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Wenn ihr euch an eure Kindheit und die Treffen bei den Großeltern erinnert, dann wurdet ihr an jenen Tagen, an denen viel gekocht und gebacken wurde, sicherlich auch einmal in die Speisekammer geschickt. Aber macht ein solcher Vorratsraum heutzutage noch Sinn und welche Anforderungen werden eigentlich an die Speisekammer gestellt?
Bei den Eltern und insbesondere den Großeltern war es in früheren Jahrzehnten so, dass die Technik noch nicht die Qualität der heutigen Zeit aufwies. Das Vorhaben, Lebensmittel lange einzulagern, konnte da schon zu einer echten Herausforderung reifen. Die Lösung: eine Speisekammer.
Wie wird die Speisekammer am besten genutzt?
Wenn ihr euch zurückerinnert, dann werden oft ganze Regale voll mit Einweckgläsern in einer Kammer gestanden haben. Vielleicht hingen an einem Haken sogar Würste. Auch Gemüse und Obst, das ein wenig robuster ausfiel, ließ sich hier finden. Schnell verderbliche Lebensmittel wie Eier, Fleisch oder Milch wurden dagegen im Kühlschrank oder anderen Alternativen zur Speisekammer eingelagert.
Diesem Vorbild dürft ihr gerne folgen. In der Vorratskammer wird all das aufbewahrt, was in der Küche zwar benötigt wird – dort aber keinen wertvollen Platz wegnehmen soll. An die Stelle der Einweckgläser rücken in den meisten Haushalten sicherlich Konservendosen. Auch Tütensuppen, Nudel- oder Reispackungen und manche Süßigkeiten werden hier abgelegt.
Gleiches gilt für alle Maschinen und sonstigen Geräte, die zum Backen und Kochen benötigt werden, die in der Küche aber nicht herumstehen sollen. Ist die Speisekammer groß genug, so könnt ihr hier auch euren Vorrat an Getränken abstellen – und euch somit den oftmals beschwerlichen Weg in den Keller ersparen.
Für wen eignet sich eine Speisekammer?
Zugegeben, die moderne Technik hat eine derart hohe Güte erreicht, dass ihr für das lange Einlagern von Speisen keinen eigenen Raum mehr brauchen solltet. Der Kühlschrank und die Gefriertruhe sind für diesen Zweck eigentlich unschlagbar. Dennoch kann es einmal ganz schön sein, Ordnung zu halten und alle Lebensmittel zentral an einem Ort aufzubewahren – umso mehr, wenn dort auch noch perfekte Bedingungen herrschen, die ein vorschnelles Verderben nahezu ausschließen.
Allerdings müssen dafür diverse Anforderungen an die Speisekammer gestellt werden. Anderenfalls dürfte es speziell bei zu warmen Temperaturen oder einer hohen Luftfeuchtigkeit ein böses Erwachen geben.
Die Vorratskammer eignet sich damit für alle Personen, die gerne ein wenig mehr Speisen daheim haben möchten, statt jeden Tag einkaufen zu gehen – denen im Keller oder anderen Bereichen des Hauses aber der Platz zum Aufbewahren fehlt. Ebenso spricht sie Schnäppchenjäger an. Menschen also, die ihre Waren in großen Mengen zu günstigen Preisen erwerben und die nicht alles davon direkt verbrauchen möchten.
In einem solchen Raum ist das gesamte Sortiment schnell zu überschauen. Mit wenigen Schritten und Handgriffen wird die gesuchte Zutat gefunden. Das kann bereits ein Unterschied zur Küche sein, in der sich die Lebensmittel oftmals auf mehrere Schränke verteilen.
Wie wird die Speisekammer im Grundriss eingeplant?
Die Vorratskammer dient als Aufbewahrungsort für Lebensmittel sowie für diverse Geräte, die für das Backen und Kochen benötigt werden. Entsprechend sollte sie von der Küche aus möglichst schnell und mühelos erreichbar sein. Wer möchte schon mit mehlverstaubten Händen erst durch das ganze Gebäude laufen, um die benötigten Zutaten zu finden?
