Der Technikraum im Haus: Warum er so wichtig ist und was hinein gehört

Haustechnik

Wohin mit der Haustechnik? Eine Frage, mit der ihr euch als angehende Bauherren früher oder später beschäftigen müsst. Eine sehr gute Lösung ist der Technikraum. Welche Vorteile er hat und wie dieser beschaffen sein sollte, erfahrt ihr neben vielen weiteren wichtigen Punkten in den folgenden Abschnitten.

Durch das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) ist der Technikraum heute ein zentraler Bestandteil energieeffizienter Hausplanung. Da moderne Heiz- und Lüftungssysteme mehr Platz benötigen, sollte der Raum frühzeitig im Entwurf berücksichtigt werden.

Dass dieser jedoch gerade in modernen Bauten, die in puncto Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz keine Wünsche mehr offen lassen, unverzichtbar ist, erklärt sich schon fast von selbst. Schließlich erfordert die Einhaltung aktueller Qualitäts- und Sicherheitsstandards etwas, das von Natur aus Mangelware zu sein scheint.

Die Rede ist hier natürlich von dem stetig steigenden Platzbedarf, der nicht zuletzt dem Versuch, den kontinuierlich wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, entspringt.

Wohin mit der Haustechnik?

Stellt sich diese Frage, dann ist es häufig bereits zu spät. Zu den wichtigsten Komponenten zählen heute Wärmepumpe, Warmwasserspeicher, Photovoltaik-Wechselrichter, Batteriespeicher, Lüftungsanlage und Smart-Home-Steuerung.

Keine Sorge, denn genau hier punktet der Technikraum – oder anders ausgedrückt: Er dient als Schaltzentrale für alle essentiellen technischen Anschlüsse und Geräte eures neuen Hauses.

Investiert ihr hier vorab ausreichend Zeit in die Planung, so erspart ihr euch langfristig nicht nur viel Ärger, sondern auch unnötige Ausgaben. Euren Neubau nutzt ihr bestmöglich – finanzielle Aspekte inbegriffen – indem ihr den Technikraum im Keller oder im Erdgeschoss platziert.

Was gehört alles in den Technikraum?

✓ Wärmepumpe oder Heizungsanlage
✓ Warmwasser- und Pufferspeicher
✓ Photovoltaik-Wechselrichter und Batteriespeicher
✓ Hausanschlusskasten für Strom, Wasser und Telekommunikation
✓ Smart-Home-Steuerung oder Router
✓ Eventuell auch Waschmaschine, Trockner und Sicherungskasten

Die Vorteile eines speziellen Technikraums in aller Kürze

Von Stromanschlüssen über Waschmaschine und Trockner bis hin zu Wärmepumpe und Warmwasserspeicher: Die Verlagerung der gesamten Haustechnik an einen einzigen Ort erleichtert nicht nur Pflege und Wartung, sondern spart auch Platz.

In dem verbleibenden Wohnraum könnt ihr entsprechend schalten und walten, wie es euch beliebt. Bei Ausfällen und eventuellem Reparaturbedarf beschränkt sich die Arbeit der Techniker und anderer Spezialisten ebenfalls nur auf diesen einen Raum. Dadurch bleibt ihr – je nach Lage des Technikraums – in eurem Wohnbereich weitestgehend ungestört.

Aber es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Vorteile, die ein Technikraum mit sich bringt. Sechs weitere haben wir im Folgenden für euch aufgelistet:

1. Mit einem Technikraum spart ihr Platz im Wohnbereich, da technische Geräte und Installationen außer Sichtweite sind.

2. Lärmerzeugende Anlagen sind isoliert, was zu einer spürbaren Geräuschreduktion im Wohnbereich führt.

3. Der Technikraum hilft, Ordnung im Haus zu bewahren, da alle technischen Einrichtungen an einem zentralen Ort untergebracht sind.

