Hessengeld für die erste Wohnimmobilie: Förderung jetzt beantragen

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Im Zuge stetig steigender Immobilienpreise hat Hessen ein attraktives Förderprogramm entwickelt. Es hat zum Ziel, den Traum von einem Eigenheim für viele Menschen möglich zu machen. Aber ab wann gibt es das Hessengeld? Die Gültigkeit ist rückwirkend für den Kauf eurer ersten Immobilie ab dem ersten März 2024 vorgesehen. Wir haben alle Infos zum Hessengeld für euch.

Das Hessengeld ist ein Förderprogramm der hessischen Landesregierung, das euch den Kauf einer Immobilie in Hessen erleichtert. Es wendet sich gezielt an Menschen, die zum ersten Mal ein Haus kaufen und entlastet sie finanziell.

Bei der Förderung handelt es sich ausdrücklich nicht um einen Zuschuss zum Kaufpreis. Sie stellt vielmehr eine Rückerstattung der Grunderwerbsteuer dar, die ihr beim Kauf einer Immobilie zahlen müsst.

Ein für euch wichtiger Aspekt betrifft die Frage: Hessengeld ab wann? Aufgrund der im Februar 2024 beschlossenen Eckpunkte wird euch das Hessengeld rückwirkend gewährt bis zum Zeitraum März 2024.

Das Hessengeld und seine Entstehungsgeschichte

Das Hessengeld gilt als höchst innovative Initiative, die aufgrund der zunehmend angespannten Lage am Wohnungsmarkt entstanden ist. Gerade junge Menschen, hier vor allem Familien mit Kindern, können sich Wohneigentum zur eigenen Nutzung kaum noch leisten.

Das Hessengeld löst hier gleich zwei Probleme parallel: Es unterstützt euch als junge Kaufinteressenten und fördert zusätzlich die wirtschaftliche Weiterentwicklung in Hessen.

Hessengeld beantragen ist erstmals ab September 2024 möglich. Die erste Auszahlung wird für den 15. November in Aussicht gestellt.

Die Fördermaßnahme ist Bestandteil des Sofortprogramms 11+1 für Hessen. Dieses möchte auf verschiedenen Ebenen, darunter auch im Bereich des Wohnraumerwerbs, Hessen als zukunftssicheren Wirtschaftsstandort vorantreiben.

Die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt

Die Maßnahme hat bereits deutliche Auswirkungen auf den hessischen Immobilienmarkt zur Folge. Die einfacheren Möglichkeiten, eine eigene Wohnimmobilie als junge Familie erwerben zu können, sorgt insgesamt für eine höhere Nachfrage. Das gilt in erster Linie für Einfamilienhäuser, aber auch für Eigentumswohnungen, die sich jeweils im mittleren Preissegment bewegen.

Das zusätzliche Kaufinteresse belebt den Neubausektor und sorgt gleichzeitig dafür, dass der angespannte Mietmarkt in verschiedenen Regionen eine Entlastung erfährt. Der Wechsel von Haushalten aus einem Mietobjekt in das erste Eigenheim führt entsprechend zu einem Zuwachs an frei werdenden Mietwohnungen.

Antragsvoraussetzungen für das Hessengeld

Damit ihr von der Förderung profitiert und einen Antrag für das Hessengeld stellen könnt, hat die Landesregierung einige Kriterien definiert, die zu erfüllen sind:

1. Natürliche Person

Ihr müsst natürliche Personen sein, also ein Mensch. Das Gegenteil sind juristische Personen, wie etwa Körperschaften oder Gesellschaften.

2. Erstmaliger Kauf

Ein entscheidender Faktor ist der erstmalige Kauf einer Wohnimmobilie. Solltet ihr bereits weitere Objekte besitzen, steht euch die Förderung leider nicht zur Verfügung.

3. Eigene Nutzung der Immobilie

Ebenso relevant ist die Eigennutzung des Hauses. Ihr seid somit nur förderungswürdig, wenn ihr eure Immobilie auch selbst bewohnen wollt. Ein Kauf, etwa im Rahmen einer Vermietung, ist hierbei nicht zulässig. Auch ein Zweitwohnsitz wird nicht gefördert.

Weitere Voraussetzungen

Wenn ihr Hessengeld beantragen wollt, benötigt ihr eine deutsche Steueridentifikationsnummer. Volljährigkeit ist ebenfalls eine Voraussetzung für den Antrag. Im Gegensatz zu klassischen Darlehensanträgen spielt euer Einkommen für die Gewährung des Hessengeldes keine Rolle.

