Steigende Kosten bei Öl, Gas und Strom – so könnt ihr darauf reagieren

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Vielleicht habt ihr es noch nicht bemerkt, aber in den letzten Monaten sind die Preise für Heizöl förmlich explodiert. Zudem haben sich höhere Stromkosten etabliert. Das Gute daran: Noch haben die Energiekonzerne die neuen Preise nicht auf die Verbraucher umgelegt. Die schlechte Botschaft: In den kommenden Monaten wird jedoch genau das passieren – und es ist mit weiteren Kostensteigerungen zu rechnen.

Wie rasant steigen die Preise für Gas, Strom und Öl?

Die Zahlen klingen erschreckend. Von August 2020 bis August 2021 wurden um sechs Prozent höhere Stromkosten festgestellt. Gas wurde sogar um 15 Prozent teurer. Der Spitzenreiter des Rankings bleibt indes unerreicht: Die Preise für Heizöl sind um sage und schreibe 53 Prozent gestiegen.

Ein Umstand, mit dem sich gegenwärtig noch die Energieunternehmen herumzuplagen haben – und der somit bislang noch nicht bei den Endkunden angekommen ist. Das dürfte sich jedoch bald ändern. Schon für die Herbstmonate 2021 gelten steigende Heizkosten von etwa 13 Prozent im Durchschnitt als alternativlos.

Das geht aus einem Bericht hervor, den das Verbraucherportal Verivox vor wenigen Tagen veröffentlicht hat. Hierbei gaben 32 der befragten Energieversorgungsunternehmen an, dass steigende Heizkosten in den verbleibenden Monaten des Jahres 2021 kaum zu vermeiden sein werden.

Ebenso ist zu erwarten, dass nicht alleine jene Unternehmen an der Kostenschraube drehen, die im Rahmen dieser Umfrage geantwortet haben. Vielmehr dürften die Energiepreise alsbald bundesweit ein zuvor nicht gekanntes Niveau erreichen. Es stellt sich somit die Frage, warum die Kosten jetzt so deutlich steigen – und welche ebenso nachhaltigen wie sparsamen Alternativen ihr künftig nutzen könnt.

Worin liegen die Gründe für die steigenden Kosten?

Die Corona-Pandemie hat die Welt verändert. Auch die Energieunternehmen waren davon betroffen. Jene Konzerne, die Brennstoffe wie Öl und Gas fördern, sie nach Deutschland importieren und sie hier den einzelnen Haushalten zukommen lassen, wurden ebenso wie viele andere Firmen in ihrer Produktivität eingeschränkt.

Zudem haben Tropenstürme an der US-amerikanischen Golfküste in den letzten Monaten dazu geführt, dass einige der dort stationierten Ölplattformen ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen konnten. In Summe wurden somit deutlich weniger Rohstoffe als in den Vorjahren abgebaut und an die weltweiten Abnehmer verkauft.

Dieser Umstand bedeutet aber in der Folge auch, dass es in den vergangenen Monaten zu Lieferschwierigkeiten und bereits kleineren Engpässen bei manchem Energieversorger gekommen ist. Dank der warmen Jahreszeit blieb das für die meisten Verbraucher indes ohne Konsequenzen.

Mit Blick auf die kalte Jahreszeit lässt sich der Mangel allerdings nicht mehr leugnen. Erst mit Anbruch des Jahres 2022 rechnen Experten mit einer Besserung auf dem Weltmarkt. Es ist aber nicht damit zu rechnen, dass die Preise für Heizöl oder höhere Stromkosten dann sofort gesenkt werden. Vermutlich werden uns die steigenden Lebenshaltungskosten noch einige Zeit begleiten.

Wie lassen sich steigende Heizkosten vermeiden?

Vielleicht habt ihr in der jüngeren Vergangenheit ein Eigenheim gekauft oder gebaut. Eventuell ist ein solches auch erst in Planung. In beiden Fällen wird die Meldung der erhöhten Preise für Heizöl natürlich einige Relevanz für euch besitzen. Doch wie lässt sich der Verbrauch eigentlich senken?

