Bauen im neuen Jahr – das sind die Bautrends 2021

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Neues Jahr, neues Glück: Auch im Jahr 2021 wird der Boom nach neuen Häusern aller Voraussicht nach anhalten. Doch immer häufiger stellt sich nicht mehr alleine die Frage, ob überhaupt gebaut werden soll – auch dem „Wie“ kommt eine steigende Bedeutung zu. Daher lohnt es sich, die Hausbau-Trends der nahen Zukunft einmal näher zu betrachten.

Oftmals handelt es sich bei den Bautrends um Entwicklungen, die vor wenigen Jahren noch als gänzlich utopisch galten. Dank des technischen Fortschritts, der Weiterentwicklung verschiedener Materialien sowie der zunehmenden Digitalisierung können neue Projekte jedoch schon jetzt in die Realität umgesetzt werden. Zehn potenzielle Hausbau-Trends möchten wir euch im Folgenden etwas genauer vorstellen:

1. Heizen im Jahr 2021

Es ist wohl das Beste, die Hausbau-Trends direkt mit einer Hiobsbotschaft zu beginnen – so könnt ihr euch wenigstens auf das einstellen, was euch erwartet: Ab dem 1. Januar des Jahres 2021 greift eine vom Bundestag beschlossene Abgabe, die auf alle Kohlenstoffdioxid-Emissionen zu entrichten ist. Heizt ihr mit Öl oder Gas, so können die dafür fälligen Gebühren in den kommenden Monaten spürbar ansteigen. Grund genug also, sich mit modernen Heiztechniken zu befassen.

Gravierende Veränderungen sind hier in naher Zukunft zwar nicht zu erwarten. Dennoch steigt zusehends die Nachfrage nach Wärmepumpen. Hierbei handelt es sich um ein Gerät, das der Außenluft, dem Wasser oder dem Erdreich die erforderliche Wärmeenergie entzieht und sie für den Bedarf in den Räumen zur Verfügung stellt. Entscheidend dabei ist – wie auch bei der Solartherme – der Umstand, dass künftig verstärkt auf erneuerbare Energien abgestellt und gleichzeitig der Abbau fossiler Brennstoffe verringert wird.

2. Der Wunsch nach Nachhaltigkeit

Das zuvor Geschriebene führt euch direkt zu einem weiteren Aspekt der Bautrends 2021: Alle verwendeten Materialien sollen sich in Abbau und Verarbeitung möglichst umweltfreundlich präsentieren. Vereint werden dabei ökologische und ökonomische Gesichtspunkte.

Konkret bedeutet dies, dass sowohl Baustoffe als auch Energieträger aus nachhaltigen Ressourcen genutzt werden. Die Wärme aus dem Erdreich, dem Wasser und der Sonnenkraft spielt dabei eine wichtige Rolle.

Häuser werden künftig aber auch so errichtet, dass sie – etwa aufgrund des Standortes – mit weniger Energie auskommen. Sie sollen sich zugleich wirtschaftlich von selbst tragen können, statt über Jahre und Jahrzehnte hinweg mit wiederkehrenden Ausgaben verbunden zu sein.

Für ein solches Gebäude werden in der Planung, dem Transport der Einzelteile sowie der Phase des Bauens nur wenige Betriebsmittel verwendet. Wie das gelingt, wird durch die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen vorgegeben. Hier könnt ihr euch auch erkundigen, mit welchen Fördermitteln der Bund den Bau nachhaltiger Immobilien unterstützt.

Allgemein hat sich in den letzten Jahren eine Entwicklung eingestellt, die euch über das gesamte Jahr 2021 hinweg begleiten wird: Gewünscht sind künftig Gebäude, die einerseits wenig Energie vergeuden, die andererseits aber auch nur ein geringes Maß an Schadstoffen an die Umwelt abgeben.

Erzielen könnt ihr einen solchen Effekt – der abermals durch Bund und Länder gefördert wird – vor allem durch die Entscheidung für eine moderne Bauweise, zugleich aber über die Auswahl nachhaltiger Baustoffe. Insbesondere der Wärmedämmung, der Mehrfachverglasung der Fensterscheiben sowie der bereits erwähnten Nutzung der Wärmepumpe kommt eine hohe Bedeutung zu.

Die Energieeffizienz für Häuser wird bereits jetzt in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Für jede von ihnen müssen bestimmte Standards eingehalten werden. Es mag zunächst nicht eben preisgünstig sein, diese Maßnahmen zu planen und zu bauen. Dennoch gehört den Energieeffizienzhäusern sowohl ökologisch als auch ökonomisch die Zukunft: Sie schonen die Umwelt – und zudem eure Haushaltskasse.

