Sitzfenster beim Hausbau – mehr als nur ein Trend?

sitzfenster

Kuscheliger Rückzugsort und praktisches Bindeglied zwischen Innenraum und Außenwelt – das Sitzfenster ist mehr als nur ein Trend. Selbst an kühlen Tagen könnt ihr euch am Fenster mit Sitzgelegenheit gemütlich niederlassen und den Blick nach draußen genießen. Welche Vorteile Sitzfenster haben und worauf beim Einbau zu achten ist, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Was hat es mit dem Trend Sitzfenster auf sich?

Das Sitzfenster, das auch als Nischenfenster bezeichnet wird, bringt mehr Licht in das Zimmer und schafft zudem zusätzliche Sitzplätze. Ein großes Sitzfenster lässt einen Raum optisch größer wirken und vermittelt dadurch ein Gefühl von Weite.

Aufgrund der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten hat sich das Sitzfenster zu einem wahren Trend entwickelt. Mit bunten Kissen und bequemen Polstern sorgt ihr in eurem Sitzfenster für Sitzkomfort. Außerdem könnt ihr kreative Ideen umsetzen, um den Fensterbereich nach euren Vorstellungen zu gestalten und ein individuelles Wohnambiente zu schaffen. Mit Regalen oder Schubladen versehen kann die Nische am Fenster auch als Stauraum genutzt werden.

Ein Sitzfenster harmoniert mit jedem Wohnstil. Es ist daher sinnvoll, es bereits bei der Bauplanung fest einzuplanen. Eine bestehende Fensternische kann auch zu einem späteren Zeitpunkt umgestaltet werden. Dafür sind jedoch einige bauliche Maßnahmen erforderlich.

Welche Fenster eignen sich für Sitzfenster?

Ihr wollt ein Sitzfenster einbauen? Die Fenstergröße, Fensterproportion, Leibungstiefe sowie die Farbwahl entscheiden über das Erscheinungsbild des Gebäudes. Für Sitzfenster kommen vor allem Panoramafenster oder großformatige Fenster infrage, die ihr mit etwas Geschick als Sitzecke auf der Fensterbank gestalten könnt. Dabei kann es sich um ein baulich integriertes Sitzfenster oder ein nachträglich umgestaltetes Fenster handeln.

Meist sind Sitzfenster nicht zum Öffnen vorgesehen, da die Fensterflügel in geöffnetem Zustand ebenso wie die Fensterrahmen beim Sitzen stören würden. In Größe und Form sollte sich das Fenster auf jeden Fall nach der Funktion des Raums richten.

Einen offenen, ungehinderten Blick ins Freie ermöglicht auch das Ganzglasfenster, sodass es ebenfalls als Sitzfenster geeignet ist. Normalerweise haben Ganzglasfenster eine Vollverglasung, während sie lediglich über einen sehr schmalen Fensterrahmen zur zusätzlichen Stabilisierung verfügen.

Eine weitere Option ist ein ganz einfaches Fenster, unter dem ein Sitzmöbel platziert wird, sodass es optisch wie ein Sitzfenster wirkt. Straßenseitige Fenster sind weniger geeignet, da ständiger Straßenlärm als Störfaktor empfunden wird. Daher solltet ihr euer Sitzfenster lieber in einem ruhigen Zimmer, das nicht zur Straßenseite hinausgeht, planen. Ein hochwärmegedämmtes Fenster lässt keine Zugluft hindurch und es entstehen auch keine Kälteinseln.

Für welche Räume bieten sich Sitzfenster an?

Als Vorteile von Sitzfenstern gelten die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und die Tatsache, dass sich das Fenster mit Sitzgelegenheit für beinahe jedes Zimmer und jeden Bereich im Haus anbietet. Besonders interessant ist die Fensternische als:

  • Homeoffice
  • Rückzugsort im Wohnzimmer
  • Platz zum Träumen im Schlafbereich
  • integriertes Sitzfenster im Kinderzimmer

Damit ihr am Laptop arbeiten und euch dabei durch den Blick ins Grüne inspirieren lassen könnt, sollte die Fensternische extra breit sein. Besonders viel Komfort liefert ein Panoramafenster mit Sitzfensterbank im Wohnzimmer.

Ein Fenster mit Sitzgelegenheit lässt sich in kleinen oder großen Räumen, im Erdgeschoss oder in der Dachetage problemlos integrieren. Bei Bedarf kann auch ein gewöhnliches Fenster nachträglich in ein Sitzfenster umgewandelt werden.

Im Wohnbereich kann ein Fenster mit Sitzplätzen als aussichtsreicher Treffpunkt zum Kaffeetrinken oder als romantisches Plätzchen für einen gemütlichen Abend zu Zweit bei einem Glas Wein dienen. Ein Sitzfenster wertet das Wohnzimmer auf und ermöglicht es, in Ruhe ein Buch zu lesen, während man gleichzeitig den spielenden Nachwuchs im Garten im Blick hat.