4. Eure Geräte sind vor Umwelteinflüssen geschützt, da der Technikraum sie vor Feuchtigkeit und Staub abschirmt.

5. Gute Bedingungen in einem Technikraum können die Lebensdauer der technischen Geräte verlängern.

6. Mehr Sicherheit, da Gefahrenquellen wie Gas- oder Wasserversorgung im Technikraum besser kontrollierbar sind.

Platz sparen mit cleverer Planung

Wer den Technikraum frühzeitig einplant, kann ihn gut mit anderen Funktionen kombinieren. Besonders praktisch ist die Verbindung mit dem Hauswirtschaftsraum – so bleibt mehr Wohnfläche im Alltag nutzbar.

➥ Lesetipp: Den Hauswirtschaftsraum optimal planen

Wo der Technikraum am besten aufgehoben ist

Die strategische Platzierung eines Technikraums im Grundriss des eigenen Hauses ist entscheidend, um seine Funktionen optimal zu erfüllen. Einige wichtige Überlegungen solltet ihr in Betracht ziehen, wenn es darum geht, den besten Standort für einen Technikraum zu wählen.

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Grundriss Erdgeschoss Vita 138 (Hanse Haus)
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Grundriss Erdgeschoss Villa 134 (Hanse Haus)

Richtige Platzierung des Technikraums

Idealerweise sollte der Technikraum nicht allzu weit vom Eingangsbereich oder der Garage entfernt sein, um den Zugang zu elektrischen Anschlüssen, Wasser- und Abwassersystemen sowie anderen technischen Anlagen zu erleichtern. Zudem erleichtert der Standort den bequemen Zugriff für Wartungspersonal oder Servicekräfte.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Nähe zu den Versorgungseinrichtungen des Hauses. Der Technikraum sollte in der Nähe der Haupthausanschlüsse für Strom, Wasser und Daten/Glasfaser positioniert sein, um kurze Leitungswege und eine effiziente Verbindung zu gewährleisten. Dies erleichtert euch auch die Überwachung und Steuerung dieser Systeme.

Unbedingt vermeiden solltet ihr es, den Technikraum in der Nähe von Schlafzimmern oder anderen sensiblen Bereichen des Hauses anzusiedeln, da dies möglicherweise Geräuschbelästigungen verursachen kann. Der Raum sollte stattdessen an einem Ort eingeplant werden, an dem Lärm weniger stört.

Faktoren für die Standortwahl

Insgesamt ist die Wahl des besten Standorts für einen Technikraum im Grundriss eures Hauses von verschiedenen Faktoren abhängig, nämlich

  • der Zugänglichkeit,
  • der Nähe zu Versorgungseinrichtungen
  • und der Vermeidung von Lärmstörungen.

Bei der Planung eines Eigenheims ist es ratsam, eng mit einem Architekten zusammenzuarbeiten, um den optimalen Standort für den Technikraum zu bestimmen und sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt werden. Gerade bei Fertighäusern ohne Keller gibt es längst clevere Lösungen, bei denen der Technikraum gut erreichbar ist und dennoch nicht im Alltag stört.

Technikraum ohne Keller – geht das überhaupt?

Auch Häuser ohne Keller können perfekt für moderne Haustechnik vorbereitet werden. Kompakte Haustechnik-Module oder isolierte Räume im Erdgeschoss sind heute Standard. Wichtig ist vor allem eine gute Belüftung und Schallschutz, um Lärm und Feuchtigkeit zu vermeiden.

➥ Lesetipp: Keller oder Bodenplatte?

Tipps zur Planung des Technikraums

Damit ein Technikraum sein volles Potenzial ausschöpft und ihr tatsächlich von den Vorteilen Gebrauch machen könnt, haben wir in diesem Abschnitt ein paar Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung für euch aufgelistet:

1. Frühzeitige Planung und ausreichend Platz

Beginnt die Planung des Technikraums frühzeitig im Bauprozess. Stellt sicher, dass ausreichend Platz für alle notwendigen Anlagen, Geräte und Wartungsbereiche vorhanden ist. Ein zu kleiner Raum kann die Wartung erschweren und die Funktionalität beeinträchtigen.

Plant außerdem eine Reservefläche von rund 20 bis 30 Prozent ein, damit ihr später problemlos neue Technik (z. B. Batteriespeicher oder Smart-Home-Komponenten) nachrüsten könnt. Achtet auch auf eine sinnvolle Anordnung der Geräte – etwa, dass Anschlüsse und Wartungsklappen gut erreichbar bleiben.

