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Wer Kork als Bodenbelag wählt, entscheidet sich für ein Naturprodukt mit vielen positiven Eigenschaften. Doch welche Vorteile resultieren daraus und gibt es Nachteile? Für welche Räume eignet sich ein Korkboden und was sollten Sie beim Verlegen des Bodens beachten? Wir haben die wesentlichen Fakten nachfolgend für Sie zusammengestellt.
Kork ist ein nachwachsender Rohstoff, den uns die Korkeiche liefert. Gewonnen wird das Naturmaterial durch schonendes Abschälen der Rinde des Baumstammes, sodass kein Baum dafür gefällt wird. Im Alter von 25 Jahren erfolgt die erste Schälung einer Korkeiche, nach der eine circa zehnjährige Ruhepause folgen muss. Dies gilt auch für jede weitere Entnahme, damit der Baum keinen Schaden nimmt.
Mit dem Standort von Korkeichen steht und fällt die Qualität des Korks. So benötigen diese Bäume kontinuierlich sehr viel Sonne für ideale Wachstumsbedingungen. Deshalb kommt hochwertiger Kork aus südlichen Gefilden, rund 30 Prozent des Rohstoffes Kork weltweit wird in Portugal produziert.
Korkboden: Tausendsassa mit vielfältigen positiven Eigenschaften
Die hohe Flexibilität der Zellmembranen des Naturstoffes Kork sorgt dafür, dass Korkböden so elastisch sind. Dank dieser Eigenschaft nehmen wir das Material als angenehm weich wahr.
Auch im Hinblick auf gesundheitsfördernde Aspekte ist dieser Fußbodenbelag interessant. So entlastet das Laufen auf einem Korkboden die Wirbelsäule und schont die Gelenke. Rund 30 Millionen luftgefüllte Zellen pro Kubikzentimeter federn jeden Schritt optimal ab. Da sich Kork bei Versiegelung der Oberfläche außerdem antistatisch verhält, verringert sich die Staubkonzentration in der Umgebungsluft, was insbesondere für allergiegeplagte Menschen von großem Vorteil ist.
Ein weiterer positiver Aspekt zeigt sich mit der Fähigkeit von Kork, Feuchtigkeit zu absorbieren und nach und nach wieder an die Raumluft abzugeben. So unterstützt dies ein vorteilhaftes Raumklima.
Darüber hinaus sorgt die geringe thermische Leitfähigkeit von Kork für ein angenehmes Wärmeempfinden im Hautkontakt. Wer barfuß über einen Korkboden läuft, spürt somit nicht nur eine samtige Weichheit, sondern auch wohlige Wärme.
Auch beim Thema Schalldämmung punktet Kork. Aufgrund seiner niedrigen akustischen Leitfähigkeit gilt der Korkboden als einer der schalldämmendsten Böden überhaupt.
Sind Korkböden empfindlich und pflegeintensiv?
Korkböden stehen im Ruf, besonders empfindlich zu sein. Doch weit gefehlt. Kork ist aufgrund seiner Oberflächenzellstruktur tatsächlich bemerkenswert widerstandsfähig gegen Abnutzung durch Reibung und somit äußerst robust. Zudem ist das Material pflegeleicht. In der Regel reicht Staubsaugen und gelegentliches nebelfeuchtes Wischen völlig aus.
Ein kleiner Nachteil liegt allerdings in der weichen Konsistenz des Naturstoffes. Wer schwere Möbel auf diesem Bodenbelag platziert, sollte deshalb alte Korkreste unter die Möbelstücke legen, da ansonsten mit bleibenden Druckstellen zu rechnen ist. Punktuelle Belastungen durch leichtere Gegenstände sind dagegen unproblematisch. Werden die Objekte später wieder entfernt, bilden sich Vertiefungen selbsttätig zurück.
Wenn eine entsprechende Oberflächenbehandlung des Korkbodens erfolgt, erhöht sich die Belastbarkeit dieses Fußbodenbelages zusätzlich. Welche Versiegelung sich empfiehlt, hängt vom jeweiligen Beanspruchungsgrad des Bodens ab:
- Hartöle und Hartwachs: geringe Beanspruchung
- Korklacke: verschiedene Produkte für mittlere und starke Beanspruchung
- Hot-Coating-Versiegelung: extrem abriebfest, für sehr starke Beanspruchung
Für welche Räume eignet sich Korkboden?
Ein Fußbodenbelag aus Kork lässt sich im gesamten Wohnbereich einsetzen, sodass es mit der richtigen Versiegelung keine Ausschlüsse gibt. Ob Flur, Schlaf- und Wohnzimmer, Arbeits- und Kinderzimmer, Küche oder Bad, die vielen positiven Eigenschaften des Naturmaterials sorgen für ein angenehmes Raumklima.
Zudem sind Korkböden heute in zahlreichen Designs erhältlich, sodass sich hier ein großer individueller Gestaltungsspielraum eröffnet.
Designvielfalt mit Furnierkork
Die Oberflächenstruktur von Kork kann je nach Sorte sehr unterschiedlich sein, sodass Sie einem Raum schon allein mit der Wahl der Korksorte einen ganz individuellen Touch verleihen können.