Ihr könnt Hessengeld beantragen, wenn ihr Geringverdienende seid, aber auch bei einem besonders hohen Gehalt. Die Landesregierung hat festgelegt, dass die Förderung für jeden Erstkauf in Hessen prinzipiell möglich ist, ungeachtet der jeweils individuellen wirtschaftlichen Situation.

Hessengeld ab wann?

Für das Hessengeld ist das Datum, das auf eurem notariellen Kaufvertrag vermerkt ist, die maßgebliche Größe. Ihr könnt das Hessengeld rückwirkend erhalten, sofern ihr euer Wunschhaus nicht vor dem 1. März 2024 erworben habt.

Auch muss eure Immobilie in jedem Fall auf hessischem Staatsgebiet stehen. Es reicht nicht aus, dass ihr selbst aus Hessen kommt, jedoch außerhalb des Bundeslandes wohnt, um einen Antrag stellen zu können.

Überblick über die verschiedenen Förderkonditionen

Wesentlich für die tatsächliche Höhe des Hessengeldes ist immer die zu zahlende Grunderwerbsteuer. Damit verbunden ist auch eine obere Begrenzung des Fördergeldes, die ihr bei der Kalkulation eurer Finanzen berücksichtigen solltet.

Für jeden Käufer steht die maximale Summe von 10.000 Euro bereit. Solltet ihr beispielsweise gemeinsam als Paar ein Haus kaufen wollen, können das entsprechend bis zu 20.000 Euro sein.

Außerdem könnt ihr auch eure Kinder angeben. Für jedes eurer Kinder, das sich bei Antragstellung noch im minderjährigen Alter befindet und mit euch in das Haus einziehen wird, erhaltet ihr einen Förderbetrag von bis zu 5.000 Euro.

Berechnungsgrundlage mit Beispiel

Die Grunderwerbsteuer bildet die Grundlage für die Höhe des Hessengeldes. Sie beträgt im Bundesland Hessen sechs Prozent des Kaufpreises, der für eure neue Immobilie fällig wird. Im folgenden Beispiel wird angenommen, dass ihr ein Paar mit zwei Kindern seid.

Euer neues Haus wird 500.000 Euro kosten. Die Grunderwerbsteuer von sechs Prozent ist hierbei 30.000 Euro. Ihr erhaltet davon als Erwachsene jeweils 10.000 Euro, für eure beiden Kinder gibt es je 5.000 Euro. Damit steht euch der maximale Förderbetrag von insgesamt 30.000 Euro zur Verfügung.

Modalitäten der Auszahlung

Das Hessengeld ist nicht als Einmalzahlung zu verstehen. Es wird auf einen Zeitraum von zehn Jahren verteilt mit der Absicht, eine langfristige Entlastung zu ermöglichen. Ihr erhaltet in jedem der zehn Jahre einen einmaligen Betrag.

Für die erste Zahlung muss nicht nur euer Antrag bewilligt worden sein. Ihr müsst auch bereits in eurem neuen Haus wohnen.

Ein wichtiger Hinweis: Zwischen eurem Antrag für das Hessengeld und dem Einzug in eure Immobilie dürfen nicht mehr als drei Jahre liegen. Ansonsten erlischt leider der Anspruch auf Förderung.

Die Beantragung des Hessengeldes im Detail

Die Modalitäten der Beantragung sind denkbar einfach. Für das Verfahren steht die Wirtschafts- und Infrastrukturbank (WiBank) in Hessen zur Verfügung. Nutzt dazu das Förderportal der Bank. Hier wird euch direkt angezeigt, wie ihr euch registriert und danach die Antragstellung vornehmt.

Bitte beachtet, dass der Antrag ausschließlich digital, somit online gestellt werden kann. Ein schriftliches Verfahren auf dem Postweg ist nicht möglich. Darüber hinaus könnt ihr den Antrag erst stellen, nachdem ihr eure Immobilie bereits gekauft und die Grunderwerbsteuer gezahlt habt.

