Photovoltaikanlagen für den Garten und Balkon – Aufbau, Vorteile und Vorgaben

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Für viele wird der diesjährige Sommerurlaub wohl zu Hause stattfinden – auf einer Liege im Garten, auf der Terrasse oder auch ganz gemütlich auf dem Balkon. Nebenher läuft die Musik, im Gartenhäuschen lagern die Getränke, der Rasensprinkler versorgt das Gras und die Teichpumpe arbeitet fleißig vor sich hin. Was diese Szenen gemeinsam haben, ist nicht nur der Sommertag in der Heimat, sondern vor allem Energie. Damit die Atmosphäre im Garten stimmt, bedarf es vieler Helfer wie Radio oder Kühlschrank. Und diese Helfer benötigen Strom. Wie ihr diesen Strom einfach und effizient mit einer kleinen Photovoltaikanlage erzeugt und somit idyllische Ferien erleben könnt, verraten wir euch in unserem Blogbeitrag.

Bei dem Wort Photovoltaikanlage denken die meisten wohl an die mittlerweile gängigen Anlagen auf dem Schrägdach eines Hauses oder auch an die großen Freiflächenanlagen, an denen ihr immer wieder vorbeifahrt. Dabei gibt es auch Solaranlagen für den kleinen Gebrauch – nämlich für den überschaubaren und zeitlich begrenzten Stromverbrauch im Außenbereich wie Garten, Terrasse und Balkon.

Ihr habt stets die Wahl, ob ihr zum Beispiel dauerhaft eine kleine Solaranlage auf dem Dach des Gartenhäuschens oder auf dem Carport montiert oder eine aufstellbare Plug-and-Play-Anlage nutzt. Letztere lässt sich flexibel auf Terrasse oder Balkon aufstellen. Dafür bedarf es nur einer normgerechten (!) Steckdose. Seit 2018 sind die Plug-and-Play-Modelle durch die VDE-Norm für elektrotechnische Sicherheitsbestimmungen auf dem Balkon erlaubt.

Wie sind die Photovoltaikanlagen für Garten & Co. aufgebaut?

Photovoltaikanlagen, die auf dem Gartenhäuschen oder Carport montiert sind, bestehen aus Solarmodulen, Wechselrichter, Solarkabel sowie bei Bedarf aus Solarstromspeicher und Laderegler. Letzteres leitet den erzeugten Strom direkt an die Verbraucher wie Rasenmäher und Radio oder aber in den Speicher, sollte es einen Stromüberschuss geben.

Eine aufstellbare Plug-and-Play-Photovoltaikanlage für Balkon oder Terrasse besteht ebenfalls aus Solarmodulen und wird zumeist mit Micro-Wechselrichter geliefert. Hier müsst ihr einfach die PV-Anlage mit einer Steckdose verbinden, damit der erzeugte Strom ins Hausnetz und zu den elektronischen Geräten fließt. Manche Plug-and-Play-Modelle verfügen über eine integrierte Batterie, in der ihr überschüssigen Strom für den späteren Verbrauch aufsparen könnt.

Wo liegt der Vorteil einer PV-Anlage für Garten und Balkon?

Ob nun Grill, Beleuchtung, Alarmanlagen oder elektronisches Gartenwerkzeug: Sämtliche Stromverbraucher, die im Garten zum Einsatz kommen, können durch eine Photovoltaikanlage mit Energie versorgt werden. Dabei sind sie nachhaltig, effizient und günstiger als die Option, einen neuen Netzanschluss im Garten verlegen zu lassen.

Vor allem dürft ihr euch bei dieser Variante über einen sehr guten Stromertrag freuen: Die Photovoltaikanlagen für Garten und Co. kommen schließlich in den Sommermonaten zum Einsatz, in denen die meisten Sonnenstunden zu verzeichnen sind.

Für die Nutzung von kleineren Geräten am Tag genügt dann meist der Strom aus der Photovoltaikanlage, weshalb ihr nicht mehr auf Energie aus dem Hausnetz zurückgreifen müsst. Das bedeutet, dass ihr den nachhaltig erzeugten Strom zu 100 Prozent verbraucht und nebenbei Kosten spart.

