Kosten nach dem Hausbau – damit müsst ihr als Bauherren rechnen

Kosten nach dem Hausbau

Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten angehende Bauherren die Kosten rund um ihren Hausbau gut planen. Neben dem Anschaffungspreis für die Immobilie und den Kaufnebenkosten fallen auch die Anschlusskosten für den Unterhalt des Hauses ins Gewicht. Mit welchen Kosten Hauseigentümer jährlich für die Grundsteuer, Versicherung, Stromkosten und Co. rechnen müssen, erklärt dieser Artikel euch ausführlich.

Wenn ihr ein Haus baut oder kauft, fallen in Zukunft nicht nur die monatlichen Kreditraten an. Zahlreiche weitere Posten müssen in eurer Kostenplanung berücksichtigt werden. Viele davon kennt ihr von der Nebenkostenabrechnung in einer Mietwohnung, bei der ihr anteilig euren Verbrauch zahlt.

Die Planung der Betriebskosten für euer Haus sollte in Form einer detaillierten Haushaltsrechnung genauso Teil der Baufinanzierung sein wie der Kaufpreis und die Kaufnebenkosten der Immobilie. Ein ausreichendes finanzielles Polster für laufende Beträge zu berücksichtigen, sichert ein sorgenfreies Leben in eurer Traumimmobilie.

Welche Kosten nach dem Hausbau fallen an?

Grundsätzlich sind laufende Nebenkosten beim Haus von den Kaufnebenkosten für den Erwerb der Immobilie, zu denen Grunderwerbssteuer, Notar- und Grundbuchkosten sowie Maklergebühren zählen, zu unterscheiden. Alle Ausgaben, die regelmäßig oder einmalig nach der Anschaffung der neuen vier Wände anfallen, gehören zu den Betriebskosten. Welche Kostenblöcke dahinterstecken, wird in den nächsten Abschnitten ausführlich beschrieben.

Die monatlichen Ausgaben unterscheiden sich je nach Wohnort, Größe des Hauses und zum Teil auch durch eure persönlichen Gewohnheiten. Realistisch sind durchschnittliche Beträge zwischen 500 und 750 Euro im Monat.

Bei einigen Kostenfaktoren könnt ihr bereits beim Bau oder später sparen. Als groben Richtwert gilt die Faustregel, für jeden Quadratmeter Wohnfläche mit etwa fünf Euro pro Monat zu rechnen. Vier Euro entfallen dabei für laufende Nebenkosten beim Haus und ein weiterer Euro als Rücklage für einmalige Reparaturen.

Laufende Kosten, die auf Hauseigentümer nach dem Bau zukommen, können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Einerseits unterscheiden sich Nebenkosten darin, ob sie regelmäßig, das heißt monatlich oder jährlich, eingerechnet werden müssen oder einmalig zu Buche schlagen.

Bis auf Ausgaben für Reparaturen, Instandhaltung und Modernisierung belastet der Großteil der Betriebskosten Hausbesitzer regelmäßig. Außerdem sind laufende Ausgaben Verträgen mit unterschiedlichen öffentlichen oder privaten Unternehmen zugeordnet. Entlang dieser Systematik stellen wir euch nun laufende Nebenkosten beim Haus vor.

Verträge mit öffentlichen Trägern wie der Stadt oder Gemeinde:

  • Grundsteuer
  • Gehweg- und Straßenreinigung
  • Müllentsorgung
  • Wasser und Abwasser

Verträge mit Privatunternehmen:

  • Strom (kann auch öffentlich sein)
  • Heizung (kann auch öffentlich sein), inklusive Schornsteinfeger
  • Telefon-, Kabel- und Internetanschluss
  • Versicherungen
  • Reparaturen, Instandhaltung und Modernisierung

Öffentliche und laufende Nebenkosten beim Haus

Grundsteuer

Bei der Grundsteuer gibt es große regionale Unterschiede, über die sich zukünftige Hausbesitzer bereits bei der Bauplanung bewusst sein sollten. Der zu zahlende, jährliche Betrag ergibt sich aus einer komplexen Berechnung aus Einheitswert und Hebesatz.

