Ortgang

Vielerorts nehmen Gebäude mit einem Sattel- oder Pultdach einen großen Anteil unter allen Häusern ein. Diese Dachformen weisen eine Besonderheit auf, da sie an den Giebelseiten einen sogenannten Ortgang besitzen.

Der Begriff selbst ist altdeutscher Herkunft und umschreibt etwa das seitliche Ende der Dachfläche. Hier muss also ein effizienter Abschluss gefunden werden, der es dem Wind unmöglich macht, mit seiner Kraft das Dach vom Mauerwerk beziehungsweise Wandaufbau zu heben.

Zudem ist zu beachten, dass in diesem Bereich unterschiedliche Materialien – Holz, Steine, Putz, Dachziegel sowie Metalle und Kunststoffe – aufeinandertreffen. Ein jedes von ihnen bringt individuelle Eigenschaften mit. Dennoch müssen alle diese Werkstoffe bei Wind und Wetter sowie bei Sonne und Hitze optimal miteinander arbeiten.

Ein solcher Abschluss soll daher so gefertigt sein, dass er allen Einflüssen trotzt und Lücken im gesamten Verbund gar nicht erst entstehen können. Denn der Übergang des Daches hin zum Giebel gilt als sensibler Bereich, zumal diese kurze Seite des Hauses oft direkt im Wind steht und somit besonders anfällig sein dürfte.

Neben – gerne einmal hübsch verzierten – Holzelementen kommen für die Kante hauptsächlich Ortgangbleche in Betracht. Damit wird das Dach direkt mit dem Giebel verbunden. Etwaige offene Stellen zwischen beiden Bereichen werden verschlossen.

Soll das Haus später einmal eine Wärmedämmung erhalten, so ist beim Errichten des Daches und für den zu gestaltenden Ortgang natürlich etwas mehr Länge einzuplanen, um auch nachträglich einen sicheren Verbund aufbauen zu können.