Safety first! Tipps zur Elektroplanung im Außenbereich

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Die Gartenbeleuchtung trägt zum harmonischen Gesamtbild des Gartengrundstücks bei und Energiesäulen ermöglichen den Betrieb von Rasenmäher, Heckenschere und anderen elektronischen Geräten. Bei der Elektroplanung für den Außenbereich gilt es, zahlreiche Aspekte in Hinblick auf Sicherheit und Komfort zu beachten. Im Folgenden findet ihr hierzu einige Tipps.

Damit ihr euren Außenbereich optimal nutzen könnt, ist ein durchdachtes Konzept für die Anbringung von Steckdosen, Lampen und Brandmeldern sinnvoll. Mit einer gewissen Grundausstattung an Elektroinstallationen im Garten seid ihr bestens gerüstet. Dank eines solchen Konzepts schützt ihr euer Grundstück mit Brandmelderanlagen, beleuchtet es mit Lampen an relevanten Positionen und verfügt über genügend Steckdosen für eure Gartengeräte.

Grundsätzliches zur Elektroplanung außen: Der Anschluss per Erdkabel

Für die Elektroinstallation im Garten ist die Verwendung eines Erdkabels, das die Bezeichnung NYY-J hat, unabdingbar. Bei einem gewöhnlichen Stromanschluss im Außenbereich muss jede Ader einen Querschnitt aufweisen, der mindestens 1,5 mm² beträgt. Gesichert wird eine solche Leitung mithilfe eines LS-Automaten von 16 Ampere.

Verwendet ihr in eurem Garten Geräte, die mehr Strom benötigen, sind Erdkabel mit stärkeren Leitungen erforderlich. Dies gilt insbesondere für den Einsatz von Holzspaltern, Kettensägen und anderen Spezialwerkzeugen.

Im Vorfeld der Elektroplanung für Außen ist es sinnvoll, genau zu bedenken, wo das Erdkabel verlaufen soll. Macht euch vorab Gedanken, wo ihr Lampen aufstellen wollt und an welchen Orten auf eurem Gartengrundstück ihr Stromanschlüsse benötigt.

Möchtet ihr eure Elektroinstallation im Garten nachträglich erweitern, ist es empfehlenswert, Leerrohre zu verlegen. Hier könnt ihr später bei Bedarf weitere Kabel einziehen lassen.

Bei der Anbringung des Stromanschlusses im Garten gilt es, die geltenden Sicherheitsbestimmungen zu beachten. Die Installation von elektrischen Anlagen zählt nicht ohne Grund zu den meisterpflichtigen Gewerken in Deutschland, denn sie ist mit umfassenden Sicherheitsauflagen verbunden.

Wendet euch bei der Elektroplanung außen und den Installationsarbeiten an einen Profi, der euch unterstützt. Auch erfahrene Handwerker sollten sich vorab mit einem Fachbetrieb abstimmen, bevor sie eigene Arbeiten an der Gartenelektronik durchführen.

Um das Erdkabel mit der Hauselektronik zu verbinden, ist eine Kabeldurchführung durch die Hauswand erforderlich. Das Kabel wird anschließend mit Acryl aus der Kartusche abgedichtet.

Weiterhin ist es wichtig, die Elektroinstallationen im Garten in einem eigenen Stromkreis unterzubringen. Ein guter Elektriker achtet darauf, dass die Zuleitung für den Außenbereich im Verteilerkasten separat zugeschaltet wird.

Steckdosen im Außenbereich

Steckdosen sind im Garten unerlässlich: Sie versorgen den Grill mit Strom und dienen der Stromversorgung für den Rasenmäher, die elektronische Heckenschere und andere Gartengeräte. Drei Steckdosenanschlüsse sind ideal, um die Gartenarbeit mithilfe von elektronischen Gartengeräten verrichten zu können. Am Einfachsten ist es, sie an der Außenwand eures Hauses anzubringen und eine Unterputzführung zu legen.

Da es sich beim Außenbereich um einen sogenannten Feuchtraum handelt, verwendet Steckdosen in Feuchtraumausführung, die über einen Klappendeckel verfügen. Beachtet zudem, dass Schuko-Steckdosen mindestens IP 44 aufweisen sollten, um gegen Fremdkörper und Spritzwasser geschützt zu sein. Befinden sich eure Steckdosen in der Nähe von Poolanlagen oder Teichen, sind Schuko-Steckdosen mit IP 6 und 7 geeigneter.

Sowohl bei Steckdosen als auch bei fest installierter Beleuchtung im Außenbereich ist es erforderlich, diese mit einem FI-Schutzschalter abzusichern. Achtet darauf, dass alle Steckdosen im Garten mithilfe eines zweipoligen Kontrollschalters abgeschaltet werden können. Der Schalter wird im Wohnhaus angebracht.

Ebenfalls praktisch ist die sogenannte Energiesäule, in der sich mehrere Steckdosen für die verschiedensten Gartengeräte befinden. Beachtet, dass die Energiesäule mit einer stärkeren Erdleitung angeschlossen werden sollte, um die benötigte Energie zuverlässig zur Verfügung stellen zu können. Energiesäulen lassen sich auf vielen verschiedenen Untergründen montieren.

