Tresor im Haus einbauen: Lohnt sich die Investition wirklich?

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Die Einbruchszahlen in Deutschland sind nach wie vor auf einem hohem Niveau. Menschen, die eine Wohnung oder ein Einfamilienhaus besitzen, sowie solche, die es werden wollen, tun deshalb gut daran, entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Was ihr als Bauherren über Tresore wissen solltet und welche Arten von Safes es gibt, beschreibt der folgende Artikel.

Für welche Bauherren macht es Sinn, einen Tresor im Haus einzubauen?

Schon mal darüber nachgedacht, einen privaten Safe im Haus einzubauen? Der Einbau eines Tresors ist deshalb sinnvoll, weil jedes vermeintlich originelle Versteck auch den meisten Einbrechern hinlänglich bekannt ist. Andere Heim-Sicherheitssysteme wie beispielsweise eine Alarmanlage melden einen Einbruch zwar – hindern den Einbrecher aber nicht in jedem Fall daran, Wertsachen zu entwenden. Ein eingebauter privater Safe dagegen ist auch für erfahrene und gut ausgestattete Einbrecher eine harte Nuss.

Ganz besonders zu empfehlen ist ein Tresor den Personen, die das Haus tagsüber für mehrere Stunden am Stück verlassen oder häufig für mehrere Tage oder Wochen verreisen. Der Tresor ist in diesem Fall auch die letzte Rückversicherung für den Fall, dass andere Sicherheitsmaßnahmen versagen.

Wo im Haus sollte der Tresor am besten stehen?

Zunächst unterscheidet man zwischen Möbel- und Wandtresoren. So werden Möbeltrensore unauffällig in einem Möbelstück eingebaut – beziehungsweise angeschraubt oder verklebt – und fallen aus diesem Grund nicht allzu schnell auf. Geeignete Möbelstücke sind je nach Größe des Tresors beispielsweise Sessel, Sofas, Schränke und Tische. Der Nachteil gegenüber den Wandtresoren: Findet der Einbrecher den Tresor, kann er ihn einfach mitnehmen und sich dem Knacken der Kombination später widmen.

Die teurere, aber zuverlässigere Variante ist daher ein in der Wand eingebauter privater Safe. Durch die sichere Verankerung in der Wand kann der Tresor nicht einfach mitgenommen werden. Beim Einbau des Tresors solltet ihr lediglich darauf achten, den Safe stets entweder mit der Rückwand oder aber mit dem Boden (Beton oder Estrich) zu verbinden. Das Befestigen in Leichtbau- und Rigips-Wänden, Holz oder Pressspanplatten ist weniger empfehlenswert.

Wer einen Tresor im Haus einbauen möchte, sollte außerdem einen speziellen Beton, nämlich die Betonmischung B 400, verwenden. Dieser sollte den Tresor mit einer mindestens zehn Zentimeter dicken Schicht umgeben und mit Stahl verstärkt werden. Wird ein doppelwandiger Tresor eingebaut, könnt ihr die Betonummantelung auch weglassen.

Welche Arten von Tresoren gibt es?

Ihr könnt sogenannte Wertaufbewahrungsbehältnisse, kurz Tresore, je nach Einsatzzweck unterscheiden. Für welchen Tresor ihr euch beim Hausbau entscheiden solltet, hängt stark vom individuellen Schutzbedürfnis und den zu verwahrenden Gegenständen ab. Im Folgenden haben wir die verschiedenen Arten von Tresoren aufgeführt:

Verschließbarer Aktenschrank

Aktenschränke, die mit einem Schloss ausgestattet sind, halten in der Regel keinem ernsthaften Knackversuch stand. Es gibt zwar eine Verschlussmöglichkeit, diese dient aber eher dazu, Besuchern die Akteneinsicht zu erschweren.

Ausnahmen bilden Sicherheitsschränke in höheren Preisklassen, die über die entsprechenden europäischen CEN-Normen verfügen. Diese sind mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen wie Riegelbolzen, Hintergreifscharniere oder einer Spezialpanzerung versehen und in Kombination mit Brandschutz-Zertifikaten erhältlich.

Dokumententresore

Tresore für wichtige Dokumente finden sich oftmals auch in privaten Haushalten und dienen zum Beispiel dazu, Bargeld oder kleinere Schmucksammlungen aufzubewahren. Gerade in Modellen, die über einen Feuerschutz und eine höhere Sicherheitsklasse verfügen, könnt ihr beruhigt auch wertvolle Dokumente verwahren.