Erst wenn der Photovoltaikstrom nicht mehr ausreicht, holen sich die laufenden Elektrogeräte die restliche Energie aus dem Hausnetz. Die Plug-and-Play-Modelle für den Balkon sind vor allem für Mieter eine Möglichkeit, ebenfalls umweltfreundlichen Strom zu produzieren, wenn auch im kleinen Rahmen.

Was ihr bei der Nutzung von Solaranlagen beachten solltet

Für den bestmöglichen Stromertrag sollte eine Solaranlage im 90-Grad-Winkel in Richtung Süden bzw. Sonne ausgerichtet sein. Eine aufstellbare Solaranlage hat dabei den Vorteil, dass ihr sie dem Sonnenstand anpassen könnt.

Aber Achtung: Bäume, Nachbarhäuser oder Laub können Verschattungen auf den Solarmodulen auslösen, was wiederum zu Energieverlusten führt.

Deshalb solltet ihr immer darauf achten, dass die Anlagen frei sind von Schatten und Schmutz. Eine weitere umfangreichere Wartung ist bei kleinen Photovoltaikanlagen in der Regel nicht notwendig.

Welche technischen Vorgaben sind zu berücksichtigen?

Bei einer aufstellbaren Photovoltaikanlage ist es wichtig, bestimmte technische Normen einzuhalten. Zum Beispiel solltet ihr von einem Fachmann prüfen lassen, ob die vorgesehene Leitung für die Stromeinspeisung überhaupt ausgelegt ist.

Zudem bedarf ein normgerechter Anschluss einer speziellen Steckdose, die ebenfalls der Fachmann anbringen sollte. Darüber hinaus sollte der Stromzähler über eine Rücklaufsperre verfügen für den Fall, dass die PV-Anlage mehr Strom produziert als aktuell gebraucht wird.

Muss eine kleine Photovoltaikanlage angemeldet werden?

Falls Anlagenbesitzer mehr PV-Strom produzieren als sie verbrauchen können und keinen Speicher haben, kommt es zu einer Stromeinspeisung ins öffentliche Netz. Dies kann auch bei steckerfertigen Solaranlagen für Balkon und Garten der Fall sein.

Deshalb ist es notwendig, die Anlage bei der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber anzumelden. Je nach Gebrauch kann es selbst bei kleinen Anlagen sein, dass ihr von der Einspeisevergütung profitiert.

Wie berechnet ihr den Strombedarf im Garten?

Legt eine Liste mit allen Stromverbrauchern an, die im Garten Energie benötigen. Notiert den Stromverbrauch dieser Geräte in Watt, die der Hersteller angibt und multipliziert diese mit der voraussichtlichen Nutzungszeit in Stunden. Addiert anschließend die Werte. So berechnet ihr den Gesamtbedarf an Strom, den ihr im Garten habt und mit der PV-Anlage decken möchtet. Es ist ratsam, diesen Wert etwas zu erhöhen, da nicht an allen Tagen die Sonne scheint und deshalb der Stromertrag nicht jeden Tag gleich hoch ist.

Für Stromverbraucher, die erst abends genutzt werden, wie Lampen oder Grill, bietet sich die Anschaffung eines Speichers an. Dieser stellt die PV-Energie auch dann zur Verfügung, wenn die Sonne schon untergegangen ist.

Fazit

Photovoltaikanlagen gibt es in kleiner Form, zum Beispiel für das Dach einer Gartenhütte oder auch ganz einfach zum Aufstellen und steckerfertig für den Balkon. Wie bei den großen Schrägdachanlagen gibt es jedoch auch bei diesen Modellen den ein oder anderen Punkt zu beachten, der Strombedarf, technische Voraussetzungen, Ausrichtung und Installation betrifft. Hier kann und sollte je nach Modell der Fachmann befragt werden.

Alles in allem sind Photovoltaikanlagen nicht nur im großen Stil ein praktisches Mittel, um nachhaltig Strom zu erzeugen, Kosten zu sparen und unabhängig vom öffentlichen Stromnetz zu agieren – und nicht zuletzt für den energieeffizienten Urlaub zu Hause.

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