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Ersteren ermittelt das zuständige Finanzamt. Der Einheitswert legt einen theoretischen Immobilienwert zum 1.1.1964 für die alten und zum 1.1.1935 für die neuen Bundesländer fest, der durch wertmindernde und -steigernde Faktoren ergänzt wird. Diesen fiktiven Betrag multipliziert das Finanzamt mit der sogenannten Grundsteuermesszahl, die abhängig vom Wohnort und Immobilientyp zwischen 2,6 und 10 liegt.

Für Einfamilienhäuser wird der niedrigste Faktor genutzt. Ergebnis dieses ersten Berechnungsschritts ist der Einheitswert, der als Letztes mit dem Hebesatz der jeweiligen Kommune belegt wird. Dieser variiert in Deutschland zwischen 80 und 995 Prozent.

Als Faustregel gilt, dass der Faktor mit zunehmender Einwohnerzahl steigt. In Ballungsräumen findet ihr daher die höchsten Hebesätze. In Berlin liegt er beispielsweise mit 810 Prozent am oberen Ende der Skala.

Grundsätzlich könnt ihr an der Grundsteuer nichts ändern. Außer ihr seid bereit für die Ersparnis einen Wohnort zu wählen, bei dem ein besonders niedriger Hebesatz vorliegt.

Abhängig vom Objekt und der Kommune könnt ihr durch die Grundsteuer jährlich mit Ausgaben zwischen 70 und 800 Euro rechnen. 2019 hat die Bundesregierung eine Grundsteuerreform angekündigt, nachdem der Bundesfinanzhof die veraltete Einheitswertberechnung für verfassungswidrig erklärt hat. Das neue System soll 2025 in Kraft treten. Ob Hausbesitzer mit höheren Kosten rechnen müssen oder nicht, ist noch unklar.

Gehweg- und Straßenreinigung

Die Reinigung des an euer Grundstück angrenzenden Bürgersteigs und der anliegenden Straße übernimmt in der Regel die Kommune. Dafür fallen laufende Nebenkosten beim Haus an, die oft unterschätzt werden. Im Extremfall kann dieser Posten mit bis zu 300 Euro im Jahr zu Buche schlagen.

Der zu entrichtende Betrag richtet sich nach den Frontmetern eures Grundstücks. Besitzer von Eckgrundstücken tragen daher höhere Belastungen. Jede Kommune legt einen festen Satz pro Frontmeter fest, den sie basierend auf der Häufigkeit der Reinigung und dem Verschmutzungspotential der Straße ermittelt.

Wichtig zu beachten ist, dass der städtische Reinigungsservice nicht das Räumen des Gehwegs im Winter beinhaltet. Für die Beseitigung von Schnee auf dem angrenzenden Bürgersteig sind Immobilienbesitzer verantwortlich. Entweder räumt und streut ihr morgens selbst oder ihr beauftragt einen Dienstleister damit.

Müllentsorgung

Neben der einmaligen Anschaffung der Tonnen fallen laufende Nebenkosten beim Haus für die Müllabholung an. Der Betrag, den der kommunale Anbieter euch jährlich in Rechnung stellt, hängt auch hier von deinem Wohnort ab und kann sich auf bis zu zehn Prozent eurer Nebenkosten belaufen. Daher kommen schnell Werte zusammen, die andere Betriebskosten wie Grundsteuer oder Straßenreinigungsgebühren übersteigen.

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Auch hier gilt, dass eine genaue Planung unnötige Ausgaben vermeidet. In manchen Regionen wird zwischen einem Teilservice, bei dem ihr eure Tonnen selbst vor die Tür stellt, und einem Vollservice unterschieden, bei dem die Müllabfuhr eure Behälter von eurem Grundstück holt.