Gut ist es somit, wenn von der Küche aus ein kurzer Weg zur Speisekammer besteht. Noch besser wäre es, wenn beide Räume miteinander verbunden sind. Es kann sich daher lohnen, die Küche direkt bei der Grundrissplanung zweigeteilt einzuzeichnen.
Zu den Anforderungen an die Speisekammer gehört es aber auch, hier für vergleichsweise niedrige Temperaturen zu sorgen. Das bedeutet einerseits, dass die Verbindung zur Küche nicht zu filigran ausfallen darf, sonst könnten elektrische Geräte wie der Herd oder der Kühlschrank für schädliche Wärme in dem kleinen Raum sorgen.
Andererseits muss dieser möglichst nahe an der Außenwand gelegen sein, um von den Temperaturen rund ums Haus zu profitieren. Früher wurde die Vorratskammer übrigens gerne an der nördlichen Hausseite eingeplant. Dort also, wo es ohnehin immer etwas schattiger und somit auch kühler war, weil die Sonne hier nicht mit aller Kraft an die Mauern strahlte.
Welche Anforderungen an die Speisekammer müssen erfüllt sein?
Seinem Zweck entsprechen kann der Raum allerdings nur dann, wenn er optimal geplant und ausgestattet wird. Heißt zunächst, dass es hier dunkel sein muss, da das Sonnenlicht zur Verderblichkeit der eingelagerten Güter beitragen würde. Die Kammer kann daher gänzlich ohne Fenster auskommen. Ist ein solches dennoch vorhanden, sollte es eher klein ausfallen.
Die Belüftung lässt sich viel besser über einen Raumbelüfter regeln. Das ist vor allem deshalb sinnvoll, da auf diese Weise für gleichbleibende Bedingungen gesorgt werden kann. Sie müssen auch für die Luftfeuchtigkeit vorliegen, die konstant bei etwa 60 bis 70 Prozent liegen sollte.
Zudem muss die Vorratskammer niedrige Temperaturen aufweisen. Wird hier eine externe Steuerung vorgenommen, könnt ihr diese bei 10 bis 15 Grad Celsius einstellen. Beeinflusst ihr die Wärme indes nicht, so ist sie weitgehend von den Außentemperaturen abhängig. Bei zwei bis fünf Grad im Winter sowie 15 bis 20 Grad im Sommer können die Temperaturen indes eine große Bandbreite erreichen.
Gerade in der warmen Jahreszeit dürften die Lebensmittel, die in wandnahen Regalen einsortiert werden, daher schneller verderben. Der Raum sollte im Gebäude ein wenig abgelegen sein und nur über die Küche erreicht werden können. Beide Bereiche sind durch eine Tür voneinander getrennt.
Welche Alternativen zur Speisekammer können genutzt werden?
Nicht immer gelingt es, die vorgenannten Anforderungen an die Speisekammer zu erfüllen. Doch sicherlich lassen sich bei euch im Haus noch andere Räume finden, in denen Lebensmittel für lange Zeit aufbewahrt werden können. Ganz klassisch lässt sich dafür der Keller nutzen. Dadurch, dass er tief in die Erde gebaut wird, ist hier nahezu immer mit einer optimalen Luftfeuchtigkeit und niedrigen Temperaturen zu rechnen.
Gleichfalls kann ein Hauswirtschaftsraum verwendet werden, der nun eben zum Verstauen von Lebensmitteln und Küchengeräten dient – und der in der Regel ebenfalls recht nahe an der Küche positioniert ist.
Verfügt ihr im Gebäude aber tatsächlich über wenig Platz, so kann eine bessere Ordnung in der Küche schon den benötigten Stauraum schaffen. Mittlerweile lässt sich zu diesem Zweck auch eine kluge Kücheneinrichtung finden, die gute Bedingungen zum Einlagern unterschiedlicher Lebensmittel und Maschinen mitbringt. Lasst euch dafür gerne von einem Architekten oder einem Raumausstatter beraten. Er kann euch genau sagen, wie ihr die verfügbaren Platzverhältnisse bestmöglich ausnutzen könnt und wo im Haushalt welche verderblichen Speisen am besten aufbewahrt werden.
Doch wie plant ihr euer Eigenheim eigentlich. Spielt der Vorratsraum dabei eine wichtige Rolle oder nutzt ihr anderweitige Alternativen zur Speisekammer?
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