den gesamten Prozess der Planung und des Baus einer Immobilie an. Doch welche Hausbau-Versicherungen machen überhaupt Sinn, welche Leistungen sind dabei besonders wichtig und worauf solltet ihr beim Abschluss achten?

Der Traum vom eigenen Haus bringt eine Vielzahl von Planungen und Entscheidungen mit sich. Eine oft unterschätzte, aber essenzielle Komponente in diesem Prozess ist der Versicherungsschutz.

Hausbau-Versicherungen spielen eine zentrale Rolle, um sowohl finanzielle Risiken als auch rechtliche Verpflichtungen abzusichern. Von der Bauherrenhaftpflicht über die Bauleistungs- bis hin zur Feuer-Rohbauversicherung – jede Police hat ihre spezifischen Vorteile und Einsatzgebiete.

4 Hausbau-Versicherungen, auf die ihr nicht verzichten solltet

In diesem Abschnitt stellen wir euch die vier wichtigsten Versicherungen vor, die euch als Bauherren auf eurem Weg zur sicheren und sorgenfreien Realisierung eures Traumhauses begleiten sollten:

  • Bauherrenhaftpflichtversicherung
  • Bauleistungsversicherung
  • Feuer-Rohbau-Versicherung
  • Bauhelfer-Unfallversicherung

1. Bauherrenhaftpflichtversicherung

Vom ersten Spatenstich bis zur Übergabe des Schlüssels für das bezugsfertige Eigenheim kann euch viel Unvorhergesehenes passieren. Teilweise sind davon auch andere Menschen und deren Güter betroffen.

Als Bauherren steht ihr für Personen- und Sachschäden zwangsläufig in der Verantwortung. Grund genug, die zu erwartende rechtliche und wirtschaftliche Last eines Unfalls abzumildern.

Leistungen der Bauherrenhaftpflichtversicherung

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die durch Bauvorhaben an Dritten verursacht werden, zum Beispiel

  • Personenschäden,
  • Sachschäden
  • und Vermögensschäden.

Typische Szenarien sind Unfälle von Passanten durch Baustellenmängel oder Schäden an benachbarten Gebäuden.

Abschluss der Bauherrenhaftpflichtversicherung

Beim Abschluss solltet ihr die Versicherungssumme ausreichend hoch wählen, um mögliche hohe Schadensansprüche abzudecken. Zudem ist es wichtig, auf Deckungserweiterungen zu achten, etwa für Eigenleistungen oder spezielle Bauvorhaben.

Eine rechtzeitige und vollständige Meldung aller Bauaktivitäten an den Versicherer ist essenziell, um den Versicherungsschutz sicherzustellen. Die Laufzeit sollte den gesamten Bauzeitraum umfassen.

2. Bauleistungsversicherung

Wichtige Hausbau-Versicherungen gewährleisten die Hilfe immer auch dann, wenn Schäden aufgrund von Unwettern oder von Vandalismus geschehen. Bei Unfällen also, die ihr als Bauherren weder vorhersehen noch verhindern konntet.

Gleiches gilt, wenn es zu Beschädigungen kommt, die auf Materialfehler oder mangelhaft ausgeführten Arbeiten auf der Baustelle zurückzuführen sind.

Elementarschäden und Bauleistungsversicherung

Zudem deckt die Versicherung die sogenannten Elementarschäden ab. Gemeint sind

  • Überschwemmungen,
  • Erdrutsche,
  • Lawinen
  • oder Erdbeben.

In diesen Fällen greift die Bauleistungsversicherung, um euch gegenüber den dabei entstehenden wirtschaftlichen Rückschlägen abzusichern. Nicht umfasst sind dagegen oftmals Witterungsschäden, also ein wetterbedingter und somit normaler Verschleiß der für den Bau bestimmten Materialien.

Eigenverantwortung und Erweiterung der Bauleistungsversicherung

Ihr übernehmt somit selbst einen Teil der Verantwortung. Finden eure Bauarbeiten in der kalten Jahreszeit statt, so müsst ihr die bereits verbauten sowie die für die weiteren Tätigkeiten vorgesehenen Werkstoffe etwa gegen Frost oder Nässe schützen. Unterbleibt diese Vorsorge, kann eine Deckung des Schadens nicht erfolgen.