4. Große und dichte Fenster

Die Bautrends 2021 warten darüber hinaus mit einer sehr guten Botschaft auf: Künftig kommt mehr Licht in euer Haus. Maßgeblich dafür sind moderne Herstellungsverfahren und eine Mehrfachverglasung, durch die die Scheiben relativ bruchsicher angefertigt werden können.

Der prozentuale Anteil des Glases am Haus wird in den kommenden Monaten steigen. Steine, Beton und Holz werden dagegen in geringeren Mengen verarbeitet. Ein solches Vorgehen erlaubt natürlich die Nutzung der Sonnenenergie: Die natürliche Helligkeit und Wärme könnt ihr künftig also ganz einfach in den eigenen vier Wänden genießen. Zudem präsentieren sich derartige Gebäude deutlich freundlicher und bequemer.

Doch keine Angst vor neugierigen Blicken: Moderne Verglasungen lassen sich auf Wunsch verdunkeln. So besteht gleichfalls nicht die Gefahr, dass die Mittagssonne eure Zimmer auf ein unerträgliches Maß aufheizt.

5. Mehr Entfaltungsmöglichkeiten im Haus

Auch im gesamten Innenbereich sollen Stein, Beton und ähnlich sperrige Materialien alsbald in reduzierter Menge verarbeitet werden. Der Wunsch geht hin zu eher wenigen Räumen, die dafür aber größer und wohnlicher ausfallen.

In den kommenden Jahren werden die Familie und Freunde somit eine neue Geselligkeit ausleben, statt sich jeweils in einzelnen Bereichen des Hauses zu isolieren. So wird gemeinsam gekocht, gespielt und natürlich geredet. Wände werden zu diesem Zweck entfernt, lediglich notwendige Träger bleiben erhalten.

Die Kombination mehrerer Wohn- und Arbeitsbereiche ist gerne gesehen. Die Küche kann somit unweit des Fernsehers gelegen sein. Ein kleiner Nachteil dabei liegt indes in dem Umstand, dass es durch die größeren Fenster und die schwindenden Wände nur noch wenige Möglichkeiten gibt, Regale und Schränke so aufzustellen, dass sie nirgendwo im Weg stehen.

6. Bauen ohne Barriere

Die sich öffnenden Wohnräume lösen weitere Bautrends 2021 aus. So etwa das Bedürfnis nach möglichst wenigen Hindernissen im Bereich des gesamten Gebäudes. Vermutlich war euch das barrierefreie Bauen bislang nur von Personen mit einem hohen Alter oder mit körperlichen Beeinträchtigungen bekannt. Immer mehr Anbieter von Fertighäusern gehen aber bereits jetzt dazu über, moderne Immobilien so zu errichten, dass kaum noch echte Hindernisse zwischen den einzelnen Räumen sowie den einzelnen Etagen vorhanden sind.

Neben Wänden sollen dabei auch Absätze und Schwellen in Anzahl und Höhe reduziert werden. Zugeich wird das Vorkommen an Treppen auf ein erforderliches Maß gesenkt. Und davon könnt ihr sogar doppelt profitieren. Einerseits, da derartige Gebäude in fast allen Bundesländern finanziell durch den Landeshaushalt gefördert werden. Andererseits, da ihr auf diese Weise einem langwierigen und teuren Umbau eurer Immobilie in einer späteren Lebensphase bereits vorgebeugt habt.

7. Wohnen – und arbeiten

Die Hausbau-Trends unterliegen stets neuen Einflüssen. So hat die Corona-Krise vielfach dazu geführt, dass Arbeitnehmer ihre Tätigkeit aus dem Home Office heraus erledigen mussten, statt dafür ins Büro zu fahren. Und doch lässt sich daraus auch Positives ableiten: Angestellte, die auf diese Weise arbeiten durften, sparten die Zeit des Fahrtweges und die Kosten der dabei notwendigen Verkehrsmittel. Ebenso konnten sie daheim oftmals bessere Ergebnisse in einer kürzeren Dauer erzielen. Die Produktivität stieg also.

Daher verwundert es nicht, dass das fest im Eigenheim integrierte Home Office im Jahr 2021 deutlich stärker als bisher beansprucht wird. Wollt ihr euch ein solches Büro einrichten, so benötigt ihr einen freien Raum. Ist er nicht vorhanden, könnt ihr in einem vorhandenen Zimmer eine helle und ungestörte Ecke abteilen. Neben dem Schreibtisch und dem Stuhl sowie dem Schrank für Akten spielt dabei die digitale Ausstattung eine große Rolle.

