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Der Fertighausbau gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Bauherren entscheiden sich aufgrund von Vorteilen wie Nachhaltigkeit und Planbarkeit für diese Bauweise. Die aktuellen Zahlen des Bundesverbands Deutscher Fertigbau (BDF) verdeutlichen den anhaltenden Aufwärtstrend und zeigen, dass sich der Fertigbau als zukunftsfähige Alternative etabliert.
Laut aktuellen Zahlen des Bundesverbands Deutscher Fertigbau (BDF) liegt der Marktanteil bei einem neuen Höchststand von 26 Prozent. Besonders im Süden Deutschlands erfreut sich die Fertigbauweise großer Beliebtheit.
Diese Entwicklung zeigt, dass Fertighäuser eine immer größere Rolle im Wohnungsbau spielen und sich über die Jahre hinweg bewährt haben.
Steigende Beliebtheit in Süddeutschland
Der Trend zum Fertigbau zeigt ein deutliches Süd-Nord-Gefälle. In Baden-Württemberg beispielsweise entscheiden sich bereits 43,5 Prozent der Bauherren für ein Fertighaus, in Bayern sind es 26,4 Prozent und in Nordrhein-Westfalen 18,9 Prozent.
Verfügbarkeit von Holz ausschlaggebend
Dies hängt unter anderem mit der regionalen Verfügbarkeit von Holz zusammen, dem Hauptbaustoff für Fertighäuser. Holz ist nicht nur ein nachwachsender Rohstoff, sondern auch bekannt für seine positiven bauphysikalischen Eigenschaften wie Wärmedämmfähigkeit und die angenehme Wohnatmosphäre, die es schafft.
Zudem sind in Süddeutschland Traditionen des Holzbaus stark verankert, was die Beliebtheit dieser Bauweise zusätzlich steigert.
Fertigbau-Anteil nach Bundesländern
- Baden-Württemberg (43,5 Prozent)
- Hessen (37,5 Prozent)
- Rheinland-Pfalz (31,1 Prozent)
- Brandenburg (30,2 Prozent)
- Thüringen (26,9 Prozent)
- Bayern (26,4 Prozent)
- Schleswig-Holstein (24,3 Prozent)
- Sachsen (24,2 Prozent)
- Berlin (22,9 Prozent)
- Mecklenburg-Vorpommern (22,4 Prozent)
- Nordrhein-Westfalen (18,9 Prozent)
- Sachsen-Anhalt (18,5 Prozent)
- Saarland (17,2 Prozent)
- Niedersachsen (12,6 Prozent)
- Hamburg (8,7 Prozent)
- Bremen (8 Prozent)
Quelle: BDF | fertigbau.de
Gründe für den wachsenden Fertigbau-Anteil
Der Gesamtmarkt für Ein- und Zweifamilienhäuser ist rückläufig, doch der Fertigbau konnte seinen Marktanteil dennoch weiter ausbauen. Während der Gesamtmarkt im Vergleich zum Vorjahr um 22,2 Prozent schrumpfte, verzeichnete der Fertigbau nur ein Minus von 16,4 Prozent und gewann somit Marktanteile hinzu.
Diese positive Entwicklung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Einerseits bieten Fertighäuser durch ihre standardisierte Bauweise eine hohe Kostensicherheit und Planbarkeit.
Andererseits profitieren Bauherren von der verkürzten Bauzeit, da viele Bauelemente vorproduziert und auf der Baustelle nur noch montiert werden. Diese Zeitersparnis bedeutet auch weniger Wetterrisiken während der Bauphase.
Vorteile des Fertigbaus
✓ kurze Bauzeit
✓ hohe Planbarkeit
✓ Nachhaltigkeit
✓ wetterunabhängiger Bau
✓ hohe Energieeffizienz
✓ geringer Arbeitsaufwand vor Ort
✓ abgestimmte Prozesse
✓ individuelle Gestaltung
✓ weniger Bauabfälle
✓ Festpreisgarantie
Diversifikation der Fertighaushersteller
Um auch bei einem insgesamt rückläufigen Bauvolumen wettbewerbsfähig zu bleiben, erweitern viele Fertighaushersteller ihr Angebot. Neben dem klassischen Einfamilienhausbau setzen sie verstärkt auf:
- Nachverdichtungen durch Anbauten und Aufstockungen,
- mehrgeschossige Wohn- und Objektbauten,
- Quartiersentwicklungen,
- serielles Sanieren,
- verschiedene Ausbaustufen.
Diese Diversifikation ermöglicht es den Herstellern, sich breiter am Markt aufzustellen und unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Besonders im urbanen Raum, wo Baugrund knapp und teuer ist, bieten Anbauten und Aufstockungen eine attraktive Möglichkeit, bestehenden Wohnraum effizient zu erweitern.
Gleichzeitig unterstützt der serielle Bauansatz nachhaltige Bauweisen, indem durch standardisierte Prozesse weniger Baumaterial verschwendet und eine bessere Qualitätssicherung erreicht wird.
Gute Gründe für Holz als nachwachsenden Rohstoff
✓ nachwachsender Rohstoff
✓ CO2-Speicherung
✓ hohe Tragfähigkeit
✓ gute Wärmedämmung
✓ angenehmes Raumklima
✓ einfache Verarbeitung
✓ geringer Energieaufwand bei der Produktion
✓ Ästhetik
✓ Langlebigkeit
✓ wenig Bauabfall
Ein Modell mit Zukunft: Bald mehr als 26 Prozent?
Der Fertigbau bleibt auf Wachstumskurs und ist besonders im Süden Deutschlands stark vertreten. Die Vorteile wie Nachhaltigkeit, kurze Bauzeiten und hohe Planbarkeit überzeugen immer mehr Bauherren.
Auch in Zeiten eines insgesamt rückläufigen Baumarktes kann der Fertigbau seine Marktanteile ausbauen. Die Flexibilität der Anbieter, die sich zunehmend auch auf den mehrgeschossigen Wohnungsbau und die Sanierung bestehender Gebäude fokussieren, trägt zu diesem Erfolg bei.
Zukünftig dürfte der Trend durch innovative Baukonzepte weiter an Bedeutung gewinnen. Durch die Kombination aus modernen Holzbautechniken und digitaler Planung entstehen immer effizientere Bauprojekte, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich überzeugen.
Diese positiven Entwicklungen werden den Fertigbau auch langfristig zu einem wichtigen Bestandteil des Wohnungsbaus machen. Seien wir gespannt, wie sich die Fertigbau-Anteile weiterentwickeln.
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