Außerdem spielt es auch eine wichtige Rolle, welche Mülltonnen in welcher Größe ihr nutzt, da die Entsorgungsleistung verbrauchsabhängig in Kubikmetern abgerechnet wird. Wer unnötigen Müll vermeidet und konsequent trennt, kann Einsparpotenziale realisieren.

Um für Immobilienbesitzer Anreize zur Mülltrennung zu schaffen, kalkulieren Anbieter für die Restmülltonne mit durchschnittlich etwa 200 Euro jährlich die höchsten Kosten. Im Gegensatz dazu liegen die Preise für Biomüll mit 40 bis 60 Euro und für Papier mit 30 bis 40 Euro deutlich darunter. Verpackungsmüll holen kommunale Anbieter in der Regel kostenlos ab.

Um den eigenen Bedarf zu berechnen, gibt es Richtwerte für die benötigte Literzahl je Tonne und Person. Pro Kopf und Woche solltet ihr je 15 Liter Bio- und Restmüll kalkulieren. Je nachdem, ob euer Müll jede Woche geleert wird und ob bei euch überdurchschnittlich viel Müll, wie Babywindeln, anfällt, müsst ihr diese Empfehlung anpassen.

Wasser und Abwasser

Wie bei allen anderen Kostenblöcken im Zusammenhang mit öffentlichen Trägern gibt es auch bei der Wasserversorgung erhebliche regionale Unterschiede. Wasser ist ein kostbares Gut, das nicht in allen Regionen in endlosen Mengen vorhanden ist. Die Kommunen berechnen daher je nach Verfügbarkeit unterschiedliche Preise, die außerdem durch Beschaffungs- und Aufbereitungskosten beeinflusst werden.

Laufende Nebenkosten beim Haus für Frischwasser bestehen aus einem fixen Grundpreis und einem verbrauchsabhängigen Anteil. Indem ihr den Wasserhahn nicht unnötig laufen lasst und kürzer duscht, könnt ihr eure Hausnebenkosten daher senken. Wenn ihr einen Garten habt, könnt ihr zusätzlich das Regenwasser für die Bewässerung auffangen oder einen Brunnen bauen.

Die Wasserkosten lassen sich jedoch im Vergleich zu anderen Betriebskosten wie für Strom oder Heizung nur in Maßen reduzieren. Denn dort gibt es neben einem sparsamen Verbrauch auch die Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln. Da die Verantwortung für Wasser als lebenswichtige Ressource jedoch bei den Kommunen liegt, ist eine Umstellung auf einen anderen Versorger nicht möglich.

In einigen Regionen gibt es „Wasser-Flatrates“, bei denen Hausbesitzer gegen eine fixe Gebühr so viel Wasser verbrauchen können, wie sie möchten. In Zeiten von Wassermangel und Klimawandel gehören diese Modelle jedoch wahrscheinlich bald der Vergangenheit an.

Hinzu kommen Abwasser- und Niederschlagswassergebühren. Letztere tragen Rechnung dafür, dass das Regenwasser aufgrund der Versiegelung von Flächen durch euer Haus, eure Terrasse oder Wege nicht abfließen kann. In der Folge werden Maßnahmen wie eine ausreichende Kanalisation nötig, deren Kosten öffentliche Träger mit etwa 0,7 bis 1,8 Euro pro Quadratmeter Bebauung eures Grundstücks an euch weitergeben.

Exklusive der Niederschlagswassergebühr könnt ihr die regelmäßigen Kosten nach dem Hausbau für Wasser mit etwa 200 bis 300 Euro pro Person und Jahr veranschlagen.

Private, laufende Nebenkosten beim Haus

Strom

Auch wenn ihr Strom öffentlich über den örtlichen Grundversorger beziehen könnt, sind private Versorgungsunternehmen meist deutlich günstiger. Ein regelmäßiger Vergleich der Tarife und Wechsel birgt daher interessante Einsparpotenziale.

Habt ihr den besten Anbieter für eure Region gefunden, könnt ihr die Kosten nach dem Hausbau für Strom durch euren Verbrauch beeinflussen. Gerade alte Elektrogeräte oder Durchlauferhitzer, die ihr für die Warmwassererzeugung nutzt, sind unnötige Stromfresser.