8. Entwicklung hin zum Smart Home

Die Bautrends 2021 sehen eine stärkere Digitalisierung als bisher vor. Kaum ein Haus ist noch vorstellbar, in dem einzelne Geräte nicht miteinander vernetzt sind. Am häufigsten genutzt werden bislang übrigens Konzepte, mit denen sich der Energieverbrauch senken lässt. So kann sich das Licht in Räumen, in denen sich niemand aufhält, eigenständig abschalten. Auch der Wärmeregler der Heizung reagiert auf die An- und Abwesenheit der Bewohner.

Nahezu alle elektrischen Einrichtungen im Haus werden künftig über den Computer, das Tablet oder das Handy gesteuert – und das sogar aus größerer Entfernung. Ihr könnt also im Büro dafür sorgen, dass die Heizung bei eurer Ankunft daheim die Zimmer auf eine komfortable Wärme vorgeheizt hat.

Den Vorstellungen einer solchen Entwicklung sind keinerlei Grenzen gesetzt. Vielleicht gelingt es schon im kommenden Jahr, den Badezimmerspiegel als Desktop des Computers zu verwenden und beim Zähneputzen die Einkäufe über das Internet zu erledigen.

Was jetzt noch utopisch klingen mag, ist in naher Zukunft vielleicht schon Realität.

9. Individualität ist Trumpf

Bei der Innenausstattung sowie der Gestaltung der Gebäude lassen sich allgemeine Veränderungen bemerken. Der Wunsch nach einer eigenen Handschrift gehört in den kommenden Monaten und Jahren gewiss zu den stärksten Hausbau-Trends.

Auch unter den Anbietern von Fertighäusern ist diese Entwicklung zu erkennen. Gebäude werden nicht mehr nur als Massenware hergestellt, sondern können individuell nach Maß gebaut werden. Eure Wünsche und Bedürfnisse fließen beim Bau und der Einrichtung viel mehr als je zuvor in die Skizzen für die Planung mit ein.

Einige Hersteller solcher Häuser übergeben ihren Kunden bereits jetzt eine leicht zu bedienende Software, mit der zu Hause mögliche Bautypen simuliert werden können. Vieles davon lässt sich später einmal in die Realität umsetzen.

Das Jahr 2021 hält also mehr Gestaltungschancen und Möglichkeiten zur Mitbestimmung für euch als Besitzer oder Bauherren eines Eigenheims bereit. Wortwörtlich könnt ihr nun euren Traum verwirklichen – ohne jedwede Kompromisse eingehen zu müssen.

10. Flach, lang und mit geraden Formen

Nun habt ihr schon relativ viele Infos über die Bautrends 2021 erhalten – doch wie sieht das Haus der Zukunft eigentlich aus? Klar ist, dass bisherige Altbauten sowohl ökologisch als auch ökonomisch wenig effizient sind. Einige davon werden künftig aus dem Stadtbild verschwinden und durch neue Haustypen, wie zum Beispiel den eingeschossigen Bungalow, ersetzt.

Wenn ihr etwas mehr Platz benötigt und mehr als ein Geschoss haben wollt, seid ihr mit dem Kubushaus bestens aufgestellt. Meist wirkt eine solche Immobilie, als seien dafür unterschiedlich große Quader zusammengesetzt worden. Heißt im Umkehrschluss aber auch, dass kein Platz unnötig vergeudet wird. Schrägen, Kurven und ähnlich unzugängliche Stellen verschwinden. Gebaut wird nur, wofür ein Bedarf besteht.

Warten wir ab, was die Zukunft bringt

Mit unserem Blick in die Glaskugel wollten wir euch zeigen, wohin die Reise beim Hausbau geht. Klar ist aber auch, dass sich nicht jeder Trend durchsetzen wird. Manch einer wird jedoch binnen kürzester Zeit neue Maßstäbe setzen und für weitere Entwicklungsschübe sorgen. Das Ziel wird es sein, Häuser zu bauen, die nicht nur nachhaltig und kosteneffizient sind, sondern vor allem das eigene Wohlbefinden steigern.

Leseempfehlung: Das sind die Bautrends 2023

Also bleiben wir gespannt, was uns in den nächsten Jahren erwartet. Wir halten euch diesbezüglich natürlich auch weiterhin auf dem Laufenden. Habt ihr einen Hausbau-Trend, von dem ihr überzeugt seid, dass er sich durchsetzen wird, dann hinterlasst gerne einen Kommentar. Wir freuen uns auf den Austausch mit euch.

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