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Wenn die ganze Familie am Jahresende zusammentrifft, um das gemütliche Miteinander zu planen, denken die wenigsten Menschen dabei an mögliche Gefahren. Doch gerade zur Weihnachtszeit ist die Gefahr von Bränden aus Unachtsamkeit besonders hoch. Wie ihr diese vermeiden könnt, warum Holz beim Brandschutz besonders gut abschneidet und welche Versicherung im Ernstfall eingreift, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Im letzten Monat des Jahres haben die Feuerwehren in Deutschland ganz besonders viel zu tun. Das bekommen auch die Versicherungen zu spüren. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hatte im Dezember der letzten Jahre etwa 40 bis 50 Prozent mehr Schäden, die auf Brände zurückzuführen waren, als in den anderen Monaten zu verzeichnen.
Grund für den rasanten Anstieg der Brände zum Jahresende ist die Vorweihnachtszeit beziehungsweise die Feiertage. Hier werden vermehrt Brandherde, wie zum Beispiel defekte Lichterketten, mit Kerzen versehene Weihnachtsbäume und Adventskränze, eingesetzt.
6 häufige Brandgefahren an Weihnachten
In der Weihnachtszeit sind Adventskränze und festlich geschmückte Weihnachtsbäume zweifellos die Highlights in vielen Eigenheimen. Doch während die festliche Stimmung im Vordergrund steht, solltet ihr die potenziellen Brandgefahren stets im Blick behalten.
In diesem Abschnitt haben wir einige Gefahren für euch aufgelistet. Zudem nennen wir euch Vorschläge, welche Vorsichtsmaßnahmen ihr treffen könnt, damit es erst gar nicht zu einem potenziellen Brand kommt.
Defekte Lichterketten
Fehlerhafte Lichterketten stellen in der Weihnachtszeit eine erhebliche Brandgefahr dar, da sie verschiedene Risiken bergen. Beschädigte Kabel oder Glühbirnen können Kurzschlüsse verursachen, die leicht brennbares Material entzünden. Überhitzung und elektrische Überlastung sind weitere Risiken.
Um Brände zu verhindern, solltet ihr Lichterketten vor der Verwendung auf Schäden prüfen und defekte Teile ersetzen. Der Kauf geprüfter Qualitätsprodukte ist ebenfalls empfehlenswert.
Außerdem solltet ihr Lichterketten nie unbeaufsichtigt lassen. Schaltet sie vor dem Schlafengehen oder Verlassen des Hauses aus, auch wenn sie noch so schön aussehen.
Überladene Steckdosen
Sind zu viele elektrische Geräte oder Lichterketten gleichzeitig an eine Steckdose angeschlossen, kann dies zu einem übermäßigen Stromfluss führen. Dieser lässt die Steckdose, die Kabel und die angeschlossenen Geräte überhitzen, was wiederum leicht entzündliche Materialien in der Nähe entzünden kann.
Um die Brandgefahr erst gar nicht aufkommen zu lassen, solltet ihr mehrere Maßnahmen ergreifen, wie zum Beispiel
- das Verwenden von Mehrfachsteckdosen mit eingebauten Sicherungen,
- das Verteilen von elektrischen Belastungen auf verschiedene Steckdosen,
- das Vermeiden von Verlängerungskabeln, die zu viele Geräte gleichzeitig betreiben, und
- das regelmäßige Prüfen auf übermäßige Hitzeentwicklung an den Steckdosen.
Trockene Tannennadeln
Immer wieder hört man, dass der Weihnachtsbaum Feuer gefangen hat. Ein Grund ist oft, dass die Tannennadeln austrocknen und somit leicht entflammbar werden.
Wenn der Weihnachtsbaum nicht ausreichend gewässert wird oder wenn er zu lange in einem beheizten Raum steht, trocknen die Nadeln aus und werden extrem brennbar. In Kombination mit Kerzen oder gar elektrischen Lichterketten kann ein Funke ausreichen, um einen verheerenden Brand auszulösen.
Um einen Brand gar nicht erst zu riskieren, sollte der Weihnachtsbaum nicht nur gewässert werden, sondern auch in ausreichendem Abstand von Wärmequellen wie Heizkörpern oder offenen Flammen aufgestellt werden. Die Verwendung von LED-Lichtern anstelle von Kerzen reduziert ebenfalls das Risiko von Bränden erheblich.
Entzündliche Dekorationen
Girlanden, Papierengel oder Strohsterne erhöhen das Risiko von Bränden in den eigenen vier Wänden. Sie können schnell Feuer fangen, sei es durch Funken von Kerzen, die unbeaufsichtigt brennen, oder gar von Wunderkerzen.