Tresor/Wertschutzschrank

Wertschutzschränke sind in Sicherheitsklassen (mit den zugehörigen Euro- und VDMA-Normen) unterteilt und sollten nicht nur vor Einbruch und Diebstahl, sondern auch vor Feuer (Brandschutztresore) und Löschwasser schützen. Früher waren vor allem sehr schwere, ab 200 Kilogramm wiegende und freistehende Tresore beliebt, die mit Schwerlastankern im Boden oder der Wand befestigt wurden.

Heute sind mehr platzsparende Modelle und vor allem Wandtresore erhältlich. Diese haben den Vorteil, dass sie verborgen eingebaut werden können. So benötigen Einbrecher wertvolle zusätzliche Zeit, um den Tresor überhaupt zu finden.

Auch unter den eigentlichen Tresoren beziehungsweise Wertschutzschränken gibt es wiederum Unterschiede. So eignen sich sogenannte Einwurftresore mit Einwurfschlitz oder -klappe zum Beispiel besonders gut für Gastronomen und Filialgeschäfte, die die Menge an Bargeld in der Kasse gering halten wollen. Schlüsseltresore dagegen kommen beispielsweise bei Pflegediensten, Hausverwaltungen oder in Autohäusern zum Einsatz, um kleine Dinge wie Uhren aufzubewahren.

Darüber hinaus gib es spezielle Tresore wie den Betäubungsmitteltresor (BTM) und den Waffenschrank. Die Verwendung dieser gesicherten Aufbewahrungsformen ist Teilnehmern am Betäubungsmittel- oder Waffenverkehr in Deutschland sogar vorgeschrieben.

Was sollte bei der Auswahl eines Tresors beachtet werden?

Die meisten Bauherren werden in ihrem Neubau keinen riesigen Geldschrank à la Dagobert Duck benötigen. Der Tresor muss allerdings groß genug sein, um besonders wertvolle Dinge sowie Gegenstände aufzunehmen, die nur schwer ersetzlich sind. Dabei handelt es sich in der Regel um Gegenstände des eigenen Hausrats, die schnell und leicht greifbar sind und deren Besitz im Verlustfall nur schwer nachweisbar wäre.

Dazu gehören beispielsweise teure Elektronik wie Kameras, Festplatten und Sticks mit wichtigen Daten, Unterlagen wie die Geburts- und Heiratsurkunde und das Testament, Schmuck und Edelmetalle. Den meisten Menschen, die keine größere Menge an Wertsachen besitzen, reicht ein privater Safe, der ein Volumen von zwei bis drei Aktenordnern hat.

Welches Schloss der Tresor haben sollte, hängt davon ab, für welchen Entriegelungstyp ihr euch entscheidet. Es gibt vier Möglichkeiten, einen Tresor zu entriegeln:

  • spezieller Schlüssel
  • mechanisches Zahlenschloss
  • elektronisches Zahlenschloss
  • elektronisches Zahlenschloss mit Notfall-Schlüssel

Schlüssel haben grundsätzlich den Nachteil, dass ihr sie verlieren könnt oder die Einbrecher sie finden. Die bessere Methode stellen deshalb Zahlenschlösser dar. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob die Schlösser elektronisch oder mechanisch funktionieren. Wichtig ist nur, dass der Tresor in jedem Fall feuerfest ist.

Welche Alternativen zum Tresor gibt es?

Um Bargeldbestände oder Wertsachen gegen Diebstahl zu schützen, müsst ihr nicht gleich einen Tresor im Haus einbauen. Wer Angst vor Einbrechern hat, hat nämlich natürlich auch die Möglichkeit, Geld oder Wertgegenstände außerhalb der eigenen vier Wände zu lagern.

Hierfür bietet sich zum Beispiel ein Bankschließfach an. Für dessen Nutzung müsst ihr allerdings in ein Mietverhältnis mit der jeweiligen Bank treten und eine entsprechende Jahresgebühr entrichten. Wieviel die Miete kostet, hängt vom Kreditinstitut sowie von der Schließfachgröße ab.

Ansonsten solltet ihr natürlich auch auf eine einbruchsichere Haustür sowie ein Sicherheitsfenster achten, um Einbrecher fernzuhalten. Hört passend hierzu auch gerne mal in die 23. Episode unseres Hausbau-Podcasts rein, wo ihr mehr über den Einbruchschutz in den eigenen vier Wänden erfahrt.

Bildquelle: © Pixel-Shot | stock.adobe.com

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