Sogenannte Verbraucherpreisindizes geben euch einen Anhaltspunkt, welcher Stromverbrauch für eure Haushaltsgröße im Durchschnitt normal ist. Den eigenen Strombedarf damit zu vergleichen, gibt eine Orientierung, wie viele Kilowattstunden ihr potenziell einsparen könnt.

Mit einfachen Mitteln lässt sich der Stromverbrauch einzelner Geräte prüfen. Mit Mehrfachsteckdosen lassen sich Fernseher, Computer und Co. ganz vom Stromnetz nehmen, wenn sie nicht gebraucht werden. Auch der Kühlschrank frisst weniger Energie, wenn er gut gefüllt ist und nicht auf zu niedriger Temperatur läuft.

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Gefriertruhen solltet ihr regelmäßig abtauen. Das sind nur einige Beispiele, wie ihr eure Stromrechnung reduzieren könnt. Ein Zwei-Personen-Haushalt mit einem Durchschnittsverbrauch von 2500 Kilowattstunden zahlt je nach Region und Anbieter pro Monat aktuell etwa 100 Euro.

Über eine Solaranlage auf dem Dach könnt ihr bei der Stromversorgung unabhängiger werden. Auch wenn die Investition auf den ersten Blick erheblich ist, amortisiert sie sich schnell und sorgt langfristig für niedrigere laufende Nebenkosten beim Haus. Wenn ihr ohne eine Photovoltaik-Anlage einen Beitrag zum Umweltschutz leisten möchtet, könnt ihr bei eurem Versorger gegen einen Aufpreis Ökostrom beziehen.

Heizung (inklusive Schornsteinfeger)

Bei den anfallenden Heizkosten macht sich eure Bauweise bemerkbar. Ein Großteil der Wärme geht über das Dach oder Fensterflächen verloren. Eine hochwertige Mehrfachverglasung und hervorragende Isolierung helfen euch, diesen Teil der Kosten nach dem Hausbau im Griff zu behalten.

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Bildquelle: © Val Thoermer | stock.adobe.com

Bereits bei der Bauplanung könnt ihr außerdem durch die Wahl der Energieform an der Kostenschraube drehen. Die gängigsten Heizungsarten sind Öl, Gas oder Fernwärme. Wärmepumpen oder der Betrieb der Heizung mit Strom oder Pellets sind auf dem Markt eher die Ausnahme. Insbesondere Wärmepumpen sind beim Neubau kaum noch wegzudenken.

Ein weiterer Faktor, der die Höhe eurer Heizkosten maßgeblich beeinflusst, ist eure Wohlfühltemperatur und euer Lüftverhalten. Niedrigere Raumtemperaturen und tägliches Stoßlüften schlagen sich unmittelbar in reduzierten Verbräuchen und Kosten nieder.

Jedoch solltet ihr die Heizung in den kalten Jahreszeiten nie ganz ausschalten, auch wenn ihr nicht zu Hause seid, da sonst Schimmel entstehen kann. Smarte Technologien helfen euch, die Temperatur in eurem Haus zu steuern, ohne dass ihr ständig am Thermostat drehen müsst.

Je nach Heizungsart belaufen sich die Kosten nach dem Hausbau für behagliche Wärme zu Hause auf 10 bis 17 Euro pro Quadratmeter jährlich. Für ein Haus durchschnittlicher Größe zahlt ihr folglich etwa 1500 bis 2500 Euro je Heizperiode. Die Preise unterliegen jedoch immer den aktuellen Entwicklungen.

Habt ihr auf eine energieeffiziente Bauweise verzichtet oder veraltete Heizungstechnik genutzt, kommen höhere Ausgaben auf euch zu. Auch hier gilt, dass die zukünftigen Einsparungen mit modernen Heizungsanlagen und bester Dämmung die hoch erscheinende Anfangsinvestition schnell übersteigen.

