Erneuerbare Energiequellen beim Fertighausbau – worauf ist zu achten?

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Gerade beim Aufbau von Wärme- und Energieanlagen für den Privatgebrauch hat sich in den letzten Jahren ein erheblicher Wandel eingestellt. Manches, was einst utopisch klang, lässt sich heute beinahe selbstverständlich in den Gebäuden finden. Immer häufiger spielen dabei erneuerbare Energiequellen eine wichtige Rolle.

Zu oft wurden in den vergangenen Jahrzehnten solche Rohstoffe abgebaut, deren Vorkommen endlich sind. Insbesondere Kohle und Erdöl haben den Lebensstandard der Menschen lange Zeit gesichert – doch zu ihnen muss eine Alternative gefunden werden. In den Vordergrund rücken dabei Ressourcen, die nachwachsen oder die ohnehin verfügbar sind. So wie etwa das Sonnenlicht oder die Windkraft.

Solarantriebe sowie Anlagen zur Nutzung der Wind- und Wasserkraft haben sich als erneuerbare Energiequellen beim Fertighausbau längst etabliert. Sie sollen eine ökologische Gewinnung von Strom und Wärme ermöglichen – und zugleich die laufenden Kosten des Haushalts deutlich reduzieren.

Neben den Solarthermie- und den Photovoltaiksystemen gibt es aber weitere Möglichkeiten, nachhaltige Rohstoffe zu verwenden. So wie etwa Pelletheizungen, die mit einem Gemisch aus gepresstem Holz und Biomüll befeuert wird.

Anders funktioniert dagegen die Wärmepumpe. Sie entzieht der Umwelt die gewünschte Wärme und führt sie einem im Haus verbauten Speicher zu, von wo aus sie in die Heizanlage geleitet werden kann. Ein Prinzip, das in vergleichbarer Form auch in der Geothermie ihre Anwendung findet: Hier wird über lange Rohrleitungen versucht, die Wärme aus den tieferen Schichten des Erdreiches zu gewinnen. Erneuerbare Energiequellen beim Fertighausbau nutzen also Ressourcen, deren Vorkommen gesichert ist.

Welche Vor- und Nachteile haben erneuerbare Energiequellen?

Doch nicht nur die Nachhaltigkeit spricht für die Verwendung eines der zuvor genannten Systeme. Im Regelfall erfolgt die Nutzung des Sonnenlichtes sowie der Wind- und Wasserkraft weitgehend umweltschonend. Ein Vorteil, den auch die Pelletheizung kennt – selbst der Abbau von Holz kann eine Maßnahme zum Umweltschutz sein.

Sogar die Bohrungen für die Geothermieheizung stellen nur einen kleinen Eingriff in die Erdkruste dar – eine Beschädigung oder gar Zerstörung des Ökosystems findet dadurch also nicht statt. Zudem zeigt sich, dass viele der genannten Anlagen vergleichsweise kostensparend verwendet werden können.

Als Nachteil müssen hingegen die Investitionen für die Anschaffung, den Aufbau und die Erschließung solcher Systeme genannt werden. Insbesondere die Bohrungen für die Geothermie und die damit einhergehende Verbindung des Hauses zu einer unterirdischen Wärmequelle gelten als ebenso zeitaufwendig wie kostspielig.

Darüber hinaus sollte bedacht werden, dass ein guter Teil der heute zur Gewinnung der Solar- sowie der Wind- und Wasserkraft genutzten Technik bereits in wenigen Jahren veraltet sein wird. Die Standards für den Umweltschutz werden sich dagegen erhöhen – viele gegenwärtig gebräuchliche Anlagen müssen dann kostenintensiv erneuert oder ausgetauscht werden. Zwar lassen sich dafür staatliche Förderungen beziehen, die Anschaffungs- und Folgekosten dürfen dennoch nicht unterschätzt werden.

In welchen Fällen lohnen sich erneuerbare Energiequellen beim Fertighausbau?

Bereits beim Bau des Fertighauses sollte eine positive Energiebilanz des Gebäudes anvisiert werden. Ein Wunsch, der schon bei der Auswahl des Hausmodells einkalkuliert oder der mit dem Architekten besprochen werden kann.

Meist gelingt es nämlich, von den standardisierten Grundformen ein wenig abzuweichen und etwa das Solarmodul für das Dach oder den Wärmespeicher im Keller für die Geothermieanlage in die ersten Planungen für die Immobilie einzubeziehen. Ein Vorteil, der das spätere Nachrüsten – und somit einen weiteren Kostenfaktor – vermeidet. Je nach Standort des Hauses mögen zudem manche Energieformen besser und andere schlechter geeignet sein.

Daraus ergibt sich natürlich das Risiko, eine falsche Wahl zu treffen. Oder beim Bau doch lieber auf eines der traditionellen Wärme- und Energiesysteme abzustellen. In solchen Fällen kann ein späterer Umbau immer noch erfolgen. Er ist allerdings mit höheren Kosten versehen – und dürfte einige Mühen aufwerfen.

Dennoch dient selbst das späte Nachrüsten der Haushaltskasse und der Umwelt. Hierauf sollte also nicht verzichtet werden, zumal viele der heute gebräuchlichen Heizanlagen ohnehin in den kommenden Jahren durch moderne Techniken ersetzt werden müssen.