Während der aus homogenem Presskork gefertigte Massivkork bezüglich seines optischen Variantenreichtums sehr begrenzt ist, zeigt der zwei- oder mehrschichtige Furnierkork mit Trägermaterial aus Presskork und einer oberen Lage aus Korkfurnier, welch hohe optische Vielfalt möglich ist.
Ob natürlich oder eingefärbt, rustikal oder modern, alles ist möglich. Darüber hinaus gibt es speziellen Designkork in Stein- oder Holzoptik, sodass keine Wünsche offenbleiben.
Wie verlegt man einen Korkboden?
Korkböden sind hinsichtlich der Verlegung in zwei verschiedenen Varianten erhältlich. So gibt es zum einen Korkparkett, dessen einzelne Fliesen vollflächig mit dem Untergrund verklebt werden müssen. Zum anderen steht mit Korkfertigparkett die Möglichkeit des leimlosen, schwimmenden Verlegens zur Verfügung.
Diese Variante ist als Klicksystem konzipiert, das mithilfe von Nut-Feder-Verbindungen arbeitet. Korkfertigparkett wird deshalb auch als Klickkork bezeichnet.
Korkparkett verleimen: Wie gehen Sie vor und was sollten Sie beachten?
Der Untergrund muss trocken, sauber und eben sein, sodass eventuell eine entsprechende Vorbehandlung durchzuführen ist. Es sollten sich dort keine Stoffe befinden, die der Haftung des Klebers abträglich sein könnten.
Im ersten Arbeitsschritt entfernen Sie deshalb gegebenenfalls alte Anstriche und vor allem lose Teile. Unebenheiten des Untergrundes gleichen Sie danach mit Spachtelmasse aus. Der Trocknungsvorgang kann – je nach Umfang und Tiefe der Ausbesserungsarbeiten – einige Zeit in Anspruch nehmen.
Ist alles gut durchgetrocknet, beginnen Sie nun mit dem Verkleben. Tragen Sie dazu den Kontaktkleber mithilfe einer kurzflorigen Velourswalze auf die Rückseiten der Korkplatten und den Untergrund auf. Warten Sie jetzt circa eine Stunde, bis der Kleber ein transparentes Erscheinungsbild zeigt. Dann folgt das Einlegen der Korkplatten. Es empfiehlt sich, an einer Wand oder geraden Bezugslinie anzufangen.
Da der Kleber einen gewissen Druck benötigt, um zu binden, klopfen Sie jede einzelne Platte direkt nach dem Aufbringen fest an, idealerweise mit einem Gummihammer. Zum Zuschneiden von Platten wie beispielsweise für Wandabschlüsse reicht ein handelsübliches Teppichmesser aus. Im letzten Arbeitsschritt versiegeln Sie den Korkboden, womit Sie ihn effektiv gegen Beschädigungen oder Verschmutzungen schützen.
Korkfertigparkett schwimmend verlegen: einfach dank Klicksystem
Bei Korkfertigparkett ersparen Sie sich den Arbeitsschritt des Auftragens eines Klebers, denn es wird nicht mit dem Untergrund verleimt, sondern schwimmend verlegt. Es gilt allerdings auch hier, dass ein trockener, sauberer und ebener Untergrund die Basis für ein perfektes Ergebnis bildet.
Das mit einem Klicksystem ausgestattete Korkfertigparkett lässt sich von geübten Heimwerkern im Handumdrehen verlegen. Beginnen Sie in einer Ecke des Raumes und berücksichtigen Sie dabei die Dehnungsfugen. Sie können dazu Verlegekeile nutzen, um sicherzustellen, dass Sie einen gleichmäßigen Wandabstand einhalten, der ungefähr zehn Millimeter betragen sollte.
In die nun bereits an einer Wandseite liegenden Dielen klicken Sie jetzt jede weitere Diele mit der Kopf- und Längsseite schräg von oben ein und drücken diese dabei fest an. Es ist wichtig, dass die Einzelelemente bündig einrasten. Um dies zu erreichen, leistet ein Hammer oder ein Schlagklotz nützliche Dienste. Für den Zuschnitt der Wandabschlüsse eignet sich eine Feinsäge.
Fazit
Weich und fußwarm, wasserabweisend und feuchtigkeitsregulierend, schalldämmend und antistatisch, robust und pflegeleicht, Kork ist ein wahrer Alleskönner. Die Vorteile des natürlichen, nachwachsenden Rohstoffes erweisen sich als so immens, dass sich der Fußbodenbelag aus Kork bei Immobilienbesitzern nicht ohne Grund steigender Beliebtheit erfreut.
Zudem sorgt die inzwischen sehr große Designvielfalt für die Möglichkeit, individuelle Gestaltungswünsche mit Kork zu realisieren. So muss das Naturprodukt den Vergleich mit anderen Bodenbelägen wie etwa Parkett – auch optisch – nicht scheuen.
Bildquelle: anaterate | Pixabay
[…] dann bei der Endmontage alle anderen Bodenbeläge, wie zum Beispiel Vinyl, Laminat, Parkett oder Kork, verlegt […]