Wichtig ist hierbei, dass ihr ein modernes Heizsystem verwendet, das beim Verbrennen der benötigten Rohstoffe sowie beim Verteilen der Wärme auf die einzelnen Bereiche des Hauses möglichst effizient vorgeht. Ein Kriterium, das alte und längst überholte Heizkessel oftmals nicht erfüllen. Hier solltet ihr folglich über eine Modernisierung nachdenken.

Steigende Heizkosten können indes auch andere Ursachen besitzen. Zu denken ist an eine zu mangelhafte oder sogar nicht vorhandene Dämmung des Hauses. Gleichermaßen dürften schlecht isolierte Fenster- und Türbereiche dazu führen, dass kostbare Wärme an die Außenluft abgegeben und damit vergeudet wird.

Ebenso gilt es nicht alleine angesichts der steigenden Preise, künftig bewusster zu heizen: Oftmals lässt sich die Temperatur in einigen Räumen deutlich senken – zuweilen muss die Heizung auch nicht zwingend laufen. Überlegt somit genau, wo im Haus ihr heizen möchtet und wie sich der Bedarf insgesamt senken lässt.

Was könnt ihr gegen höhere Stromkosten ausrichten?

Ein bewusstes Vorgehen daheim ist immer auch dann angeraten, wenn ihr den Verbrauch an Strom senken wollt. Speziell in der heutigen Zeit, wo nahezu in jedem Zimmer wenigstens ein technisches Gerät steht, wird mit der Energie zu sorglos umgegangen. Ein Umstand, der einerseits schlecht für die Umwelt ist, der andererseits aber die Haushaltskasse stark belastet.

Überlegt somit genau, in welchen Räumen das Licht brennen muss. Vielleicht lässt es sich dimmen oder gänzlich ausschalten. Gleiches gilt für die diversen Anlagen im Gebäude, die selbst dann Strom verbrauchen, wenn sie nicht genutzt werden.

Gerade beim Strompreis lohnt es sich allerdings, einmal genauer hinzuschauen – und den Fehler für überraschend hohe Kosten nicht alleine bei sich selbst zu suchen. Insbesondere der Stromzähler kann nach jahrelanger Verwendung durchaus zu mangelhaften Messungen führen.

Ein zweites Problem: Rund neun von zehn Haushalten erhalten die Stromrechnung nur einmal im Jahr. Ratsam wäre es indes, die Kosten viertel- oder halbjährlich einzusehen und dann auf etwaige Missstände auch schneller reagieren zu können. Achtet somit nicht alleine selbst auf einen bewussten Stromverbrauch – sondern nehmt ebenso das Energieunternehmen in die Pflicht, wenn ihr höhere Stromkosten in Zukunft vermeiden möchtet.

Die Alternative: Wie gelingt die Planung für ein energieeffizientes Haus?

Die steigenden Preise für Heizöl und Strom sollten zudem langfristig ein Umdenken einleiten. Und dabei muss es gar nicht einmal schwierig sein, das benötigte Maß an Energie künftig zu senken und es besser zu nutzen. Die Lösung wird im sogenannten energieeffizienten Haus gesehen. Gemeint ist also ein Gebäude, das sich über einen geringen Bedarf auszeichnet – oder das die Mengen an Strom sogar selbst produziert und etwaige Überschüsse an das öffentliche Netz abgeben kann. Moderne Anlagen sind in der Lage, Wärme über Sonnenkollektoren sowie Strom aus der Windkraft zu gewinnen.

Daneben ist es jedoch wichtig, auch der Dämmung des Hauses ein Augenmerk zu widmen. Ist das Gebäude zudem luftdicht, sodass warme Luft nicht in die Außenbereiche dringen kann? Erforderlich ist darüber hinaus eine Modernisierung aller Heiz- und Stromanlagen, um die benötigten Rohstoffe möglichst effizient zu verbrennen – bei ihnen empfiehlt sich übrigens ein Umstieg von fossilen Ressourcen wie Öl und Gas auf nachhaltige Brennstoffe wie Pellets und Holzbriketts.

Doch wie sieht es eigentlich bei euch aus: Welche Maßnahmen gegen steigende Heizkosten möchtet ihr ergreifen und wie wichtig ist es euch dabei, damit auch einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten?

Bildquelle: © fotomek | stock.adobe.com

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