Inhalt
Ein Fertighaus zu bauen klingt nach einem reibungslosen Ablauf: Fertigteile werden angeliefert, wie Legobausteine zusammengesetzt und das Haus ist fertig. Tatsächlich sind aber zahlreiche Angestellte beim Fertigbau beteiligt. Wir haben uns die verschiedenen Beteiligten genauer angesehen und stellen sie euch vor.
Wer baut euer Haus eigentlich?
Fertighäuser gelten als kostengünstiger und schneller errichtet und ökologischer als Massivhäuser. Betrachtet man nur den Bauprozess selbst, mag das stimmen – auf lange Sicht geben sich die beiden verschiedenen Bauweisen nicht viel. Aber so einfach, wie ihr euch das Bauen eines Fertighauses vorstellt, ist es dann doch nicht.
Der Bau des Hauses selbst ist zwar im Idealfall in wenigen Tagen abgeschlossen, aber natürlich braucht es hierfür eine Menge Vorbereitung. Von der Planung über die Finanzierung, den Bauantrag und die Erstellung einer Bodenplatte bis hin zum Innenausbau, Verlegen von Leitungen und Verputzen muss viel passieren. Ein Fertighaus ist, gesamtheitlich betrachtet, also doch nicht in einer Woche errichtet, denn es bedarf einer gewissen Vorlaufzeit.
Angestellte beim Fertigbau erledigen im Grunde genommen die gleichen oder zumindest ähnliche Arbeiten wie beim Bau eines gemauerten Hauses. Aber wer baut euer Haus denn nun? Welche Mitarbeiter beim Fertigbauunternehmen sind beteiligt und was genau machen sie?
Was macht die Arbeit bei einem Fertighausunternehmen aus?
Baufachkräfte arbeiten aus den gleichen Gründen bei Fertigbauunternehmen wie in anderen Unternehmen auch: Sie können sich mit den Visionen des Unternehmens identifizieren, finden eine angenehme Unternehmenskultur vor und das Gehalt stimmt. Zumindest sind das die Punkte, mit denen Fertigbauunternehmen um Mitarbeiter werben.
In Deutschland ist die Holzbauweise traditionell in den holzreichen Gebieten der Mittelgebirge verbreitet. Fertighausunternehmen gingen oftmals aus den dort ansässigen Schreinereien hervor. Heute sind sie natürlich eigenständige Unternehmen und bieten die Vorteile des Holzfertigbaus in ganz Deutschland an.
Beständige Neuentwicklungen, ein Fokus auf zukunftsweisendes und ökologisches Bauen, das für jeden bezahlbar ist – das sind die Versprechen der Branche. Und tatsächlich hat sich im Fertighausbau in den letzten Jahren viel getan. Die Branche gilt als innovativ und „grün“. Kein Wunder also, dass Fertighausanbieter als Arbeitgeber beliebt sind.
Welche Berufe sind in Fertigbauunternehmen zu finden?
Angestellte beim Fertigbau kümmern sich um Produktion, Montage, Verwaltung und Service. Hier gibt es Ausbildungsstellen und sogar Praktika in unterschiedlichen Bereichen werden angeboten. Welche Mitarbeiter beim Fertighausunternehmen im Einzelnen angestellt sind, hängt aber auch von den Leistungen des Unternehmens an.
Einige Unternehmen bieten individuelle Planungen an. Hier sind vor allem die Bauzeichner und Architekten gefragt. Andere haben einen festen Satz an Modellen im Sortiment, die nicht weiter angepasst werden. Bauzeichner und Architekten werden in diesem Fall nicht zwangsläufig benötigt oder nur beratend herangezogen.
Wer sich für ein Fertighaus entscheidet, will normalerweise den vollen Service. Das Unternehmen soll sich in Sachen Baufinanzierung genauso auskennen wie bezüglich der Energieeffizienz und der dafür zu stellenden Förderanträge. Die Unternehmen bieten diesen Rundum-Service in der Regel auch an – bis hin zur Ausarbeitung des Bauantrags und, wo nötig, Überarbeitungen.
Bauzeichner und Bautechniker
Bauzeichner und Bautechniker setzen die Bauantragspläne in Werkpläne um. Technische Detaillösungen müssen eingearbeitet werden, ebenso eine Bemusterung. Kundenwünsche wie die technische Gebäudeausstattung und die Sanitärplanung werden implementiert.
Außerdem gehört die Koordination der verschiedenen am Bau Beteiligten zum Berufsalltag dazu: Die Kommunikation zwischen Kundschaft, Architekten und Vertrieb sowie Innendienst fällt in das Aufgabengebiet der Bauzeichner und Bautechniker. Bauzeichner und Bautechniker können sehr gut mit CAD-Systemen umgehen und kennen sich mit den unterschiedlichen Fertigbauweisen aus.