Es lohnt sich daher, eine solche Maßnahme zu ergreifen und den Umstieg auf die erneuerbaren Energien zu wagen. Ein Schritt, dessen Nutzen nicht lange auf sich warten lässt.

Für wen sind die erneuerbaren Energien besonders wertvoll?

Wer ein Haus baut, der entscheidet sich für einen kleinen Flecken Erde, auf dem er künftig sein Leben genießen möchte. Je länger er das Gebäude bewohnt, desto größer ist die Chance, alle anfangs auftretenden Kosten über einen Zeitraum von vielen Jahrzehnten zu erstrecken und die Finanzierung damit zu sichern.

Mehr noch: Gerade die erneuerbaren Energien können dabei helfen, die Ausgaben für Strom und Wärme zu sichern. Innerhalb von einem bis zwei Jahrzehnten kann es also gelingen, das Minus der Erstinvestitionen in ein stattliches und vor allem konstantes Plus umzuwandeln.

Doch auch als Spekulationsobjekt eignen sich die genannten Wärme- und Stromsysteme. Sie verleihen dem Haus eine gute Energiebilanz, gelten als umweltfreundlich und entlasten die Haushaltskasse. Gerade mit Blick auf einen Weiterverkauf oder die Überschreibung der Immobilie auf Kinder und Enkel kann sich eine solche einmalig getätigte Anschaffung selbst nach vielen Jahrzehnten noch lohnen.

Übrigens: Wer möglichst früh damit anfängt, sichert sich darüber hinaus einen Anspruch auf diverse Förderungen, die durch den Staat und die Kommunen für die ersten Jahre nach der Inbetriebnahme solcher Anlagen an den Bauherren ausgeschüttet werden. Neben ihm gehört natürlich die Umwelt zum zweiten großen Profiteur des Umbaus.

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Bei allem Nutzen und sämtlichen zu erwartenden Einsparungen für die kommenden Jahre und Jahrzehnte darf nicht übersehen werden, dass erneuerbare Energiequellen beim Fertighausbau zunächst mit relativ hohen Investitionen verbunden sind.

Sicherlich mag das Aufstellen einer Pelletheizung oder das Installieren einer Photovoltaikanlage auf dem Dach etwas günstiger ausfallen. Hier sind Auslagen im Bereich von 3.000 bis 5.000 Euro einzuplanen. Kleine Wind- oder Wasserkraftanlagen gehören beim Hausbau und im Garten zwar zur Ausnahme. Wer sich dennoch für sie entscheidet, sollte Kosten von bis zu 10.000 Euro in seine Berechnungen einbeziehen.

Teurer präsentiert sich dagegen die Wärmepumpe. Sie ist mit Auslagen in Höhe von 10.000 bis 12.000 Euro verbunden. Doch Vorsicht, ehe sie in Betrieb genommen werden kann, müssen diverse Genehmigungen durch das Bau- und das Umweltamt eingeholt werden. Leider können dabei weitere Kosten entstehen, die sich nicht immer aus der Portokasse bezahlen lassen werden.

Insbesondere bauliche Gutachten können die Rechnung spürbar erhöhen. Gleiches gilt für die Verwendung einer Geothermieanlage. Im herkömmlichen Zustand schlägt sie mit rund 10.000 Euro zu Buche.

Wird eine Sonde zur Erkennung der unterirdischen Wärmequelle verwendet, kann sich dieser Wert sogar verdoppeln. Spätestens in solchen Fällen sollte auf eine staatliche Förderung des Umbaus nicht mehr verzichtet werden.

Sind erneuerbare Energiequellen beim Fertighausbau zukunftsweisend?

Natürlich werfen derart hohe Anschaffungskosten auch einige Fragen auf. Lohnt es sich etwa, beim Umbau ein wenig auf Zeit zu spielen und auf sinkende Preise für die Energieanlagen zu hoffen? Oder wird die Zukunft bessere Techniken bringen, die noch effizienter und damit umweltschonender arbeiten? Diese und ähnliche Erwägungen sind seit etwa 30 bis 40 Jahren bekannt – und sie werden nicht ganz unberechtigt debattiert.

Natürlich muss davon ausgegangen werden, dass sich die Technik in den kommenden Jahren verbessern wird. Manche große und teure Anlage wird dann kleiner und kostengünstiger ausfallen.

Dennoch lohnt es sich, erneuerbare Energiequellen beim Fertighausbau bereits heute zu nutzen. Das Spektrum an Möglichkeiten gestaltet sich vielfältig. Für jeden Bedarf und jedes verfügbare Budget lässt sich eine umweltfreundliche Lösung finden – die in den kommenden Jahren mit der verbesserten Technik immer noch auf ein höheres Niveau gehoben werden kann.

Wichtig ist es dagegen überhaupt erst einmal den Einstieg in die Verwendung nachhaltiger Rohstoffe zu wagen. Ebenso ist es sinnvoll, die Entwicklungen gerade im Bereich der Wärme- und Energieanlagen im Blick zu behalten. Vielleicht lässt sich in der Zukunft manches in die Tat umsetzen, was heute noch utopisch klingt.

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