Achtet darauf, dass ihr solche Dekorationen nicht in unmittelbarer Nähe von Wärmequellen oder offenen Flammen platziert. Stattdessen ist es ratsam, nicht entzündliche Alternativen zu verwenden oder entzündliche Dekorationen mit Vorsicht zu genießen.
Stellt sicher, dass die entzündlichen Dekorationen nicht unbeaufsichtigt bleiben.
Unachtsamkeit beim Kochen oder Backen
Auch in der heimischen Weihnachtsbäckerei oder beim Vorbereiten des Weihnachtsessens können Brandherde entstehen. Beispielsweise kann das Verlassen der Küche während des Kochens oder Backens dazu führen, dass Lebensmittel überhitzt werden und Feuer fangen.
Öfen oder Herdplatten können ebenfalls zu Bränden führen, insbesondere wenn Fett oder Öl verschüttet wird. Steht dann noch die Küchenrolle, Geschirrtücher oder Holzuntensilien in der Nähe, breitet sich das Feuer schnell aus.
Bleibt daher am besten in der Küche, solange der Herd oder Backofen eingeschaltet sind. Achtet regelmäßig auf das Koch- oder Backgut, damit es euch nicht anbrennt und damit es erst gar nicht zu einer Brandgefahr kommen kann.
Nicht ordnungsgemäß entsorgte Geschenkpapierreste
In vielen Fällen wird das Geschenkpapier nach der Bescherung in überfüllten Müllcontainern oder in der Nähe von brennbaren Materialien wie Trockenpflanzen abgelegt. Wenn Funken von offenen Feuerstellen oder Rauchauslässen auf das Papier gelangen, kann es leicht Feuer fangen und sich schnell ausbreiten.
Um Brände zu verhindern, solltet ihr das Papier der Weihnachtsgeschenke ordnungsgemäß in Brandschutzbehältern oder Recyclingbehältern entsorgen. Lasst es keinesfalls unter dem Weihnachtsbaum liegen, insbesondere, wenn ihr normale Kerzen verwendet.
Warum Holzhäuser über einen besonders guten Brandschutz verfügen
Fertighäuser aus Holz erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, und das aus guten Gründen. Neben ihrer Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bietet Holz als Baumaterial einen überraschenden Vorteil: einen ausgezeichneten Brandschutz.
In diesem Abschnitt erläutern wir euch, warum Fertighäuser aus Holz in Bezug auf Brandschutz eine hervorragende Wahl darstellen.
Natürlich feuerresistentes Holz
Ein wichtiger Grund, warum Holz in Fertighäusern einen guten Brandschutz bietet, liegt darin, dass es von Natur aus feuerresistent ist. Massives Holz hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit und benötigt viel Zeit, um zu brennen.
Im Brandfall bildet sich eine Kohleschicht auf der Oberfläche des Holzes, die als Schutzbarriere dient. Das Innere des Materials wird somit vor weiterer Zerstörung schützt.
Brandschutzmaßnahmen und -materialien
Moderne Fertighäuser aus Holz werden mit einer Vielzahl von Brandschutzmaßnahmen und -materialien ausgestattet, um die Sicherheit zu gewährleisten. Dazu gehören
- feuerbeständige Anstriche,
- Brandmelde- und Sprinklersysteme sowie
- spezielle Holzschutzmittel, die die Feuerbeständigkeit erhöhen.
8 Schritte, wie ihr im Brandfall vorgehen solltet
Im Falle eines Brandes ist es von entscheidender Bedeutung, dass ihr schnell und richtig handelt, um euch selbst und eure Familie in Sicherheit zu bringen. Hier sind acht Schritte und Verhaltensweisen, die im Fall eines Brandes befolgt werden sollten.
1. Kleinere Brände bekämpfen
Wenn es sich um einen kleinen Brand handelt und ihr euch sicher fühlt, könnt ihr versuchen, ihn mit einem Feuerlöscher oder Wasser zu löschen. Stellt sicher, dass ihr den Feuerlöscher richtig anwendet und ausreichend Abstand zum Feuer haltet, um eure Sicherheit zu gewährleisten.
2. Ruft die Feuerwehr
Wenn der Brand bereits großflächig ist oder ihr Zweifel an eurer Fähigkeit habt, ihn zu bekämpfen, solltet ihr sofort die Feuerwehr über den Notruf 112 informieren. Teilt ihnen den genauen Standort und die Art des Brandes mit.