2. Gute Belüftung und Klimatisierung

Ein Technikraum kann hitze- und feuchtigkeitsintensiv sein. Achtet auf eine effektive Belüftung und Klimatisierung, um die Temperaturen stabil zu halten und die Lebensdauer der Geräte zu verlängern.

Ideal ist eine Kombination aus natürlicher Belüftung (z. B. über ein Fenster) und technischer Entlüftung, um Wärmestau zu vermeiden. Besonders bei geschlossenen Räumen ohne Fenster solltet ihr einen kleinen Ventilator oder Luftaustauschsystem vorsehen.

3. Übersichtliche Verkabelung und Kennzeichnung

Sorgt für eine klare Verkabelung und Kennzeichnung aller elektrischen und elektronischen Komponenten. Dies erleichtert euch die Identifizierung und Fehlerbehebung im Bedarfsfall erheblich.

Verlegt Kabel möglichst in Kabelkanälen oder hinter Wandschienen, um Ordnung zu halten und Stolperfallen zu vermeiden. Eine farbliche Markierung oder Nummerierung hilft, später schnell den Überblick zu behalten – besonders bei Erweiterungen oder Reparaturen.

4. Sicherheitsvorkehrungen

Integriert angemessene Sicherheitsvorkehrungen, wie Brandmelder und Notausschalter, in den Technikraum, um potenzielle Risiken zu minimieren. Denkt auch an den Schutz vor unbefugtem Zugang.

Empfehlenswert sind außerdem eine feuerhemmende Tür sowie ein Rauchmelder mit direkter Anbindung an euer Smart-Home-System. Achtet darauf, dass sich leicht entzündliche Materialien wie Putzlappen oder Kartons nicht in der Nähe technischer Geräte befinden.

5. Zugänglichkeit und Ergonomie

Gestaltet den Technikraum so, dass er leicht zugänglich ist und über ausreichend Arbeits- und Bewegungsraum verfügt. Eine ergonomische Gestaltung erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten erheblich.

Vor jedem größeren Gerät sollte eine freie Bewegungsfläche von etwa 80 bis 100 Zentimetern eingeplant werden, damit Wartungs- und Servicearbeiten problemlos möglich sind. Plant Steckdosen auf etwa 100 bis 120 Zentimetern Höhe und Lichtschalter auf rund 105 Zentimetern, damit ihr bequem arbeiten könnt. Regale sollten so montiert sein, dass häufig genutzte Geräte in greifbarer Höhe liegen.

Checkliste: So plant ihr euren Technikraum richtig

❒ Vergesst Brandschutz und Sicherheit nicht
❒ Zeichnet alle Geräte und Anschlüsse in euren Grundriss ein
❒ Plant genug Platz für Wartungsarbeiten ein
❒ Denkt an Belüftung und Schalldämmung
❒ Legt Leerrohre für spätere Erweiterungen (PV, Wallbox, Smart Home)

Technikraum einplanen als Muss: ein Wort zum Schluss

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass ein Technikraum nicht nur zahlreiche Vorteile mit sich bringt, sondern euch vor allem auch Platz und Geld spart. Berücksichtigt ihr die technischen Belange in Bezug auf die räumlichen Gegebenheiten nicht, so lauft ihr Gefahr, ein als Wohnraum eingeplantes Zimmer in den oberen Stockwerken an die erforderliche Haustechnik zu „verlieren“.

Die damit einhergehende Minderung der Wohnqualität hat zweifellos auch Auswirkungen auf die Lebensqualität. Unter dem Strich bedeutet dies, dass ihr als Bauherren euer Werk, sprich das neue Haus, nicht so genießen könnt, wie ihr es euch erhofft habt, weil es euch ganz einfach an ausreichend Platz fehlt.

Haltet ihr euch jedoch an die hier gelieferten Ratschläge und kalkuliert ausreichend Zeit für die technische Planung ein, so bleibt euch dieses Szenario gewiss erspart. Müsst ihr auf die Haustechnik zugreifen, wisst ihr, wo ihr sie findet – benötigt ihr sie nicht, wird sie euch im Alltag nicht stören.

Bildquelle: © caifas | stock.adobe.com

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