Statiker
Statiker erarbeiten die Konstruktionslösungen. Sie stellen also sicher, dass die Berechnungsergebnisse der statischen und energetischen Vorgaben im fertigen Bau auch wirklich umgesetzt werden können. Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz und Energetik erfordern bauphysikalische Nachweise – auch die erstellen die Statiker. Sie berechnen Wärmebrücken und finden Lösungen. Außerdem arbeiten sie an der technischen Entwicklung des Fertighauses mit.
Oft werden sie als Projektarbeiter eingesetzt und müssen mit Kunden, Vertrieb und Architekten sowie den Behörden zusammenarbeiten. In statischen und konstruktiven Fragen unterstützen Statiker den Innendienst und koordinieren die interne und externe Vergabe der Aufträge.
In der Regel sind sie diplomierte Bauingenieure oder Bautechniker, kennen sich mit Konstruktion aus und verfügen über tiefgreifende Kenntnisse in Wärmeschutz, Schallschutz und Brandschutz. Aber auch die genaue Kenntnis und Beherrschung der branchenüblichen Software wird vorausgesetzt.
Monteur
Als Kunden werdet ihr diese Mitarbeiter des Fertigbauunternehmens am häufigsten auf der Baustelle treffen. Es sind die Zimmerer und Dachdecker, oft Handwerksmeister, die hier die tatsächlichen praktischen Arbeiten ausführen und euer Haus bauen.
Schreiner und Maler, Stuckateure und Maurer, Elektroniker und Anlagenmechaniker für Heizung-, Sanitär- und Klimatechnik werden genauso benötigt wie Gerüstbauer. Im Grunde genommen sind es die gleichen Berufsbilder, die auch bei der Massivbauweise anzutreffen sind. Denn so fertig, wie die meisten Menschen denken, ist das Fertighaus eben doch (noch) nicht.
Wer selbst Hand anlegen und beim Hausbau anpacken will, der wird am ehesten in diesen Bereichen tätig werden. Der Einbau von Fenstern, das Verputzen des Hauses von außen, Streichen im Inneren und dergleichen kleinere Arbeiten können handwerklich begabte Laien bisweilen selbst übernehmen. Das reduziert die Kosten des Hausbaus, ist aber mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden.
Vertriebler
Dass es Mitarbeiter im Vertrieb braucht, ist klar. Aber was genau machen diese Angestellten? Sie sind nicht direkt am Bau beteiligt. Aber sie sind dafür zuständig, dass Ihr mit der Fertighausfirma überhaupt erst in Kontakt kommt. Denn die Menschen in der Fachberatung übernehmen die Akquise. Sie betreuen und beraten Interessenten und Kunden. Zusammen mit euch erstellen sie auf Wunsch individuelle Grundriss- und Hausplanungen. Auch die Angebotserstellung ist Sache der Vertriebler. Bis hin zum Abschluss der Hausverkäufe ist die Verwaltung in ihrer Hand.
Es gibt keine vorgeschriebene Berufsausbildung für diese Angestellten. Vertriebler sind häufig Handwerker oder Bautechniker, manchmal auch Architekten oder waren in ganz anderen Bereichen tätig. Sie bringen ein großes kaufmännisches Verständnis mit, zeichnen sich durch Ideenreichtum und Kreativität zusammen mit ausgeprägtem technischem Verständnis aus. Im Bereich des Fertigbaus sollten Vertriebler aus der Baubranche kommen, um zum Beispiel als seriöser Fachberater tätig zu sein.
Bauleiter
Die Bauleitung liegt in der Hand von Menschen, die selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten. Sie wickeln die Bauvorhaben vollständig ab, von der Bemusterung bis zur Abnahme sind sie Ansprechpartner der Kunden. Die Terminplanung und die Koordination sowie Überwachung der einzelnen Gewerke und der zwangsläufig beteiligten Subunternehmerleistungen liegen in den Händen der Bauleitung. Die Bauleiter haben in der Regel eine bautechnische Ausbildung, sind Zimmerermeister oder Schreinermeister, Bautechniker oder Bauingenieure.
Architekt
Eigentlich sollte die Sache doch klar sein: Das Fertighaus heißt Fertighaus, weil es fertig geplant und vorkonstruiert ist. Braucht ihr da noch Architekten? Braucht ihr. Denn die Bauvorhaben müssen immer noch geplant werden, zumal Fertighäuser auch ganz individuell gestaltet werden können. Selbst bei den Unternehmen, die Häuser in fertigen Modulen oder als komplettes Modell anbieten, müssen diese Modelle und Module erst einmal erstellt werden.