Nicht zu vernachlässigen sind außerdem die Wartungskosten, die sich je nach Vertrag und verbauter Heizungstechnik auf 350 bis 500 Euro belaufen. Verzichtet nicht auf die Termine zur Pflege eurer Anlage, denn nur wenn sie regelmäßig überprüft und repariert wird, funktioniert sie effizient und hält lange.

Heizt ihr zusätzlich über einen Ofen oder Kamin, bedenkt zudem die Kosten für Kehr- und Überprüfungsarbeiten des Schornsteinfegers. Sie belaufen sich auf 50-130 Euro im Jahr. Schornsteinfeger kontrollieren zusätzlich die Abgaswerte eurer Heizungsanlage. Es ist daher geschickt, den Wartungstermin vor den Besuch des Schornsteinfegers zu legen.

Telefon-, Kabel- und Internetanschluss

Ob ihr laufende Nebenkosten beim Haus für Telekommunikation habt und wie hoch diese ausfallen, hängt sehr von euren Präferenzen ab. Telefoniert und surft ihr nur noch über das Handy und nutzt zum Fernsehen eine Satellitenanlage, entfallen Kosten nach dem Hausbau für Telefon-, Kabel- und Internetanschluss für euch vollständig.

Wer gerade in ländlichen Regionen mit schlechter Netzabdeckung jedoch nicht auf einen Telefonanschluss mit Internet verzichten will, hat unzählige Tarife und Anbieter zur Auswahl. Die Flatrates verursachen Durchschnittskosten von 30 bis 100 Euro monatlich. Sofern eure Region an das Glasfasernetz angeschlossen ist, habt ihr am oberen Ende der Kostenskala bereits neueste Technologie und schnelles Internet inklusive.

Versicherungen

Euer Haus, sofern ihr es bereits gebaut habt, ist wahrscheinlich das Wertvollste, was ihr besitzt. Auch wenn es in Deutschland keine Versicherungspflicht für Häuser gibt, sind einige Policen empfehlenswert. Dazu gehören eine Gebäude-, Elementarschaden- und im Falle von Vermietungen eine Hausbesitzerhaftpflicht.

Eine Wohngebäudeversicherung ist für jeden Hauseigentümer unverzichtbar. Sie schützt Besitzer vor den finanziellen Folgen von Sturm- und Wasserschäden, Feuer und vielem mehr. Je nach Anbieter sind unterschiedliche Risiken abgedeckt. Ein genauer Blick in die Konditionen lohnt sich daher. Wer den monatlichen Beitrag senken will, kann eine Selbstbeteiligung im Schadensfall in Erwägung ziehen.

Elementarschadenversicherungen haben bisher vor allem Eigentümer von Häusern in Hochwasserregionen in Anspruch genommen. Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal raten Experten mehr und mehr dazu, eine solche Versicherung unabhängig vom Wohnort standardmäßig abzuschließen.

Für Schäden, die Dritten durch euer Haus zugefügt werden, kommt eure private Haftpflichtversicherung auf. Nur falls ihr eure Immobilie vermietet, ist dafür ein separater Schutz in Form einer Hausbesitzerhaftpflicht-Police nötig. Optional könnt ihr über eine Hausratversicherung nachdenken, wenn ihr teure Inneneinrichtung oder Technik besitzt.

Mehr über Versicherungen beim Hausbau erfahrt ihr im folgenden Beitrag: 4 wichtige Hausbau-Versicherungen, auf die ihr bauen könnt

Reparaturen, Instandhaltung und Modernisierung

Wer ein neues Haus baut, gestaltet alles nach den eigenen Vorstellungen. Im Idealfall entspricht die Bauweise außerdem den neusten Standards. Mit moderner Heizungstechnik, hervorragend isolierten Fenstern und Wänden solltet ihr erst einmal einige Zeit Ruhe haben. Später kommen auf euch aber Reparaturen sowie Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten zu.

