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Medial zählt die Digitalisierung in diesen Tagen zu den großen Schlagworten, an denen kein Weg vorbeizuführen scheint. Selbst beim Hausbau nimmt das Konzept inzwischen eine wichtige Rolle ein. Doch wo kommen die Veränderungen zum Vorschein und welche Vorzüge sind davon in Zukunft zu erwarten?
An einer einheitlichen Definition des Begriffs Digitalisierung mangelt es bislang. Je nach Kontext wird mit der Digitalisierung die wachsende Bedeutung digitaler Formate in verschiedenen Bereichen des Lebens bezeichnet. Da immer mehr Architekten, Bauherren und Hersteller die Zeichen der Zeit erkennen, kann längst auch in der Baubranche von einem digitalen Zeitalter gesprochen werden.
Die Spuren der Digitalisierung beim Hausbau
Die Digitalisierung der Baubranche ist keineswegs ein neues Phänomen. So wird etwa die Hausplanung bereits seit vielen Jahren von der Digitalisierung beeinflusst.
Die Zeichenbretter der ausführenden Architekten wandelten sich bereits zur Jahrtausendwende in moderne CAD-Programme. Diese erlauben es den heutigen Bauherren, im Vorfeld des Hauskaufs bereits einen Blick auf ein detailgetreues dreidimensionales Modell zu werfen.
Viele Details der Pläne lassen sich damit in der heutigen Zeit ohne den komplexen Modellbau fassen. Die Digitalisierung beim Hausbau spielte somit sehr früh eine Rolle.
Smarthomes als Paradebeispiel
Immer mehr Menschen beziehen die Produkte der Digitalisierung schon heute in ihr Eigenheim ein und ebnen sich den Weg zum Smarthome. Sorgte vor rund zwanzig Jahren die digitale und zentrale Heizungssteuerung noch für ein Schmunzeln der Bauherren, haben sich diese mittlerweile extrem weiterentwickelt.
Nach den Beschattungs- und Sicherheitsanlagen können im modernen Smarthome selbst einfache Küchengeräte an die Steuerzentrale angeschlossen werden. Unter einem Dach kann sich dadurch eine diffizile Datenverarbeitung ausbauen. Wer sein Haus digitalisieren möchte, kommt an einem Smarthome somit nicht mehr vorbei.
Mehr Effizienz und Sparsamkeit
Es ist das erklärte Ziel vieler Bauherren, ökologische Aspekte in die Planung einfließen zu lassen. Die technische Entwicklung samt Digitalisierung brachte in den letzten Jahren äußerst effiziente Wärmepumpen, zentrale Lüftungssysteme sowie Photovoltaikanlagen hervor, welche die von ihnen erzeugte Energie direkt ins Stromnetz einspeisen.
Ohne diese Neuerungen ließen sich moderne Baukonzepte, wie etwa das Passivhaus, nicht in die Tat umsetzen. Unter ökologischen Gesichtspunkten stellt die Digitalisierung beim Hausbau dadurch einen eindeutigen Vorteil dar.
Die auf Effizient bedachten Systeme schaffen zudem monetäre Anreize für den Kauf. Intelligente Heizsysteme sind heute dazu in der Lage, die vom Fertighaus verursachten laufenden Kosten deutlich zu reduzieren.
So lässt sich die Innentemperatur während der eigenen Abwesenheit nach unten regulieren. Über längere Zeiträume wird dadurch praktisch unbemerkt Energie eingespart.
Angesichts der Prognosen, welche auf steigende Energiepreise in den kommenden Jahrzehnten hindeuten, kann dies für die Bewohner eines modern ausgerüsteten Hauses einen wertvollen Vorteil bedeuten.
Mögliche Kehrseiten der Medaille
Entgegen der medialen Darstellung ist es nicht möglich, hinter der Digitalisierung beim Hausbau ausschließlich Vorteile zu sehen. Während geringe laufende Kosten als Chance zur Ersparnis immer wieder in den Vordergrund gedrängt werden, geraten die Anschaffungskosten zunächst in den Hintergrund. Entscheidet sich etwa der Käufer eines Passivhauses für eine vollumfängliche technische Ausstattung, so schlägt diese schon heute mit einer Summe von rund 100.000 Euro zu Buche.
Gleichsam bringen die technischen Neuerungen eine höhere Anfälligkeit der Elektronik im Haus mit sich. Sollten künftig weite Teile des häuslichen Lebens allein auf die digitale Nutzung abgestimmt sein, so könnten Störfälle schnell weite Kreise um sich ziehen.
Viele Unternehmen haben sich aus diesem Grund zum Angebot der Fernwartung entschlossen. Die Diagnose des Problems soll allein auf der Basis der übermittelten Daten möglich sein. Im Idealfall können technische Einschränkungen auf diese Art binnen weniger Minuten aufgehoben werden.
Außerdem ist für das funktionierende Smarthome die Verarbeitung und Speicherung einer enormen Datenmenge notwendig. Zum Teil handelt es sich dabei um höchst sensible Informationen, die etwa nicht in die Hände potenzieller Einbrecher gelangen sollten, welche sich über die Abwesenheit der Bewohner und die Struktur der Sicherheitsmechanismen informieren können.
Viele Fragen auf dem Gebiet der Datensicherheit werden deshalb noch in den nächsten Jahren beantwortet werden müssen. Erst unter dieser Voraussetzung kann das Konzept einer großen Mehrheit in der Bevölkerung schmackhaft gemacht werden.
Die aktuellen Trends der Digitalisierung beim Hausbau
Als im Jahr 2015 das komplexe Sprachsteuerungssystem von Amazon in den USA auf den Markt kam, bildete sich der Trend hin zur Einrichtung des Smarthomes aus. Seither wollen immer mehr Menschen ihr Haus digitalisieren, was jedoch in einem schrittweisen Prozess vonstatten geht.
Um eine große einmalige Anschaffung zu vermeiden, werden die einzelnen vernetzten Elemente im Laufe der Zeit hinzugekauft. Zudem kommen immer wieder Innovationen auf den Markt, die dadurch einbezogen werden können.
Immer mehr Fertighaushersteller setzen inzwischen auf eine zentrale Steuereinheit, welche nach den Wünschen des Bauherrens eingeplant werden kann. So steht die Tür für künftige Entwicklungen der Digitalisierung beim Hausbau offen, die ohne großen Aufwand in die bestehenden Strukturen integriert werden können.
Zudem wird eine regelrechte Welle der Nachrüstung in älteren Häusern erwartet. Schließlich sollen jene, die sich bereits in den letzten Jahren für den großen Schritt des Hausbaus entschlossen haben, nicht von der Entwicklung des Smarthomes abgehängt werden.
Obwohl es bislang nur wenige Firmen gibt, die ihren Kunden eine solche Umrüstung möglich machen, ist die Nachfrage bereits sehr hoch. Zu attraktiv erscheinen die Vorteile, welche mit der Umstellung verbunden sind.
Wie steht ihr der Digitalisierung im Hausbau gegenüber? Seid ihr offen für Innovationen oder doch eher skeptisch, was die Sammlung von Daten oder potenzielle Sicherheitslücken betrifft? Hinterlasst uns gerne einen Kommentar mit eurer Meinung.
Bildquelle: kaboompics | Pixabay