Wenn die bauliche Gestaltung oder euer Budget kein Sitzfenster erlauben, könnt ihr mit einem herkömmlichen Fenster und einem Sitzmöbel den Anschein erwecken, dass es sich um ein Sitzfenster handelt. Diese Art der Fenstergestaltung wird als optisch angetäuschtes Sitzfenster bezeichnet. Damit ihr bequem sitzt, genügt es, ein passgenaues Liegemöbel oder eine Sitzbank unter die Fensternische zu stellen.

Achtet darauf, dass das Möbelstück genau auf Höhe des Fensterbrettes abschließt. Für zusätzlichen Komfort kann der Sitzplatz mit bequemen Sitzpolstern oder bunten Kissen ausgestattet werden. Dadurch schummelt ihr gleichzeitig einige Zentimeter Höhenunterschied zwischen dem Fenster und dem Sitzmöbel weg.

Welche Vorteile bieten Sitzfenster?

Die Vorteile von Sitzfenstern sind vielfältig, da ein Fenster mit Sitzgelegenheit mehrere Funktionen zugleich erfüllt. Die Fensternische bietet ausreichend Platz für eine Sitzbank und schafft dadurch zusätzliche Sitzmöglichkeiten. Allerdings sollten das Fenster und die Außenwände gedämmt sein, damit der Sitzbereich zu jeder Jahreszeit nutzbar ist. Die wesentlichen Vorteile von Sitzfenstern sind:

  • gemütlicher Sitzplatz mit Aussicht ins Freie
  • lässt mehr Helligkeit ins Zimmer
  • kleine Räume wirken größer
  • vermittelt ein Gefühl von Weite
  • bringt an kalten Tagen Wärme in den Raum
  • für fast alle Räumlichkeiten geeignet
  • kann auch nachträglich installiert werden
  • bietet eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten

Sitzfenster planen: Was ist zu beachten?

Ein Sitzfenster einbauen ist nicht kompliziert. Bei der Umsetzung kreativer Ideen solltet ihr einige Details beachten. Neben der Auswahl eines passenden Fensters ist die Größe und Beschaffenheit der Sitzfläche von entscheidender Bedeutung, damit ihr den Komfort eures Sitzplatzes am Fenster richtig genießen könnt. Die Sitzfläche sollte daher mindestens 40 bis 50 Zentimeter tief sein. Bei Bedarf kann der Sitzbereich zusätzlich mit Polstern ausgestattet werden.

Falls sich ein Heizkörper vor dem Fenster befindet, müsst ihr darauf achten, dass dieser jederzeit frei zugänglich ist. Dies ist wichtig für die Luftzirkulation und die Wärme, die sich bei eingeschalteter Heizung sonst nicht im Raum verteilen kann. Beim Einrichten eines Sitzfensters gilt es, die jeweilige Landesbauverordnung so beachten. So muss aus Sicherheitsgründen vor dem Fenster eine Brüstung installiert werden. Diese beträgt bis 12 Meter Absturzhöhe mindestens 80 Zentimeter.

Ein Sitzfenster sollte vollständig zu öffnen sein, damit ihr regelmäßig durchlüften könnt. Es dürfen sich daher keine Möbelstücke, Deko-Elemente oder andere Teile auf der Fensterbank befinden, die beim Fensteröffnen hinderlich wären. Wenn ihr ein Sitzfenster einbauen wollt, solltet ihr wissen, dass ein Fenster, das zur Nordseite hin ausgerichtet ist, weniger Sonnenstrahlen einfängt als ein Fenster, das in Richtung Süden zeigt.

Das Fenster mit Sitzgelegenheit muss natürlich ebenso häufig gereinigt werden wie alle anderen Fenster im Haus. Bei einem Panoramafenster mit Fest-Verglasung ist eine Reinigung von außen notwendig. Auch Sitzfenster in der oberen Etage oder im Dachgeschoss müssen in regelmäßigen Abständen gesäubert werden. In diesem Fall erfolgt das Fensterputzen meist mithilfe einer Leiter oder eines Gerüsts.

Fazit

Ein Sitzfenster sorgt für einen gemütlichen Sitzplatz mit Aussicht ins Freie und lässt den Raum größer wirken. Das Fenster mit Sitzgelegenheit wertet den Wohnbereich optisch auf und ist für fast jedes Zimmer geeignet. Mit kreativen Ideen kann der Fensterplatz nach eigenen Vorstellungen gestaltet und genutzt werden.

Bildquelle: © onzon | stock.adobe.com

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