3. Priorität: Eigene Sicherheit
Die Sicherheit aller Hausbewohner hat oberste Priorität. Fordert alle Anwesenden auf, das Gebäude sofort zu verlassen, wenn ein Feuer ausbricht. Dabei solltet ihr euch auf alle verfügbaren Ausgänge und Fluchtwege konzentrieren. Schließt die Türen hinter euch, um die Ausbreitung von Rauch und Feuer zu verlangsamen.
4. Fluchtweg beachten
Stellt sicher, dass ihr den Fluchtweg kennt und ihn im Notfall ohne Probleme nutzen könnt. Übt im Voraus, wie ihr das Gebäude sicher verlassen könnt, insbesondere wenn Kinder im Haus sind.
5. Rauchmelder sind lebensrettend
Rauchmelder sind äußerst wichtig und können Leben retten. Wenn ihr bereits Rauchmelder in eurem Eigenheim installiert habt, vertraut auf ihr frühzeitiges Alarmsignal. Folgt den Fluchtwegen und verlasst das Gebäude.
6. Vorsicht mit Aufzügen
Benutzt niemals den Aufzug, um das Gebäude während eines Brandes zu verlassen. Elektrische Systeme könnten ausfallen und euch in Gefahr bringen.
7. Kommunikation
Sobald ihr euch in Sicherheit befindet, kontaktiert die Feuerwehr erneut, um sie über eure sichere Position zu informieren und mögliche Informationen zur Lage bereitzustellen.
8. Vergesst eure Wertsachen
Euer Leben und das eurer Familie sind das Wichtigste. Versucht niemals, wertvolle Besitztümer oder persönliche Gegenstände im Haus zu bergen, wenn es brennt. Das kann wertvolle Zeit kosten und eure Sicherheit gefährden.
Indem ihr diese Schritte befolgt und ihr euch auf die eigene Sicherheit konzentriert, können ihr im Falle eines Brandes Leben retten und Schäden minimieren. Es ist auch ratsam, regelmäßige Feuerschutzübungen durchzuführen und sicherzustellen, dass alle im Haus wissen, wie sie im Notfall reagieren sollen.
Welche Versicherungen kommen bei einem Brandfall auf?
Im Falle eines Brandes in eurem eigenen Zuhause können verschiedene Versicherungen zur Abdeckung von Schäden in Betracht gezogen werden. Diese sind abhängig von den individuellen Umständen und der Art des Schadens.
Die beiden wichtigsten Arten von Versicherungen, die im Zusammenhang mit Bränden in Eigenheimen relevant sind, sind die Hausratversicherung sowie die Wohngebäudeversicherung.
Hausratversicherung
Die Hausratversicherung deckt Schäden an persönlichem Eigentum und beweglichen Gegenständen in eurem Zuhause, die durch Feuer, Rauch, Wasserschäden und andere versicherte Gefahren verursacht werden. Das umfasst in der Regel
- Möbel,
- Elektronik,
- Kleidung,
- Schmuck und
- persönliche Gegenstände.
Die Deckung kann je nach Police variieren. Daher ist es wichtig, die Versicherungsbedingungen zu prüfen und sicherzustellen, dass der Wert eures Hausrats angemessen versichert ist.
Wohngebäudeversicherung
Die Versicherung für Wohngebäude bietet Schutz gegen Schäden, die am Gebäude durch verschiedene Ursachen wie Feuer, Leitungswasserschäden, Hagel, elektrische Probleme oder Sturmschäden verursacht werden. Dieser Schutz gilt unabhängig davon, ob die Bauphase abgeschlossen ist und andere Bauversicherungen nicht mehr in Kraft sind.
Zusätzlich zur Grunddeckung der Wohngebäudeversicherung gibt es bei vielen Anbietern die Möglichkeit, sie zu erweitern. In solchen Fällen deckt die Versicherung sogar Schäden, die durch Glasbruch, Explosionen oder fehlerhafte Anlagen und Maschinen verursacht werden.
Seid aufmerksam in der Adventszeit
In Anbetracht dieser wichtigen Informationen zur Vermeidung von Bränden während der Weihnachtszeit und den Schritten im Falle eines Brandes ist es entscheidend, vorsichtig und gut vorbereitet zu sein. Vergesst nicht, die Gefahren im Zusammenhang mit Weihnachtsdekorationen und elektrischen Geräten zu berücksichtigen. Ebenso solltet ihr euch über die richtigen Versicherungen informieren, um im Ernstfall abgesichert zu sein.
Denkt daran, dass Sicherheit und Vorsicht immer an erster Stelle stehen sollten, um die Feiertage sicher und froh zu verbringen. Passt gut auf euch und eure Lieben auf und genießt die besinnlichste Zeit des Jahres: Frohe Weihnachten!
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