Für eine neue Heizungsanlage, das Neueindecken des Dachs oder die Umgestaltung der Küche benötigt ihr schnell mal größere Summen. Es ist deshalb ratsam, von Anfang an, wie bereits beschrieben, monatlich einen festen Betrag für diese Fälle zur Seite zu legen. Das ist umso wichtiger, je weniger finanziellen Spielraum ihr nach Abzug eurer Kreditraten in Monat habt.

Die Kommune kann euch darüber hinaus für Straßenausbau oder Sanierungsarbeiten zur Kasse bitten. In Form von Anliegergebühren beteiligt ihr euch dann an den damit verbundenen Kosten.

Erkundigt euch am besten, ob eure Kommune diese Möglichkeit in den vergangenen Jahren genutzt hat und wie hoch der Beitrag jeweils ausgefallen ist. Mit etwas Glück entstehen euch keine Kosten nach dem Hausbau durch solche Gebühren.

Tipps zum Umgang mit laufenden Kosten nach dem Hausbau

Die laufenden Nebenkosten beim Haus können Eigentümer jährlich mit 6.000 bis 9.000 Euro erheblich belasten. Das Wichtigste zuerst: Kalkuliert diese Betriebskosten bereits vor dem Bau ein, damit die Ausgaben und die Kreditraten später nicht zu unnötigem Frust führen – auch wenn ihr nach dem Neubau erstmal keine Gedanken an die Erneuerung des Dachs oder der Heizungsanlage verschwenden möchtet.

In Zukunft kommen Themen wie Reparaturen, Instandhaltung oder Modernisierung auf euch zu. Legt dafür am besten monatlich einen Betrag zurück und betrachtet diese zukünftigen Ausgaben bereits heute als laufende Kosten.

Baut nachhaltig und vorausschauend

Beim Hausbau könnt ihr außerdem die Weichen für möglichst niedrige Betriebskosten legen. Die Investition in ein energieeffizientes Haus mit moderner Heizungsanlage, Nutzung erneuerbarer Energien, ausgezeichneter Dämmung und dreifach verglasten Fenstern lohnt sich garantiert. Mit einer eigenen Solaranlage könnt ihr euren Strom selbst erzeugen und alles, was ihr nicht benötigt, in das öffentliche Netz einspeisen.

Ihr tragt mit einer vorausschauenden und nachhaltigen Bauweise nicht nur zu einer positiven Energiebilanz bei, sondern minimiert bevorstehende Modernisierungskosten. Beim Kauf von älteren Immobilien ist eine energetische Sanierung ratsam. Sie ist recht kostspielig, allerdings bezuschusst der Start diese in der Regel.

Spart Energie im Alltag

Habt ihr das Großprojekt Hausbau hinter euch gebracht, habt ihr weitere Stellschrauben, um eure Kosten zu optimieren. Vor allem Heizungs- und Stromausgaben lassen sich durch sparsamen Verbrauch drastisch reduzieren.

Die Temperatur einen Grad nach unten zu regulieren, spart im Durchschnitt etwa sechs Prozent. Energiesparlampen. Moderne Elektrogeräte tragen genauso zur Reduktion der Stromkosten bei wie das Ausschalten von Licht und das Vermeiden des Stand-by-Modus.

Mit diesen Maßnahmen könnt ihr eure Stromausgaben um bis zu zehn Prozent minimieren. Zudem macht kürzeres Duschen Sinn, indem ihr den Wasserhahn nicht unnötig laufen lasst. Trennt ihr euren Müll konsequent, senkt ihr zusätzlich laufende Nebenkosten beim Haus.

Wie ihr seht, gibt es enorme Einsparpotenziale. Nicht nur für den eigenen Geldbeutel ist ein achtsamer Verbrauch attraktiv. In Zeiten des Klimawandels tut ihr auch der Umwelt etwas Gutes. Mit der Ersparnis könnt ihr darüber hinaus eure Rücklagen für alle Eventualitäten quer finanzieren.

Bildquelle Titelbild: blickpixel | unsplash.com

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