Darüber hinaus ist es möglich, die Bauleistungsversicherung um den Diebstahl zu erweitern. Sie unterstützt euch dabei in Fällen, bei denen zum Bau bestimmte oder bereits verbaute Güter von der Baustelle gestohlen werden. Dabei kann es sich um Waschbecken, Türen oder Fenster handeln.

Als wichtige Versicherung beim Hausbau ergänzt die Bauleistungspolice somit die bereits erwähnte Bauherrenhaftpflicht.

3. Feuer-Rohbau-Versicherung

Bei den beiden zuvor genannten Versicherungen fällt auf, dass es keinen Schutz gegen Brände und deren Folgen gibt. Wichtige Hausbau-Versicherungen sollten euch aber auch gegen das Feuer absichern – selbst dann, wenn es nicht unmittelbar auf der Baustelle ausgelöst wird.

Gefahren und Auslöser

Ein einschlagender Blitz, ein defekter Stromkasten an der Straße oder eine achtlos ins Gras geworfene Zigarette können verheerende Brandkatastrophen auslösen. Solche einfachen Auslöser können nicht nur die begonnenen Bautätigkeiten zerstören.

Oftmals erstreckt sich der Schaden auch auf wertvolle Baumaschinen und ähnliche Güter. In kurzer Zeit kann so ein millionenschwerer Schaden entstehen.

Bedeutung der Feuer-Rohbau-Police

Eine Feuer-Rohbau-Police darf daher als wichtige Versicherung beim Hausbau keinesfalls fehlen. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie nicht alleine die direkt durch den Brand ausgelösten Schäden reguliert, sondern auch für nachträglich einsetzende Folgen einen Schutz bietet.

Hier solltet ihr daran denken, dass nach dem Löschen des Feuers ein erheblicher Wasserschaden entstehen kann, der umfangreiche Sanierungsmaßnahmen auslöst. Er führt manchmal dazu, dass bestehende Wände abgerissen und neu errichtet werden müssen, da sie anderweitig nicht mehr zu retten sind.

Auch die Rauchentwicklung kann ihre Spuren hinterlassen. Abgesichert sind somit alle zum Bau gehörenden Güter, ebenso aber die noch nicht verbauten Rohstoffe.

4. Bauhelfer-Unfallversicherung

Versicherungen müssen allerdings immer auch dann greifen, wenn es neben den Sach- zu Personenschäden kommt. Sicherlich, davor schützt euch zunächst die bereits erwähnte Bauherrenhaftpflicht.

Im Zweifelsfall kann ein Bauarbeiter zudem über seine für den Beruf vorliegende Unfallversicherung entschädigt werden. Doch wie verhält es sich mit Freunden und Kollegen, die auf dem Bau mithelfen?

Private Bauhelfer-Unfallversicherung

Für ihre Sicherheit könnt ihr die private Bauhelfer-Unfallversicherung abschließen. Aber Vorsicht: Dieser Schritt erfolgt lediglich auf freiwilliger Basis.

Er befreit euch nicht von der Verpflichtung, alle helfenden Personen außerdem in der gesetzlichen Unfallversicherung der Bauberufsgenossenschaft anzumelden. Verzichtet ihr darauf, riskiert ihr empfindliche Bußgelder.

Besondere Rolle der Bauhelfer-Unfallpolice

Da der Haftungsumfang der gesetzlichen Unfallversicherung begrenzt ist, spielt die Bauhelfer-Unfallpolice als wichtige Versicherung beim Hausbau eine nicht zu unterschätzende Rolle. Sie greift für alle Personenschäden der Bauhelfer – egal, ob ihr diese zu verantworten habt oder nicht.

Die Gewährleistung beginnt mit dem Start der Bauarbeiten und endet mit der Abnahme aller damit in Verbindung stehenden Tätigkeiten.