Architekten planen also die Bauvorhaben, teils in enger Zusammenarbeit mit den Kunden, die individuelle Wünsche haben. Sie erstellen die Bauanträge und die Werkplanung und unterstützen den Vertrieb.
Innenarchitekt
Der Innenarchitekt beschäftigt sich mit dem Innenausbau des Fertighauses. Er sorgt dafür, dass Räume und Flächen funktional und sicher gestaltet werden, ohne dabei die Ästhetik außer Acht zu lassen. Von der Auswahl und möglichen Platzierung der Möbel über Dekoration und Farbgestaltung von Wänden, Decken und Böden bis hin zur direkten und indirekten Lichtgestaltung gibt es viel zu tun.
Auch die Raumaufteilung und gegebenenfalls die Schaffung neuer, zusätzlicher Räume gehören zum Aufgabengebiet des Innenarchitekten. Das wird natürlich nicht für jedes Projekt und jeden Raum im Fertighaus alles neu ausdiskutiert. Bei Bedarf lassen sich Kunden beraten, der Innenarchitekt erarbeitet Raumkonzepte und Gestaltungskonzepte nach den Wünschen der Kunden.
Wo im Fertighaus könnte ein Arbeitszimmer oder Büro untergebracht werden? Welche Räume eignen sich als Kinderzimmer oder Gästezimmer? Die Möglichkeiten werden visualisiert, Entwürfe werden ausgearbeitet.
Mitarbeiter beim Fertighausunternehmen: In der Zentrale
Die Zentrale ist das Herz des Unternehmens. Hier kommen Architekten und Mechaniker, Techniker, Planer und Zeichner zusammen. Aber natürlich werden auch Fachkräfte für den Einkauf, Sachverständige für Energieeffizienz und Produktionsmitarbeiter benötigt. Viele von diesen Mitarbeitern bekommt ihr beim Hausbau nicht zu sehen, weil sie die Fäden im Hintergrund ziehen.
Fachkräfte sind im Büro damit beschäftigt, das Unternehmen am Laufen zu halten. In der Verwaltung passiert von Buchhaltung über Einkauf und Lagermanagement bis hin zu Personalkoordination eine ganze Menge. An eurem Fertighaus sind also eine ganze Menge Fachkräfte beteiligt – und nur einen kleinen Teil davon lernt ihr überhaupt kennen.
Fazit: Eine gut durchdachte Sache!
Schaut man sich an, wie heute Fertighäuser geplant, konstruiert, individualisiert und umgesetzt werden, wundert es nicht, dass sie Massivbauten qualitativ in nichts mehr nachstehen – ganz im Gegenteil sogar. Den Ruf als Billigbau haben Fertighäuser längst verloren, und zwar zu Recht, denn regelmäßige Abläufe sorgen für eine hohe Qualität bei der Fertigung. Hinzu kommt die nachhaltige Bauweise mit Holz und die Geschwindigkeit beim Aufbau.
Was denkt Ihr – ist der Fertigbau wirklich ein Fertigbau, oder sollte man nicht eher von einem „Modulbau“ sprechen?
Bildquelle: © snowing12 | stock.adobe.com
Hallo , ich habe seitlich neben meinem Haus in der Nutzungsänderung einen Parkplatz eingezeichnet. Der bei der Genehmigung nicht angelegt war . Bei einer späteren Beschwerde eines Anwohner ist dies der Stadt aufgefallen. Gibt es Regelungen wie die Zufahrt sein muss eventuell Zeichnungen., weil ich auf Grund der nach vorne liegendem Parkplatz rückwärts über die Absenkung vollig unproblematisch in die Bucht fahren konnte.. Eine Zeichnung mit Abmessungen hab ich den Technischen Betrieben geschickt um die seitliche Absenkung des Parkplatzes an der zu verhindern.
Die T.B.. sind mir wohl gesonnen. Das Bauamt jedoch weniger. Welche Optionen habe ich Parkpkatzeinzeichnung ist 5 Meter Länge und Tiefe ins Grundstück 2,30 .die Absenkung Zufahrt Möglichkeit Rückwärts wären von der Breite ca 4 Meter incl Bürgersteig bis zum Standstreifen.
Auf dem Standstreifen darf jedoch wegen der Einfahrt kein andere Parken.
Mein Ziel ist es die weiter Absenkung fur meinen eigezeichnen Parkplatz zu verhindern.
Liebe Grüße und danke Andi
Lieber Andi,
leider ist das Bauamt hier die federführende Institution. Wenn sie etwas zu beanstanden haben, muss sich in der Regel danach gerichtet werden. Am besten ist es, wenn Sie sich nochmals mit dem Bauamt in Verbindung setzen. Auch hier werden Personen sitzen, mit denen sich sicherlich reden lässt.
Wir drücken die Daumen und senden beste Grüße!