Leben Kinder im Haushalt, investiert in kindersichere Außensteckdosen. Besonders sicher sind Modelle mit IP 6 und 7. Sie haben einen hohen Überspannungsschutz und sind selbst dann sicher, wenn neugierige Kinder ihre Finger nicht von den Steckdosen lassen können.

Stromanschluss im Außenbereich für die Beleuchtung

Neben Steckdosen sind Außenbeleuchtungen die wichtigsten Elektroinstallationen im Garten. Sie kommen als Garten-, Gehwegs-, Eingangs- und Terrassenbeleuchtung zum Einsatz und tragen zum Wohnkomfort bei.

Licht im Garten vermittelt nicht nur ein heimeliges Gefühl – es schreckt selbst potenzielle Einbrecher ab. Ganz besonders, wenn die Beleuchtungsanlagen mit Bewegungsmeldern oder Zeitschaltuhren kombiniert werden.

Wie schon bei den Steckdosen müsst ihr auch beim Anschließen eurer Lampen und Leuchten im Außenbereich auf die vorgeschriebene IP-Schutzart achten. Nur so steht einem sicheren Betrieb nichts mehr im Wege. Bodenleuchten und Lichtsäulen gehören zu den beliebtesten Beleuchtungsarten im Garten. Sie werden an das Erdkabel angeschlossen und dadurch optimal mit Energie versorgt.

Eine Außensteckdose ist für die Installation von Gartenleuchten nicht erforderlich. Die Leuchten werden hier meist fest installiert. Sind keine elektrischen Leitungen vorhanden oder ist die Außenbeleuchtung nur temporär – etwa für eine Party oder als Weihnachtsbeleuchtung – macht es Sinn, diese an eine Außensteckdose anzuschließen.

Elektroplanung außen – welche weitere Komfortausstattung lohnt sich?

Um den Gartenbereich umfassend nutzen zu können, greifen viele Gartenbesitzer auf technische Spielereien zurück, die den Aufenthalt noch angenehmer machen. Besonders beliebt sind fließende Wasserläufe, die mit einer Pumpe betrieben werden.

Für die Pumpe ist ein Stromanschluss erforderlich, der über das Erdkabel läuft. Selbiges gilt für Anschlüsse für Regenwasserzisternen. Bei Stromanschlüssen, bei denen Wasser im Spiel ist, solltet ihr stets darauf achten, dass die Steckdosen mindestens IP 6 oder 7 aufweisen und damit einen optimalen Spritzschutz mitbringen. So steht einer sicheren Benutzung kaum mehr etwas im Wege.

Verfügt euer Garten über ein Gartenhaus, ist es ebenfalls von Vorteil, hierfür einen Anschluss für die Innen- und Außenbeleuchtung zu verlegen. Eine Energiesäule oder mehrere Steckdosen im Inneren und Äußeren des Gartenhäuschens sind ideal, um weitere Elektrogeräte zu betreiben. Zu ihnen gehören etwa elektrische Heizgeräte, Staubsauger oder der allseits beliebte Grill.

Befindet sich vor dem Gartenhaus eine Sitzecke, ist eine elektrische Markise sinnvoll. Sie bietet auf Knopfdruck einen guten Sonnenschutz. Für die Markise benötigt ihr einen sicheren Anschluss über das Erdkabel.

Weiterhin lassen sich über das Erdkabel Energiesäulen auf dem gesamten Gartengrundstück verteilen. Je nachdem, wie groß euer Garten ist, ist der Einsatz mehrerer Säulen von Vorteil. Dies gilt insbesondere, wenn ihr beim Rasenmähen auf störende Verlängerungen verzichten wollt.

Betreibt ihr Elektrogeräte, die viel Strom verbrauchen, ist ein Kraftstromanschluss unerlässlich. Besonders Häcksler benötigen eine Menge Energie, um Holzabfälle zuverlässig zu zerkleinern.

Ist das Grundstück eher ausladend und fallen häufig Holz- und Grünabfälle an, ist es sinnvoll, einen Kraftstromanschluss von Anfang an in die Elektroplanung mit einzubeziehen. Antennen- und Netzwerksteckdosen sowie E-Ladestationen für Elektroautos sollten ebenfalls an einen Kraftstromanschluss angeschlossen werden.

Ein Stromanschluss im Außenbereich eignet sich zudem hervorragend für spezielle Pflanzen- und Naturbeleuchtungen. In Parks und parkähnlichen Grundstücken werden solche Beleuchtungen eingesetzt, um eine harmonische Lichtstimmung zu erzeugen und so die Bepflanzung optimal in Szene zu setzen. So können sich Gäste, Besucher und Anwohner auch im Dunklen an den Pflanzen erfreuen.

Weiterhin dient der Stromanschluss im Außenbereich dem Betrieb von Videosprechanlagen und Videoüberwachungssystemen und trägt damit zur Sicherheit eures Gartengrundstücks bei.

Elektroplanung außen – mehr Komfort im Garten

Wie ihr seht, ist die Elektroinstallation im Garten mit einem gewissen Planungsaufwand verbunden. Der sich aber lohnt, denn sichere Stromanschlüsse erhöhen die Wohnqualität ungemein. Habt ihr weitere Anregungen zu diesem Thema, hinterlasst uns gerne einem Kommentar.

Bildquelle: © Vitaliy | stock.adobe.com

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