Pauschale Absicherung aller Bauhelfer

Die Versicherung wird zudem nicht konkret für bestimmte Personen abgeschlossen, sondern gilt pauschal für alle Bauhelfer. Bei Abschluss der Police ist jedoch Vorsicht angeraten: Bei einigen Anbietern werden Familienmitglieder nicht in den geschützten Personenkreis aufgenommen.

Lasst ihr euch durch Ehepartner, Kinder und Väter helfen, so müssen diese zuweilen zusätzlich versichert sein.

5 weitere Hausbau-Versicherungen, die relevant für euch sind

Neben den vier erwähnten Policen kann es sinnvoll sein, auch die eine oder andere zusätzliche Versicherung beim Hausbau und für die Zeit danach abzuschließen. Fünf davon möchten wir euch noch kurz vorstellen:

1. Wohngebäudeversicherung

Die Wohngebäudeversicherung deckt Schäden ab, die durch Feuer, Leitungswasser, Hagel, Elektrizität oder Sturm am Gebäude entstehen. Und das selbst dann, wenn die Bauphase bereits abgeschlossen ist und der Schutz anderer Bauversicherungen schon nicht mehr besteht.

Die Wohngebäudeversicherung in der Basisvariante könnt ihr bei vielen Anbietern zudem erweitern lassen. Sie übernimmt dann sogar Schäden durch Glasbruch, Explosionen oder durch defekte Anlagen und Maschinen.

2. Hausratversicherung

Wollt ihr euer Haus nicht neu bauen, sondern die bereits vorhandene Immobilie sanieren, so können die darin befindlichen Güter beschädigt werden. Da Möbel, Geld, Schmuck, Haushaltsgeräte und Kleidung aber durch keine der bisher genannten Policen geschützt sind, bietet sich der Abschluss einer Hausratversicherung an.

Sie kommt für alle Schäden auf, die durch Vandalismus und Einbruch, durch Feuer und Wasser sowie durch Sturm und Hagel auftreten. Dabei unterscheidet sie nicht, ob das Missgeschick während oder nach der Bauphase entstanden ist.

Eine solche Versicherung lohnt sich grundsätzlich immer – auch dann, wenn ihr die Immobilie lediglich gemietet habt und nicht ihr Eigentümer seid.

3. Elementarschadenversicherung

Wichtige Hausbau-Versicherungen sollten darüber hinaus stets die Tücken des Wetters einkalkulieren. Das gilt umso mehr, wenn ihr euer Traumhaus in einem Gebiet errichten möchtet, in dem besonders stark mit Überflutungen, Lawinen, Erdbeben oder Vulkanausbrüchen zu rechnen ist.

In solchen Fällen kommt die Elementarschadenversicherung ins Spiel. Sie unterstützt euch für alle in der Folge notwendigen Maßnahmen, etwa

  • die Trockenlegung des Gebäudes,
  • kleinere und größere Reparaturen
  • sowie den Abriss und den Neubau.

Elementarschäden sind zwar auch in anderen Versicherungen enthalten, werden dabei aber nur mit geringen Schadenssummen geschützt. Der Abschluss einer eigenständigen Elementar- oder Naturschadenpolice ist daher in bestimmten Regionen zu empfehlen.

4. Rechtsschutzversicherung

Eine Rechtsschutzversicherung ist eine wichtige Ergänzung für Bauherren. Diese Police bietet Schutz bei rechtlichen Auseinandersetzungen, die während der Bauphase auftreten können.

Ob es Konflikte mit Bauunternehmen, Handwerkern oder Nachbarn sind – eine Rechtsschutzversicherung deckt die Kosten für Anwälte, Gericht und Gutachten ab. Somit seid ihr finanziell abgesichert, wenn es zu Streitigkeiten rund um euer Bauvorhaben kommt.

Zudem können auch Vertragsstreitigkeiten und Schadensersatzforderungen abgedeckt sein, was euch zusätzliche Sicherheit gibt. Eine umfassende Rechtsschutzversicherung hilft euch dabei, unerwartete Kosten zu vermeiden und den Bauprozess stressfreier zu gestalten.