Relevante Unterlagen

Für die Beantragung des Hessengeldes benötigt ihr vor allem folgende Unterlagen:

  1. Ausweisdokumente aller zu fördernden Personen 
  2. Geburtsurkunden eurer Kinder 
  3. Nachweis über den Grunderwerbsteuerbescheid 
  4. Nachweis über die erfolgte Zahlung der Grunderwerbsteuer 
  5. Kaufvertrag inklusive notarieller Beurkundung 
  6. Bestätigung über den Ersterwerb und die Eigennutzung der Immobilie 

Zusätzlich ist eure Einwilligung in die Verwertung der steuerlichen Daten erforderlich.

Übliche Bearbeitungszeiten

Nachdem euer Antrag von der WIBank geprüft wurde, erfolgt die Bewilligung und die damit verbundene Ausstellung des Förderbescheids. Die Dauer ist unterschiedlich und hängt primär vom aktuellen Antragsvolumen ab.

Da das Hessengeld erst seit 2024 existiert, kann es gerade in der Anfangszeit zu einem verstärkten Bearbeitungsvolumen kommen. Auch die Vollständigkeit eurer eingereichten Unterlagen ist ein wichtiger Faktor, da so keine Rückläufe erforderlich sind.

Im Durchschnitt ist bis zur Bewilligung ein zeitlicher Rahmen von etwa vier bis sechs Wochen zu erwarten. Das gilt ebenso, wenn das Hessengeld rückwirkend gezahlt wird (für Käufe ab dem ersten März 2024). Nach erfolgreicher Prüfung wird das Geld zeitnah auf euer angegebenes Konto überwiesen.

Nutzen der Förderung für gemeinschaftliche Projekte

Einer der großen Vorteile beim Hessengeld ist die Berücksichtigung unterschiedlicher Wohnformen. Gefördert wird nicht allein das klassische Einfamilienhaus. Auch alternative Wohnkonzepte profitieren davon. Dies kommt nicht nur den Antragstellern zugute, sondern bereichert auch innovative Ideen im Bereich des Wohnungsbaus generell.

Bitte berücksichtigt, dass jedes einzelne Mitglied immer einen eigenen Antrag stellen und seine Zugehörigkeit zum Wohnprojekt individuell nachweisen muss. Das gilt auch für die anteilig geleistete Grunderwerbsteuer und die Bestätigung der beabsichtigten Eigennutzung.

Baugruppen und Wohngenossenschaften

Eine Baugruppe ist ein Zusammenschluss von Menschen, die ein gemeinsames Bauprojekt planen und dieses gemeinsam umsetzen. Ihr organisiert euch hierbei selbst, auch in der Funktion der Bauherren.

Vorteile sind die Individualisierung von Wohnvorstellungen und das Einsparen von Kosten durch die gemeinsame Umsetzung von Planung und Bauen. Die hessische Landesregierung fördert dies durch das Hessengeld.

Gleiches gilt, wenn ihr Mitglieder einer Wohngenossenschaft seid und dadurch von vergünstigtem Wohnraum profitiert. Hier ist jedoch nicht das Datum des Kaufvertrages relevant, sondern das Datum eures Beitritts zur Genossenschaft.

Gemeinschaftliche Wohnformen

Falls ihr mit anderen Menschen eine Gemeinschaft bildet, um zusammen zu wohnen, könnt ihr als Wohngruppe ebenfalls Hessengeld beantragen. Dies betrifft die unterschiedlichsten Wohnformen, etwa eine ökologische Gemeinschaft oder ein Mehrfamilienhaus.

Auch ein Doppelhaus oder ein Reihenhaus könnten eine Option sein. Einen Förderanspruch habt ihr ganz unabhängig von der Rechtsform eurer Wohngruppe.

Hessengeld als großes Plus für alle Einheimischen

Abschließend lässt sich sagen, dass das Hessengeld eine großartige Möglichkeit ist, um euch den Traum vom Eigenheim in Hessen zu realisieren. Besonders für Erstkäufer und Familien bietet dieses Förderprogramm finanzielle Entlastung, indem es die Grunderwerbsteuer rückerstattet.

Mit den klaren Richtlinien und dem unkomplizierten Antragsverfahren könnt ihr schnell und einfach von dieser Unterstützung profitieren.

Habt ihr euch selbst schon mit dem Antrag für das Hessengeld beschäftigt oder sogar bereits in die Wege geleitet? Wir sind gespannt auf eure Erfahrungen und Fragen. Schreibt uns dazu gerne eure Sicht in die Kommentare.

Titelbild: © Seventyfour | stock.adobe.com

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