5. Photovoltaik-Versicherung

Falls ihr plant, eine Photovoltaikanlage auf eurem neuen Haus zu installieren, ist eine Photovoltaik-Versicherung ratsam. Diese spezielle Versicherung schützt eure Solaranlage vor Schäden durch Wetterereignisse, Diebstahl, Vandalismus und technische Defekte.

Da Solaranlagen eine erhebliche Investition darstellen, bietet diese Versicherung einen wichtigen finanziellen Schutz, um unvorhergesehene Kosten zu vermeiden. Zusätzlich können Ertragsausfälle abgesichert werden, die durch Beschädigungen oder Funktionsstörungen der Anlage entstehen.

Somit stellt die Photovoltaik-Versicherung sicher, dass ihr nicht nur vor hohen Reparaturkosten geschützt seid, sondern auch eure geplanten Einnahmen aus der Solarenergieproduktion erhalten bleiben.

Tipps zur Wahl der richtigen Versicherung beim Hausbau

Ihr findet bei den meisten Versicherungsanbietern diverse Policen, um euch gegen unterschiedliche Schäden und deren Folgen zumindest wirtschaftlich abzusichern. Gerade während der Bauphase lassen sich Unfälle kaum vermeiden.

Beachtet vor Abschluss in jedem Falle, dass sich die Versicherung auch tatsächlich darauf erstreckt. Der Beginn und das Ende des Gewährleistungszeitraums müssen stets den gesamten Prozess des Hausbaus abdecken.

Wichtige Überlegungen vor Abschluss einer Versicherung

Nehmt euch einen Moment Zeit und stellt euch die folgenden Fragen, die euch bei der Entscheidung für die richtige Hausbau-Versicherung helfen:

  • Welche Schäden deckt die Versicherung ab?
  • Welche Schadenssumme ist abgedeckt?
  • Wer sind die versicherten Personen?
  • Welche Güter sind versichert?
  • Wann beginnt beziehungsweise endet der Versicherungsschutz?
  • Gibt es eine Selbstbeteiligung und wie hoch ist sie?
  • Was sind eure Pflichten als Versicherungsnehmer?

Schadenssummen und Deckung

Gerade bei den festgelegten Schadenssummen besitzt ihr einen erheblichen Einfluss. Je günstiger ihr die Police abschließt, desto geringer ist im Zweifelsfall auch die vom Versicherer geleistete Tilgung. Seid daher nicht geizig.

Die genannten Beispiele machen deutlich, wie schnell ein hoher Sachschaden entstehen kann, ganz zu schweigen von jenen Unglücken, in die auch Menschen involviert sind. Legt daher Wert auf eine möglichst hohe Deckungssumme, um jederzeit bestens abgesichert zu sein.

Selbst umfangreich schützende Policen sind kaum einmal mit hohen Kosten verbunden. Die zu zahlenden Summen und die beim Schaden gewährleistete Übernahme des finanziellen Gegenwerts fallen also zu euren Gunsten aus.

Selbstbeteiligung und Erweiterungen

Viele Versicherer bieten euch eine Selbstbeteiligung an. Damit senkt ihr zwar die laufenden Kosten für die jeweilige Police – im Schadensfalle müsst ihr jedoch einen Anteil der Gesamtsumme aus eigener Tasche leisten. Rechnet daher nach, ob sich das für euch lohnt.

Zudem steht euch zumeist die Möglichkeit offen, die Basisvariante einer Versicherung um zusätzliche Gewährleistungen zu erweitern. Auch das ist mit weiteren Kosten verbunden, kann sich aber lohnen.

Beratung und zusätzliche Ressourcen

Fragt im Zweifelsfall beim Verbraucherschutz, einem Versicherungsexperten, dem Ansprechpartner eures Hausbauunternehmens oder einem Architekten nach, welche Policen ihr für euer Bauvorhaben abschließen solltet. Denn jede Versicherung beim Hausbau kann euch letztlich vor den dramatischen Folgen eines Unfalls bewahren.

Bildquelle: © MIND AND I | stock.adobe.com

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